Leises Monsternetzteil gesucht

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

Antworten
Magick
Mini-User
Beiträge: 6
Registriert: Mi, 05.02.14, 07:08

Mi, 05.02.14, 11:00

Hallo zusammen,
Ich bin zwar erst seit eben gerade im Forum angemeldet, was LED-Beleuchtung angeht aber schon ein bissl aus dem Noob Stadium heraus. Es gibt jedoch ein Detailproblem bei ich bis dato keine zufriedenstellende Lösung gefunden habe.

Ein paar Fakten zum Hintergrund:
- es geht um die Beleuchtung für ein gesamtes Haus
- in Summe ca. 25 Deckpanels mit jeweils 24W, 20m LED Strips mit 5050 LEDs in SMD 60LED/m 14,4W/m, 27 Einbauspots mit jeweils 9W, 36 Up and Down Spots mit auch 9W
- alle Leuchtmittel sind RGB Leuchtmittel
- die 27 Einbauspots sind selbst DMX Geräte, der Rest der Leuchten wird jeweils von drei Kanälen eines DMX Controllers angesteuert; Deckenpanels werden dabei über "stärkere" Controller geregelt (3A pro Kanal), die "kleinen" Leuchten von Controllern mit 1A pro Kanal
- Ansteuerung des Systems über DMX und eine Haussteuerung die KNX und DMX bus koppelt
- zusätzlich zur App der Haussteuerung noch Luminair als Spielzeug für Szenen im gesamten Haus
- das alles läuft schon bis auf 12m von den LED Strips

Wer jetzt mitgerechnet hat, kommt auf einen Gesamtleistungshunger von 1500 Watt bei full on auf allen Kanälen und allen Lampen. Aktuell werden diese Mengen in Unterverteilungen pro Stockwerk erzeugt (2*200W lüfterlose wasserdichte Netzteile im Keller, 2*350W normale Gehäuse-Schaltnetzteile im EG und 1*350W gleicher Bauart im 1.OG => also nur 1450W, aber wie gesagt 168W Strips sind noch inaktiv). Somit kann jede Leuchte mit maximal 10m Leitungslänge direkt von den Controller per Kabel erreicht werden und die Netzteile hängen direkt neben den Controllern. Der Spannungsabfall hält sich so noch in Grenzen. Zentral aus dem Keller wollte der Elektromeister damals lieber nicht versuchen :wink:

So jetzt das Detail das mich fürchterlich ankekst:
Die normalen 350W Schaltnetzteile sind sowas in dieser Bauart:
http://www.ebay.de/itm/12V-DC-LED-Netzt ... 53f972bdc4
Und damals verstand ich den Unterschied zwischen "temperature controlled" und "temperatur regulated" für den Lüfter noch nicht. Controlled heisst an/aus und regulated heisst Drehzahlregelung aber nicht von 0 aus. Ergebnis: Unter mehr als 20% Last gehen die Lüfter alle Minute an und nach 10 Sekunden wieder aus. Leider ist in den Gehäusen nicht viel Platz, so dass die Lüfter nur 10mm dick sind, 50mm Durchmesser haben und daher mit 5500 U/Min einen Heidenkrach machen. Erster Versuch das Problem zu beheben waren Ultra Silent PC Lüfter in doppelter Stärke mit Temperaturregelung und Noiseblocker Plugs. Das machts schon viel besser aber grad im Wohn-/Esszimmer immer noch hörbar.

Bei den Meanwell Netzteilen in der passenden Leistungsgröße finde ich null Angaben zur Lautstärke. Und fürs einfach mal probieren sind sie mir zu teuer. Hab schon in anderen Foren gelesen, dass Industrienetztteile halt lauter sein dürfen ... aber wie laut wusste auch keiner genau.

Daher die Fragen an Euch:
Kennt jemand Netzteile, die solche Leistungen erzeugen und zumindest erst ab Teillast lüften und dann möglichst leise?
Wäre in so einem Aufbau ein ATX Netzteil machbar? Hab die Threads mit "Netzteil" im Betreff der letzten Jahre durchforstet und nur vage Aussagen wie "kann durchbrennen wenn es ganz ohne Last läuft" "auch an 5V und 3,3V lieber was anschließen" gefunden. Wenn so ein Netzteil eine Option wäre hier mein aktueller Favorit als Ersatz für je ein 350W Netzteil im aktuellen Aufbau je ein 750W dieser Baureihe:
http://www.amazon.de/gp/product/B00F4UY ... =computers
-> Lüfterloser Betrieb bis 40% Last und bei Vollast ca. 20db Geräusch

Dann hätte ich auch Gleich ein bissl Reserve für weitere Bastelanfälle :-P

Vielen Dank an Alle die sich allein die Mühe gemacht haben bis hier hin zu lesen! Über jeglichen Input dazu würd ich mich echt freuen!
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Mi, 05.02.14, 12:50

Wieviel Watt im ganzen Haus installiert sind, ist nur dann interessant, wenn man diese auch mit nur einem Netzgerät betreiben möchte. Erforderliches Kabel: 170mm² oder ähnlich.

Sollen verschiedene Bereiche geschaltet werden, dann holt man sich für jeden dieser Bereiche 1 oder mehr Netzgeräte.

Netzgeräte kann man übrigends auch parallel schalten (Plus an Plus, Minus an Minus).
5 Stück lüfterlose 70 Watt Netzgeräte ergeben in Summe auch 350 Watt.
Diese sind in der Anschaffung möglicherweise etwas teurer, aber das Geräusch wäre weg.
Im Nachkauf sind diese dafür wieder günstiger (die Wahrscheinlichkeit, dass alle Netzgeräte zeitgleich kaputt gehen, ist äußerst gering).

Willkommen im Forum.
K Mader
Mega-User
Mega-User
Beiträge: 253
Registriert: Mo, 03.02.14, 09:23

Mi, 05.02.14, 13:01

Hallo Magick,

für bis zu 100 Watt wäre zum Beispiel ein kleines, lüfterloses Einbau-Netzgerät eine Option:
http://www.leds.de/LED-Zubehoer/Strom-u ... xid-4.html

ATX-Netzteile sind auch möglich, jedoch brauchst du eine kleine Grundlast an +5V (ich glaube eine Last von ca 5W, bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege), damit du an der +12V-Schiene vollen Strom ziehen kannst.
Die Feedbackleitung des Netzteils (am 20/24-Poligen Stecker) muss noch gegen Masse kurzgeschlossen werden, dass das Netzteil auch wirklich Leistung bringt.

Der Tipp mit dem Parallelschalten von Netzgeräten ist mit Vorsicht zu genießen, da Netzteile nicht unbedingt die gleiche Spannung liefern und die Spannung dann auf das Potential des schwächeren Netzteils zusammenbricht. (Muss nicht immer sein, kann aber passieren.)

Gruß
K Mader
Magick
Mini-User
Beiträge: 6
Registriert: Mi, 05.02.14, 07:08

Mi, 05.02.14, 13:28

Hallo nochmal,

Ja das mit dem Parallelschalten hatte ich mir am Anfang auch ganz einfach vorgestellt, bin dann aber vom Elektromeister kräftig ausgeschumpfen worden. Bei Meanwell in den Produktdatenblättern liest man bei bestimmten Baureihen, dass eine Parallelschaltung möglich ist. Dies hat aber immer bestimmte Einschränkungen (Gesamtleistung oder Anzahl von Netzteilen). Bei vielen darf man nur 2, 3 oder 4 Parallel schalten.

Da alle Leuchten über eine zentrale Steuerung laufen, sind nur zentrale Netzteile möglich. Sonst bräuchte ich an jedem DMX-Busteilnehmer ein einzelnes Netzteil, das dann dort auch erstmal Platz haben muß. Die Deckenpanels zum Beispiel sind direkt auf die Decke geschraubt.

Selbst wenn ich das 100W Netzteil nehme, bräuchte ich im EG 9 Stück davon ... die zumindest teilweise Parallel geschaltet werden müssten um die 5 Controller anzufahren. Dort hängt 1 "großer" Controller, den man für je 12 der Kanäle mit einer Stromversorgung anschliessen kann. Dann hätte ich gerade mal 200W dran und könnte damit die angeschlossenen 9 Panels schon wieder ganz knapp nicht versorgen.

9 lüfterlose Netzteile würden sich ja auch gegenseitig wieder ordentlich aufheizen und auch mehr Platz verbauchen als ein ATX Netzteil. Die Anlage hat schon großzügig Platz abbekommen, aber endlos ist der au ned :wink:

Das mit der Grundlast an dem ATX Netzteil klingt jetzt nach ein bissl Bastelarbeit. Irgendeinen Vorschlag diese Grundlast anzuhängen ohne die 5W dabei in Wärme umzuwandeln?
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Mi, 05.02.14, 13:40

Wasserdichte Netzgeräte (somit ohne Lüfter) gibt es hier im Shop bis 320 Watt.

Nur als Beispiel:
Meanwell HLG-320H-24B (24V, max. 320 Watt, IP67).
Magick
Mini-User
Beiträge: 6
Registriert: Mi, 05.02.14, 07:08

Do, 06.02.14, 07:05

Gibt es da Erfahrungwerte, was für eine Oberflächentemperatur so ein Netzteil unter Volllast entwickelt?
Falo
Mega-User
Mega-User
Beiträge: 119
Registriert: Fr, 15.01.10, 23:46

Do, 06.02.14, 08:04

Hallo,

Das 12 Volt Netzteil hat 91% Wirkungsgrad damit hat es 28 Watt Verluste und damit wird das sicherlich deutlich >70 Grad warm.

Aber es hat alle wichtigen Schutzzeichen incl. Möbelzeichen.

Grundsätzlich sind halt passive Netzteile die besseren da sie mangels Kühlung durch Lüfter weniger Verlustleistung abführen können.

Kannst du auch sehen wenn du die dieses 320Watt Netzteil anschaust:
http://www.leds.de/out/media/techn__Dat ... 713fff.pdf
Das hat dann bei gleicher Leistung nur 86%.

mfg
Falo
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Do, 06.02.14, 13:37

Das 12 Volt Netzteil hat 91% Wirkungsgrad damit hat es 28 Watt Verluste ...
Vorausgesetzt, dass das Netzgerät mit 100% belastet würde. Null Reserve ist aber kontraproduktiv.
Wir wissen doch gar nicht, ob die Leistungsangaben der angeschlossenen Led-Produkte shoptechnisch auf- oder abgerundet wurden. Auch plant man grundsätzlich etwas Reserve ein (bei Led-Lampen (diese können im Moment des Einschalten einen höheren Strom fordern) mindestens 50%; ansonsten mindestens 10%, besser 20% oder noch etwas mehr.).
Kannst du auch sehen wenn du die dieses 320Watt Netzteil anschaust:
Das ist ein 300 Watt Netzgerät. Es wird lediglich mit anderen Typen, die bis 320 Watt leisten können, im selben Datenblatt aufgelistet.
Magick
Mini-User
Beiträge: 6
Registriert: Mi, 05.02.14, 07:08

Fr, 07.02.14, 12:23

Genau die Reserven sind es, die mir auch noch Sorge bereiten. Eines der Netzteile im EG versorgt sämtliche Deckenleuchten, das andere die Wand und Außenleuchten. Luminair hat eben die Eigenart Szenen fürs ganze Haus an- und abzuschalten. Dies erfolgt aber in einem Softstart über ca. 5 Sekunden "Umblendzeit". Alle LEDs werden von Controllern gesteuert, die per PWM dimmen. Damit sollte kein erhöhter Einschaltstrom anfallen. Das ist aber nur eine laienhafte Theorie, das Oszi fehlt noch im Werkzeugschrank um sowas mal wirklich messen zu können.

Alle verwendeten Produkte wurden vorher in (zugegeben dilettantischen, weil selber ausgedachten) Tests auf Nähe der Leistungsangaben zur Wirklichkeit und die Temperaturentwicklung untersucht, bevor ich sie verbaut habe. Die Stromaufnahme pro Leuchtmittel wurde zumindest mit dem Multimeter unter 100% an auf allen drei Kanälen gemessen. Die Dauerleistung liegt bei fast jedem Leuchtmittel 15-20% unter der Herstellerangabe. Die Spots ziehen statt der angegebenen 9W "nur" 7,6W. Bei Strips und Panels ist das Verhältnis ähnlich.

Von den vielen kleinen Netzteilen würde ich gern weg kommen, um das Problem des Lastausgleichs bei Parallelschaltung zu vermeiden. Außerdem müsste man (also ich) nicht jedesmal SSOOO genau nachrechnen, wenn man wieder ne neue Lampe irgendwo anklemmen möchte.

Für eins der ATX-Netzteile ist mir auch schon ein Verbraucher für die Grundlast auf 5V eingefallen, den ich noch für ein anderes Projekt gut brauchen kann. Ein kleiner programmierbarer mbed-Controller. Der kriegt seinen Saft im Moment über USB ... 5V 1A ... genau die am Anfang mal in den Raum gestellten 5W. Braucht man auch an den 3,3V so eine Grundlast?
BMK
Mega-User
Mega-User
Beiträge: 193
Registriert: Sa, 31.01.09, 11:21

Fr, 07.02.14, 18:54

Hast du auch daran gedacht, die entsprechenden Leitungsquerschnitte zu verlegen?
Um 150W bei 12V über 30m mit 10% Spannungsfall zu übertragen benötigt man bereits 16mm² Kupferleitung.

Und bei deinem einen 750W Netzteil sollte eine Absicherung mit etwa 63A vorgesehen werden,
damit der Leitungsschutz der 16mm² Kupferleitung gewährleistet ist. Sonst könnte die Bude abfackeln.

Aber vielleicht habe ich da was nicht richtig verstanden und du hast das irgendwie anders gelöst.
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Fr, 07.02.14, 22:18

Um 150W bei 12V über 30m mit 10% Spannungsfall zu übertragen benötigt man bereits 16mm² Kupferleitung.
Der Spannungsabfall ist für ein 12V System viel zu hoch.
Bei 10% Spannungsabfall kämen nur noch 10,8V am Ende an. Das ist schon etwas arg wenig.
1,2V Spannungsabfall könnte man sich in einem 24V System gerade noch erlauben.

Ich würde ein Kupferkabel mit 35mm²(Spannungsabfall @ 12,5A und 30m Länge: ca. 0,38V) empfehlen.

In Anbetracht des Kupferpreises könnte man auch ein 50mm² Alukabel verwenden.
Alu hat eine um den Faktor 1,555 schlechtere Leitfähigkeit (nur 36, Kupfer hat 56), ist aber leichter und günstiger.
50mm² Al entspricht ca. 32mm² Cu.

Ein Erdkabel 4x50mm² (Außendurchmesser ca. 30mm) kostet um 5,50 EUR/m
Link zu Zählerschrank24.de: Alu Erdleitung Starkstromkabel NAYY-O 4x50 SE

Da Du die Kabel bereits verlegt hast und nur Geräuschprobleme mit den Lüftern in den Netzgeräten hast, sind die Infos für Dich wahrscheinlich uninteressant. Möglicherweise können aber andere Leute (die hier mitlesen) etwas damit anfangen.
Magick
Mini-User
Beiträge: 6
Registriert: Mi, 05.02.14, 07:08

Mo, 10.02.14, 11:11

Hallo nochmal,

Ja genau so ist es. Die Kabel sind bereits verlegt. Und um es mal mit einem berühmten Zitat auszudrücken "Keiner hat vor eine Mauer zu bauen!".

Soll heißen ich bin zwar was die Beleuchtung angeht ein bissl bekloppt, aber deswegen noch nicht lebensmüde oder anderweitig dem Wahnsinn anheim gefallen. Wie schon weiter oben geschrieben hat der Elektromeister die warnende Hand erhoben und mir eine zentrale Stromversorgung für alle Verbraucher VERBOTEN. Solche Kabel lassen sich in einem Einfamilienhaus nicht wirklich gut unterbringen und der Spannungsabfall war auch die grösste Sorge dabei neben der elktrischen Sicherheit.

Der Weg aus dem Netzteil heraus besteht aus drei Anschlussklemmen, in die jeweils komfortabel 2*2,5mm2 passen. Von dort sind es exakt 10cm Kabel bis zu den beiden Feinsicherung (ein Schelm wer böses denkt, aber je eine Sicherung im Plus UND im Minuskabel schaden auch nicht). D.h. pro Leitung vom Netzteil sind zwischen 117W und 58W, die einem kleinen oder großen Controller zugeführt werden. Jeder Controller hat mindestens 2 Leistungseingänge. Von den Controllern aus sind 7*1,5mm2 zu den einzelnen Leuchten verlegt (und ja es ist ein NYM OHNE Schutzleiter, so dass ich auch alle 7 Adern nutzen darf). Keine Lampengruppe oder Strip zieht einzeln mehr als 120W. Somit liegen auf keiner einzigen Ader der gesamten Installation mehr als 10A. Und jede einzelne Leitung ist vor dem Leistungseingang des Controller und nach dem Ausgang vor dem Abgang Richtung Leuchte mit einer passenden flinken Feinsicherung abgesichert.

Wie Achim schon richtig formuliert hat, ist die eigentliche Installation fertig und lauffähig und von erfahrenen Elektrikern und einem Elektromeister als sauber ausgeführt bewertet und hat den Abnahmestempel bekommen.

Mein echtes Problem sind die Netzteile. Es gibt Meanwell in solchen Leistungsgrößen, aber keiner scheint die Geräuschentwicklung unter Last zu kennen. PC Netzteile kennt jeder und die von mir ganz oben erwähnten, haben auch konkrete db-Angaben pro Laststufe. Dafür gibt es dort scheinbar andere Probleme. Vielleicht schreib ich einfach mal den Support von denen an, ob die zu sowas eine Aussage treffen dürfen.
Antworten