welchen kondensator wählen?

Fragen zu Schaltungen, Elektronik, Elektrik usw.

Moderator: T.Hoffmann

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ein_geweihter
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So, 23.09.07, 17:12

hey liebe foris,
ich hab meine nachttischlampe auf superflux leds umgebaut, funktioniert auch sehr fein, aber dieses 50hz-flackern ist nicht gerade angenehm. ich weiß, dass man einen kondensator in die schaltung integrieren muss um den stromfluss zu glätten, aber da ich mich noch nie mit kondensatoren auseinandergesetzt habe ich keine ahnung wieviel qF er haben soll.
die leds laufen auf ca. 300mA bei 12 volt, aber am besten gebt mir irgendeine faustregel, dann brauch ich beim nächstenmal nicht zu fragen :)

und ich geh mal davon aus dass ich den elko auf der gleichgerichteten seite des schaultkreises einfach mit den leds in serie schalte. lieg ich da richtig?
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juk
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So, 23.09.07, 17:26

Hallo,

Nicht in Serie, das funktioniert nicht. Da würde die LED gar nicht leuchten. Du mußt eine Elko parallel auf der Gleichrerichteten Seite zu der Diode schalten. Dabei unbedingt die Polarität des Elkos beachten, sonst kann der explodieren!

Faustregel: pro 1A nimmst du 1000µF. Bei deiner Diode würde ich also mal sagen nimm 470µF, das ist ein gängiger Norm-Wert.

Ebenfalls mußt du die Spannungsfestigkeit beachten. bei 12V ist ein 15V Spannungsfester Elko das absolute minnimum, eher einen mit höherer Spannungsfestigketit wählen, sonnst kann der ebenfalls Explodieren...
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Mominik
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So, 23.09.07, 17:42

Ich schließe mich Juk an, jedoch möchte ich noch etwas hinzufügen.

Wenn du einen Kondensator parallel hinzuschaltest, dann erhöhst du den Effektivwert der Spannung. Das bedeutet, dass du deine Widerstände möglicher Weise neu berechnen musst. Du musst nun von einer Spannung von ca 16,97V ausgehen. Wie komme ich darauf? Ich gehe davon aus, dass du deine LEDs mit einer B2U Schaltung gleichrichtest. Du klappst praktisch den unteren Teil der Sinuskurve nach oben. Der Scheitelwert liegt bei 16,97V. Da dieser nur ganz kurz erreicht wird, ergibt sich eine Durchschnittsspannung (Effektivspannung), diese beträgt 12V. Der Kondensator füllt die lücken zwischen den Sinushügeln und somit nähert sich die Effektivspannung der Scheitelspannung.

Du muss also deine Widerstände für 16,9V berechnen, ein 15V Elko ist somit nicht tauglich.

Man müsste eigentlich noch ca 1,4 Volt vom Gleichrichten abziehen, aber der Trafo wird wahrscheinlich eh ein bischen mehr haben.

MfG
Mominik
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Scorpion
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So, 23.09.07, 18:04

kurze frage hast du einfach das brinchen rausgemacht udn anstatt derer ein paar superflux angeschlossen und den rest so gelassen oder wie? würd mcih interessieren da meine lampe den geist aufgegeben hat und ich spaßeshalber auch mla welche reinmachen wollt.

EDIT:

jo eben noch n gleichrichter davor ...
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Sailor
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So, 23.09.07, 18:17

Um das Flimmern zu verhindern, muss in jedem Fall eine Graetz-Brücke und ein Kondensator eingebaut werden.

Ohne Graetz-Brücke ist das Flimmern sehr stark, mit Brücke kaum noch zu merken und mit Kondensator praktisch weg.

Die Größe des Kondensators ist unkritisch, hier würde ich zu 470 µF bis 1000 µF greifen.

Nach dem Umbau die Spannung messen und danach den Widerstand für die LED´s anpassen. Das kann auch mit einem zusätzlichen Zentralwiderstand geschehen.
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So, 23.09.07, 18:30

Nach dem Umbau die Spannung messen und danach den Widerstand für die LED´s anpassen
mh aber bricht die spannung nciht zusammen sobald die last rankommt dann wäre der wiesderstand ja wieder falsch doer wie?
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Sailor
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So, 23.09.07, 18:41

Nöö, der Widerstand ist in einer LED-Schaltung nur falsch, wenn er zu klein ist, nicht aber, wenn er zu groß ist.

Nach der Korrektur durch den Zentralwiderstand wird normalerweise die Spannung über dem Widerstand gemessen, um den Strom auszurechnen. Und danach kann bei Bedarf noch etwas nachkorrigiert werden.
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Scorpion
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So, 23.09.07, 18:44

worin ligt den der unteschied zwischen zentral und vorwiderstand?
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Mominik
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So, 23.09.07, 18:48

Da ist kein Unterschied. In diesem Fall ist der Zentralwiderstand der Vorwiderstand der Ersatzschaltung, die dahinter hängt.

Hier wird also nicht mit 3,3V und 20mA gerechnet, sondern mit 12V und 300mA. Also (17V-12V)/0,3A

Verstanden?
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So, 23.09.07, 19:06

Der Zentralwiderstand ist auch ein Vorwiderstand. Im Gegensatz zum "normalen" wird er aber für alle oder mehrere Reihen der Schaltung benutzt.

Wenn also zum Beispiel 15 Reihen vorhanden sind und für 12 Volt ein 180 Ohm Vorwiderstand pro Reihe ausgerechnet und eingelötet wurde, das neue aber 14 Volt bringt, müssen nicht alle Widerstände ausgetauscht werden, sondern es wird ein Widerstand ausgerechnet, der für alle 15 Reihen den Strom begrenzt.

Das geht dann: 2 Volt / 0,3 A = 6,7 Ohm

Solch ein Zentralwiderstand darf aber nur für die Korrektur benutzt werden. Als alleiniger Widerstand reicht er nicht aus, weil er die LED´s nicht ausreichend vor Überstrom schützt!

Aber das wurde ja schon öfter beschrieben.

Je nach Überspannung können auch Dioden eingesetzt werden, um die Spannung anzugleichen. Aber auch das nur mit dem obligatorischen Vorwiderstand!
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So, 23.09.07, 20:03

heyhey danke für die regen antworten!
aber eine frage hätt ich dann doch noch: was ist eine Graetz-Brücke?
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Mominik
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So, 23.09.07, 20:04

Das ist eine
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So, 23.09.07, 20:08

Das ist eine Schaltung mit 4 Dioden, die dafür sorgt, dass die negative Halbwelle der Sinuskurve nach "oben" geklappt wird und nicht einfach abgeschnitten, wie das bei der Verwendung nur einer Diode der Fall wäre.

Ein anderer Name der Schaltung ist auch "Brückengleichrichter".

Im linken Teil der Schaltung ist ein Netzteil mit einer Graetz-Brücke.
1128_einfache_LEDSchaltung_2.jpg
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So, 23.09.07, 20:12

Brückengleichrichter, Zweiweggleichrichter oder Graetzbrücke.
Erfunden von und benannt nach Leo Graetz.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichrich ... r_.28B2.29
http://de.wikipedia.org/wiki/Leo_Graetz

Kann man als fertiges Bauteil kaufen oder selber aus 4 Dioden aufbauen.
ein_geweihter
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aah, bei uns in physik hieß diese nützliche erfindung brücken-gleichrichter...alles klar.

@scorpion: ich hab ne nachttischlampe mit 12V AC aufm sperrmüll gefunden, hab nen kleinen gleichrichter und ein paar passende wiederstände in die fassung (wo früher mal das glühobst drinne war) und ein led-cluster was ich mir mal aus billig-superflux von ebay zusammengelötet habe draufgeklebt. (sind qualitativ schlecht, aber selbst die bringen ab so 20 stück ne recht passable helligkeit...)
ist kein professionelles replacement aber leuchten tuts. wenn du dich entschließt deine lampe auch auf die ähnliche art aufzuwerten nimm auf jedenfall hochwertige leds, da durch den nicht konstanten stromfluss das licht noch kälter wirkt => ein blaustich wirkt um ein vielfaches hässllicher...
lediger
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So, 23.09.07, 20:30

ein_geweihter hat geschrieben:hey liebe foris,
ich hab meine nachttischlampe auf superflux leds umgebaut, funktioniert auch sehr fein, aber dieses 50hz-flackern ist nicht gerade angenehm. ich weiß, dass man einen kondensator in die schaltung integrieren muss um den stromfluss zu glätten, aber da ich mich noch nie mit kondensatoren auseinandergesetzt habe ich keine ahnung wieviel qF er haben soll.
die leds laufen auf ca. 300mA bei 12 volt, aber am besten gebt mir irgendeine faustregel, dann brauch ich beim nächstenmal nicht zu fragen :)

und ich geh mal davon aus dass ich den elko auf der gleichgerichteten seite des schaultkreises einfach mit den leds in serie schalte. lieg ich da richtig?
Wenn du mehr als eine LED nutzt, dann kannst du die LEDs (an Wechselspannung !) pro Reihe antiparallel schalten.
Dadurch leuchtet abwechselnd eine der beiden LED-Reihen in jeder Reihe.

Vorteile gegenüber der Gleichrichterschaltung (Graetz-Brücke):
- keine Spannungs- und damit Leistungsverluste in der Brücke
- Dadurch höherer Wirkungsgrad

Nachteile:
- beide LED-reihen leuchten erst bei Überschreiten einer gewissen Spannung. Dadurch gibt es (noch kurze) Dunkelphasen mit 100 Hz. Das dürfte allerdings kaum mehr wahrnehmbar sein und sich nur als eine "Abschwächung" bemerkbar machen
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Mominik
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So, 23.09.07, 20:36

Er hat sich eine Lampe gebaut. Eine Lampe soll so viel ich weiß hell sein...?
Naja, da ist deine Lösung wirklich nicht dafür geeignet...
Sagen wir, er hat 10 LEDs drinnen, leuchten ja immer nur 5 gleichzeitig. Wenn er die Spannung gleichrichtet, dann leuchten alle 10 zusammen. Und 10 geben ja bekanntlich mehr licht als 5, wurde mir gesagt....
Einsparen würde er, wie der Schwabe sagt ein Muckesäckel.

Ein Muckesäkel ist die kleinste bekannteste Maßeinheit ;)
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