Farbfilter und LED-Lampen???

Unterbodenbeleuchtung, Pimp my room, usw.

Moderator: T.Hoffmann

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montebianco
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Do, 11.10.12, 09:27

Als Newbie in diesem Forum will ich mich erstmal kurz vorstellen...;-)

Das Thema LED-Beleuchtung ist für uns gerade interessant, weil wir mitten in einem Hausbau stecken und in diesem Zusammenhang aus Gründen der Energie-Effizienz die Beleuchtung gerne auf LED umstellen würden. Ein bisschen was weiß ich schon aus Internet-Recherche der letzten Tage und aus dem Berufsalltag im TV-Geschäft...:-)

Jetzt stellt sich mir folgende Frage/Problem, auf das ich (noch) keine Antwort weiß...

Unter anderem sollen bei uns im Wohn- und Essbereich Deckenaufbauspots zur Raumbeleuchtung zum Einsatz kommen (insgesamt 12 Stück - Sockel GU10).
Nach längerer Suche habe ich ein Modellgefunden, das möglicherweise gut geeignet ist - 5 Watt, (angeblich) 420 Lumen, 2700k-warmweiß, 120° Abstrahlwinkel.

Zum Testen habe ich mir mal einen solchen Strahler bestellt und in unserer (Noch-)Wohnung in unsere Deckenstrahlerleiste eingebaut, um den Lichteindruck mit den dort z.Zt. verwendeten 35W-Halos zu vergleichen.

Das Ergebnis ist relativ ernüchternd: Obwohl die Lampe mit einer Farbtemperatur von 2700K sogar noch wärmer sein soll als Standard-Kunstlicht (3200K), ist der Lichteindruck deutlich kälter und ungemütlicher (der allgemein bekannte Grünstich...)

Nun kam mir folgende Idee: Im TV-Bereich werden zur Änderung der Farbtemperatur von Leuchten ja Filter eingesetzt - entweder als Farbfilterfolien oder als dichroitische Glasfilter. Letztere fallen bei diesen Lampen aufgrund des breiten Abstrahlwinkels sicher aus - aber möglicherweise lässt sich mit Farbfilterfolien (etwa von LEE) etwas ausrichten...

Jetzt die Frage(n): Würde das bei LEDs (die ja, soweit ich das verstanden habe, kein durchgängiges Spektrum haben) überhaupt funktionieren? Wenn ja, hat damit schon jemand Erfahrungen gesammelt? Wenn ja, welche....? :-)

Herzlichen Dank schonmal für alle konstruktiven Beiträge....:-)

montebianco
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R.Kränzler
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Do, 11.10.12, 13:31

montebianco hat geschrieben: Das Ergebnis ist relativ ernüchternd: Obwohl die Lampe mit einer Farbtemperatur von 2700K sogar noch wärmer sein soll als Standard-Kunstlicht (3200K), ist der Lichteindruck deutlich kälter und ungemütlicher (der allgemein bekannte Grünstich...)
Was heißt hier allgemein bekannt, wir haben verschiedene GU10 Spots mit schönem warmweißen (2700 K) Licht ohne Grünstich:
http://www.leds.de/LED-Lampen-Leuchtmittel/
montebianco
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Do, 11.10.12, 19:23

R.Kränzler hat geschrieben:
montebianco hat geschrieben: ...ist der Lichteindruck deutlich kälter und ungemütlicher (der allgemein bekannte Grünstich...)
Was heißt hier allgemein bekannt, wir haben verschiedene GU10 Spots mit schönem warmweißen (2700 K) Licht ohne Grünstich:
http://www.leds.de/LED-Lampen-Leuchtmittel/
Nun - das mit dem Grünstich ist mir im Zuge meiner Internet-Recherchen in allen möglichen Nutzer-Kommentaren permanent über den Weg gelaufen; insofern erweckte das bei mir den Eindruck, dass das mehr oder minder Allgemeingut sei...;-)

Und was die Farbtemperatur angeht: ich habe spaßeshalber mal ein paar Testaufnahmen mit meiner Kamera und unterschiedlichen Weißabgleichen (weißes Papier direkt angestrahlt, Entfernung ca. 2m) gemacht. Und die ergaben, dass die reine Farbtemperatur in der Tat 2700K beträgt - bei manuellem Weißabgleich auf 2700K war das Papier auf dem Bildschirm im Vergleich zun reinem RGB-Weiß nur minimalst blaustichig; bei automatischem Weißabgleich oder Preset-Abgleich auf Kunstlicht (3200K) war das Papier im Vergleich deutlich gelb/orange-stichig!

Nichtsdestotrotz wirkt das Licht kalt...deswegen schrieb ich ja auch von einem subjektiven Lichteindruck. Hat vielleicht auch was mit dem Farbwiedergabe-Index (laut Verpackung Ra=80) zu tun.

Dein Angebot an Alternativen ist lieb gemeint - allerdings haben diese Lampen alle mindestens einen Nachteil gegenüber den jetzt verwendeten (entweder nicht dimmbar oder zu geringer Abstrahlwinkel oder zu geringe Leuchtkraft oder.....).

So dass nach wie vor die Frage im Raum steht, ob sich bei den jetzt verwendeten Lampen eventuell was mit Farbfilterfolien machen lässt....
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Do, 11.10.12, 20:20

montebianco hat geschrieben:...Farbfilterfolien ... damit schon jemand Erfahrungen gesammelt? Wenn ja, welche...
Ja.
Farbfolien bringen bei LEDs praktisch nichts. Der Grund liegt im Vollspektrum von weißem Glühlampen- oder Sonnenlicht, wohingegen farbige LEDs ein monochromatisches, also einfarbiges haben.
Also LEDs hinter fremdfarbigen Folien ergibt sehr große Lichtverluste und matschige Farben.
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Fr, 12.10.12, 21:33

Naja, die Phosphor-Konversionsschicht fügt ja die fehlenden Anteile hinzu, sonst käme ja kein weiß raus. Das monochromatisch von dem Du redest gilt nur für RGB-LEDs, aber die stecken in keinem einzigen weiß leuchtendem LED-Leuchtmittel. Gelegentlich wird aber rot oder amber hinzugefügt.

Ich denke mit einer warmweißen LED mit hohem CRI wird es passable ergebnisse geben. Aber i.d.R. wird ein grüner Farbfilter eher türkis wirken, ein roter extrem stark von der LED abhängig, blau dagegen dürfte immer gut gehen.
Aber High-CRI-LEDs wäre wie ... hmm ... wie mit dem LKW eine Tüte Milch holen fahren...

Lieber RGB-LEDs wenn's bunt werden soll. Auch die gibt's ja durchaus in fix und fertig zum einschrauben und mit Fernbedienung.

EDIT:
Ich hatte nicht zu Ende gelesen, dachte, Du wolltest buntes Lich mit weißen LEDs. Du willst aber nur weiße LEDs nach "anders weiß" verbiegen.
Ich habe durchaus den Eindruck, dass z.B. diverse matte Kunststoffe das Licht wärmer erscheinen lassen. Am wenigsten noch z.B. die Kugel aus einem Deo-Roller. Eine transparente Tischmatte geht auch.

Extrem nach warmweiß geht mit dem braunen Packpapier --- das sit auch gleichzeitig noch Hitzbeständig. Ich habe nämlich einem älteren Ali LED-Leuchtmittel das 100 Hz-Flimmern abgewöhnen müssen und dazu das Glas zwerschlagen und einen Elko eingelötet. Danach die LEDs und den Elko mit Elektronik-Silikon "zugekippt". Leider hatte sich danach das (auch leicht grünstichige) fast-warmweiß deutlich nach Neutralweiß verschoben, vermutlich hat das Silikon die Phosphor-Konversionsschicht beeinflusst.

Jetzt habe ich da drüber noch Backpapier befestigt und nun ein gemütliches warmweiß, aber nur noch ca. 50% Helligkeit (vielleicht auch nur 30%, ich würde aber fast sagen, es könnten glatt noch 50% sein, auch wenn man das angesichts der Backpapierfarbe nie glauben würde. Das Ding ist ein 2,5-Watt-Leuchtmittel in einer Vitrine und auf jeden Fall immer noch heller als das Original-Glühleuchtmittel (Wattzahl habe ich vergessen).

Aber Da Du alles neu planst: kaufe doch einfach gute Qualität, da gibt es keinen Grünstich!

Toshiba fand ich sehr angenehm, Osram noch nicht zu Hause und Philips nur aus dem Baumarkt als 20W-Halogen-Ersatz. Die sind auch viel neutralweißer als angegeben, aber auch keine Spur von Grünsicht. Nur innen sehr neutralweiß und zum Rand immer gelber, das ist nur akzeptabel, wenn man davon mindestens 5 insgesamt und verzeilt auf max. 2 Meter hat, dann "verläuft" das ineinander.

Suche nach Tests, Stiftung Warentest hat für einige LED-Leuchtmittel Lebensdauern von unter 500 Stunden und auch ansonsten unterirdisch mieserable Daten diagnostiziert. Die Guten hielten mit >6000 Stunden aber alle länger als der Test dauerte.
Leider werden immer nur sehr wenige LED-Leuchtmittel von sehr wenigen Herstellern getestet :-(
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