SMD-LEDs löten / anschließen

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

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gwhh
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So, 29.04.12, 14:46

Hallo,

nachdem ich das Forum halbwegs durchforstet habe, ist es mir nicht gelungen, eine Anleitung zum Anschließen von SMD-LEDs zu finden.
Hab ich was übersehen?

Leider scheint es für meinen Zweck passende hocheffiziente LEDs, die preislich im Rahmen liegen, nur im SMD-Format zu geben.
Deshalb die Frage: gibt es entweder mechanische Anschluss-Hilfen bzw. Klemmhalterungen o.dergl.?
Oder gibt es ein Lötverfahren, dass man auch ohne jahrzehntelange Erfahrung praktizieren kann? (bin nicht unkundig mit Elektronikbastelei, aber bisher relativ unerfahren mit SMD-Technik).
Und wenn es ein solches Verfahren gibt: kann man eine Anleitung dafür bekommen?

Dank und Gruss
GW

(PS: es geht nicht um Elektronik, Strom, Spannung u.dergl.: das ist bekannt und geklärt. Der mechanische / Lötanschluss ist das Problem)
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Beatbuzzer
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So, 29.04.12, 14:52

gwhh hat geschrieben: Oder gibt es ein Lötverfahren, dass man auch ohne jahrzehntelange Erfahrung praktizieren kann? (bin nicht unkundig mit Elektronikbastelei, aber bisher relativ unerfahren mit SMD-Technik).
Und wenn es ein solches Verfahren gibt: kann man eine Anleitung dafür bekommen?
Sieh dir mal meinen Lampen-Thread an.
viewtopic.php?f=28&t=14490
Da hab ich genau die LED verbaut, die du im anderen Thread anspricht.
Ziemlich am Anfang hab ich beschrieben, wie ich sie gelötet habe.
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Mr Fix-it
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So, 29.04.12, 17:42

Hallo Beatbuzzer,

also mit einem 100 Watt Lötkolben, auch wenn es ein Pistole mit Meiselspitze ist, würde ich nicht an die LED's gehen, auch nicht in deren Nähe. Das Vorverzinnen der Platine ist wichtig und sinnvoll, aber auch hier sind 100 Watt ein bisschen viel. Ich arbeite mit einem 12Watt-Lötkolben, das reicht völlig, zumal die LED's soviel Hitze nicht gerne haben. Mit der Fingerspitze halte ich die LED, die Lötspitze meines Lötkolbens habe ich sehr spitz geschliffen, das wiederhole ich, je nach Abnutzung. Nach dem verzinnen warte ich nicht, sondern löte die LED's sofort ein. Durch das Halten mit der Fingerspitze, fühle ich wann es zu warm wird. Wobei ich dazu sagen muss, das meine Finger bis 80°C geeicht sind.

Die meisten Produkte halten Löttemperaturen nur für knappe fünf Sekunden aus (also 21, 22, 23, 24, 25). Das hört sich jetzt wenig an, aber wenn Du mal mit zählst, das ist ganz schön lange. Ich bleibe meistens 2 Sekunden darunter. Klar das bei 100 Watt weit mehr Wärmepotenzial erzeugt und übertragen wird, als bei 12 Watt. Ich will nicht sagen, dass es falsch ist, so zu arbeiten, aber es birgt mehr Risiko, deshalb eher weniger Watt als mehr. Für viele LED-Typen gibt es auch einen Sockel, der wird gelötet und die LED dann nur nur noch eingesetzt, aber schön ist anders.

Gruß
Mr. Fix-it
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Beatbuzzer
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So, 29.04.12, 19:34

Tendenziell sterben mehr Bauteile durch zu kleine Lötkolben, als zu große. Voraussetzung natürlich man kann löten, und brät nicht rum.
Für normale Platinenlötarbeiten mit Standard ICs, Transistoren usw. verwende ich 30W. Die Lötstellen dauern vielleicht eine Sekunde, eher weniger. Man führt kurz viel Hitze zu, die sich kaum über die Lötstelle hinaus ausbreitet.
Bei einer kleinen Lötnadel muss man längere Zeit wenig Hitze zuführen, die Wärme breitet sich viel stärker aus. Das fühlt man auch, wenn nach einer Zeit die ganze Platine warm ist.

Der 100W Kolben ist ein normaler Lötkolben, nur eine Nummer größer. Der kommt auch bei größeren Transistoren oder welchen in SMD-Gehäuse zum Einsatz, wo die Fahne oben gelötet werden muss. Die Lötung dauert dann namlich auch nur 1-2 sec. und die Hitze breitet sich kaum aus.

Hier bei den LEDs ist der Kolben nötig, weil die Wärme von unten durch die Platine kommen muss. Weniger Leistung wäre hier sehr schlecht, denn dann dauert es ewig, bis die Platine und die LED ausreichend aufgeheizt sind. Das würde sie bestimmt nicht überleben und wenn doch, wäre sie garantiert vorgeschädigt.
Das einzige Problem im Gegenteil zum Reflow-Ofen ist, dass die Teile nicht aktiv vorgeheizt und abgekühlt werden. Die Materialspannungen beim schlagartigen erwärmen und abkühlen sind recht groß. Da die LED aber laut Datenblatt zum einmaligen Handlöten freigegeben ist, mache ich mir da keine Sorgen.

PS: Das Schleifen von Lötspitzen ist nicht zu Empfehlen. Diese haben nämlich einen Kupferkern und sind von einer dünnen Stahlschicht überzogen. Das wegschleifen der Stahlschicht vermindert die Standzeit enorm. Man müsste eigentlich dabei zusehen können, wie das Kupfer der nackten Lötspitze bei jeder Lötung abgetragen wird.

Also nichts gegen deinen Einwand. Die Besorgnis ist durchaus zu verstehen, aber unter manchen Umständen ist mehr eben doch mehr :)

Nochmal EDIT:
Sieh dir mal das Datenblatt zu der von mir verwendeten LED an. Die darf max 2 MInuten lang auf bis zu 200°C vorgeheizt werden, dann max 1 Minute lang über 220°C warm werden und für die Lötung max 10 sec. lang 260°C haben.
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Mr Fix-it
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So, 29.04.12, 21:54

Hallo Beatbuzzer,

klar sind die Standzeiten der Lötspitze dann erheblich kürzer. Doch wenn ich z. B. einen Quarz einlöte, dessen Lötpunktabstände weniger als 2 mm betragen, da muss es einfach sein, besonders dann, wenn die Platine so eng bestückt ist, das es keine Möglichkeit gibt, das Umfeld aufzuwärmen, um den Lötpunkt zu setzen. Was die Lötzeit angeht, da brauche ich mit 12 Watt auch nicht mehr als 1-2 Sekunden, zumindest dann, wenn ich die vorgewärmte Lötstelle bediene, die ich kurz zuvor dünn verzinnt habe, was bei richtiger Handhabung auch nicht viel länger dauert, muss ja kein Pfund Zinn drauf gepurzelt werden. Letztlich müssen doch nur wenige 100 µm Kupfer und ebenso wenige mg Lot auf Temperatur gebracht werden, da ist ausreichend Flussmittel im Lot oft die besser Wahl als übermäßig viele Watt.

Was die Eignung von Lötkolben mit sehr hoher Leistung angeht, guckst du bitte hier:
de.wikipedia.org/wiki/Lötkolben, dort kannst Du auch einiges zu Abnutzung von Lötspitzen und dem Schärfen bzw. schleifen selbiger nachlesen. Es muss einfach sein, Standzeit hin oder her, das Lötergebnis zählt.

Klar ist das Beste was geht, eine Lötstation für einige Hundert Euro, die vom Netz entkoppelt mit 24 Volt und 80 Watt, bei Anlaufleistung bis 290 Watt und Anlaufzeiten von wenigen Sekunden bis max. eine Minute, genau geregelter Löttemperatur, angezeigt über ein fettes Display, den Job zum Kinderspiel werden lässt, aber wer hat die schon zuhause herumstehen. Meist ist es ein Kolben mit 230 V~ Betrieb, ab und an auch eine Station für unter 50 Euro.

Kurz zum Thema kleine Lötspitze: Die Wärmeübertragung kann auch hier mit mehr oder weniger Zinn an der Spitze recht gut geregelt werden, wobei ich eher zu weniger Zinn tendiere, denn sonst wird gebraten und nicht gelötet. Bitte nicht als Kritik auffassen, aber wenn ich mir die Lötstellen in dem von Dir erwähnten Thread anschaue, dann ist da schon recht viel Zinn drauf. Klar kann man von Hand nicht so fein Löten wie beim Wellen- oder Schwalllöten bzw. beim Reflow-Löten, aber so viel Zinn braucht es sicher nicht.

Gruß
Mr. Fix-it
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Mo, 30.04.12, 07:13

Mr Fix-it hat geschrieben:Bitte nicht als Kritik auffassen, aber wenn ich mir die Lötstellen in dem von Dir erwähnten Thread anschaue, dann ist da schon recht viel Zinn drauf. Klar kann man von Hand nicht so fein Löten wie beim Wellen- oder Schwalllöten bzw. beim Reflow-Löten, aber so viel Zinn braucht es sicher nicht.
Warum nicht als Kritik auffassen? Kritik ist doch nichts bösartiges, sondern meistens sogar sehr willkommen.

Die Lötstellen sehen so wie man sie da sieht, bescheiden aus. Beim normalen Löten mit dem Kolben gebe ich dir da auch Recht, allerdings sind es hier die Umstände, die die Mittel erfordern. Ich habe mal kurz ein Bild dazu gemacht. Auch deshalb, weil ja eingangs nach einer Anleitung gefragt war und wir den Sinn des Threads ja nicht vergessen wollen:
Unbenannt.jpg
Unbenannt.jpg (9.84 KiB) 17902 mal betrachtet
grün = Platine
rot = Kupferauflage
blau = Zinn
orange = LED
grau = die Meißelspitze des Kolbens
schwarzer Pfeil = Wärmefluss

Um einen guten Wärmeübergang von der Lötspitze in die Platine zu gewährleisten, ist die Zinnmenge hier höher als üblich. Ein nur sehr dünner Film wäre ein Problem, wenn man die Spitze nicht 100%ig gerade und auf beide Kupferflächen gleichzeitig hält. Denn dann ist der Wärmeübergang schlecht oder ungleichmäßig und es dauert zu lange. Das überschüssige Zinn unter der LED wird beim Erwärmen eh nach außen gedrückt und stört somit nicht weiter (außer, dass es schlecht aussieht).
Die Pads der LED einzeln zu erwärmen fuktioniert hier nicht, da die LED absolut gerade und möglichst dicht auf der Platine aufliegen muss und das erfordert das komplette Erwärmen in einem Arbeitsgang.

Als Wärmequelle könnte man auch eine Pfanne voll Sand, ein Heißluftgebläse, oder einen umgebauten Pizzaofen nehmen. Allerdings hab ich es so gemacht, weil man den Lötvorgang direkt beobachten und im Fehlerfall (z.B. LED liegt nicht korrekt) sofort eingreifen kann.

Mr Fix-it hat geschrieben: Klar ist das Beste was geht, eine Lötstation für einige Hundert Euro, die vom Netz entkoppelt mit 24 Volt und 80 Watt, bei Anlaufleistung bis 290 Watt und Anlaufzeiten von wenigen Sekunden bis max. eine Minute, genau geregelter Löttemperatur, angezeigt über ein fettes Display, den Job zum Kinderspiel werden lässt, aber wer hat die schon zuhause herumstehen.
So eine Station sieht zwar ganz toll aus, aber ich finde nicht, dass das Löten dadurch zum Kinderspiel wird. Meine Lötstellen funktionieren mit dem 230V Kolben zu Hause genauso gut, wie mit der Weller-Station auf der Arbeit. Das einzig wirklich schöne ist die kurze Aufheizzeit, wenn man "mal eben kurz" was löten muss...und die große Auswahl an verschiedenen Spitzen.
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Mr Fix-it
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Mo, 30.04.12, 07:31

Hallo nochmal,

denke mal in Sachen Anleitung ist alles gesagt, was zu sagen ist, besser vorbereitet kann man nicht dran gehen, außer man hat es beruflich gelernt.
In diesem Sinne,
Viel Erfolg beim Arbeiten.
Gruß
Mr. Fix-it
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Mo, 30.04.12, 08:38

Guten Morgen.

Das ist zu einem andern Trööt des Trööters:
Tja, das ist schon so eine Krux mit diesen LEDs. Klein, quadratisch, hoch effizient und schweeeer zu händeln. Nicht zwangsläufig. Kreativität, Improvisationsvermögen und Phantasie (ich mag diese Schreibweise einfach lieber) geben ungeahnte Gestaltungsmöglichkeiten.
Bisher wurden die 12V Halos als Heilsbringer im Niederspannungsbereich angesehen. Und soviele "Designs" gibt und gab es hier auch nicht. Und die aller wenigsten haben sich hier darüber mukiert, dass es hier so gut wie gar nichts gibt. Das man hier noch irgendwie die "Abwärme" in den Griff bekommen musste und dass hier eine 12V Batterie deutlich schneller nach Ladung schreit wird auch sehr gerne übersehen. Hier soll ein 12V 10AH Akku auf einmal eine ganze Urlaubsreise halten. Und das bei gleicher oder sogar noch besserer Beleutungsstärke als man diesen mit den Halos zugemutet hat. Ok, auch bei der LED wird von Hitze gesprochen. Aber nicht von der, mit der man in der Lage ist die Umgebung abzufackeln, sondern die, die die LED in ewigen Jagdgründe der Elektronik schickt. Die Temperatur ist nur für dir LED gefährlich und nicht für die Umgebung. Ach ja, und dann auch noch die "Lichtfarbe". Auf einmal ist dies in aller Munde. Man will doch so nah wie möglich an unseren geliebten Rundsttrahler heran. "Also, das warmweiß von dieser LED ist aber nun gar nicht zu gebrauchen." oder "Mein Gott, wie blaustichig ist denn hier das Kaltweiß." hört man immer wieder. Dabei kenne ich - bis auf "Baustellen-Lampen"- eigentlich keine Lampe bei der die Glühlampe direkt in den Raum strahlt. Die Abstimmung der "Farbstimmung", Lieblingsthema der heimischen weiblichen Dekorateure, wurden mit den Lampenschirmen realisiert. Warum eigentlich? Warum ist man so verbohrt auf das althergebrachte und sieht die enormen vielfältigen Möglichkeiten nicht? Ach ja, der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Immer wieder die Frage, wie viele LED von soundso brauche ich um einen Raum Glühlampen mäßig auszuleuchten, ist auf Dauer frustriend. Dies Frage hatte man sich vorher auch nicht gestellt. Vorher wurde in den Laden gegangen, eine Lampe mit vermeintlich genügender Helligkeit gekauft, anschlossen und in dem Fall, dass es dann wider Erwarten doch nicht hell genug war, eine weitere dazu gekauft. Oder falls zu hell wurde ein Dimmer dazwischen geschaltet. Die LED soll auf einmal alles jedem auf Anhieb recht machen. Das ist schon recht putzig und erzeugt bei mir in der Zwischenzeit nur noch Kopfschütteln.

Und das hier zum eigentlichen Thema:
Das Löten von SMD-Bauteilen, egal ob ICs, Transistoren, Widerstände, Kondensatoren, Induktivitäten, LEDs und all die anderen elektronischen Bauteile ist von der Grundkonzeption für die industrielle Produktion vorgesehen. Aus diesem Grund sind diese Bauteile "optimiert" für die Reflow-Rampe. Daher gibt es für die "Freihand-Picassos" kein allgemein gültiges Löten dieser Bauformen. Es gibt immer wieder Neues von der Experimentierfront. Das Bügeleisen - habe ich selbst ausprobiert und in der Zwischenzeit wieder verworfen -, die mit Vogelsand gefüllte Bratpfanne - gibt es wirklich! - bis hin zu den semiprofessionellen IR-Lötanlagen mit Preheater und was weiß ich nicht noch alles. Beatbuzzer zB. ist der Künstler, der es schafft, LEDs mit einem "Brachial-Heizer" heil auf die Platine zu bringen. Andere wie ich bekommen diese mit Nadeln auch noch drauf. Dann gibt es Bauformen, von denen ich die Finger lasse, weil ich meiner Frau ihr Bügeleisen nicht mehr entwenden mag. Aber auch hier gilt: Üben, Üben und nochmals Üben. Und sich dabei im Klaren sein: lieber ein paar Bauteile mehr zulegen, sprich Geld an die Hand zu nehmen, um zu Üben. Denn selbst bedrahtete Bauteile sind ohne Übung nicht brauchbar zu verlöten - genannt sei hier nur die sog. "kalte Lötstelle" - , auch wenn dies einige nicht wahr haben wollen.

Die Chinesen springen gerne auf den "geiz ist geil" - Zug auf. Klar, solange man keinen sonderlichen Anspruch auf Lebensdauer, Design und Emissionen stellt. Die Baumärkete sind voll von diesem Schrott und hinterher wird geheult, dass das nun aber gar nicht dem entspricht, was man erwartet hat. Oder noch besser: "Ich habe da was ersteigert in der Bucht." Und nun wird Hilfe benötigt. Nach Möglichkeit ohne Folgekosten. Aber auch bei den Chinesen muss man für Qualität bezahlen. Sich können halt beides bedienen. High-End wird hier dennoch weniger erwartet. Das ist zumindest inder Entwicklung oft noch ein Produkt made in EU oder USA. Dann steht auf den ersteigerten Teilen: developed in EU assembled in ROC. Die LED-Technologie schreitet derzeit ebenso schnell vorran, wie die der PCs.
Hier in diesem Forum und auch in diversen anderen - genannt sei hier noch das rote - sind nun mal engagierte Hobbieisten am Werk, für die gilt "geht nicht, gibts nicht". Es wird niemand gezwungen sich diese SMD LEDs "lose" zu beschaffen. Oftmals greift sogar der Lieferant den Enthusiasten unter die Arme und bietet einige LEDs auf Zwischenträgern an.

Der etwas gefrustete - musste mal raus
Auch wenn dieses hier für mich zu Abwertung führt

Gruß
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Mr Fix-it
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Mo, 30.04.12, 09:05

Hallo Windboe,

hast ja ganz schön viel Wind gemacht, aber hätte der Beitrag nicht besser zu folgenden Threads gepasst:

Unbefriedigende 12V-Lösungen
oder
Backlightmatrix

Das die Bauteile für die industrielle Verarbeitung konzipiert sind, ist nicht erst seit gestern so und wohl bekannt. Es ging darum, was nach dem, auch von Dir zitierten Motto,
"Geht nicht, gibt's nicht", doch möglich ist. Deine Ausführungen über Lichtfarbe usw, passen eher in den Tread: Backlightmatrix, wer weiß, könnte sein, das Du Dinge erfährst die Dir noch nicht bekannt waren.

Das Thema China sehe ich auch so, aber man muss auch sehen woran das liegt.
Gruß
Mr. Fix-it
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Mo, 30.04.12, 09:50

Moinsen, Mr Fix-it.

Da er zwei Threats hatte konnte ich mich nicht so richtig entscheiden, wohin. Und Backlight war noch nicht für mich sichtbar.
Es hatte sich hier bei mir ein wenig Frust aufgebaut, weil es immer wieder die selben Fragen gibt. So manches Mal könnte ich in die Tischkannte beißen.
Dabei macht es hier richtig Spaß sich in dieser Materie auszutoben. Habe wieder meinen Adler ausgepackt und kreiere meine eigenen Platinen. Die ich Hausfrauen freundlich - da kein Chemikalien Einsatz bei uns statt findet - und Portemonaie leersaugend herstellen lasse. Dabei wird vorher auf Lochraster /-steifen mit verschiedenen LEDs experimentiert, welche für diese beabsichtigte Ausleuchtung am besten passt. Von HPs über Superflux zu den Standard 5mm Draht hin zu den SMD LEDs. Und wenn man nicht aufpasst braucht man halt 10 - 15 Minuten, bis man mal wieder etwas anderes sieht außer Sterne. :mrgreen:

Wie erwähnt, habe ich mich von dem Löten mittels zweckentfremdeten Bügeleisen verabschiedet und löte die SMDs nur mit einer Bleistiftspitze. Bei größeren kommt der Meißel zum Einsatz mit 450°C. Nach einpaar Übungen am noch lebenden Objekt funzt es sehr gut. War schon mal am Überlegen ob ich mir nicht wenigstens einen Preheater zulege. Dann benötigt man nur noch einen kleinen thermischen Schups. Dieses Zubehör kostet nicht die Welt und erleichtert bei größeren SMD-Projekten die Arbeit doch erheblich. Doch das Teil kommt erst in Frage, wenn mein Bad-Projekt durch ist.
Das Hauptproblem für uns hier ist, dass wir mit Bauteilen hantieren, die für die Automaten Bestückung vorgesehen sind. Daher von hier mal ein Lob an Lumi, dass sie für uns die HPs auf Zwischenträgern bereitsellen. Ist zwar eine Wärmebrücke mehr im Spiel, doch für die meisten Anwendungen langt es.

Gruß
gwhh
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Mo, 30.04.12, 13:21

Dank schon einmal für die unerwartet zahlreichen Antworten.

Da ist man nun ja hin und hergerissen zwischen den Optionen: sich auf das Abenteuer des LED/SMD-Lötens einzulassen, oder zu hoffen, dass es die interessanten Bauteile doch noch einmal im konfektionierten Zweier- oder Vierer-Pack für 12-Volt gibt.

Zu der Nichia-LED, die mich interessierte habe ich noch ein Verständnisproblem: ist es so, dass entsprechend der Abbildung des Gehäuses im Datenblatt http://www.leds.de/out/media/NF2W757AR.pdf auf der Unterseite der LED die kompletten Flächen, die mit Anode und Kathode bezeichnet sind, leitend (und zur Lötverbindung vorbereitet) sind, also ca. 80% der unterseitigen Fläche?

Ist eigentlich beim Verlöten die Wärmeabfuhr der LEDs im Betrieb zu berücksichtigen? oder ist die so überschaubar, dass da nichts "anbrennen" kann?

Dann die Nachfrage @Fixit: die Option eines LED Sockels.
Wo sind die für die hier besprochenen LEDs erhältlich?
Würde die Lötproblematik ja einigermassen entschärfen.

Zur Montage könnte ich mir noch folgende Lösung vorstellen: durch ein passendes Stück Glas von oben die LED auf Leiterflächen unter der Unterseite pressen um den Kontakt herzustellen.

Und: Spricht eigentlich etwas dagegen, Lötstreifenplatinen zur LED-Montage zu verwenden?

Dank für Tips
Gruss / GW
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Mo, 30.04.12, 13:38

gwhh hat geschrieben:ist es so, dass entsprechend der Abbildung des Gehäuses im Datenblatt http://www.leds.de/out/media/NF2W757AR.pdf auf der Unterseite der LED die kompletten Flächen, die mit Anode und Kathode bezeichnet sind, leitend (und zur Lötverbindung vorbereitet) sind, also ca. 80% der unterseitigen Fläche?

Ist eigentlich beim Verlöten die Wärmeabfuhr der LEDs im Betrieb zu berücksichtigen? oder ist die so überschaubar, dass da nichts "anbrennen" kann?

Zur Montage könnte ich mir noch folgende Lösung vorstellen: durch ein passendes Stück Glas von oben die LED auf Leiterflächen unter der Unterseite pressen um den Kontakt herzustellen.

Und: Spricht eigentlich etwas dagegen, Lötstreifenplatinen zur LED-Montage zu verwenden?
Zu 1:
Kurz und knapp, JA.

Zu 2:
Die LED sollte schon so verlötet werden, dass auch Wärme über die PADs abgeführt werden kann. ALso einfach nur 0,14 Litze anlöten wird die LED im Betrieb nicht schön finden. Ein bisschen Wärme machen die schon, wie ich aus erster Hand bestätigen kann.

Zu 3:
Ein Anpressen o.ä. halte ich nicht für ausreichend. Erstens ist der elektrische Kontakt unsicher, wenn man mit einer Scheibe mehrere LEDs auf einen Untergrund drückt. Viel wichtiger aber: Die Wärmeableitung ist mangelhaft, da der Übergangswiderstand durch die ungelöteten PADs auf die Platine ziemlich groß ist.

Zu 4:
Naja die Wärmeableitung dürfte wieder das Problem sein, weil Streifenraster keine große Kupferfläche hat und das Basismaterial auch nicht sonderlich gut Wärme leitet.
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Mo, 30.04.12, 19:23

Beatbuzzer hat geschrieben: ... wird die LED im Betrieb nicht schön finden. Ein bisschen Wärme machen die schon, wie ich aus erster Hand bestätigen kann.
das hat aber weh getan?!
Gruß
Mr. Fix-it
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Mo, 30.04.12, 19:33

Mr Fix-it hat geschrieben: das hat aber weh getan?!
Nein :wink:
Aus erster Hand deshalb, weil ich schon genau den Typ verbaut habe und es deshalb kein Schätzwert aus Erfahrung ist.

Mein Aufbau ist ja auch eher suboptimal, was die Wärmeableitung angeht. Aber bis 150mA geht das noch. Die vollen 200mA würde ich bei dem Aufbau aber nicht loslassen. Dafür wäre dann eine Multilayer-Platine mit ein paar Durchkontaktierungen geeignet.
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Mr Fix-it
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Mo, 30.04.12, 21:15

Hallo Beatbuzzer,

Na dann, Missverständnis, dachte eben deshalb aus erster Hand, weil Du Dir die Finger verbrannt hast, aber so ist es natürlich besser.
Klar sind die 200 mA gewaltig. Ich frage mich manchmal, wo die Technik noch hin läuft, denke nicht, dass es noch lange möglich sein wird,
so wie heute, die LED-Leuchtmittel in hoher Qualität selbst zu bauen, wenn ich sehe wo wir jetzt schon sind, was nützt es, wenn eine LED die Leistung
umsetzen kann, es aber im Selbstbau an der Wärmeableitung scheitert oder selbige so aufwendig wird, das es keinen Sinn mehr macht.

Ich denke das es gewollt ist, möglichst schnell den Bastlern das Handwerk zu legen, das zeigt die komplette Auslegung was Verfahrenstechnik und
Kühlung angehen. Aber wir lassen uns nicht unter buttern, und wenn wir ne Pfanne mit Sand auf den Herd stellen müssen :D

Gruß
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Di, 01.05.12, 13:50

Hallo nochmal,

habe hier noch einen guten Beitrag zum Thema Löten in jeder Variation gefunden, lohnt sich, da mal rein zu schauen.
http://www.mikrocontroller.net/articles/SMD_Löten#Voraussetzungen
Viel Spaß
Gruß
Mr. Fix-it

PS habe mir eine Lötstation bestellt. Digital, günstig, 48 W
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