unstabilisierte Netzteile

Fragen zu Schaltungen, Elektronik, Elektrik usw.

Moderator: T.Hoffmann

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Venga
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Fr, 09.03.07, 19:21

Hallo,
ich hab meine Steckernetzteile mal durchgemessen. Das Ergebnis ist, dass nicht eines davon stabilisiert ist, dh. im Schnitt liefern sie ohne Last ca. 1/3 mehr Spannung als angegeben.
Da bei leds.de erst in 3-4 Wochen wieder NTs geliefert werden können, hab´ ich in der Bekanntschaft nach Nts herumgebettelt und wollte die für meine LED Projekte verwenden.
Wenn ich die gemessene Höchstpannung für meine Widerstandsberechnung nehme, kann ich dann meine LEDs gefahrlos dort anschließen? Oder muß ich mir KSQ besorgen/bauen?
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_nabla
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Fr, 09.03.07, 19:47

generell lassen sich die LEDs so anschließen, ja.

aber:
am besten und recht einfach ist, du nimmst einen festspannungsregler (such z.b. bei conrad/reichelt mal nach 7812 oder so...).
ein einfach dazwischen, nen elko dazu und alles wird gut, oder zu mindest besser als ohne :roll:
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Fightclub
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Fr, 09.03.07, 19:48

hi Venga,
dass die meisten Netzteile mehr Spannung ohne Last liefern ist normal. Ob das dein Projekt, bzw die Widerstandsberechnung beeinträchtigt hängt aber vorallem davon ab, wieviele LEDs in was für einer Schaltung (Parallel/Reihe) du verbauen möchtest, also wieviel Strom defacto benötigt wird und wieviel das NEtzteil maximal liefert. So müsste ein vernünftiges 800mA NT z.b. schon bei knapp 300-400mA Last relativ nah an der angegebenen Spannung liegen. Wenn du hingegen ein 3A NT hast und da 300mA dran hängst wird das das NT nicht davon abhalten ne höhere Spannung abzugeben. Also immer den Strom im Vergleich zum maximal Strom sehen. Außerdem ist es eigentlich immer besser für LED und Verbrauch, wenn man den widerstand ca 50-100 Ohm höher wählt, als mit 20mA und typ. Spannung errechnet.
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Fr, 09.03.07, 20:07

Danke -skunk- es ist nett, dass du mir solche Tipps gibst, aber ich bin Anfänger, nicht mal annähernd aus der Branche. Ich weiß zwar was ein IC, Kondensator und ein Elko usw. sind, aber ich weiß nicht wie ich die anschließen und verbinden müßte oder welche ich nehmen muß.
Wenn du mir sowas räts, brauch ich dazu ´ne Beschreibung für Doofe. Ich kann mit Ach und Krach ´ne Schaltung lesen und nachbauen. (weiß aber noch nicht wirklich was ich da mache oder warum :oops: )

Danke Fightclub, damit kann ich was anfangen.
Vorerst werde ich wahrscheinlich nur kurze Leisten basteln (noch bin in der Bastelphase, die Bauphase kommt aber auch irgendwann 8)
Meistens werden nur 1-3 5mm LEDs verbaut. Die NTs werden also kaum belastet und wahrscheinlich volle Spannung liefern.
Ragnar Roeck
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Fr, 09.03.07, 20:33

Ist doch schonmal ein super Anfang!

Was sich bei den Netzteilen als Vorteilhaft erweisen hat, man hängt einfach mal einen Lastwiderstand ran:
Den hier, z.B. der läßt bei 12V schon mal 360mA fliessen, bei den Steckernetzteilen wird man dann schon ungefähr die Spannung haben, die an einer PowerLED mit 350mA liegen würde.
Jedenfalls sollten die Netzteile dann schon mit ihrer angegebenen Spannung arbeiten.

So einen Widerstand würde ich mir mal mitbestellen nächstes mal. Ein Messgerät scheinst Du ja schon zu haben.

Hier mal ein Link zu den vom Vorposter genannten Spannungsreglern und deren Beschaltung. Bitte lass die beiden kleinen Kondensatoren nicht weg, sonst neigen die zum Schwingen und das heißt konkret Deine LEDs sind nicht so hell wie sie sein könnten (vereinfacht ausgedrückt).
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_nabla
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Fr, 09.03.07, 20:41

okay, sorry.
da ist mirs n bissel zu schnell von der hand gegangen.

such einfach mal bei conrad nach festspannungsregler.
da findest du, neben 1000 unwichtigen erbegnissen, teile, die 78...xx heißen. hinter dem 78 und einem buchstaben steht z.b. 05, 09 oder 12.

diese teile sehen aus wie transistoren, haben 3 beinchen.

in diesem datenblatt http://www.produktinfo.conrad.com/daten ... _78SXX.pdf

auf seite 4 findest du einen kleinen schaltplan (figure 1).
hier siehst du, wie du mit einem dieser festspannungsregler und 2 kondensatoren eine festspannung erhälst. passende kondensatoren bekommst du auch bei conrad.

dieser festspannungsregler hat den vorteil, dass spannungsschwankungen abgefangen werden und du dich quasi auf die spannung verlassen kannst, während bei einem widerstand das ganze ja variabel ist.

kann man das jetzt besser verstehen? ansonsten einfach fragen :)
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Fr, 09.03.07, 21:08

Danke.
Ein Widerstand ist für mich die einfachste Lösung. Die Größe muß ich entsprechend der Leistung des NTs wählen? Oder Pauschal einer für alle?
Die Schaltpläne in deinem Link sind für mich noch ein wenig verwirrend. Zuviele auf einmal und mit den Erkläreungen daneben kann ich noch nicht viel anfangen.

edit Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Der Widerstand ist für ein 12V NT. OK
Zuletzt geändert von Venga am Fr, 09.03.07, 21:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Fr, 09.03.07, 21:12

@ -skunk-
Sorry ist nicht nötig, das kannst du ja nicht wissen.
Ja, mit der Erklärung und dem Schaltplan kann ich was anfangen.
hmmm...Der war bei Ragnar Roecks Link auch dabei. :oops:
Ragnar Roeck
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Fr, 09.03.07, 21:16

In dem PDF, was Skunk verlinkt hat geht es um Figure 1. In den Connection Diagrams siehst Du welcher Pin was ist. Nimmst Du jetzt einen 78S05, so bekommst Du 5V heraus. (Immer dran denken: das Netzteil muss mindestens
3V mehr haben, also in diesem Beispiel 8V).

Deine LED hat sagen wir mal 2,1 Volt und 20mA. Wir müssen also 2,9 Volt loswerden am Widerstand.

R = U/I = 2,9V/0.02A = 145Ω. Den gibt es so nicht, aber der nächsthöhere wäre 150Ω, den nimmst Du dann.

EDIT: Du hast schon was geschrieben gehabt, während ich das hier getippert habe, hoffe es kommt nicht zu Verwirrungen deshalb.
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Fr, 09.03.07, 21:33

Ja, OK das hab´ ich verstanden.

1. Sind die 3V höhere Spannung grundsätzlich oder variiert das abhängig vom Festspannungsregler?
2 Die Zahl hinter der 78 steht für die Ausgangsspannung?

Also
7805 - 8V oder mehr Eingangsspannung, 5V Eingangsspannung
7809 - 12V o.m. Eingang - 9V Ausgang
7812 - 15V o.m. Eingang - 12V Ausgang

ect.

Dann kann ich den Widerstand für die LED wie bei einem stab. NT berechnen.
Ragnar Roeck
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Fr, 09.03.07, 21:56

1. Es sind immer ca. 3V drüber. Es gibt sogenannnte Low-Drop Regler, die brauchen weniger. Letztlich muss man im Datenblatt nachsehen, in dem von Skunk verlinkten steht es auf Seite 4:

Operating Input Voltage: 8V

2. Ja

Diese Schaltung macht aus einem unstabilisierten Netzeil ein 1A stabilisiertes, daher kannst Du (wie Du schon angenommen hast) den Widerstand wie gehabt berechnen.
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Fr, 09.03.07, 22:14

Prima. Danke! :D

Dank der Erklärungen komm ich jetzt auch mit den Schaltplänen aus dem Link von dir klar.
Bei meiner nächsten Bestellung sind entsprechende Teile dabei. Bis dahin muß ich erst mal mit Widerständen arbeiten. Vielleicht hat unser Radio und TV-Reperaturheini ´n paar 5 Watt Widerstände in verschiedenen Größen für mich über.
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Sailor
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Sa, 10.03.07, 08:27

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Sa, 10.03.07, 09:19

Danke!
Ich bin noch unsicher, ob ich Schaltungen und die Erklärungen richtig interpretiere darum hab´ ich noch 2 Fragen.

1. Mein 12V NT hat ohne Last eine Ausgangsspannung von über 17V. Wäre ein 7812 dafür noch geeignet oder müßte ich davor noch einen Widerstand (welchen?) setzen um die Spannung etwas zu drosseln?

2. Wenn der Spannungsdrop 3V nicht erreicht, kann ich dann diese Schaltung nehmen: Schaltung zur Erhöhung der geregelten Ausgangsspannung ?
Oder gibt es dann wieder andere Festspannungsregler?
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Sa, 10.03.07, 10:16

Bei diesen Netzteilen bevorzuge ich den L7810, der 10 Volt Ausgangsspannung liefert. Dann könntest Du Deine Schaltung z.B. so aufbauen:
1128_10_V_Stabil_1.png
1128_10_V_Stabil_1.png (4.84 KiB) 8683 mal betrachtet
Statt der Batterie sind dann Plus und Minus vom Netzteil.

Den Vorwiderstand der LED´s berechnest Du dann halt auf 10 Volt.

Der Vorteil ist, dass Du dann auch noch eine konstante Spannungsversorgung hast, wenn mehr LED-Reihen angeschlossen werden.

Einen geringeren Spannungsdrop (0,2 bis 0,5 Volt) haben die Regler vom Typ L4940, dafür sind sie auch teurer.
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Sa, 10.03.07, 10:53

Sailor hat geschrieben:
1128_10_V_Stabil_1.png
1128_10_V_Stabil_1.png (4.84 KiB) 8687 mal betrachtet

ich weiß, dass es den thread schon gab, aber mit welchem programm hast du das hier gezeichnet?
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Sailor
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Sa, 10.03.07, 11:11

Mit TinyCAD.
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Sa, 10.03.07, 16:15

Venga hat geschrieben:Danke!
Ich bin noch unsicher, ob ich Schaltungen und die Erklärungen richtig interpretiere darum hab´ ich noch 2 Fragen.

1. Mein 12V NT hat ohne Last eine Ausgangsspannung von über 17V. Wäre ein 7812 dafür noch geeignet oder müsste ich davor noch einen Widerstand (welchen?) setzen um die Spannung etwas zu drosseln?

2. Wenn der Spannungsdrop 3V nicht erreicht, kann ich dann diese Schaltung nehmen: Schaltung zur Erhöhung der geregelten Ausgangsspannung ?
Oder gibt es dann wieder andere Festspannungsregler?
Ungeachtet des Schaltplans den Sailor hier reingestellt hat (und der gut aufzeigt wie die 78xx und L4940Vxx beschaltet werden) nochmal allgemeines zu den 78xx'ern

1. Der 7812 wäre geeignet. Ob Du nun 10V oder 12V bevorzugst, hängt ja auch von Deiner Schaltung ab. Er darf maximal 35V Eingangsspannung haben, das gilt soweit für alle 78xx).

2. Kurze Antwort: Ja.
Beispiel: Du hast nur 14V. Zu wenig für einen 7812, es müssen wenigstens 2,5V, zur Sicherheit 3V sein. Jetzt kann man sich mit den "Trickschaltungen" von der verlinkten Seite helfen. Dort packen die eine Zenerdiode an den Masseanschluss des Reglers und genau um den Wert, den die Zenerdiode hat, wird die Ausgangsspannung erhöht. 7810 und 2,7V Zenerdiode = 12,7V. Im Prinzip sind Zenerdioden in Reihe geschaltete Standarddioden (1N4001, z.b.) mit jeweils 0,6-0,7V Spannungsabfall. Das heißt, wenn Du 3 von den 1N4001 in Reihe schaltest und anstatt der Zenerdiode nimmt kommst Du auf 10V vom Spannungsregler + 1,8V bis 2,1V also sehr dicht an Deine 12V. Ob der Spannungsregler gekühlt werden muss ergibt sich aus dem Strom, den die LEDs ziehen. 20mA Leuchtdioden verlangen nicht danach, 1A Luxeons sehr wohl.

Aber: wie schon erwähnt gibt es diese Low-Drop Regler, die brauchen nur eine 200-900mV (ja nach Last und Bauteilstreuung) höhere Eingangsspannung (bis max. 30V). Teurer sind sie sicherlich, aber wir reden hier von 0,77€ (L4940V12) gegenüber 0,24€ für den 7812. Wenn Du also unser Beispiel mit 14V nimmst, solltest Du Dich für die L4940V12 Variante entscheiden. Ist halt auch weniger Bastelarbeit und Du bräuchtest für den 7810 ja noch 3 Dioden, kosten ja auch Geld. Ebenso kann ein evlt. Kühlkörper für den Spannungsregler kleiner (und damit billiger) ausfallen.
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Sa, 10.03.07, 17:53

Danke für die ausführliche Erklärung.

Also kann ich mit 78xx bzw. L4940Vxx meine Netzteile meinen Ansprüchen entsprechend stabilisieren. Natürlich in sinnvollem Rahmen.

Ich werd mich damit mal genauer beschäftigen und dann entscheiden, wieviel ich ich wovon brauche.
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