Eigenverbrauch von Netzteilen

Fragen zu Schaltungen, Elektronik, Elektrik usw.

Moderator: T.Hoffmann

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jn1480
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Fr, 19.12.08, 08:43

Mich würde mal interessieren welchen Stromeigenverbrauch ein Netzgerät 230 V KSQ 700 mA hat und welchen dagegen ein ATX Computernetzteil?

Ist es generell sinnvoll seine diversen LED-Lampen zentral zu versorgen oder jeweils ein eigenes Netzteil zu verwenden?
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Sailor
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Fr, 19.12.08, 10:38

Die erste Frage kann ich nicht beantwworten, das habe ich noch nicht gemessen.

Die Versorung mittels KSQ sollte immer nur für eine Gruppe genutzt werden, die gemeinsam geschaltet wird. Dabei ist grundsätzlich auf der Primärseite der KSQ zu schalten, um eine Zerstörung der LED´s zu vermeiden.

Es ist also immer eine eigene KSQ pro Gruppe zu verwenden.

Bei der Versorgung mit einem Netzteil ist auch eine Zentrale Versorgung möglich. Allerdings muss dann der Strom mittels Widerständen oder einer KSQ pro Gruppe unter Kontrolle gehalten werden. Auch in diesem Fall ist vor der KSQ zu schalten.

Wirklich sinnvoll ist die zentrale Versorgung mit Kleinstspannung wenn alternative Energiequellen mit diesem Spannungsbereich genutzt werden. Sonst ist zu Überlegen, ob sich der Aufwand lohnt, zusätzliche dicke Leitungen in separaten Rohren bzw. Schächten zu verlegen.
jn1480
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Fr, 19.12.08, 11:02

Das mit den dicken Leitungen habe ich auch schon festgestellt.

Aber wie kann ich den Eigenverbrauch des ATX Netzteiles feststellen?
Ein laufendes Netzteil primärseitig messen, d.h. ACA in Ampere und dann mit 230 V multiplizieren??
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Sailor
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Fr, 19.12.08, 12:23

Am Besten leihst Du Dir ein Leistungsmessgerät für diesen Leistungsbereich bei den Stadt-/Gemeindewerken oder einer Energieberatung oder einem Elektrobetrieb. Nur dann bist Du sicher, dass auch die Leistung gemessen wird, die Du am Ende bezahlen musst. Die einfachen Leistungsmesser sind mit dieser Aufgabe regelmäßig überfordert.

Deine Überlegung stimmt nur bei Gleichsstrom, einen kleinen Überblick über die Messung und Berechnung bei Wechselstrom findest Du bei Wiki.
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Fr, 19.12.08, 20:49

Auch die Geräte, die man sich leihen kann, sind mit Sicherheit nicht genau genug bei so kleinen Leistungen. Sie werden zwar vermutlich TrueRMS vernünftig hinbekommen, aber eben im Bereich einiger weniger Watt von der Genauigkeit her versagen.

Ich habe in der Firma zugriff auf ein Hameg Power Meter (http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=4; ... ;OFFSET=16) mit 549, EUR nicht ganz billig, kann dafür aber in 3 Messbereiche umschalten (per Relais), diesem Gerät kann man einigermaßen trauen denke ich.

Am meinen ATX-Netzteilen messen die normalen (auch TrueRMS-fähige) Zwischensteck-Messgeräte fälschlicherweise zwischen 10 und 22 Watt, teilweise schwankt auch der Messwert. Manchmal auf kurzzeitig über 50 Watt.

Das Hameg misst 4,5 Watt bei meinem Haupt-PC im Stand-By (hat ein 80plus-Netzteil, d.h. über 80% Wirkungsgrad in allen relevanten Betriebszuständen) und ca. 7..9 Watt bei anderen ATX-Netzteilen in anderen PCs.

Ein 30W-Ringkerntrafo, den ich damit ausgemessen habe hat im Leerlauf AFAIR ca. 1,3W Leistungsaufnahme, ein 800(!)W-Ringkerntraofo hat --- man mag es kaum glauben, ist aber so: 3,85 Watt im Leerlauf!
dasdoenertier
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Sa, 20.12.08, 16:54

Ich denke, 5-7 Watt sind bei einem ATX-Netzteil normal. Hab ich zumindest bisher auch immer gemessen.
jn1480
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So, 21.12.08, 10:32

Und wie ist das jetzt mit den eigenständigen Netzgeräten 230 V KSQ 700 mA??
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Achim H
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Und wie ist das jetzt mit den eigenständigen Netzgeräten 230 V KSQ 700 mA??
Wenn der Stecker nicht drin ist, wird auch nichts verbraucht. Ist der Stecker drin, dann verbraucht jede Elektronik Strom und Spannung. Zwar nur minimal, aber es wird was verbraucht. Erst wenn eine Last am Ausgang angeschlossen ist, ist die Leistungsaufnahme entsprechend höher. Warum sollte das für ein eigenständiges Netzgerät anders sein?

mfg Achim
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irgendwer hats mal ausgemessen und will auf 90% wirkungsgrad gekommen sein... aber halt ich für etwas zu hoch.

atx netzteile haben zwischen 60 und 85% wirkungsgrad, 80+ aber nur die letzten 2-3 generationen von markenherstellern.
jn1480
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Sa, 27.12.08, 18:10

Und was heißt das jetzt '90% Wirkungsgrad' ??
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Achim H
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Und was heißt das jetzt '90% Wirkungsgrad' ??
Das heißt eigentlich nichts anderes, als das die Umsetzung nur zu 90% effizent vonstatten geht. Die 10%, die als Verlust bezeichnet werden, gehen für die Elektronik drauf, um die Umsetzung durchzuführen.

Ein Beispiel:
Wenn Du eine Flasche Cola öffnest und schüttest den Inhalt in 5 Gläser um, dann bleibt überall (in der Flasche und in den Gläsern) etwas hängen, was nicht getrunken werden kann. Das ist der Verlust. Der ist zwar hier verschwindend gering, aber doch vorhanden.

Auch ein Trafo oder eine Elektronik kann niemals etwas mit 100% umsetzen, weil überall kleine Verluste entstehen. Entweder durch Wärme, weil elektronische Bauteile etwas machen müssen, oder durch Umformung (zum Beispiel: magnetisches Feld). Das was umgesetzt werden kann nennt man den Wirkungsgrad.

mfg Achim
jn1480
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Mo, 29.12.08, 13:20

Hab ich verstanden. Kann man das auch in Watt ausdrücken?
Ich möchte das nur ausdrücken können. z.B. 3 Stück Cree Q5 mit 700 mA
verbrauchen 3 x 2,4 Watt und das Netzgerät z.B. 3 Watt; umgelegt auf die
3 Q5 also jede LED noch 1 Watt zusätzlich. Gesamtverbrauch also
3 x 3,4 = 10,2 Watt. Wäre das so (nahezu) richtig? :oops:
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Achim H
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Mo, 29.12.08, 14:30

Bei 700mA pendelt sich die Vorwärtsspannung einer Cree ungefähr bei 3,7V ein. Die Leistung (P) ist V * A = VA bzw. W. In Zahlen ausgedrückt:

3,7V * 0,7A = 2,59VA bzw. 2,59W

Multipliziert mit Anzahl (3 Leds) ergibt das eine Gesamtleistung von 7,71Watt. Wenn das Schaltnetzteil oder wo immer die Leds angeschlossen werden einen Wirkungsgrad von 90% hat, müssen noch 10% (die Differenz zu 100%) von 7,71Watt dazuaddiert werden.

7,71W + 0,771W = 8,481 Watt

mfg Achim
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