P4 LEDs über Fahrraddynamo mit Konstantstromquelle?

Fragen zu Schaltungen, Elektronik, Elektrik usw.

Moderator: T.Hoffmann

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Fr, 10.08.07, 15:52

bigpuster hat geschrieben: Wenn Ihr mir schon nicht galubt, dass ich mit den 4 LEDs in Reihe an einer Graetz-Brücke mit 2.200uF Elko angeschlossen an einem 6VAC Nabendynamo durch die Gegend fahre, dann glaubt Ihr vielleicht diesem Link . Man beachte vor allem mal die letzten Absätze.

Nochmal. Ich habe es so an meinem Fahrrad und es funktioniert. Sehr hell und sehr gut.
Wenn man keine Ahnung hat.....Naja, Ihr wißt ja selber, wie der Satz weitergeht.
Bei der Kennlinie des Dynamos sieht man das er bei 15kmh schon 7Vac und nicht 6Vac erzeugt,
bei 20kmh sind es sogar schon fast 8Vac.
Wird eine Last mit entsprechendem Widerstand angeschlossen kann sie sogar auf bis zu 12V steigen,
aber eben nur bei gleichzeitig stark abfallendem Strom.

Um 4 LEDs mit jeweils mindestens 3V zu betrieben bräuchte man 12Vdc,
dafür müsste der Danymo midestens 8,5Vac liefern.
Rechnet man die Dioden noch mit ein sind es mindestens 9,5Vac, die erreicht er bei ca 14-15kmh.
Dazu kann man natürlich noch die Helligkeit bei niedrigen Geschwindigkeiten durch zuschalten der
LEDs ab einer bestimmten Spannung des Dynamos verbessern.

Das hätte ich Dir auch alles schon vorher sagen können, wenn Du uns vieleicht auch gleich mal den
Link gegeben hättest, denn mit der Kennlinie kann man mehr anfangen als mit den Nenndaten von "6Vac / 500mA".




Eine Cateye LED Lampe (5x 14.000mcd LEDs) für den Nahbereich und eine P4 mit 3° Optik (Stirnlampe)
die mit ca 300mA betrieben wird reichen schon aus um bei vollkommener Dunkelheit genug zu sehen.
Zwei Cree XR-E (P4), eine mit 25x10° Linse und eine mit 3° Optik sind schon recht extrem.
Aber gleich 4, oder sogar 6 von den P4s verbauen ???
Die Kosten sind schon ein Wahnsinn, LEDs + Optiken müssen alleine schon an die 70 Euro gekostet haben
und das Ding ist nichteinmal Wasserdicht oder verkraftet es wenn es einen Ast streift.

Eventuell gibt es auch Menschen die am liebsten den ganzen Wald um sich herum ausleuchten möchten,
anstatt nur den Weg auf dem sie fahren.
Wenn ich mir die Lampen ansehe muss ich mich fragen ob der jenige der die gebaut hat vieleicht
eine art von Nachtblindheit hat.
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Cyberhofi
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Funktioniert aber eben nur mit alten Dynamos oder mit einigen (umgebauten) neuen, denn solche Kennlinien haben neuere Dynamos nicht mehr, da sie die Spannung auf einem Gewissen Niveau halten, damit die Birnen nicht so schnell durchbrennen wenn man schnell fährt (z.B. bergab)

Nach deinen vorgaben (6VAC und 0,5A) würde es nicht funktionieren, also reg dich nicht auf, hast du die Kennlinie für deinen Dynamo mal aufgenommen? Dort steht was von einem geeigneten Dynamo, also gehts bestimmt nicht mit jedem so gut...
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Fr, 10.08.07, 18:40

Cyberhofi hat geschrieben:Funktioniert aber eben nur mit alten Dynamos oder mit einigen (umgebauten) neuen, denn solche Kennlinien haben neuere Dynamos nicht mehr, da sie die Spannung auf einem Gewissen Niveau halten, damit die Birnen nicht so schnell durchbrennen wenn man schnell fährt (z.B. bergab)

Nach deinen vorgaben (6VAC und 0,5A) würde es nicht funktionieren, also reg dich nicht auf, hast du die Kennlinie für deinen Dynamo mal aufgenommen? Dort steht was von einem geeigneten Dynamo, also gehts bestimmt nicht mit jedem so gut...
Die Spannung fällt je nach Strom am Verbraucher ab.
Das ist alles bei den Dynamos passend für die 6V Lämpchen ausgelegt, da passiert nichts.
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Die neueren sind aber da aber begrenzt, da geht das so einfach nichtmehr daran LEDs wie besagt zu betreiben, da ganbs mal ein tolles PDF drüber, hab jetzt aber keine Lust das zu suchen...

Und wieso soll da unbedingt nix passieren, die Leistung steigt doch auch
bigpuster
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Fr, 10.08.07, 19:12

Ach, ich reg mich nicht auf.

Ich finde es nur immer wieder erstaunlich, wie manche ihr Halbwissen als Wahrheiten herausposaunen, alles andere als nicht möglich bezeichnen und damit Unwissende irritieren.

Ich habe ein ein Jahr altes Fahrrad ( vor einem Jahr war es fabrikneu) mit einem ebenso alten Nabendynamo. Ich weiß nicht, was Ihr unter "alt" versteht. Ist ja alles relativ.
Funktioniert aber eben nur mit alten Dynamos oder mit einigen (umgebauten) neuen, denn solche Kennlinien haben neuere Dynamos nicht mehr, da sie die Spannung auf einem Gewissen Niveau halten, damit die Birnen nicht so schnell durchbrennen wenn man schnell fährt (z.B. bergab)

Das ist so ein Halbwissen. Jetzt macht sich wieder jeder Sorgen, ob das mit seinem Dynamo überhaupt geht. Ich würde vorschlagen, dass wenn man sich nicht 100% sicher ist, seine Aussagen auch so zu kennzeichnen.


Nach deinen vorgaben (6VAC und 0,5A) würde es nicht funktionieren,
Hast Du die Links überhaupt gelesen, oder antwortest Du nur so ins Blaue hinein?
Der Dynamo arbeitet mit diesen Werten. Wenn er eine höhere Spannung liefern muß, fließt natürlich weniger Strom.
Das hätte ich Dir auch alles schon vorher sagen können, wenn Du uns vieleicht auch gleich mal den
Link gegeben hättest, denn mit der Kennlinie kann man mehr anfangen als mit den Nenndaten von "6Vac / 500mA".
Ihr seid ja lustig. Die Aussage, dass das auf gar keinen Fall funktioniert, kam von Euch. Ich will Euch nichts beweisen. Ich habe nur zur Untermauerung der Tatsache, dass es bei mir so funktioniert eine Quelle zitiert, die mehr Ahnung von der Materie hat, als ich. Die Nenndaten 6VAC/ 500mA sind nunmal die Daten der meisten Dynamos. Daran kann ich nun auch nichts ändern. Tatsächlich verhalten sie sich beim Anschluß entsprechender Lasten nicht so, sondern können viel größere Spannungen erzeugen.


Ich kann zwei Front-LEDS nur empfehlen. Eine mit einer ovalen Optik wie 6°*25° oder 10°*15° für den Nahbereich und eine mit so 8°-12° für die mittlere Entfernung. Ich habe noch eine dritte, die sich bei einer gewissen Geschwindigkeit zuschaltet, das ist aber Spielerei. Für hinten ist dann auch eine PowerLED zu nehmen.

Vor allem für den Nahbereich würde ich die Crees empfehlen, weil das Licht ein wenig wärmer leuchtet. Ich empfand die Seoul P4 als unangenehm für den Nahbereich. Dafür ist die für die Ferne sehr gut.
Ragnar Roeck
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Fr, 10.08.07, 20:59

Ich habe dieses Verhalten bei meinem alten Cateyeumbau auch schon bemerkt, da ist eine Luxeon von Anfang 2004 drin (ca. 180Cd, Katalogangabe). Wenn ich die von der Helligkeit mit einem althergebrachtem Fahrradlicht vergleiche, kommt sie bei Trockenheit noch relativ gut weg, auch wenn die Farbe des Asphalts mehr Licht schluckt als erwartet. Bei Regen kann sie nur noch als "Positionslicht" gesehen werden, den Weg vor mir beleuchtet sie jedenfalls so gut wie nicht mehr. Entweder braucht man bei der Lichtfarbe erheblich mehr "Druck", oder halt ein wärmeres Weiß.
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Fr, 10.08.07, 21:33

Der Aussage von Ragnar Roeck kann ich mich nur anschließen. Meistens liegt es an der "weißen" Lichtfarbe. Ein Kumpel hatte mal kaltweiße H7-Lichter in seinem Auto und ist mal nachts, bei Nässe mit mir durch die Gegend gefahren und hat mal zur Demonstration das Licht ausgeschaltet, der Unterschied war erschreckend gering. Bei Nässe sieht man das helle weiß echt nichtmehr wirklich. Bei Trockenheit hats aber super optik ;)
joerg.b
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Fr, 10.08.07, 22:00

Ich habe grade mit Interesse die vorangegangenen Beiträge zur LED Versorgung über einen Dynamo gelesen. Eine rechnerische Betrachtung ist tatsächlich alles andere als trivial und man kommt glaube ich mit praktischen Versuchen am weitesten.

Fakt 1 ist, daß ein Dynamo bei einer gewissen Geschwindigkeit eine Mindestleistung liefern muß (ich bin zum googeln jetzt zu müde).

Weiterhin weiß ich aus einen Standlichtprojekt aus meiner Studienzeit, daß ein Dynamo eine Leerlaufspannung hat, die weit höher liegt als die doppelte Spannung unter Belastung mit typisch 12 Ohm (6 V/500 mA). Dies bedeutet, daß die übliche Lampenlast nicht den optimalen Widerstand hat, mit welchen aus dem Dynamo die maximale Leistung entnommen werden kann.

Ich habe mir diese Entdeckung damals zu nutze gemacht und die Dynamospannung mit einen kleinen selbstgewickelten Spartransformator im Sattelrohr im Verhältnis von ca. 3 zu 2 herunter transformiert. Ich habe so aus dem Dynamo mühelos 4,5 Watt bei ca. 9 V Dynamospannung ziehen können und noch genügend Energie übrig gehabt, um meine Akkus zu laden.

Genügend Spannung am Dynamoausgang ist wirklich kein Problem.

Gruß Jörg
bigpuster
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Fr, 10.08.07, 22:04

Im Leerlauf erreicht so ein Dynamo locker 80 und mehr Volt. Darum stirbt auch bei einer Unterbrechung in der Schaltung und einem Neuanschluß immer eine LED, weil sich der nun völlig überladene Stützelko schlagartig durch die LED entlädt. *Puff*

Einzigste Abhilfe ist den Elko vorher kurzzuschließen.
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Cyberhofi
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Sa, 11.08.07, 00:01

bigpuster hat geschrieben: Hast Du die Links überhaupt gelesen, oder antwortest Du nur so ins Blaue hinein?
Und liest du unsere Beiträge, die Links kamen erst später, alle Antworten bezogen sich auf deine Vorgaben von Kennlinien hast du kein Wort verloren, du hast lediglich erwähnt dass er 6VAC und 0,5A Liefert und wie ersichtlich basierten alle Berechnungen unsererheits auf genau diesen Vorgaben
luckylu1
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Sa, 11.08.07, 01:12

so, hier mal eine abhilfe einfachster art, hab ich mal eben kreiert, sie ist auch nur für diesen zweck gedacht,
andere einsatzgebiete sind zwar realisierbar müssen aber genau durchdacht werden.
1856_dynamo_parallelregler_1.jpg
1856_dynamo_parallelregler_1.jpg (11.13 KiB) 10808 mal betrachtet
vorn kommt die spannungsverdopplerschaltung hin, wie gehabt, die z-diode + die flussspannung der basis-emitterstrecke des transistors bestimmen die regelspannung, R3 dient nur zum schutz der z-diode und des
transistors und kann bei wahl entsprechend leistungsfähiger bauteile entfallen, er sollte nur 10ohm - 20ohm
haben. R1 dient zum zuverlässigen sperren des transistors, eventuell kann damit noch ein wenig die kennlinie der
kombination verschoben werden, der wert sollte etwa 100ohm -1kohm sein.
der widerstand vor den leds hat hier nicht die aufgabe einer strombegrenzung! sondern soll einen geringen spannungsabfall bewirken, damit die parallelregelung erst einsetzt, wenn ein entsprechender spannungshub vorhanden ist, er dient mit zum abgleich, bei 1ohm und 350mA led strom sind das 0,35V.
die sicherung könnte eigentlich auch entfallen, bei guter auswahl der komponenten, könnte eine z-diode (3W) und ein leistungstransistor reichen, alle anderen teile könnten entfallen.
noch ein tip zum abgleich, es wird kaum eine z-diode geben, die genau die gewünschte spannung hat. daher könnte
eine oder mehrere dioden in reihe mit dieser zum abgleich benutzt werden. in frage kommen hier schottkydioden
mit nur 0,2V-0,5V spannungsabfall oder normale si-gleichrichterdioden mit 0,5V - 1V. da bei höheren strömen
auch bei dioden eine geringe erhöhung der flussspannung zu beobachten ist, könnte auch im emitterzweig ein einfügen von dioden zum gewünschten ergebnis führen. widerstände in reihe dazu, vergrössern den winkel in der kennlinie und sind nicht so gut geeignet zum abgleich. letztendlich entscheidet der versuch. auf grund der einfachheit der schaltung, wird wohl bei normalbetrieb, trotzdem ein kleiner querstrom fliessen, bei richtiger auswahl der teile könnte allerdings eine steilheit von 10mA zu 1A bei erhöhung der spannung von 0,2V erreicht werden. der transistor sollte ein kühlblech von 5 x 5cm² bekommen, das ist zwar vom verwendeten typ abhängig,
aber selbst bei verwendung des 2N3055, der ohne kühlblech auskommen würde, wäre dieser dann unter umständen so heiss, das er mal eben durch das gehäuse guckt....
wenn noch fragen sind, immer raus damit.
:wink:

PS: wenn euch die schaltung nicht gefällt, kommt eben morgen die nächste.^^
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jm2_de
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Sa, 11.08.07, 01:31

joerg.b hat geschrieben: Weiterhin weiß ich aus einen Standlichtprojekt aus meiner Studienzeit, daß ein Dynamo eine Leerlaufspannung hat, die weit höher liegt als die doppelte Spannung unter Belastung mit typisch 12 Ohm (6 V/500 mA). Dies bedeutet, daß die übliche Lampenlast nicht den optimalen Widerstand hat, mit welchen aus dem Dynamo die maximale Leistung entnommen werden kann.
Was Dynamos angeht bin ich nicht der experte, aber ich weiss ungefähr wie das funktioniert und
es klingt auch noch recht logisch.
Ich habe mir diese Entdeckung damals zu nutze gemacht und die Dynamospannung mit einen kleinen selbstgewickelten Spartransformator im Sattelrohr im Verhältnis von ca. 3 zu 2 herunter transformiert. Ich habe so aus dem Dynamo mühelos 4,5 Watt bei ca. 9 V Dynamospannung ziehen können und noch genügend Energie übrig gehabt, um meine Akkus zu laden.
Achtung:
Für die weniger erfahrenen User schreibe ich Anmerkungen dazu damit jeder folgen kann,
die sind immer in "violett" um sie vom normalen Text abzutrennen.



Wenn Du einen Trafo benutzt und die Spannung runtertransformierst, dann kann doch an W2 nicht 4,5 Watt
rauskommen wenn an W1 weniger als 4,5 Watt reingehen, selbst wenn man Verluste / Wirkungsgrad weglässt.

Die Spannung des Dynamos bricht ja auch nur desswegen zusammen weil ein Strom fliesst,
je höher der Strom desto höher der Spannungseinbruch.
Für die anderen Mitleser: Die Logik dahinter ist "P = U * I".
Wenn man also den Lastwiderstand erhöht, erhöht sich auch die Spannung am Dynamo,
nur der Strom wird durch den höheren Widerstand entsprechend kleiner.
Also eigentlich erhöht man nicht die Spannung, sondern verringert den Strom,
was dann widerrum einen geringern Spannungsabfall zur Folge hat.
3 Watt (Leistung / "P") können "1A * 3V = 3W" sein, aber auch "3A * 1V = 3W".

Wenn man den Widerstand am Dynamoausgang erhöht verändert man damit also das Verhältnis von
Spannung zu Strom und zwar zu gunsten einer höheren Spannung.
Dadurch wäre zwar bei hohen Upm die Lampe ein wenig dunkler, aber bei niedrigeren Upm steigt die
Spannung stärker an, die Lampe müsste also bei weniger Upm ausreichend hell leuchten als vorher.
Aber dafür braucht man keinen 3:2 Trafo :?:




@bigpuster
wenn ich die kurve die bei deinem link zu finden ist mal auf 80V erweitern würde,
dann komme ich auf 50kmh für 80V, wer schafft 50kmh mit seinem dem Fahrrad ?

Das mit den Elkos ist einleuchtend, darauf sind wir ja bisher noch nicht eingegangen weil
ja immer die Nenndaten 6Vdc / 500mA hier rumgeisterten.
In dem Fall den Du beschrieben hast, LEDs bei der Fahrt einschalten, bzw bei geladenen Elkos ist
es klar das die LED kaputt gehen.

Die LED kann aber auch bei normalem Betrieb kaputtgehen.
Solange die Spannung vom Dynamo am Kondensator anliegt wird er geladen, denn die Spannung am
Kondensator kann ja nur kleiner sein, ausserdem ist der Strom ja begrenzt, da der Dynamo ja
so gebaut sein soll das er nur 500mA abgeben kann.

Aber wenn man eine Wechselspannung über einen Brückengleichrichter gleichrichtet muss ja beim
"0 Durchgang" der Wechselspannung (also bei 0° wo ja 0V anliegen) die Gleichspannung am
Ausgang in diesem Moment auch bei 0V liegen.
Sinusspannung + Gradangaben, siehe hier: http://www.stayathome.ch/wechselstrom.htm
Genau in diesem Moment wird der Kondensator ja dann nicht mehr geladen, sondern er entlädt sich
über die LEDs, nur das der Elko im Gegensatz zum Dynamo keine Strombegrenzung hat.
Bei 4 LEDs ist es kein Problem wenn der Elko mit etwas über 12V (Schätzwert) aufgeladen ist,
denn über die 4 LEDs in Reihe fliesst bei 12V nur ein recht geringer Strom.
(4 LEDs x 3V pro LED = 12V für alle in Reihe)

Kritisch wird aber es schon ab 3 LEDs, denn die brauchen ja nur 9V (8V wenn eine LED eine rote ist),
wenn der Elko also eine Spannung von 12V hat fliesst dort also kurzzeitig ein zu hoher Strom.
Die LEDs verkraften zwar mal eine Spannungsspitze und sind für hohe Frequenzen geeignet,
aber bei dieser Schaltung bekommen sie ununterbrochen Spannungspitzen ab.
Erst ab ca 30° (Erklärung siehe Link oben) ist die Spannung wieder so hoch das,
nach abzug des Spannungsabfall am Gleichrichter, sie grösser ist als die am Elko und er sich nicht
mehr entlädt sondern wieder geladen wird, die Spannungsspitzen dauern also auch noch recht lange.

Wie jeder weiss können auch Spannungsspitzen im millisekunden Bereich Halbleiter beschädigen,
man kennt das ja von Spannungsspitzen durch Blitze im Stromnetz (kein direkter Blitztreffer !).
Jetzt kann ich nicht mit Sicherheit sagen das LEDs dadurch nach einiger Zeit kaputtgehen,
aber die Warscheinlichkeit dafür ist meiner Meinung nach recht hoch.
(man müsste da mal einen Langzeitversuch machen um es sicher sagen zu können)
luckylu1
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Sa, 11.08.07, 02:29

jm2_de , jetzt enttäuschst du mich aber etwas, sieh dir mal gleichrichterschaltungen mit ladekondensator an, dann merkst du sicher, das du hier etwas falsch formuliert hast.

zu der höheren leistung, durch untersetzung ist zu sagen, dass das durchaus real ist, wenn auch eine maximale leistungsausbeute, bei allen betriebsbedingungen, erst mit einem sepic wandler erreicht wird.

zum besseren verständnis empfehle ich die betrachtung der kennlinie einer solarzelle, alles was da über den Mpp
(maximal power point) gesagt wird, trifft hier sehr ähnlich zu.
joerg.b
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Sa, 11.08.07, 07:07

jm2_de hat geschrieben:Wenn man den Widerstand am Dynamoausgang erhöht verändert man damit also das Verhältnis von Spannung zu Strom und zwar zu gunsten einer höheren Spannung. Dadurch wäre zwar bei hohen Upm die Lampe ein wenig dunkler, aber bei niedrigeren Upm steigt die Spannung stärker an, die Lampe müsste also bei weniger Upm ausreichend hell leuchten als vorher.
Aber dafür braucht man keinen 3:2 Trafo :?:
Luckylu1 hat mit dem Beispiel Solarzelle den Nagel auf den Kopf getroffen. Es geht um Leistungsanpassung. Die Lampen am Fahrrad arbeiten bezogen auf den Dynamo nicht im Punkt der maximalen Leistungsabgabe. Der wäre dann erreicht, wenn der Innenwiderstand des Dynamos dem Lampenwiderstand von 12 Ohm entsprechen würde. Tatsächlich liegt dieser aber deutlich höher.

Die folgende Rechnung ist stark vereinfacht, verdeutlicht aber, was so ein Transformator bringt:
- Leerlaufspannung des Dynamos 24 V
- Innenwiderstand des Dynamos 36 Ohm
- Widerstand der Lampen 12 Ohm

Wenn man nun die Lampen anschließt fließen 24 V / ( 36 + 12 Ohm ) = 500 mA. Die Lampen bekommen nun 3 W, wärend der Dynamo Verluste von 18 V * 500 mA = 9 W produziert. Der Wirkungsgrad liegt somit bei nur 25%.

Wenn man nun mit einen Trafo den Lampenwiderstand auf 36 Ohm hochtransformiert (Hierzu benötigt man eine Trafo mit einer Übersetzung von ca. 1:1,73... ), so sieht die Situation wie folgend aus:
Der Dynamo liefert 24 V / (36 + 36 Ohm) = 333 mA. 12 V fallen am Dynamoinnenwiderstand ab und Verursachen Verluste von 4 W. Weiterhin liegen am Trafoeingang 12 V mit 333 mA an, die über den Trafo auf 6,93 V mit 577 mA umgesetzt werden.

Nett, oder? Der Trafo senkt die Verluste und sorgt gleichzeitig für eine höhere Ausgangsleistung.

Ich bin kein Dynamo Fachmann, aber ich glaube, die Hersteller sorgen über die Fehlanpassung dafür, daß bei niedriger Geschwindigkeit die Lampe schon hell ist und bei hoher Geschwindigkeit nicht durchbrennt.
bigpuster
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Sa, 11.08.07, 09:54

wenn ich die kurve die bei deinem link zu finden ist mal auf 80V erweitern würde,
dann komme ich auf 50kmh für 80V, wer schafft 50kmh mit seinem dem Fahrrad ?
Meine Güte! LIES doch mal bitte was ich schreibe....IM LEERLAUF! Das bedeutet ohne angeschlossene Last. Ich bin darauf gekommen, weil ich zuerst nur ein Rücklicht angeschlossen hatte, welches sich erst bei Dunkelheit selbständig zuschalten sollte. 3 Meter am Tage gefahren ( vielleicht waren es auch 3.50m )und es funktionierte nicht mehr, wie es sollte. Die Ursache lag in der für die Transistoren zu hohen Spannung.
Das mit den Elkos ist einleuchtend, darauf sind wir ja bisher noch nicht eingegangen weil
ja immer die Nenndaten 6Vdc / 500mA hier rumgeisterten.
In dem Fall den Du beschrieben hast, LEDs bei der Fahrt einschalten, bzw bei geladenen Elkos ist
es klar das die LED kaputt gehen.
Es sieht ja fast so aus, dass ich was gegen Dich habe. Ist nicht so, aber neben sinnvollen Sachen schreibst Du auch leider weniger sinnvolle. Das liegt aber auch hier daran, dass Du nicht richtig liest was zumindest ich schreibe.
Ich habe nicht geschrieben, dass die LEDs bei der Fahrt eingeschaltet werden, noch das die bei geladenen Elkos kaputt gehen. Der Elko wird im Normalfall immer geladen sein ( auch entladen, immer hin und her) Ich habe geschrieben, dass bei einer ungewollten Unterbrechung ( das gelöste Kabel )der Schaltung im Betrieb der Elko , durch die dann anliegenden 80V und mehr überladen wird. Wenn jetzt die Unterbrechung beseitigt wird ohne den Elko vorher zu entladen, entlädt der sich selber durch die LED mit der kleinsten Flußspannung und zerstört diese.

Im übrigen macht diese Diskussion nicht viel Sinn, den der Fragesteller scheint ja zufrieden zu sein, denn er meldet sich ja nicht mehr.
pdm-filmstudios
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Sa, 11.08.07, 14:14

jo also diese schaltung von luckylu1 werde ich mal ausprobieren, sieht schön kompakt aus

dauert aber bis ich dazu kommen werde

falls jemand eine bessere idee für dieses Problem hat, kann er sie ruhig mal zeigen, wird den anderen sicherlich auch etwas bringen
Ragnar Roeck
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Sa, 11.08.07, 16:33

Die Schaltung ist schön, aber: an dem Widerstand fällt eine Verlustleistung von 122mW ab. Das ist - je nachdem wie man es sehen möchte - schon 1/4 dessen, was eine konventionelles Rücklicht verbraucht.

Bei meinem Vorschlag, einfach einen 2.2kΩ Widerstand parallel zu den Kondensatoren zu schalten nur 65mW. Da Spannungsspitzen durch im Dynamo verbaute Zenerdioden eh nicht auftauchen sollten, halte ich das immer noch für eine einfache Möglichkeit dem Problem zu begegnen.

Über den Daumen läd/entläd sich ein Kondensator um 70% bei 1 τ (tau)=R*C, vollkommen bei 5 τ. Innerhalb weniger Sekunden hätte sich also ein "überladener" Kondensator auf ungefährliche Werte entladen.

Wo Luckylus Schaltung Punkte macht sind zwei Umstände: Die Zenerdioden wurden aus dem Dynamo entfernt und dann noch im Falle eines lockeren Drahtes, der einen Wackelkontakt verursacht. Da wäre die Entladung über den Widerstand möglicherweise zu langsam.
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Sa, 11.08.07, 20:17

joerg.b hat geschrieben: - Innenwiderstand des Dynamos 36 Ohm
- Widerstand der Lampen 12 Ohm
Die Werte waren mir nich bekannt, hab auch nicht weiter danach gegoogelt.
Da hab ich also einfach Ri untern Tisch fallen lassen - wusch und weg damit 8)
Wenn man nun die Lampen anschließt fließen 24 V / ( 36 + 12 Ohm ) = 500 mA. Die Lampen bekommen nun 3 W, wärend der Dynamo Verluste von 18 V * 500 mA = 9 W produziert. Der Wirkungsgrad liegt somit bei nur 25%.

Wenn man nun mit einen Trafo den Lampenwiderstand auf 36 Ohm hochtransformiert (Hierzu benötigt man eine Trafo mit einer Übersetzung von ca. 1:1,73... ), so sieht die Situation wie folgend aus:
Der Dynamo liefert 24 V / (36 + 36 Ohm) = 333 mA. 12 V fallen am Dynamoinnenwiderstand ab und Verursachen Verluste von 4 W. Weiterhin liegen am Trafoeingang 12 V mit 333 mA an, die über den Trafo auf 6,93 V mit 577 mA umgesetzt werden.
So macht das alles natürlich Sinn.
Die Rechnung ist gut erklärt, bis auf den Wirkungsgrad den Du nicht mit eingerechnet hast,
aber den kann man ja jetzt bei einer theoretischen Rechnung nicht kennen.
Selbst wenn man die mit einbezieht geht die Logik dahinter aber immer noch auf.
(oben ist ein Tippfehler = "fließen 24 V")

Da stelle ich mir die Frage, wie könnte man den Innenwiderstand eines Dynamos senken ?
Der Kupferdraht hat einen so geringen Widerstand das man da wohl nicht machen kann,
aber der induktive Widerstand könnte doch abgesenkt werden.
Verdoppelt man die Umdrehungszahl des Ankers kann man die Wicklungszahl reduzieren ?
Hat nix mit dem Thema zu tun, aber ich will irgendwann mal ein Windrad bauen,
das sollte schon recht effizient sein :wink:


Vieleicht weiss ja auch noch jemand von euch ob bei einer Leitung mit einem grösseren Widerstand
ein stärkeres oder ein schwächeres elektrisches Feld um die Leitung erzeugt wird als bei einer
Leitung mit niedrigerem Widerstand (Strom bei beiden gleich).




@luckylu
Du baust Schaltungen schneller als Dein eigener Schatten :idea:
Wo hab ich mich denn eigentlich schon wieder ver-formuliert ?




@bigpuster
Ja, im Leerlauf, genau diese Kennlinie habe ich ja auch benutzt, es sind trotzdem 50kmh für 80V nötig.
Und wo ist der technische Unterschied zwischen "Neuanschluss" (bist Du elektroinstallateur ?) und dem
herstellen der Verbindung durch einen Schalter ?
(oder meinstest Du den Spannungsanstieg nach dem Nulldurchgang ?)
luckylu1
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Sa, 11.08.07, 21:51

naja, ist ja nur ne schutzschaltung^^
das beste was man da machen kann, ist ein sepic wandler mit je 95% im step-down und step-up bereich, damit würde die zur verfügung stehende leistung maximal ausgenutzt und die led´s wären zusätzlich geschützt, ist nur ein relativ grosser aufwand, stellt sich die frage, ob sich das lohnt.
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