Sind >10% Abweichung vom Datenblatt normal?

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Moderator: T.Hoffmann

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cyberlight
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Di, 18.10.11, 10:54

Hallo!
Ich habe 20 Stück Cree XP-G Q5 für eine Deckenbeleuchtung gekauft.
Nun habe ich leider schmerzlich feststellen müssen, dass zumindest die ersten 5 alle eine Vorwärtsspannung von etwa 2,95-3,02V bei Konstantstrom 1A haben.
Angegeben ist dieses:

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Strom	  350 mA	  700 mA	 1500 mA	
Spannung	3,0 V	   3,2 V	 3,6 V
Es hätte sich eigentlich ein Strom von ca.1A bei 3,3V einstellen müssen.
Deshalb habe ich mir entsprechende Industrie-SNT 3,3V /16A gekauft, die für diesen Zweck hervorragend gepasst hätten. (3,3V mit Sense-Leitung angeschlossen) Weiter als 3,3V kann man das Teil leider nicht runterdrehen, nur noch höher.
Eine LED ist nun wahrscheinlich beschädigt, leuchtet aber noch, eine geht gar nicht mehr. Das ist natürlich ärgerlich, wenn man die mit Wärmeleitkleber festmacht.
Ich werde nun den Strom erhöhen und entsprechende Vorwiderstände vorschalten, aber gedacht war das so nicht und passende Widerstände finde ich auf Anhieb auch nicht, weil der Wert so gering ist.
Sind solche Streuungen normal oder ist die charge fehlerhaft?

MfG
cyberlight
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Sailor
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Di, 18.10.11, 11:15

Die Spannung ist bei LED´s eine Hilfsangabe.

Daher sind Spannungsunterschiede von 0,4 bis 1 Volt je nach Hersteller der LED normal. eine kleiner Vorwärtsspannung de LED ist ein Vorteil und daher gewünscht, steigt doch dadurch die Effienz.

Da LED´s über den Strom betrieben werden und nicht über die Spannung ist beim Betrieb an einem Netzteil ein ausreichend dimensioniertes stromkontrollierendes Bauteil erforderlich.

High-Power-LED´s werden sinnvoller Weise über eine KSQ gesteuert.

Edit:

"Es hätte sich ein Strom einstellen müssen" ist bei LED-Anwendungen falsch.
Borax
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Di, 18.10.11, 11:54

...Ich werde nun den Strom erhöhen und entsprechende Vorwiderstände vorschalten
Das solltest Du eher nicht tun. LEDs haben eine negative Temperaturkennlinie. Wenn sie warm werden, sinkt die Vorwärtsspannung und dadurch steigt der Strom, dadurch werden sie noch wärmer...
High-Power-LEDs sollte man am besten nur mit KSQ betreiben, es geht auch mit Vorwiderstand, dann aber nicht bei 'maximalem' Strom, sondern eher nur die Hälfte oder ein Drittel des maximalem Strom. Widerstände mit geringen Ohm-Werten gibt es bei Reichelt:
http://www.reichelt.de/2-Watt-axial/0/1 ... 16;START=0
Den Rest hat Sailor ja schon erklärt.
cyberlight
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Di, 18.10.11, 12:46

Also mit meinem Labornetzteil, eingestellt auf 1,5A, ist die Spannung eher gesteigen, als die Betriebstemperatur erreicht war.
Ist ja auch egal.

Dann werde ich wohl nochmal 60€zzgl Versand ausgeben müssen für 1400mA KSQ, da könnte man die jeweils 10LED problemlos anschalten.
Leider ist das ganze dann nicht mehr so schön redundant, wie ich es jetzt eigentlich bauen wollte und sehr viel teurer als gedacht wird es auch noch.
Ich hätte also nun 4 Stück nagelneue 3,3V/16A bzw. 5V/14A redundante Netzteile mit Sense-Leitung übrig, falls jemand Interesse hat. :?
cyberlight
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Di, 18.10.11, 15:12

P.S.: Habe ganz vergessen, mich zu bedanken! :D
Ihr habt mir viel Bastelzeit erspart.

Ich sehe das thema damit als erledigt an.
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