LED-Scheinwerfer: LEDs parallel und seriell schalten

Schaltungen, Widerstände, Spannung, Strom, ...

Moderator: T.Hoffmann

Oldman
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Mo, 13.06.11, 15:20

Hallo,
obwohl ich hier einiges gelesen und neues erfahren habe, bleibt doch eine konkrete Frage:
Ich möchte an meinem Motorrad zwei Zusatzscheinwerfer wegen der besseren Erkennbarkeit anschließen. Üblicherweise sind dabei Nebelscheinwefer angeschlossen, die tagsüber brennen (die Blausilbernen scheinen das bei Moppeds zu akzeptieren). Das Problem ist, daß die Lichtmaschine meines Moppeds für diese zusätzlichen 2 x 35W nicht ausreicht, d.h. das geht auf die Batterie. Also dachte ich daran, zwei Scheinwerfer in Eigenbau mit LEDs zu bestücken. Ist illegal, das ist mir klar, aber auch das Betreiben von Nebelscheinwerfern ohne Nebel ist illegal ... Was soll man als Zweiradfahrer machen, wenn jede Menge Dosen mit unheimlich hellen TFL, die wir nicht haben dürfen, herumfahren, und so wir noch leichter übersehen werden? Für die HU würde ich die Lampen natürlich abschrauben, man muß Ärger ja nicht provozieren ...
Egal, hier geht es nur um die Technik:
Als erstes habe ich in normale Zusatzscheinwefer diese Fernost-HE-Fassung-LED-Leuchtmittel eingebaut. Sie leuchten, ja, und vor allem beu Dunkelheit oder Dämmerung sind sie ausreichend, aber wenn die Sonne scheint zieht es nicht eben die Wurst vom Brot. Im Vergleich mit den üblichen Dosen-TFL absolut erbärmlich (dabei darf das TFL im Vergleich mit Abblendlicht ja ohnehin nur schwach leuchten). Die Helligkeit von den Dosen-TFL würde mir vollauf genügen.
Leider habe ich trotz angestrengten Suchens keine TFL in runden Gehäusen bzw. mit runden Scheiben/Front und einem Durchmessern von ca. 11cm (+/- 1 cm) gefunden. Also bleibt nur Selbstbau.
Mein Gedanke war, hinter die Streuscheibe von alten Nebelscheinwerfern auf einer reflektierenden Grundplatte z.B. die Bestückungsseite der Platine mit refelektierenden Folie bezogen) jeweils 12 weiße Power-LEDs (habe gerade ausreichend viele BT50WC4A herumliegen - andere Empfehlungen sind sehr willkommen) zu je 3,2V@20mA (mit 15000 mcd und 20°) zu montieren - und mal schauen, ob das ausreicht (ich neige zu möglichst vielen LED aufgrund der Überlegung, daß ich so auf die teuren, empfindlichen und wärmeintensiven Super-Power-LEDs verzichten kann und eine mehr homogene Abstrahlfläche erreiche).
Die Frage ist nun, wie ich die LEDs am besten beschalte. Eure üblichen Empfehlungen lauten, die 12 LEDs in 4 Stränge á 3 seriell geschaltete LEDs aufzuteilen und jeden Strang mit einer KSQ zu versorgen. Davor eine der Sicherheitsschaltungen für das 12V-Bordnetz, also Drossel, Überspannungsdiode usw.
Ich möchte aber den Aufwand so weit es geht minimieren, also möglichst auch nur eine Stromquelle (je Lampe) verwenden (erst recht wenn es mehr als 12 LEDs je Lampe werden müßten). Irgendwo habe ich mal eine Schaltung gesehen, in der in so einem Falle zwar auch 4 Stränge á 3 LEDs sind, alle LEDs "einer Stufe" aber untereinander auch querverbunden sind. Also 4 LEDs parallel, dann zu diesen in Serie wieder 4 LEDs parallel und zu diesen in Serie wieder 4 LEDs parallel. Leider finde ich die Seite nicht mehr, habe aber noch in Erinnerung, daß als Vorteil genannt wurde, daß so der Ausfall einer LED nicht so sehr störend sei und die anderen LEDs dadurch nicht überbelastet werden würden.
Ich bin zwar nicht ganz unerfahren in Sachen Elektronik, kann z.B. auch SMD löten, aber mit dieser LED-Technik habe ich noch keine Erfahrungen gemacht. Daher frage ich lieber mal, was ihr davon haltet, oder ob ihr Alternativen oder gar gleich bessere und erprobte Lösungen kennt. Da Basteln kein Selbstzweck ist wäre mir natürlich auch sehr recht, wenn es so etwas (z.B. als TFL) schon geben würde.

mfg, Oldman
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Romiman
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Mo, 13.06.11, 21:50

Nur grundsätzlich:

Das gleiche (gewünscht helle) LED-Licht aus vielen kleinen LEDs produziert eher mehr Hitze als wenn es aus wenigen "großen" LEDs kommt.
I.d.Regel schaffst Du mit vielen 5mm-LEDs keine befriedigenden Effekte, da diese für TFL einfach zu schwach sind.
(Wäre es anders, würden vielen "Dosen-TFL" damit ausgestattet sein. Die Hersteller, ja immer auf geringe Kosten bedacht, bauen nicht zum Spaß Hochleistungs-LEDs darein.)

Es gibt eine Menge zugelassene runde TFL für Autos, mit Durchmesser ca 7cm. Kleiner wäre am Motorrad doch eher besser...

Ein Eigenbau ist sehr ambitioniert, da ja nicht nur die Helligkeit eine Anforderung ist, sondern auch Abstrahlwinkel, Resistenz gegen Virbationen, Feuchtigkeit sowie elektrische Sicherheit und nicht zuletzt das Aussehen, man will sich sein Möpp damit ja nicht "verschandeln"*

*Hab schon mehrfach diese kleinen flachen Möchtegern-TFLs (eine Reihe 5mm-LEDs, Zulassung entweder nur als Standlicht, oder gar keine) an Möppis gesehen, die sich 18-Jährige gern gaaanz tief unten in die vorderen Lüftungsschlitze ihrer Autos ferkeln...
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Mo, 13.06.11, 22:33

Das sind ja schon hell leuchtende LEDs, nur eben nicht diese Super-LEDs mit zig 100mA Stromaufnahme. Wenn das so ist, daß eine superstarke LED besser ist als mehrere "einfach" helle: Warum sind dann bei diesen Blinker- und Bremslicht-Ersatz-LED-Birnen 24 LEDs 5mm oder 3mm drin und nicht nur eine? Auch die Chinesen wollen sparen ...
Die Mechanik ist eine andere Sache, mir geht´s im Augenblick nur um die Beschaltung, also wie beschrieben.
Mit 7cm-TFL kann ich nichts anfangen, die Gehäuse der Zusatzscheinwefer, die ich benutzen will/muß, sind für 4,5""-Einsätze vorgesehen. Bis 10cm kann ich noch ausgleichen, aber darunter sieht es blöde aus. Deswegen finde ich Scheinwefer mit nur wenigen Super-LED auch nicht so toll, mir gefällt es nicht, wenn die Leuchtfläche nicht homogen ist sondern aus 4 erkennbaren hellen Punkten besteht.

mfg, Oldman
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Di, 14.06.11, 06:57

Die Schaltung habe ich hier vorgestellt.

Mit Reflektoren, wie sie z.B. in Zusatzbremsleuchten sind, kannst Du auch die Seitenkeulen der LED´s einfangen und dieses Licht in die gewünschte Richtung bringen.

Alledings würde ich auch die High-Power-LED´s bevorzugen.

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Di, 14.06.11, 14:00

Danke, ganz neu bin ich nicht, ich lese schon eine Zeitlang nur mit.
Kannst Du mir diese Reflektoren etwas beschreiben? Ich weiß jetzt nicht,welche Zusatzbremsleuchten Du meinst, und habe auch keine. Bei den derzeit "auserkorenen" LEDs spielt das sicher keine Rolle, denn deren Abstrahlwinkel ist ohnehin nur 20°, was möglicherweise ohnehin zu wenig ist (oder ist das für "Scheinwerfer" gerade richtig?), aber wenn ich andere LEDs mit einem breiteren Abstrahlwinkel nehmen sollte, wird es vielleicht wichtig sein. Welche alternativen LEDs und wieviel würdet ihr empfehlen (wie gesagt, mir geht es auch um eine möglichst homogene Abstrahlfläche), wobei ich warmweiß vorziehen würde, denn es brennt ja auch der Hauptscheinwerfer und "normale" weiße LEDs dürften im direkten Kontrast zur Glühbirne des Hauptscheinwefers zu weiß bzw. blau wirken?
Gehört vielleicht dazu: Ich begreife leider nicht die Zusammenhänge zwischen Helligkeit und Watt und mcd und lm. Ich habe die Vorstellung, daß mir die Helligkeit, die ein 20W-Halogenscheinwefer erzeugen würde, für die Zusatzscheinwefer ausreichen würde. Odre das, was die üblichen TFL der Dosen von sich geben, die stechen ja wirklich auffällig ins Auge. Aber wieviel cmd oder lm ich dafür in LED-Form brauche ist mir völlig schleierhaft. Die derzeit "auserkorenen" LEDs haben laut Datenblatt 15000 mcd bei 20°. Pi mal Daumen dürfte das wohl vergleichbar sein mit den warmweißen Superflux 4000mcd, wenn diese Seitenreflektoren erhalten (http://www.leds.de/Standard-LEDs/SuperF ... -3-2V.html), und "besser" als die Nichia 5mm LED warmweiß 9200mcd 15° NSPL500S (http://www.leds.de/Standard-LEDs/LEDs-5 ... L500S.html) und in etwa vergleichbar mit den "Noname" 5mm LED weiß 18000mcd 16° 3.1V (http://www.leds.de/Standard-LEDs/LEDs-5 ... -3-1V.html). Aber was das nun in der Praxis bedeutet, wieviel mcd oder lm ich durch wieviel LEDs erzeugen muß ... keine Ahnung.
Zur Schaltung: Danke für den Link. Ja, so etwas meine ich, habe mal die Schaltung aufgezeichnet. Hat diese ja doch wesentlich einfacherere Schaltung einen gravierenden Nachteil gegenüber der, die für jeden isolierten seriellen Strang von LEDs einen eigenen Vorwiderstand bzw. eine eigene Stromquelleaufweist? Wobei es an dem Vorwiderstand nicht liegen sollte, aber für jeden Strang eine eigene Stromquelle kann schon recht aufwendig werden. Und: Hat die Lösung mit dem Spannungsregler einen signifikanten Nachteil gegenüber der Lösung mit der Stromquelle?

mg, Oldman
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Di, 14.06.11, 14:22

Meine Reflektoren sehen so aus.
Die finde ich auf dem Autoschrotthof in der zusätzlichen (3.) Bremsleuchte der KFZ.

Die Schaltung hat den Vorteil, dass beim Aufall einer LED nur diese ausfällt und alle anderen weiterleuchten. Da die restlichen LED´s der Parallelschaltung jedoch mehr Strom bekommen, ist die defekte Stelle möglichst schnell zu reparieren.

Die Schaltung darf nur angewendet werden, wenn alle LED´s aus einer Charge stammen. Das ist in der Regel der Fall, wenn sie zusammen bestellt und geliefert wurden.
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Di, 14.06.11, 14:43

Ahh ja, klar, der Gesamtstrom verteilt sich ja auf die verbliebenen LEDs. Wären hier statt 20mA 27mA je LED, schon etwas kritisch .... Sollte ich vielleicht doch jedem Strang einen eigenen Vorwiderstand spendieren, dann merkt man auch leichter, daß eine LED ausgefallen ist ;-)
Aber was ist "besser": Spannungsregler oder Stromquelle?
Könntest Du noch etwas zu den Themen der Helligkeit und alternativen LEDs sagen?
mfg, Oldman
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Di, 14.06.11, 16:05

Hier würde ich mit einer Spannungsquelle und Widerständen arbeiten. Bei Stromquellen müsste vor jede Reihe eine oder doch mit Widerständen zur Stromkontrolle für die einzelnen Reihen gearbeitet werden.

Vor die Spannungsquelle (auch vor die Stromquellen) solltest Du vom Akku kommend einen Widerstand (um die 5 Ohm) und eine Suppressordiode schalten.

Damit nimmst Du zu hohe Spannungsspitzen schon vor der Spannungsquelle aus dem System.

Zur Helligkei der LED´s nimmst Du den Rechner aus dem Shop und rechnest alles auf Lumen um.

Je größer der Lumenwert, desto heller ist die LED.
Oldman
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Di, 14.06.11, 16:54

Danke für den Hinweis auf die Zusatzbeschaltung. Die Supressordiode hatte ich schon im Hinterkopf, aber wozu der Widerstand?

Der Rechner ist hilfreich, danke. Aber woher nehme ich die Werte für z.B. einen 20W-Halogenscheinwefer, der ja als "Referenz" dient?

mfg, Odman
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Romiman
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Di, 14.06.11, 18:24

Oldman hat geschrieben:...Warum sind dann bei diesen Blinker- und Bremslicht-Ersatz-LED-Birnen 24 LEDs 5mm oder 3mm drin und nicht nur eine? Auch die Chinesen wollen sparen ...
1. Die sind ausnahmslos alle nicht zugelassen, weil die Leuchtkraft bei weitem nicht reicht (Abstrahlverhalten stimmt ebenfalls nicht).
2. Blinker und Bremslicht sind zudem ein anderes Thema. Hier gibt es ja auch zugelassene Leuchten mit wenigen 5mm-LEDs, (vor allem im Motorradzubehörbereich, auch wenn die meisten von denen meines Erachtens nach gefährlich schache Funzeln sind).
Du willst ja ein Tagfahrlicht, bzw. dessen Leuchtkraft.
Oldman
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Di, 14.06.11, 19:06

Also, so subjektiv beurteilt scheinen mir diese 24-LED-Birnen mit den üblichen Blinker-Leuchten (21 W ?) mithalten zu können.

Richtig, mir wäre eine "Leuchtkraft" wie bei den üblichen TFL, auch weniger, ausreichend. Aber wieviel lm oder cdm brauche ich dafür?

mfg Oldman
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Di, 14.06.11, 21:45

Bei einer 20 Watt Halo kannst Du im Scheinwerfer von etwa 260 bis 280 Lumen ausgehen - ohne Glasverluste, aber die hast Du bei den LED´s ja auch. Der Wert einer "nackten" Halo ist etwas höher, irgenwo knapp über 300 bis 360 Lumen.
Oldman
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Mi, 15.06.11, 00:21

Heidenei! Dann wären ja ungefähr 150 LEDs erforderlich. Wie sieht es im Vergleich dazu mit üblichen TFL aus?

mfg, Oldman
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Mi, 15.06.11, 08:27

Hallo Oldman,

ich weiß nicht warum du dich so gegen die HP LEDs wehrst. Mit einer einzigen Cree XM-L T6 bekommst du bei 1A Bestromung deine Leuchtkraft geliefert (pro Scheinwerfer). Das sind dann nicht mal 3W elektrische Leistung. Leuchten tun die homogen und hell. Die Wärmeentwicklung bei 1A ist auch nicht so problematisch und bei insgesamt 11cm Platz sollte sich ein Kühlkörper finden lassen auf dem du sowohl die LED als auch die KSQ (auf der Rückseite?) unterbringen kannst. Dann hättest du einen Leuchtpunkt in der Mitte mit 120° Abstrahlwinkel. Ich würde es so machen, aber ist ja nicht mein Projekt :roll:
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Achim H
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Mi, 15.06.11, 08:33

Mit einer einzigen Cree XM-L T6 bekommst du bei 1A Bestromung deine Leuchtkraft geliefert (pro Scheinwerfer). Das sind dann nicht mal 3W elektrische Leistung.
Knapp unter 6 Watt trifft es wohl eher.

Edit:
man sollte auch bei der richtige Farbe nachschauen. Mensch Achim, pass doch mal auf!
Die warmweiße XM-L T6 hat eine fast doppelt so hohe Vorwärtsspannung wie die weiße XM-L T6. Bei einer fast doppelt so hohen Vorwärtsspannung wäre auch die Leistung fast doppelt so hoch. Für den Straßenverkehr wird eher die weiße Ausführung benötigt. Die Antwort von kobidror ist somit richtig und meine ist falsch.
Zuletzt geändert von Achim H am Mi, 15.06.11, 11:01, insgesamt 1-mal geändert.
Oldman
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Mi, 15.06.11, 09:22

1A bei faktisch 13V Bordnetzspannung sind aber 13W. Daß auf die LED nur 3W oder 6W (wieso diese um 100% differierenden Angaben ?) entfallen ist für die Gesamtbilanz unerheblich. Es geht ja gerade darum, die Lichtmaschine so wenig wie möglich zu belasten. Also müßte da ein Schaltregler her bzw. eine vergleichbare Schaltregler-Stromquelle; das verkompliziert die Sache deutlich.
Ich habe mit diesen Hochleistungs-LEDs überhaupt keine Erfahrung und bei deren Preisen auch keine Lust, sie beim herumexperimentieren zu töten. Auch die Frage der erforderlichen Kühlung ist für mich völlig unklar. Da wäre ich auf konkrete und erprobte Vorschläge angewiesen. D.h. ich könnte nicht, wie bei den LED-Arrays, meine eigene Lösung selber "entwickeln" sondern wäre auf den Nachbau einer erprobten Lösung angewiesen. Das würde mich zwar nicht weiter stören, aber wer sollte mir die Nachbaulösung geben?
Der Vorzeil der Verwendung eines Arrays mit normalen "superhellen" LEDs liegt für mich darin, daß ich sie flächig anordnen kann und keinen Lampenreflektor benötige - sie sollen ja nichts ausleuchten sondern nur "auffallen". So eine HP-LED müßte ich aber wohl in einem Reflektor einbauen, also anstelle der H3-Birne "hinten" am vorhandenen Lampemreflektor. Da der Kühlkörper sicherlich recht groß sein muß (das ganze wäre ja in dem Gehäuse eines Zusatzscheinwerfers eingebaut, bei dem an dieser Stelle hinten vielleicht noch ein Raum in Rundkegelform mit 6cm Durchmesser an der Basis und 2cm Höhe ist und praktisch kein Luftaustausch stattfindet/möglich ist) vermute ich auch erhebliche mechanische Probleme.
Allerdings gebe ich zu, daß der Reiz dieser Lösung darin besteht, daß das ganze aufgrund der punktförmigen Lichtquelle in dem Reflektor nicht sofort als LED-Leuchte zu erkennen ist.
Also, ich sperre mich nicht wirklich dagegen, aber zum Selbstentwicklen ist mir dies viel zu heikel, ich weiß zu wenig davon und ich will auch nicht Experte für HP-LEDs werden - das ist für mich nur Mittel zum eingangs beschriebenen Zweck.

mg, Oldman
Borax
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Mi, 15.06.11, 10:21

...etwa 260 bis 280 Lumen...Heidenei! Dann wären ja ungefähr 150 LEDs erforderlich.
Nö. Sagen wir mal 12 bis 15 Nichia Raijin (bei 50mA):
http://www.leds.de/Standard-LEDs/SuperF ... SS-K1.html
Sollte ich vielleicht doch jedem Strang einen eigenen Vorwiderstand spendieren
Ja. Solltest Du.
kobidror
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Mi, 15.06.11, 11:09

Ok, dann soll es so sein. Ich habe anfangs auch einen mittlerweile 3-stelligen Betrag verbrannt. Lehrgeld zahlt man eben.

Ich dachte nur, dass du das Gehäuse der jetzigen Lampen ausschlachten willst und darin alles unterbringst. Nebenbei: die Wärmeentwicklung bei 1A hält sich in Grenzen, habe ich bereits getestet. Der Kühlkörper wird zwar warm, aber verbrennen tut man sich nicht (Zimmertemperatur).
Oldman
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Mi, 15.06.11, 11:20

12 bis 15 ... Gut, das gilt bei diesen LEDs, Ich habe mich auf die LEDs bezogen, de ich hier habe, die nur ein 1/4 der lm bringen da nur 20° Abstrahlwinkel.
Was ich jetzt noch immer nicht so richtig verstehe:
Die lm sind ja eine Funktion aus mcd und Abstrahlwinkel - je größer der Abstahlwinkel bei gleichen mcd destso mehr lm. Einen Reflektor zur Bündelung einmal weggedacht würden 18000 mcd bei enem Winkel von 80° aber doch nicht "auffälliger" sein als bei einem Winkel von 20° - nur wäre dieser Helligkeitseindruck unter größeren Winkeln sichtbar. Wenn ich das auf die reale Situation auf der Straße übertrage, dann sind die Fahrer, die ich mit den Zusatzscheinwerfern auf mich aufmerksam machen will, doch vergleichweise weit entfernt. D.h. ein Abstrahlwinkel von 80° wäre gefühlsmäßig völlige "Verschwendung", es dürfte doch ein relativ geringerer Abstrahlwinkel genügen. Wenn diese Fahrer beim Näherkommen aus dem Winkel herausfallen wäre dies nicht weiter schädlich, denn dann haben sie mich längst gesehen.
In Zahlen: Auf 30m oder mehr betrachtet sollte doch ein Abstrahlwinkel von 20° wirklich ausreichend sein, um _dieses_ Ziel zu erreichen: Bei 30m Entfernung würde der "Lichtkegel" bis 5m auf die Gegenfahrbahn reichen, also in jedem Fall ausreichend, daß der entgegenkommende Fahrer den "vollen" Lichteindruck hat. Bei den 80° der genannten HP-LED wären es fast 15m - oder anders gesagt wäre er auch noch in 10m Entferung im "Lichtkegel". D h. um die um den Faktor 4 größere "Leuchtstärke" (?) dieser LED zu nutzen und in der maßgeblichen Entfernung einen größeren Helligkeitseindruck zu erzielen müßte ich Reflektoren verwenden, die das Licht in einem schmaleren Kegel bündeln. Das ist wieder erheblich mehr Aufwand, vor allem in mechanischer Hinsicht. Und ob es genügen würde, 12 oder 15 Stück davon am abgesägten Ende eines Lampenreflektors zusammenzudrängen .... ? Das würde doch wohl nur mit 1 dieser sehr leistungsfähigen HP-LEDs oder 4 weniger leistungsfähigeren LEDs gehen - oder? Jetzt auch unter dem Aspekt der wohl erforderlichen Kühlung betrachtet.

mfg, Oldman
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Mi, 15.06.11, 11:25

Ich habe eigentlich nicht die Absicht, Lehrgeld zu bezahlen, deswegen frage ich ja hier.
Ja, das ganze soll in die normalen Zusatzscheinwerfergehäuse. Mache ich es so, wie ich es ursprünglich gedacht habe, also als Fläche von einigen zehn LEDs (ich gebe zu, daß dies mich nicht begeistert), dann bleibt dahinter jede Menge freier Raum. Bei aber nur einer einzigen HP-LED komme ich ja ohne Reflektor nicht aus, und was liegt näher, als den vorhandenen Reflektor zu benutzen? Und der nimmt nun einmal einen erheblichen Teil des vorderen Bereichs ein.
Zjm Kühlkörper: Gib mir doch mal einen Anhaltspunkt, wie müßte so ein Kühlkörper aussehen, um diese LED mit 1A betreiben zu können.

mfg, Oldman
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Mi, 15.06.11, 11:46

Oldman hat geschrieben:Zjm Kühlkörper: Gib mir doch mal einen Anhaltspunkt, wie müßte so ein Kühlkörper aussehen, um diese LED mit 1A betreiben zu können.

mfg, Oldman
Ich habe mir was selbst gebaut. Aus einem Alu T- und einem Alu U-Profil (BxHxT zusammen in mm 23x23x1000). Materialstärke 1,5mm. Verklebt mit Wärmeleitkleber. Zum Testen reicht es aus. Aber die sind für andere LEDs gedacht gewesen (XP-G R5 bei 1A) Sieht ungefähr so aus:
Kühlkörper.png
Kühlkörper.png (2.01 KiB) 12993 mal betrachtet
Alles aus Baumarktmaterialen.

"Gemessen" habe ich mit dem Finger neben der Starplatine, die auf dem Kühlkörper fixiert war (aber nicht befestigt).

Wie heißt denn die Lampe, die du momentan dran hast? Oder gibt es da Bilder/Baupläne von?
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Mi, 15.06.11, 12:18

Als High-Power LED würde ich dann eher die http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Cree ... 480lm.html empfehlen und bei 700mA (oder noch weniger) betreiben. Ist zwar teurer aber spart den Schaltregler (die knapp 10V für die LED sind nahe an den 12-14V Bordspannung so dass Spannungregler + Vorwiderstand oder Zwei-Transistor KSQ auch reichen). Zum Thema Kühlkörper:
Das Problem sehe ich hier weniger im Kühlkörper selbst, sondern im Wärmetransport nach außen...
Ein (wie auch immer aussehender) Kühlkörper im inneren eines geschlossenen Zusatzscheinwerfergehäuses bringt allein vmtl. nicht genug. Die Wärme muss raus aus dem Gehäuse. Und dann ist es eben die Frage, wie man das hinkriegt. Weil das Zusatzscheinwerfergehäuse muss ja 'dicht' bleiben wegen Nässeschutz. Ein Foto von den Zusatzscheinwerfergehäusen (innen und außen) wäre von daher schon hilfreich.
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Mi, 15.06.11, 12:22

Auch die Frage aus welchem Material genau die Dose ist... Wie sieht es denn mit einer vollkontaktierung zum Gehäuse aus??
Oldman
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Do, 16.06.11, 19:17

Danke für die Antworten. Ich sehe schon, es wird kompliziert und aufwendig ...
Das Material des Scheinwerfergehäuses ist das übliche verchromte (Stahl)Blech. Als einzige Methode, die Wärme an das Gehäuse abzuführen, sehe ich, die Einzel-LED nicht auf/an dem Reflektor zu montieren sondern - jetzt mal völlig ins unreine gesprochen - auf einem Blech- oder Alustreifen, der (innen) ans Gehäuse geschraubt wird. Natürlich so passend das ganze, daß die Öffnung des Reflektors, in der normalerweise die Glühbirne sitzt, direkt über der LED sitzt. Das Gehäuse hat an dieser Stelle noch einen Durchmesser von ca. 6cm, da LED und Montagefläche (die LED sitzt ja wohl auf einr kleinen Platine, die auf einen kleinen Alu-Klotz geschraubt oder geklebt ist, an dem wiederum die Befestigungslaschen/-streifen geschraubt werden) auch etwas Platz braucht, dürfte also der Winkel/Streifen, mit dem die LED ans Gehäuse geschraubt wird, ca. 2,5cm lang sein. Es wäre sicherlich besser, den Streifen oden und unten oder links und rechts anzuschrauben (oder gar kreufzförmig an allen vier Stellen), aber es sieht bescheuert aus, wenn auf der glatten Hülle Schraubenköpfe zu sehen sind. Oder meint ihr, daß man mit Wärmleitkleber weiter kommt - unterstellt, die Streifen würden so exakt gefertigt, daß ihre umgeknickten Laschen als Montagefläche am Gehäuseinneren spannungsfrei aufliegen? Wobei zu beachten ist, daß der Scheinwefer durchaus Stößen und nicht unerheblichen Vibrationen ausgesetzt ist.
Andere Möglichkeiten sehe ich nicht. Die Optik ist wichtig, die Zusatzscheinwerfergehäuse müssen bleiben.
Bleibt nur, wenn diese Art der Wärmeableitung nicht ausreicht, die Wärme zu verringern. Also weniger Helligkeit/Strom.
Diese Cree XM LT 6 mit 1A war ja, wenn ich das recht verstehe, für eine vergleichbare Helligkeit wie eine 20W-Halo-Birne vorgeschlagen. Was wäre empfehlenswert, wenn das Ziel nur die Helligkeit wie die gängigen TFL ist? Wobei ich durchaus auch die beiden LEDs/Scheinwerfer in Reihe schalten kann, die Verkabelung mache ich selbst, da bin ich frei.
Warum ist im Straßenverkehr weiß und nicht warmweiß einschlägig? Mein Hautplicht ist eine gelbliche 55W-H4-Funzel, da paßt das grelle weiß nicht so gut dazu, optisch würde warmweiß besser passen.

mfg, Oldman
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Romiman
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Do, 16.06.11, 22:15

Das Warmweiß ist ja nur ein technischer Kompromiss, da bei Glühlampen eben bauartbedingt. Verkehrstechnisch ist kaltweiß ja (in entspr. Leuchten) grundsätzlich auch zulässig, siehe LED-TFL oder Xenon-Scheinwerfer.

Wenn Du viele LEDs zwecks Wärmeabfuhr termisch mit dem metallenen Scheinwerfergehäuse verbinden willst, bedenke das elektrische Potential! Nur bestimmte Hochleistungs-LEDs haben eine elektrische neutrale Fläche für die Wärmeabfuhr. Alle kleinen mit mittleren LEDs führen die Wärme über eines der elektrischen Kontaktbeinchen ab! Kommt noch dazu, daß die metallen Scheinwerfergehäuse u.U. Massepotentiel (der Fzg-Batterie) besitzen.

Klar könnte man sie auch mit warmweißen LEDs bestücken. Die gibt es mittlerweile ja auch in vielen Leistungsstufen und Bauformen. Und sie würden in der Tat erheblich besser zum Erscheinungsbild eines klassischen Motorrads (Harley, großer Japan-Cruiser?) passen.
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