Der TCS 230 von TAOS ist ein programmierbarer Lichtsensor mit vier Fotoarrays, welche bereits
mit RGB Filtern bestückt sind und es gibt noch ein Feld das ist ohne Filter für das gesamte Spektrum oder
für den Infraroten Bereicht. Datenblatt
Die auftreffende Lichtintensität wird von dem Chip in eine entsprechende Frequenz umgewandelt und
kann am einfachsten mit einem Multimeter mit Frequenzmessbereich, einem Frequenzzähler oder
einfacher und angenehmer über einen Mikroprozessor auf ein LCD Display ausgegeben werden.
Über Jumper kann jedes Array bzw. jede Farbe separat selektiert werden, ebenfalls ist es möglich
die Empfindlichkeit des Chips auf 2%, 20% oder 100% zu setzen, ebenfalls ein wichtiger Punkt.
Da der Chip sehr gute Daten hat ist durchaus eine Eichung möglich, wenn das benötigt wird.
Ich verzichte noch darauf da es mir nur um genaue und reproduzierbare Vergleichsmessungen geht.
Sodala, jetzt geht’s los, den Chip gibt es nur in SMD, was aber egal ist und auf einen kleinen
Rest einer Prototypenplatine war das ganze für einen ersten schnellen Test gleich mal aufgebaut.
Es funktioniert alles wunderbar und ich war eigentlich erstaunt über die hohe Empfindlichkeit.
Nun stellte sich aber die Frage, wie ich das am besten irgendwo einbaue, um einen richtigen
Messplatz für reproduzierbare Messungen zu schaffen. Da ich bereits über einen speziellen
Filterhalter mit Filtern verfüge wurde beschlossen, diesen hier zu verwenden und die mechanischen
Verbindungen mit M42 (Fotozubehör) Zwischenringen zu machen.
Die Platine mit dem Chip musste jetzt auf einen Sockel, der dann in den Zwischenring montiert wird.
Es ist überflüssig zu erwähnen dass natürlich die komplette Verkabelung wieder entfernt werden musste
da die Platine zu groß für den gewählten Sockel war.
Links der Sockel im Ursprungszustand, in der Mitte der Sockel mit Freistich für die Platine und bereits
angedrehtem Durchmesser zur Montage in dem Zwischenring und rechts die fertige Platine mit Kabel,
welche sich strikt weigerte in dem extra ausgedrehten Bereich Platz zu nehmen.
Platine soweit verkleinert bis es passt ohne zu wackeln, die neue Kabelführung ist schon angezeichnet.
Nach längerem Abtauchen im Keller wieder zurück mit dem bearbeitetem Sockel.
Sockel mit fertig montierter Platine und dem M42 Zwischenring, welcher dann an die Filterschublade kommt.
Beides zusammen ausgerichtet und montiert, fertig zum aufschrauben auf die Filterschublade.
So, erstmal fertig montiert, so schaut es jetzt aus. Das Schwarze ist die Filterschublade mit dem
Einsatz und das silberne Aluteil ist der Sockel mit dem Sensor.
Ansicht von oben, hier oben kommt praktisch ein ähnlicher Sockel aus Alu darauf in welchem sich
die zu testende LED oder Lampe oder was auch immer befindet.
Falls ein größerer Abstand benötigt wird kann der durch einfügen von zusätzlichen Zwischenringen
erzeugt werden, dürfte aber kaum Notwendig sein. Für zu starke Lichtquellen werden dann Graufilter (NDx)
verwendet um die Lichtintensität zu reduzieren. Für spezielle Messungen können Interferenzfilter eingesetzt
werden, es stehen hier praktisch alle Möglichkeiten offen,
Zusammen mit der in einem anderen Beitrag schon vorgestellten Präzision Konstantstromquelle welche
hier schon im Gehäuse drinnen ist und dem Mikroprozessor links hinten im Bild ist der Messplatz hier
komplett in Aktion. Da die Software noch kleine Änderungen benötigt ist das Board noch nicht im Gehäuse,
aber die komplette Einheit funktioniert hier schon zu 100%.
Hier noch ein kleiner Auszug aus dem Datenblatt, es ist möglich mit dem Chip einen Messbereich
von ca. 300nm (UV) bis 1.000nm (IR) zu erfassen, hier werden dann die dementsprechenden
Linienfilter bzw. Bereichsfilter benötigt.
Die Möglichkeiten der Messung sind hier unwahrscheinlich weit gefächert, es dürfte fast alles gehen.
Es ist mir klar, das es nicht jedermanns Sache ist so einen Messplatz aufzubauen, aber es geht
natürlich auch einfacher und deswegen aber genauso präzise !
Im Prinzip wird hier eine 5 Volt Versorgung für den Chip benötigt, 2 Schalter für die Farben und
2 Schalter für die Empfindlichkeit und ein Multimeter mit einem Frequenzmessbereich.
Für die Ansteuerung der LED’s ist eine präzise Konstantstromquelle von Vorteil bzw. unverzichtbar
wenn Vergleichmessungen oder reproduzierbare Messungen gemacht werden sollen.
Falls noch Fragen sind gehen Sie bitte zu Ihrem Arzt oder Apotheker und lesen Sie die Packungsbeil…
Ne, Käse, einfach Fragen, wer was benötigt auch Fragen, wer es nicht löten will oder kann oder den Chip
auf Platine mit Kabel oder so haben will dann kann ich das schon machen, da bestelle ich halt noch einige.
ABER: Ich baue keine fertigen Geräte zum Verkauf, das ist viel Arbeit und ich bin nicht daran interessiert.
Diese oben angeführte Beschreibung sollte es jedem ernsthaft interessierten möglich machen,
dieses bzw. ein ähnliches Gerät einigermaßen sicher nachzubauen.
Der µC ist ein PIC 16F84, PORTB = LCD und Taster, PORTA = Steuerung vom TCS230, RGB Auswahl,
Empfindlichkeit und Eingang, Messzyklus immer alle Farben und Clear, ca. 1 Vorgang pro Sekunde inkl.
Pause, schneller macht keinen Sinn wegen der Anzeige.
Der TCS230 Chip kostet ca. 8,00 Euro im Elektronikversand, falls es jemand interessiert.
Falls sich dann noch jemand findet, der ein Programm für einen Atmel Mikroprozessor schreibt dann
kann sich das halbe Forum so ein Messgerät bauen. ( Ich verwende nur PIC und Assembler )
Es gibt auch die Möglichkeit die Messwerte vom Mikrokontroller über RS232 an den PC zu senden
und dort auswerten, speichern und oder Anzeigen lassen, hier gibt es bestimmt auch einige Leute die mit
C++ oder so Programmieren, diese Lösung ist fast noch einfacher, aber es ist dann natürlich kein
Batterie betriebenes und damit mobiles Messgerät mehr.
MfG RPH
Treads, welche in einem Zusammenhang mit diesem stehen bzw. dazu passende Themen:
Präzisions Konstandstromquelle 0,5 – 50mA für LED - messtechnische Aufgaben
viewtopic.php?t=3832
Aufbau eines RGB Farb Messgerätes mit dem TCS 230
viewtopic.php?t=3836
Farbabweichung bei weißen 5mm LED’s durch falsches Löten ?
viewtopic.php?t=3841
Farbabweichung / Farbzusammensetzung an weißen 5mm LED’s
viewtopic.php?p=64927#64927
Ein Messgerät mit diesem Chip ist auch im Handel erhältlich
http://www.bluemler-online.de/HMB_TEC_s ... _shop.html
PS: Pflanzenfreunde oder Aquarianer können damit die Zusammensetzung der Beleuchtung kontrollieren !
PSS: An dieser Stelle recht herzlichen Dank für die erhaltenen Credits, es ist eine nette
Anerkennung für die Arbeit, welche in so einem HowTo steckt, je genauer man es macht
umso mehr Arbeit steckt da natürlich drinnen. Also, vielen Dank dafür !!!
Aufbau eines RGB Farb Messgerätes mit dem TCS 230
Moderator: T.Hoffmann
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Für dieses aufwändige How²: 150 Credits
In diesem Zusammenhang: nicht nur die Mods können Credits vergeben! Wem ein How² (oder anderer Beitrag) hilft, darf sich auch dem Helfer bedanken - dafür ist der Button "Schenken" da!
Ich habe das Gefühl, dass einige unserer Helfer da zu kurz kommen, dazu gehören nicht nur RPH und Lucky, aber die besonders!
Also meine Bitte: nicht nur "Danke" sagen, ruhig auch mal Dank erkennen lassen!
Bitte das Thema nicht in diesem Trööt diskutieren!
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Hallo RPH, finde dieses Messgerät toll, gibt es die Möglichkeit dieses nachzubauen ?
Wenn ja wäre ich dankbar für entspr. Unterlagen. Einen Sensor hätte ich. Interessiere mich sehr für Photometrie und Spektroskopie.
Danke, diehal
Bin seit gestern neu im Forum.
Wenn ja wäre ich dankbar für entspr. Unterlagen. Einen Sensor hätte ich. Interessiere mich sehr für Photometrie und Spektroskopie.
Danke, diehal
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-
Ragnar Roeck
- Ultra-User

- Beiträge: 924
- Registriert: Di, 20.02.07, 19:40
Unglaublich. Der Thread ist damals vollkommen an mir vorbeigegangen, obwohl ich schon mal mit dem IC geliebäugelt hatte, nachdem das beim "C" zu haben war. Ich werde mir den unbeding mal mitbestellen müssen und zusehen, wie ich den möglichst direkt an den Compi knüpfe.
Hallo,
es ist eigentlich oben schon alles beschrieben was benötigt wird um den Sensor
auszulesen und zu steuern, der Rest steht in den Datenblättern.
Auch in den anderen Berichten steht noch was über die Einzelteile des Gerätes.
Der Chip bringt eine Rechteck Schwingung am Ausgang,
diese ist dann auszuwerten.
Ohne µC ist das zwar möglich, aber nicht komfortabel.
Ich habe in der Zwischenzeit auch noch Datenlogger zum automatischen
Aufzeichnen angebaut, das ist dann anschließen und messen lassen.
Es gibt relativ neu noch den Typ TSL235R, welche sehr breitbandig ist.
Eine gute Auswahl an speziellen Sensoren gibt es bei Sander Electronic.
MfG Raimund
es ist eigentlich oben schon alles beschrieben was benötigt wird um den Sensor
auszulesen und zu steuern, der Rest steht in den Datenblättern.
Auch in den anderen Berichten steht noch was über die Einzelteile des Gerätes.
Der Chip bringt eine Rechteck Schwingung am Ausgang,
diese ist dann auszuwerten.
Ohne µC ist das zwar möglich, aber nicht komfortabel.
Ich habe in der Zwischenzeit auch noch Datenlogger zum automatischen
Aufzeichnen angebaut, das ist dann anschließen und messen lassen.
Es gibt relativ neu noch den Typ TSL235R, welche sehr breitbandig ist.
Eine gute Auswahl an speziellen Sensoren gibt es bei Sander Electronic.
MfG Raimund
