Hallo miteinander,
es ist ja kein Geheimnis, das ich hochwertige LED-Produkte mag und mich auch ziemlich ärgere, wenn minderwertige Ware angeboten wird und diese bei den unbedarften Käufern einen schlechten Eindruck von der LED-Technik hinterlässt.
Für mein aktuelles Projekt habe ich dementsprechend auch wieder für weißen LEDs Nichia bei leds.de gekauft. Als "Abfallprodukt" mit wenig Aufwand und wenig Kosten, bei dem es nicht so wichtig ist, wenn's schiefgeht, will ich hier aber auch RGB-Stripes verbauen. Dementsprechend habe ich hierfür mal auf einer der beiden großen Handelsplattformen ein Billigangebot geordert: ein komplettes 10-m-RGB-Stripe-Set für 35,99 Euro. Inklusive (laut Aufschrift) 144-W-Netzteil und Controller mit IR-Fernbedienung. Schon ein ziemlich unglaublicher Preis - ich würde erwarten, das für das Netzteil alleine zu zahlen, von 600 RGB-LEDs ganz zu schweigen. Von dem Set werde ich nur zwei Meter Stripe brauchen, der Rest ist mir egal. Das kam an (den Namen des Anbieters habe ich mal unkenntlich gemacht, weil ich hier nicht speziell diesen einen kritisieren will):
Soweit alles dabei. Probieren wir das mal aus:
Nanu, ein Farbwechsel mitten im Stripe? Woher kommt denn diese unerwartete Funktion? Wie leider üblich besteht auch dieser Stripe nur aus 50-cm-Stücken, die aneinander gelötet sind. Und das ist die Nahtstelle bei dem Farbwechsel:
Tja, kein Wunder, wenn man sich die Lötstelle bei R ansieht. Und ein kleiner seitlicher Versatz ist auch noch drin. Schauen wir uns das Netzteil doch mal an:
Was mir hier auffällt, ist der Aufdruck "UNR ZUM GEBRAUCH MIT IT GERATEN" [sic!]. Hier haben wir aber kein IT-Gerät, sondern eine Beleuchtungseinrichtung. Möglicherweise verhält es sich hier also ähnlich wie das hier schon mal für die LPH-Netzteile von Meanwell diskutiert wurde: der Hersteller sagt nicht zu, dass die Vorschriften für Beleuchtungseinrichtungen eingehalten werden und folglich darf oder sollte man es nicht hierfür verwenden. In der Praxis funktionieren diese Netzteile schon tadellos, ich habe das auch schon ignoriert und solche verwendet. Das ist aber mein privates Risiko. Einem LED-Komplettset sollte ein korrektes Netzteil beiligen - und da bin ich mir hier zumindest nicht ganz sicher. Apropos Netzteil, wenn man das ans Stromnetz anschließt, sieht man folgendes:
Und das finde ich schon einen Hammer. Das Netzteil hat eine dreipolige Kaltgerätebuchse, d. H. mit Erde/Schutzleiter. Das mitgelieferte Netzkabel hat auch so einen Stecker, endet aber auf der anderen Seite in einem zweipoligen Euro-Flachstecker! Also ich kenne das so: bei ein Gerät, dass einen Schutzleiter-Anschluss hat, muss dieser auch angeschlossen werden. Selbst wenn es so wäre, dass der in dem Netzteil gar nicht verwendet wird, würde ich vermuten, dass so ein "Adapterkabel 3- auf 2-polig" nicht in den Verkehr gebracht werden darf. Es könnte ja sein, dass jemand dieses praktische Kabel aus dem Set nimmt und damit ein anderes Schutzklasse-I-Gerät anschließt...
Zuletzt: ich habe das Set ja zum "Schlachten" gekauft, d. H. um 2 m des Stripes in einem eigenen Aufbau zu verwenden. Nachdem ich 2 m herausgetrennt hatte und Leitungen angelötet stelle ich fest: die Farben stimmen nicht. Und tatsächlich sind die Blau- und Grünleitungen genau andersherum an den LEDs angeschlossen, als es auf den Stripes aufgedruckt ist.
Tja, soweit mein Ausflug in die LED-Billigwelt. Ich habe eigentlich genau das bekommen, was ich erwartet habe.
-Handkalt
Was bekommt man bei einem 10-m-RGB-Set für 35,99?
Moderator: T.Hoffmann
- Achim H
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Handkalt hat geschrieben:Apropos Netzteil, wenn man das ans Stromnetz anschließt, sieht man folgendes:
Was die Kaltgerätebuchse angeht:
wenn PE nirgendwo angeschlossen werden kann, dann kann man durchaus einen Eurostecker ans andere Ende montieren. Immer noch besser als einen Schukostecker zu verwenden und PE im Netzgerät ungesichert rumbaumeln zu lassen oder dort das Kabel einfach abzuschneiden.
Zu Deiner Sicherheit solltest Du den PE-Anschluss an der Kaltgerätebuchse tot legen (Plastikstreifen einkleben oder mit Heißkleber füllen). Anschließend passt die Buchse nicht mehr auf den 3pol. Stecker und kann nur noch für die 2pol. Variante genutzt werden.
Kaltgerätekupplungen gibt es auch 2-polig (ungeerdet).
Link zu Wikipedia - Gerätestecker #Kaltgerätestecker IEC-60320 ...
Hallo Achim,
das ist völlig richtig, zweipolige Kaltgerätekabel mit entsprechenden Stecker/Buchsen an beiden Enden gibt es durchaus. Aber hier ist halt im Netzteil selbst ein 3-poliger Anschluss eingebaut. Das Symbol für die Schutzklasse II ist auch nicht aufgedruckt (im Gegensatz z. B. zu kleinen Meanwell-Netzteilen wie LPF, PLC, APV usw.). Von daher gehe ich davon aus, dass der zweipolige Anschluss nicht erlaubt ist. Und so ein Adapterkabel ohnehin nicht.
-Handkalt
das ist völlig richtig, zweipolige Kaltgerätekabel mit entsprechenden Stecker/Buchsen an beiden Enden gibt es durchaus. Aber hier ist halt im Netzteil selbst ein 3-poliger Anschluss eingebaut. Das Symbol für die Schutzklasse II ist auch nicht aufgedruckt (im Gegensatz z. B. zu kleinen Meanwell-Netzteilen wie LPF, PLC, APV usw.). Von daher gehe ich davon aus, dass der zweipolige Anschluss nicht erlaubt ist. Und so ein Adapterkabel ohnehin nicht.
-Handkalt
- Achim H
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Bei dem Netzgerät würde ich alle aufgedruckten Informationen infrage stellen.
Nur als Beispiel: das CE-Zeichen ist nicht normgerecht (falsche Proportionen).
Aufdrucken kann man vieles. Ob das auch alles stimmt, steht auf einem anderen Blatt. Wer weiß schon, ob das Netzgerät jemals eine Prüfanstalt gesehen hat.
Bei "Seulemnt" fehlt ein e --> Seulement
Bei "Fabrcado" fehlt das i --> Fabricado.
"Hechoen" sind 2 Wörter --> Hecho en
Nur als Beispiel: das CE-Zeichen ist nicht normgerecht (falsche Proportionen).
Aufdrucken kann man vieles. Ob das auch alles stimmt, steht auf einem anderen Blatt. Wer weiß schon, ob das Netzgerät jemals eine Prüfanstalt gesehen hat.
Dort sind noch andere Rechtschreibfehler.UNR
Bei "Seulemnt" fehlt ein e --> Seulement
Bei "Fabrcado" fehlt das i --> Fabricado.
"Hechoen" sind 2 Wörter --> Hecho en
Zuletzt geändert von Achim H am Di, 31.01.17, 15:03, insgesamt 1-mal geändert.
Doch, ist es. Steht für China Export.das CE-Zeichen ist nicht normgerecht (falsche Proportionen).
Findet man auf solchen "hochwertigen" Produkten häufig.
Ironie Ende.
Du hast natürlich recht, die Proportionen des europäischen CE-Zeichens sind exakt genormt: Die China-Fakes sind also recht leicht zu erkennen.
Prinzip der China-Mafia: wenn das Gerät ein Fake ist, darf das CE-Zeichen auch ein Fake sein.
Ich hab auch immer wieder (auch beruflich) mit solchem "Mist" zu kämpfen...
Eines Tages "durfte" ich für einen Türkischen Schnellimbiss die Werbetafeleinrichtung der Speisen mit LED Stripes hinterleuchten.
Ich kaufte also bei Amazon ein durchaus nicht zu günstiges Produkt mit hellster Leuchtstärke in kaltweiß (Kunde wünschte es so)
und verbaute es zu je 3 Streifen in den Schaukästen.
Das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen - der Kunde war zufrieden und drückte nach erfolgreichem Umbau nochmals mächtig den Preis.
Kurze Zeit später stieg das erste Netzteil aus, auf Grund einer kalten Lötstelle löste sich die GESAMMTE Netzbuchse (genau so ein Kabel und so eine Buchse verbaut wie beim TE)
von der Platine. Ohne das Netzteile einzuschicken reparierte ich den Fehler gleich vor Ort, das Ganze hätte sonst viel zu lange gedauert.
2 Wochen später stieg wieder das gleiche Netzteil aus, diesmal komplett. Man bedenke, das Netzteil war thermisch nicht eingebaut, so dass es extrem heiß hätte werden können und wurde nicht zu stark belastet und arbeitete bei ca 70-80% seiner angegeben verträglichen Dauerlast.
Also bestellte ich ein neues Netzteil von Meanwell - das ist zwar auch made in China, aber wenigstens Markenqualität.
Nachdem dann noch ein "befreundeter" Elektriker wohl an den Schildern etwas richten wollte und mir bei MEHREREN Schildern die Lötstellen von den LED Leisten abriss und ich wieder zu dem
freundlichen Kunden durfte, um den Fehler der Anderen zu beseitigen, platzte mir bald der Kragen.
Letztendlich wollte der Kunde nicht mehr für die Beleuchtung ausgeben und wurde für dessen Geiz belohnt.
Das geilste ist, er wollte für den Umbau von mir (bei dem er den Preis sehr sehr niedrig definierte) noch 3! Jahre Garantie, die ich natürlich zum Glück ablehnte.
Und die Moral von der Geschicht´ - Kaufe keinen Billigmist nicht!
Eines Tages "durfte" ich für einen Türkischen Schnellimbiss die Werbetafeleinrichtung der Speisen mit LED Stripes hinterleuchten.
Ich kaufte also bei Amazon ein durchaus nicht zu günstiges Produkt mit hellster Leuchtstärke in kaltweiß (Kunde wünschte es so)
und verbaute es zu je 3 Streifen in den Schaukästen.
Das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen - der Kunde war zufrieden und drückte nach erfolgreichem Umbau nochmals mächtig den Preis.
Kurze Zeit später stieg das erste Netzteil aus, auf Grund einer kalten Lötstelle löste sich die GESAMMTE Netzbuchse (genau so ein Kabel und so eine Buchse verbaut wie beim TE)
von der Platine. Ohne das Netzteile einzuschicken reparierte ich den Fehler gleich vor Ort, das Ganze hätte sonst viel zu lange gedauert.
2 Wochen später stieg wieder das gleiche Netzteil aus, diesmal komplett. Man bedenke, das Netzteil war thermisch nicht eingebaut, so dass es extrem heiß hätte werden können und wurde nicht zu stark belastet und arbeitete bei ca 70-80% seiner angegeben verträglichen Dauerlast.
Also bestellte ich ein neues Netzteil von Meanwell - das ist zwar auch made in China, aber wenigstens Markenqualität.
Nachdem dann noch ein "befreundeter" Elektriker wohl an den Schildern etwas richten wollte und mir bei MEHREREN Schildern die Lötstellen von den LED Leisten abriss und ich wieder zu dem
freundlichen Kunden durfte, um den Fehler der Anderen zu beseitigen, platzte mir bald der Kragen.
Letztendlich wollte der Kunde nicht mehr für die Beleuchtung ausgeben und wurde für dessen Geiz belohnt.
Das geilste ist, er wollte für den Umbau von mir (bei dem er den Preis sehr sehr niedrig definierte) noch 3! Jahre Garantie, die ich natürlich zum Glück ablehnte.
Und die Moral von der Geschicht´ - Kaufe keinen Billigmist nicht!