Schülerin bräuchte Hilfe mit einer AUSSCHALTVERZÖGERUNG

Fragen zu Schaltungen, Elektronik, Elektrik usw.

Moderator: T.Hoffmann

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kleinDoofie
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Mi, 28.01.09, 19:32

Hallo ^.^'
Ich bin Realschülerin der zehnten Klasse und haben dieses Jahr *schauder* Prüfungen. Unter Anderem auch in Technik...
Leider bin ich Technik eine absolute Niete, zumindest, was Elektronik betrifft...
Und genau über eine Schaltung müssen wir eine 5-minütige Präsentation halten, die auch dementsprechend gewichtet wird.
Das Problem bei mir ist nicht das Zusammenbauen, sondern das Verstehen der Schaltung... Normalerweise würde ich meine Klassenkameraden um Hilfe bitten, aber dawir alle jeder eine eigene hat, ist da auch keine Hilfe zu finden.

Im Buch steht nur Folgendes:
"Arbeitsauftrag
Baue und erprobe einen elektronischen Zeitschlater, mit dem 12-V-Geräte bis zu 10 Minuten verzögert abgestellt werden. Auch ein vorzeitiges "AUS" soll möglich sein. Beispielsweise kann damit ein Batterienventilator oder einen 12-V-Lampe als "einschlaflampe" sanft (d.h. ohne Relaisklick) abgestellt werden."
"Kuzbeschreibung der Funktion
Durch die Entladung eines Elektrolytkondensators (Elko C) wird die Schwellspannung eines Transistors (T1) unterschritten sodass der folgende Leistungstransistor (T2) das Gerät im Arbeitstromkreis abstellt. Die Entladungsdauer von C wird durch einen Parallelwiderstand (R4) eingestellt"
Und hier der Schaltplan
Bild

Mag mir wer Tipps zum Verstehen der Schaltung geben, oder sie vielleicht sogar erklären? Ich bin wirklich ratlos^^'
Gruß, KleinDoofie
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Romiman
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Mi, 28.01.09, 19:38

Woran haperts genau?

Ich fang mal mit ein paar Prinziperklärungen der Grundbegriffe an:

Elektrolytkondensators (Elko C):
Ein Kondesnator ist ein Stromspeicher, ähnlich wie ein Akku. Anders ist nur, daß er viel elektrische Energie im kurzer Zeit aufnehmen und wieder abgeben kann, während ein Akku dafür Zeit braucht (Dein Handyakku muß ja ein paar Stunden am Ladegerät hängen...).
Der Akku kann dafür die Energie lange speichern (Standby-Zeit beim Handy), während der Kondesator nach ein paar Sekunden oder Minuten alle Energie wieder verliert, wenn sie nicht gleich abgerufen wird.

Schwellspannung eines Transistors (T1):
Ein Transistor ist ein Schalter, den man nicht mit dem Finger bedient, sondern dadurch, daß man eine bestimmte Spannung (also el. Energie) anlegt. Der Wert der Spannung, also wieviel Volt, die den Schaltvorgang auslöst, nennt sich Schwellspannung.
Anders formuliert, Du hast einen Schalter, der schaltet, wenn er zB 3,5V bekommt. Bekommt er nur 2V oder nichts, schaltet er nicht. Bekommt er 5V, schaltet er auch. (Bekommt er 100V, brennt er durch!)

"das Gerät": Der elektrische Verbraucher in der Schaltung. Im Beispiel sind Leuchten oder Kühlerlüfter genannt.

"Arbeitstromkreis"
Der Stromkreis von Versorgungsspannung (also hier die 12V zB im Auto, oder eben die 230V aus der Steckdose, die 3V in einer Taschenlampe...) über den Schalter zum elektrischen Verbraucher (also einer Lampe, einem Motor...)

"Entladungsdauer"
Die Zeit, die der Kondesator braucht, um seine gespeicherte elektrische Energie loszuwerden.

"Parallelwiderstand":
Ein Widerstand muß man sich wie eine Engstelle oder schlicht einen Bierzapfhahn vorstellen. Je weiter der Hahn zugedreht ist, um so weniger Bier kommt durch. Je mehr Ohm (ist die Einheit, in der elektrischer Widerstand gemessen wird) ein Widerstand hat, um so "weniger" Strom kommt durch, bzw. länger dauert es, bis ein Speicher leer ist. So wie es bei kaum aufgedrehtem Zapfhahn länger dauert, bis ein Faß leer ist.

Hoffe, es ist verständlich(er).

Ergänzungen und Korrekturen erwünscht!
kleinDoofie
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Mi, 28.01.09, 20:36

Im Endeffekt an so ziemlich allem xD~
Ich verstehe z.b. nicht genau, warum da zwei transistoren sind... gut einer (T2) soll einen "arbeitsstromkreis" regeln... aber ich weiß nicht genau, wo der Arbeitsstromkreis sein sollte oO''. Denn der, der "direkt" zur Lampe führt ist ja der schwächere Transistor -> T1...
Auch weiß ich nicht genau, warum da zwei Schalter (S1; S2) seitlich sind, und wie man sie bedienen muss, damit die Lampe an / ausgeht... bzw. wie genau die Schaltung auf das Öffnen/Schließen reagiert.

Das einzige, was mir so wirklich klar ist, ist warum die beiden Widerstände (R1,R2) seitlich gleichgroß sind (->ich denke, dass die deshalb gleichgroß sind, damit die Spannung im Falle, dass beide schalter "umgelegt" sind, ebenfalls gleichgroß ist... aber warum das so sein soll? KP ^.^')
Auch vermute ich, dass der Regelwiderstand (R4) etwas mit der Aufladezeit des Kondensators zu tun hat.. aber wie soll ich dann damit die ENTladezeit regeln können?
Ich vermute *hust* dass der 22kiloOhm- Iwderstand dazu da ist, um die Spannung auf 0,7V zu bringen...

Ich muss dazu sagen, dass ich echt keine Ahnung davon habe: Dieses Thema wurde in der 8.Klasse im ersten Halbjahr durchgenommen: Und gerade da war ich auf dem Gymnasium... ich habe erst nach dem Halbjahr gewechselt... und daher fehlen mir die gesammten grundlagen -> Ich war zu faul, den Stoff nachzuholen >//< und das rächt sich jetzt...

P.S.: erstmal danke für die shcnelle antwort xD~
Ja, danke für die erklärungen ^.^ soweit lag ich also schon in meinem "vorwissen" richtig 8D aber irgendwie werden mir die Zusammenhänge nicht klar ._.
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Mi, 28.01.09, 20:52

Zu den Zusammenhängen sieh Dir mal diesen Trööt an.

Damit herzlich Willkommen im Forum!
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Do, 29.01.09, 01:06

zu den zwei Transistoren:
Ich denke es handelt sich dabei um die sogenannte Darlington-Schaltung (mehr dazu hier: http://www.elexs.de/kap5_6.htm)
Kurz zusammengefasst:
Ein Transistor hat eine gewisse Stromverstärkung. Sagen wir mal die Verstärkung wäre 50. Durch die Basis fließt ein Strom von 0,1mA, dann würde über den Kollektor ein Strom von 5mA fließen. Dieser Strom würde aber noch nicht reichen um die Lampe zu betreiben. Was tut man also? Man jagt die 5mA nochmal durch einen Transistor und erhält damit also 250mA. Damit leuchtet die Lampe.

Zu den zwei Schaltern:
Über S1 legst du den Kondensator an 12V. Er lädt sich also. Damit hast du die Ausschaltverzögerung aktiviert.
Über S2 legst du den Kondensator auf Masse, damit entlädst du ihn. Ich denke das soll dazu führen, dass du die Ausschaltverzögerung umgehen kannst. Wenn du beide drückst tut sich nicht viel, da du den Stromkreis über R1 und R2 teilst.
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