Fahrrad-Speichendynamo und LED-Lampe (Seoul P4)

Fragen zu Schaltungen, Elektronik, Elektrik usw.

Moderator: T.Hoffmann

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Bluesilvergreen
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Fr, 08.06.07, 18:14

Hallo!

Also ich hab vor, mir einen Dynamo fürs Fahrrad selbst zu bauen, nur weiss ich nicht, ob das überhaupt so geht wie ich mir das gedacht hab:

Ich will an jeder Speiche (oder jeden 2. oder so) einen kleinen Magneten anbringen (evtl. von Fahrradcomputern). Ob die dann nahe der Felge oder eher Nahe der Nabe montiert werden, weiss ich noch nicht.

An der Gabel würde dann eine Spule so platziert, dass die Magneten knapp an der Spule vorbeimachen und so einen Strom (oder Spannung ?) induzieren.

->1. Frage: Geht das prinzipiell überhaupt?
->2. Frage: Wenn die Magnete immer mit dem gleichen Pol an der Spule vorbeimachen, wird doch pulsierender Gleichsstrom generiert, oder? Reicht es da, einen Kondensator nachzuschalten, damit die Spannung dann ausreichend geglättet wird?

Wenn das geht, dann soll damit eine LED-Lampe fürs Fahrrad betrieben werden (Seoul P4-LED 3,2V und 350mA).
Zwischen "Dynamo" und LEDs wird natürlich eine KSQ geschalten (350mA).

->3. Frage: Wenn ich die LED (3,2V) an der KSQ betreibe, wird doch eine Mindestspannung von 3,2V (LED) + Drop-Spannung an der KSQ (3,3V) =6,5V an der Eingangsseite der KSQ benötigt. Wenn die Eingangsspannung höher als 6,5 V ist, wird dann die LED trotzdem mit 3,2V betrieben, da ja die Stromstärke fest ist?

->4. Frage: Was passiert, wenn der "Dynamo" bei langsamer Fahrt keine 350mA bringen kann, oder würde mein "Dynamo" eine konstante Stromstärke liefern, nur eben mit variabler Spannung?

Akkus will ich da, jetzt zumindest, noch nicht mit einbeziehen, da ich noch ne normale Fahrradlampe mit Akkus hab, die mir aber für die Fahrt viel zu schwach ist...

P.s.: Meine Elektronik-Kenntnisse sind nich soo gut, also bitte ich um Nachsicht... :oops:
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Sailor
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Fr, 08.06.07, 19:12

Zunächst einmal ein herzliches Willkommen.

Deine Überlegung zum Bau eines Speichengenerators funktioniert im Prinzip - leider hat es sich damit aber auch.

Unabhängig von elektromagnetischen Problemen, die so einfach nicht zu beherrschen sind, müsstest Du mechanisch sicherstellen, dass der Spalt zwischen Magnet und Spulenkern sehr klein ist. Und da macht Dir schon die Unwucht durch das Ventil einen Strich durch die Rechnung - ohne das Flattern des Rades bei unebenenem Boden.

Die einzige sinnvolle Möglichkeit, eine Stromversorgung "per pedes" zu schaffen, ist ein Nabengenerator in Verbindung mit einer angepassten Ladeschaltung und Akkus.
Bluesilvergreen
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So, 10.06.07, 13:26

Geht das mit dem Bau eines Speichengenerators generell nicht, oder ist das nur eine Frage der Magnetstärke und Größe der Magneten und Größe der Spule?

Hatte auch die Idee, einen kleinen starken Stabmagneten 90° zur Speiche zu montieren, so dass wenn man von oben auf das Rad guckt, ein Pol nach links und einer nach rechts zeigt, sodass dann pulsierender Gleichstrom induziert wird.

Die Spule kann man ja entsprechend groß machen (ich weiss nicht, ob es reicht, einen Eisenkern in Form eines Zylinders oder Quaders mit Draht zu umwickeln, falls ich keine passende Spule finde...). Eine Stirnfläche des Eisenkerns würde dann zu den Speichen zeigen, wo die Magnete vorbeimachen.
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Sailor
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Do, 14.06.07, 14:15

Generell geht es schon, einen derartigen Generator zu bauen (zumindest als Demo).

Allerdings dürften schon die mechanischen Herausforderungen zu einem so hohen Aufwand führen, dass es sich nicht lohnt.
luckylu1
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Do, 14.06.07, 18:13

möchte mich da im grunde genommen meinem vorredner anschliessen, ein sinnvoller aufbau wäre grundsätzlich möglich, wenn du ein halbwegs vernünftiges aufwand nutzen verhältnis haben möchtest, wäre eine radscheibe mit waagerecht angeordneten magneten sinnvoll, dazu zwei spulen, der abstand spule-eisenkern zum magneten ist meist mit 0,5mm am günstigsten. die magneten müssten sich am besten in der polarität abwechseln. ohne unterbrecher, kannst du immer nur eine wechselspannung erzeugen. für diese art generator, sind die besten magnete gerade gut genug, da du es sicher kaum schaffen wirst den luftspalt dauerhaft kleiner als 1mm links und rechts einzustellen (dazu müsste das rad schon sehr gut gerichtet sein), weiter unten richtung nabe ist das spiel des radlagers nicht ganz so schwer zu beherrschen. allerdings, stelle ich mir gerade vor, wie du guckst, wenn dir das rad geklaut wird, diese magnete
sind schweineteuer. sieh mal bei ebay nach neodymmagneten^^
cha2000
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Mi, 25.07.07, 15:10

hi - ich habe auch schon daran gedacht. Denn: Ich habe seit etwa 12 Jahren an meinem Rad ein Rücklicht mit LEDs, das nach genau dem Prinzip funktioniert. Leider wird es nicht mehr hergestellt.
Ich würde gerne ein entsprechendes Licht für vorne bauen.
Mein Rücklicht funktioniert allerdings schlicht als Blinklicht mit einem Magneten. Die Halterung wird in zwei Speichen geschraubt - im Zwischenraum befindet sich dann ein Magnet in der Größe eines Zwei-Euro-Stücks. Ich habe einfach einen zweiten Magneten dazugekauft und bei höherer Geschwindigkeit eine sehr hohe Blinkfrequenz gehabt.

Im Grunde müßten ja eigentlich ein Dutzend Blinks pro Sekunde reichen. (Wie im Kino. Da ergeben auch zwölf Standbilder je Sekunde einen fließenden Film)

Für ein Vorderlicht müssten das dann entsprechend helle Dioden sein.
Grüße
Michael
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Sailor
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Mi, 25.07.07, 16:00

Es ist aber schon ein erheblicher Unterschied in der Menge der benötigten Energie.
Beim Rücklicht ist nur eine "Warnfunktion" erfordelich, die mit 100 mA in der Spitze (beim hellsten Blink-Leuchten der LED´s) schon sehr stark ist.

Für ein Fahrlicht ist jedoch eine bedeutend größere Energiemenge erforderlich, wenn man etwas auf dem Fahrweg erkennen will. Und damit gehen die Probleme los und die von lucky oben genannten Kriterien sind zu erfüllen.
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markus87
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Mi, 25.07.07, 16:04

Bluesilvergreen hat geschrieben:Wenn das geht, dann soll damit eine LED-Lampe fürs Fahrrad betrieben werden (Seoul P4-LED 3,2V und 350mA).
Zwischen "Dynamo" und LEDs wird natürlich eine KSQ geschalten (350mA).
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man für ein Fahrradlicht locker zwei P4 mit 350mA braucht. Darunter sollte man erst gar nicht anfangen.

EDIT: Ich geht mal davon aus, dass Du noch keine P4 in Aktion gesehen hast. :wink:
EDIT: Danach wirst Du nur eines sagen: WOW! :D
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