Eigenbau LED Sockelleisten

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

Rocketfahrer
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Do, 18.03.21, 12:10

Habe gerade neues Parkett im Wohnzimmer verlegt und würde gerne die passenden Sockelleisten mit LEDs bestücken, also Löcher bohren und LEDs einsetzen. Soll dann in Etwa so aussehen:
http://ledsockelleisten.de/rl_gallery/gallerie/

Ich möchte ungern von der Stange kaufen. Insbesondere, weil ich wie bereits erörtert die passenden Sockelleisten nehmen möchte und außerdem möchte ich noch verschiedene farbige LEDs testen. Habe eine gelbe Tapete und bereits eine Hintergrundbeleuchtung für den Fernseher, bei denen ich verschiedene Farben einstellen kann. Bei Auswahl Weiß sieht die gelbe Tapete blass aus. Am besten kommt sie raus, wenn ich die Farbe Grün wähle. Denke, dass ich mich bei den Einzel-LEDs dann auf die Farbe festlegen muss. Zumindest bei diesen hier, die ich mir mal ausgeguckt habe:
https://www.amazon.de/dp/B087RL4VLG/?co ... _lig_dp_it

Dann ein stufenloser Trafo (in der Hoffnung, dass ich damit dimmen kann):
https://www.amazon.de/Stufenlos-regelba ... 5280002372

Wäre auch nicht böse, wenn ich einen Trafo ohne Gehäuse nehmen könnte, im Hifi-Rack unterbringe, ein Loch bohre und den Poti (wäre dann dimmbar, oder?) dann dort versenke.
Haut das so hin?
Habe gelesen, wenn ich die LEDs parallel schalte, leuchtet die letzte dunkler wenn ich zu viele schalte. Frage mich da, was man unter vielen verstehen muss.
10 Meter je 20 cm eine LED wären dann 50 LEDs. Könnten aber auch mehr werden. Muss ich erst noch testen, wie das wirkt. Sollte ich alle Sockelleiten bestücken wollen, wären das insgesamt 20 Meter, also 100 LEDs.
Vermutlich habe ich ein paar Dinge nicht beachtet. Z.B. Helligkeit der LEDs, Abstrahlwinkel (gibt es da auch Unterschiede)… Ggf. wäre es auch besser, auf 24 Volt zu gehen?

Vielen Dank für Eure Hilfe.
Gruß Hagen
Rocketfahrer
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Mo, 22.03.21, 15:08

Habe mich jetzt mal etwas im Forum eingelesen. Hätte ich zugegebenermaßen schon machen sollen, bevor ich anfange, Fragen zu stellen.

Habe den LED-Rechner gefunden und festgestellt (Super!, herzlichen Dank!!!) , dass ich wohl sogar auf 36 Volt gehen werde.
Da brauche ich dann kaum oder ggf. sogar gar keine Widerstände.
Netzteil habe ich über Aliexpress bestellt.
https://www.aliexpress.com/snapshot/0.h ... 2017028466

Dann noch etwas gestöbert, welche LEDs ich nehmen soll. Bin bei Völkner fündig geworden und werde mal so 15-20 verschiedene LEDs zum Testen bestellen. Denke, dass es darauf hinaus läuft, dass sie möglichst hell sind und einen möglich geringen Abstrahlwinkel haben. 20 Grad sind auf > 2 Meter gesehen schon eine Menge Holz, wenn sie Richtung Decke leuchten und die Wand beleuchten sollen. Dass man die Helligkeit von LEDs mit verschiedenem Abstrahlwinkel nicht vergleichen kann, habe ich verstanden. Ggf. werde ich auch verschiedenen LEDs verwenden. Habe drei verschiedene Tapeten im Wohnzimmer. Bin mal gespannt, ob das alles so funktioniert, wie ich mir das vorstelle. Versuch macht klug :-)

Stellt sich noch die Frage nach dem Kabelquerschnitt. Über den LED-Rechner und einen Kabelquerschnittsrechner aus dem Internet
https://elektroinstallation-ratgeber.de ... berechnen/
komme ich für 156 LEDs mit je 3,2 Volt und 25 Meter Kabel auf einen Querschnitt von gerade einmal 0,33 mm². Kommt mir wenig vor. Kann das überschlägig passen? Wobei ich natürlich höher gehen würde. 0,5 oder 0,75 mm².

Vielen Dank

Gruß
Hagen
Borax
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Di, 23.03.21, 00:19

Bei der vergleichsweise hohen Spannung (36V) braucht man nicht viel Querschnitt. Aber Widerstände solltest du vorsehen. Typischerweise verbrät man etwa 10% Spannung, damit der Widerstand auch den Strom sinnvoll begrenzen kann. Spannungsangaben bei LEDs sind nur typisch und können locker um 5% abweichen. Dummerweise führen 5% Abweichung bei der Spannung in der Regel zu mehr als 20% Abweichung beim Strom, so dass die LEDs schnell mal überlastet sind...
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Di, 23.03.21, 10:28

Danke. Aber was heißt das dann für mich in der Praxis? Habe nur ein kleines bisschen Grundverständnis und kann auch mit dem Lötkolben umgehen, aber bin aber kein Elektroniker.

- Ist 0,5 mm² Kabelquerschnitt okay?
- Wie bekomme ich raus, was für einen Widerstand ich nehmen muss?
- Falls die LEDs mir auch hell genug sind, wenn ich sie mit etwas niedrigerer Spannung versorge: Könnte ich dann auf die Widerstände verzichten?

Habe mir gestern eine Sockelleiste zum probieren gekauft und werde da mal Löcher rein bohren.
Danach probeweise verschiedene LEDs rein setzen und testen, ob das überhaupt so realisierbar ist wie ich mir das vorstelle und wie das in meinem Raum wirkt.
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Di, 23.03.21, 11:03

"Verschiedene LEDs" kann einen großen Unterschied machen:

Die typische Spannung für die gewählte LED kann variieren (bei weißen LEDs meist zwischen 2,9 Volt und und 3,3 Volt. Diese Angabe dient als Berechnungsgrundlage für den Vorwiderstand.

Als erste Berechnungsgrundlage für den Leitungsquerschnitt ist der Strom und die Leitungslänge maßgeblich:
Die weiteste Entfernung mal 2 (der Strom muss hin und zurück) und der Strom durch eine LED(-reihe) mal Anzahl der LEDs.

Bei 36 Volt Netzteil und ca. 3 Volt pro LED bekommst Du 11 LEDs in eine Reihe. Der Rest muss durch einen Widerstand kompensiert werden. Beachte auch, dass die 36 Volt nicht in Stein gemeißelt sind. Da sind Toleranzen nach oben und unten möglich sowie auch Spannungsunterschiede nach Belastung.

Als zweite Grundlage zur Berechnung des Leitungsquerschnitts legst Du 15 (Reihen) x 20 mA (Strom pro Reihe) zugrunde.

Um Deine Frage nach dem Leitungsquerschnutt zu beantworten fehlt uns die Länge der Leitung und der gewünschte Strom pro LED-Reihe.
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Di, 23.03.21, 17:15

Ich bin ja noch in der Testphase, bezüglich der LEDs, die ich verwenden möchte. Die variieren zwischen 2,4 Volt und 4 Volt (warmweiß). Will wie bereits beschrieben um die 15 verschiedene LEDs bestellen und dann mal testweise einbauen und schauen, wie das aussieht. Beim Abstand der einzelnen LEDs zueinander habe ich mich an dem Beispiel im ersten Link ganz oben orientiert. Alle 20 cm eine LED. Allerdings kann sich das auch noch ändern. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Auf dem Foto sieht das aber ganz gut aus.

Werde 3 Stränge haben.
Das Verhältnis zwischen Kabel und LEDs ist so unterschiedlich wegen der Zuleitungen, die nicht mit LEDs bestückt werden.
Strang 1: ca. 110 cm mit 3 LEDs
Strang 2: ca. 1.870 cm mit 81 LEDs
Strang 3: ca. 1.070 cm mit 18 LEDs

Alternativ könnte ich Strang 2 und 3 auch in einen Strang packen. Dann wären es ca. 2.420 cm mit 99 LEDs.
Würde mir die Arbeit auch etwas erleichtern, weil ich einen Denkfehler bei der Planung hatte und daher einen kleinen Teil des Klickparketts noch mal ausbauen müsste, um ein Kabel unter dem Parkett zu verlegen. Aufwand wäre allerdings mit ca. 2 Std. Arbeit verkraftbar.

So wie ich es verstehe, muss ich erst einmal wissen, was ich genau will.
Aber kann man nicht einfach ein worst-case-Szenario aufmachen oder ist ein zu dickes Kabel auch schlecht?
Was für ein Kabel soll ich für meinen Test nehmen? Da würde ich dann eine Leiste mit 250 cm mit ca. 11 LEDs bestücken wollen.
Borax
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Mi, 24.03.21, 10:17

der ist ein zu dickes Kabel auch schlecht?
Nein. Nur ggf. unnötig teuer und schwerer zu verarbeiten.
4 Volt (warmweiß)
Dann muss es ein uralter Ladenhüter sein. Moderne LEDs haben auch warmweiß nicht mehr als 3.3V
Vielleicht solltest Du die LEDs nicht bei Völkner sondern hier im Shop: https://www.leds.de/ kaufen...
Rocketfahrer
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Fr, 26.03.21, 22:57

Danke für die Infos. Bringt mich ein ganzes Stück weiter.
Habe mir nun mal als Beispiel die LED hier heraus geguckt:
https://www.leds.de/nichia-nspl500ds-5m ... 15021.html
Was mir auch gut gefällt ist, dass ich Montageclips auf der Seite gefunden habe. Hatte schon die Befürchtung, dass Ich die LEDs nicht gleichmäßig montiert bekomme und diese dann in unterschiedliche Richtungen strahlen. Würde dann aussehen wie Flugzeugsuchscheinwerfer im 2. Weltkrieg in Miniatur. :-). Dann hätte sich das Projekt erledigt.

Nach dem LED-Rechner muss ich bei Schaltung von 12 LEDs und 36 Volt keinen Widerstand montieren. Lt. Borax aber doch und das hat er auch schlüssig dargelegt. Lt. seiner Aussage nehme ich 11 LEDs und dazu einen Widerstand. Ist dann nach dem LED-Rechner ein 180 Ohm-Widerstand, richtig?

Dann würde ich das mit der Berechnung vom Kabelquerschnitt gerne verstehen.
https://elektroinstallation-ratgeber.de ... berechnen/
Wenn ich das richtig sehe, dann lege ich je ein Kabel für Plus und Minus und bestücke dann die ganz am Ende liegenden 11 LEDs in Reihe und einem 180 Ohm-Widerstand. Vor diesen LEDs (vom Trafo aus gesehen) würde ich von beiden Kabeln Abzweigungen legen (also parallel) und diese jeweils in Reihe mit 11 LEDs und dem Widerstand bestücken.
Ich müsste also nach meiner Schlussfolgerung in die Eingabefelder des o.g. Links eingeben:

Berechnung für: Gleichstrom
Material: Kupfer
Stromstärke: 0,3 A (habe ich so durch Probieren aus dem LED-Rechner errechnet - wären dann 11 LEDs mit 3 Volt und 10 Clustern).
Betriebsspannung: 36 Volt
Spannungsabfall: 3% (ist so vorbelegt).
Kabellänge: 50 Meter (wie oben angegeben ein Weg 24 Meter x 2 = 48 Meter, aufgerundet auf 50 Meter)
Wirkungsgrad: 0,4 (lt. meinen Recherchen im Internet 0,3 - 0,4).

Ich käme nach dieser Rechnung damit auf einen Kabelquerschnitt von 0,2 mm.
Aus Sicherheitsgründen würde ich auf mindestens 0,25 mm aufrunden.
Oder wie in meinem Post vom 23.03. beschrieben auf drei Stränge aufteilen und dann wäre das längste Kabel 1.870 cm, also aufgerundet 40 Meter hin und zurück. Dann käme ich rechnerisch mit einem Kabelquerschnitt von 0,16 mm aus, könnte also ein Kabel mit 0,2 mm nehmen.
Sehe ich das alles richtig so?

Kann ich diese LEDs eigentlich auch dimmen, wenn ich z.B. von 36 Volt auf 30 Volt runter gehe oder benötige ich dazu noch einen extra Dimmer?

Viele Fragen, ich weiß. Hoffe, ihr habt Geduld mit mir.
Herzlichen Dank im Voraus für Antworten.
Borax
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So, 28.03.21, 09:55

Alles richtig. Ich habe jetzt nicht nachgerechnet. Aber erfahrungsgemäß passt das. Und ja, Du kannst über die Spannung dimmen. Bei 30V sind die LEDs aber ggf. schon fast auf 0. Der sinnvolle Regelbereich wird eher so zwischen 36V und 32V liegen.
Rocketfahrer
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Mi, 31.03.21, 18:54

Supi. Ein Erfolgserlebnis.

Noch eine Frage (zum Verstehen, nicht diskutieren).
Was bringt der Widerstand? Den 11 LEDs müsste es doch egal sein, ob ein Widerstand mit eingebaut ist oder eine weitere LED.
Habe auch irgendwo hier im Forum gelesen, man könne bei stablisierten Netzteilen in einem Fall wie meinem auf einen Widerstand verzichten. Habe es aber leider nicht mehr gefunden. Weiß natürlich auch nicht, ob es sich bei meinem Netzteil um ein stabilisiertes handelt. Voltmeter zum Messen ist da.

Heute ist der Trafo gekommen. Hätte ihn fast schon an 220 Volt angeschlossen. Wurde dann stutzig, dass da beim Eingang was von Plus und Minus steht. Zum Glück noch mal geschaut. Eingang bis 36 Volt Gleichstrom! Kann ich damit überhaupt was für meine Zwecke anfangen?
https://de.aliexpress.com/item/10050020 ... 4c4d4ykze3
Borax
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Do, 01.04.21, 11:04

Das ist kein Trafo, sondern ein Gleichspannungswandler. Den kannst Du z.B. im Auto anschließen (12V Gleichspannung) und dann eine geregelte stabile Gleichspannung (im Auto ist die nicht stabil) von 0-36V entnehmen. Auch Strombegrenzt. Für Deine Zwecke aber unbrauchbar.
Was bringt der Widerstand? Den 11 LEDs müsste es doch egal sein, ob ein Widerstand mit eingebaut ist oder eine weitere LED.
Prinzipiell schon. Es gibt aber mehrere Gründe warum das dann doch anders ist.
1. Die Spannungsangaben bei LEDs sind nur typisch (meist haben die etwa 5% Toleranz - kann aber auch wesentlich mehr sein). Wie schon mal geschrieben führen aber 5% Abweichung bei der Spannung auch zu mehr als 20% Abweichung beim Strom. Wenn jetzt bei der LED 3V und 20mA als 'typische' Betriebsparameter angegeben sind und die LED aber bei 5% weniger Spannung (also 2.85V) schon die 20mA erreicht und du sie dann trotzdem mit 3V betreibst, kann der Strom dann schon bei 30mA liegen und die LED überlastet sein.
=> Es ist machbar, ohne Widerstand, aber dann musst Du zuerst mit einem Labornetzteil (oder Deinem DC/DC Wandler) die Spannung nachmessen bei der die LED ihren Betriebsstrom erreicht. Das muss auch nicht mal bei allen LEDs identisch sein, wenn die aus unterschiedlichen Chargen stammen. Dann könntest Du genau die nötige Spannung einstellen, damit es ohne Widerstand passt.
Nachteil ist aber, dass es dann nur für genau den einen Strang passt. Du willst aber mehrere davon anschließen. Da kann aber bei jedem Strang eine andere Spannung nötig sein. Das könntest Du wiederum verhindern,. indem du die LEDs pro Strang genau so zusammenstellst (also die LEDs permutierst) , dass bei jedem Strang die gleiche Spannung nötig ist. Das ist aber recht aufwändig...
ustoni
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Do, 01.04.21, 13:09

Es ist machbar, ohne Widerstand, aber dann musst Du zuerst mit einem Labornetzteil (oder Deinem DC/DC Wandler) die Spannung nachmessen bei der die LED ihren Betriebsstrom erreicht.
Dann aber auch den Betriebsstrom auf ca. den halben Sollstrom setzen (hier also ca. 10 mA), damit ausreichend Luft nach oben ist. Ansonsten wäre es immer noch zu unsicher.
Beispiel: angenommen die Einstellung wurde bei 20 mA und einer Umgebungstemperatur von 22°C durchgeführt. Im Sommer sinds dann 30° mit der Folge, dass die Vorwärtsspannung sinkt.
Sinkende Vorwärtsspannung = steigender Strom.
Steigender Strom = stärkere Erwärmung.
Stärkere Erwärmung = sinkende Vorwärtsspannung.

Soll ich weiter machen?

Fazit: wenn schon keine Konstantstromquelle, dann wenigstens einen Vorwiderstand. Alles andere ist riskant und deshalb unsinnig.
Borax
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Do, 01.04.21, 22:16

Da hast Du natürlich Recht, aber bei typischen 5mm 20mA LEDs ist das meiner Erfahrung nach nicht so kritisch. Der erwärmen sich nicht so stark, als dass die dadurch bewirkte Reduktion der Vorwärtsspannung eine wesentliche Rolle spielen würde. Aber natürlich sollte man die Spannung so einstellen, dass der Strom bei 'normaler' Betriebstemperatur (sprich nachdem die LED 'warm gelaufen ist') passt.
ustoni
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Fr, 02.04.21, 07:32

Das hängt stark von der Einbausituation ab. Die LEDs sollen in diesem Fall ja wahrscheinlich länger als 1 bis 2 Jahre leuchten.
Ich verweise mal auf einen älteren Beitrag von mir:
viewtopic.php?f=23&t=21759

Zwar handelt es sich dabei um LEDs mit einem Nennstrom von 70 mA, trotzdem ist der Langzeiteffekt verblüffend. Die LEDs wurden dort auch nur mit ca. 0,2 W je LED betrieben. Ich hätte damals nach nur 4 Jahren auch nicht mit so einem extremen Effekt gerechnet.

Der Sollstrom gilt - obwohl so niedrig - wohl auch nur, wenn die LEDs freistehend von der Umgebungsluft gekühlt werden können.
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Di, 06.04.21, 13:41

Danke. Habe es jetzt verstanden. Dachte, LEDs verhalten sich identisch wie Widerstände. Ist aber nicht so. Das war mein Denkfehler.

Den Spannungswandler kann ich gut für meine Tests brauchen. Dann brauche ich nur eine Sorte Widerstände und kann die Spannung anpassen. Später ggf. damit dimmen.

Verschiedene LEDs sind bestellt. Bin mal gespannt.

Wegen der Kabel für die Abzweigungen: Die Stärke kann ich ja einzeln berechnen, oder? Dann komme ich bei 11 LEDs gerade mal auf 0,01 mm². Okay, so weit will ich nicht runter gehen. Was würdet ihr empfehlen hinsichtlich besserer Verarbeitung? Sollen ja auch noch gut zu löten sein
Borax
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Di, 06.04.21, 14:19

Für die lange Strecke würde ich 0,25 - 0.5 mm² nehmen (Zwillingslitze z.B.: https://www.voelkner.de/products/342232 ... 09c0136612 ) und für die Anschlüsse zu den LEDs 0.14mm² (z.B.: https://www.voelkner.de/products/850264 ... 82d29d1dd3 )
Rocketfahrer
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So, 11.04.21, 08:12

Danke.

Zwischenstand. Die verschiedenen LEDs zum Testen sind eingetroffen. Habe 10 verschiedene LEDs in ein kleines Stück Sockelleiste eingebaut. Diese Clips hier gefallen mir am Besten. Tragen nicht so dick auf.
https://www.leds.de/montageringe-fuer-5 ... 95002.html
Nun kann ich mit zwei kleinen Brettern immer 9 LEDs abdecken und vergleichen.

Bei der Tapete sieht man halt jede noch so kleine Unebenheit, wenn die LEDs hoch strahlen.
Denke, ich werde das Projekt trotzdem weiter verfolgen.

Wie im Vorfeld bereits von mir vermutet, sollte man möglichst helle LEDs mit einem möglichst geringen Abstrahlwinkel (15 Grad) wählen.
Die hier gefällt mir von den von mir gekauften aktuell am Besten, wobei ich so etwas immer gerne erst mal einige Zeit auf mich wirken lasse:
https://www.leds.de/nichia-nspw500ds-5m ... 15016.html

Allerdings kommt bei den weißen LEDs die gelbe Farbe meiner Tapete nicht besonders gut raus.
Würde gerne noch eine gelbe LED, ggf. auch noch eine orange LED probieren. In Grün gibt es da eine, die mächtig hell ist (habe ich auch gekauft)
https://www.leds.de/nichia-nspg500ds-5m ... 15516.html
43.300 mcd! Die Suche nach einer entsprechenden LED in Gelb gestaltet sich leider schwierig. Die hellste, die ich gefunden habe, hat gerade mal 18.000 mcd.
https://www.voelkner.de/products/970703 ... ent=intern

Weiß jemand Rat?

Danke
Borax
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So, 11.04.21, 09:38

Das ist quasi physiologisch bedingt. Sehr wahrscheinlich ist die gelbe mit 18000mcd genauso hell wie die grüne, aber unsere Augen haben bei grün eine viel höhere Empfindlichkeit. Diese ist bei Candela berücksichtigt.
Rocketfahrer
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So, 11.04.21, 13:10

Okay. Das bedeutet dann bestellen und ausprobieren, wie es aussieht.
Weiß jemand, ob diese HuiYan-LEDs was taugen? Nicht, dass mir dann alle naselang eine kaputt geht.
Ist ja auch noch ein wichtiger Aspekt bei der Geschichte.

Danke
Borax
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So, 11.04.21, 13:55

Weiß ich nicht. Ich würde welche von Nichia suchen.
Rocketfahrer
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Sa, 17.04.21, 17:00

So, habe mal weiter getestet.

15 Grad sieht gut aus. 35 Grad ist bereits zu viel.
Weiß ist langweilig, egal ob warmweiß oder kaltweiß. Und auf der gelben Tapete sieht es nach gar nichts aus.
Eine von mir getestete gelbe LED
https://www.conrad.de/de/p/tru-componen ... 73720.html
ist eher Orange. Kann man für eine weiße Wand nehmen.

Habe verschiedene LEDs auf einer Testsockelleiste platziert und kann dann welche abdecken und vergleichen.
Durch Zufall zwei LEDs direkt nebeneinander platziert.
Sattes Grün
https://www.leds.de/nichia-nspg500ds-5m ... 15516.html
und Orange, die aber eher rot ist (von Nichia leider keine gefunden).
https://www.conrad.de/de/p/broadcom-hlm ... 77013.html
Nach ca. 10 cm verschmelzen die Lichtkegel in eine gelbe Farbe. Ich glaube, das ist es.

Einen Trafo für 13 Euro gekauft
https://www.conrad.de/de/p/qlt-plk-110- ... 81131.html

Mit dem bereits geposteten Spannungswandler
https://de.aliexpress.com/item/10050020 ... 4c4d4ykze3
kann ich dann dimmen.

Wenn ich richtig gemessen habe, liegt der Verbrauch mit den 8 montierten Test-LEDs bei 230 Volt bei 11,5 Watt.

Spricht was gegen diese Lösung?

Und wenn ich mit dem LED-Rechner den Widerstand berechnen möchte und LEDs mit verschiedener Voltzahl montieren würde, dann einfach die Voltzahl der LEDs addieren und dann den Durchschnitt nehmen und in den in den LED-Rechner eintragen, richtig?
Borax
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Sa, 17.04.21, 18:12

11.5 W ist zwar sehr viel, aber vmtl. steigt das nur unwesentlich wenn alle LEDs angeschlossen sind. So gesehen ok. Und ja bzgl Vorwiderstand: Genau so.Oder selbst rechnen: Versorgungsspannung - Summe der LED Spannungen = Spannung die am Widerstand verbraten wird. Diese Spannung dividierst Du durch den Strom der LEDs (i.A. 0.02A) und Du bekommst das Ergebnis in Ohm.
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So, 18.04.21, 11:11

Danke.

Denke, der "hohe" Verbrauch erklärt sich dadurch, dass die Spannung 2x gewandelt wird, oder?

Interessehalber: Was sollten denn 100 LEDs so verbrauchen, wenn ich eine andere Lösung wähle?

Wobei ich dann einen dimmbaren Trafo kaufen müsste und dann noch einen Dimmer dazu.
Den Trafo möchte ich hinten im Hifi-Rack verbauen, der Dimmer sollte möglichst klein sein und würde dann vorne im Rack verbaut.
Mit der jetzigen Lösung ist das realisierbar.
Borax
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So, 18.04.21, 12:36

der "hohe" Verbrauch erklärt sich dadurch, dass die Spannung 2x gewandelt wird, oder?
Ja. Davon würde ich auch ausgehen. Und ein gewisser Ruhestrom (der auch dann schon fließt, wenn gar keine LEDs angeschlossen sind).
Und es könnte auch sein, dass dein Leistungsmessgerät bei solchen Lasten (Schaltnetzteil) sowieso keine präzisen Werte misst.
Bei 36 V kannst Du ca. 10 LEDs in Reihe schalten (je nach Farbe). bei 20mA pro LED Strang sind das bei 100 LEDs 10 Stränge also 200mA. Macht bei 36V also 7,2 W. Wenn wir mal davon ausgehen, dass jede Wandlung mit etwa 80% Effizienz erfolgt, wären das rund 12W auf der Eingangsseite.
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So, 18.04.21, 14:41

Das hat mich jetzt dann doch mal interessiert:

Es fließen an 230 Volt nach meinem bescheidenen Multimeter

7,6 Watt wenn nur der Trafo dran hängt
9,2 Watt Trafo + Spannungswandler im Leerlauf
10,4 Watt 9 LEDs direkt an Trafo 36 Volt
13,1 Watt 9 LEDs an Trafo und Spannungswandler (auf 36 Volt eingestellt)

Eigentlich hätte ich die LEDs nur mit 34 Watt betreiben dürfen. Aber ich hatte keinen anderen Widerstand zur Hand und der Forscherdrang war höher als die Angst, dass die Test-LEDs wegen ein paar Sekunden leichter Überlastung kaputt gehen :-).
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