Die Word Clock

Anleitungen für "hausgemachte" LED Projekte

Moderator: T.Hoffmann

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Dracarys
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Registriert: Do, 23.07.15, 16:24

Do, 23.07.15, 16:40

Hallo Leute!
Dies ist mein erster Beitrag hier und ich möchte mich kurz vorstellen: Mein Name ist Marc, ich bin gelernter Elektroniker und mache gerade eine Weiterbildung zum Elektrotechniker.
Ich möchte euch mein letztes Projekt vorstellen: Die "Wordclock". Inspiriert dazu hat mich eine Designeruhr für schlappe 980 Euro. Nämlich diehier: Bild
Da ich aber keine 980 Euro über habe hieß es selber bauen!
Nach kurzer Recherche habe ich gleich mehrere verschiedene Herangehensweisen und Anleitungen gefunden. Ich habe mir dann von allen ein bisschen herausgenommen und meine eigene Uhr gebaut.
Also hier mein kleines Worklog oder auch Tutorial, je nach dem wie man das hier sehen möchte :)
Auf die Technik werde ich nicht allzu detailliert eingehen um keine komplette Verwirrung zu verbreiten. Wer Interesse hat, findet alles notwendige hier. Zur Funktion sei soviel gesagt: Das "Gehirn", welches entscheidet zu welcher Uhrzeit welcher Text leuchten soll ist ein Programmierbarer AtMega328. Dieser sendet ein Signal an einen weiteren Chip, welcher dann entscheidet, welches Signal welche LEDs schalten soll. Wirklich angesteuert werden die LEDs dann mittels eines Darlington-ICs (kann man sich vorstellen wie ein elektronisches Relais). Alles in allem ist die Schaltung günstig und relativ schnell zu löten.
Außerdem verwende ich warm weiße LED Streifen. Oben links ist noch ein Step-Down Converter zu sehen, da die Steuerung 5V, die LED Streifen aber 12 V brauchen. So lässt sich die gesamte Uhr mit einem 12V Trafo betreiben. Die Zeit lässt sich später mittels 2 Knöpfen einstellen.
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Als scheibe verwende ich 5mm Plexiglas, welches passend (in diesem Fall 38x38cm) zugeschnitten ist. Anstatt einer "Buchstabenfolie" verwende ich gelaserten Fotokarton. Dieser wird mitsamt der Plexiglasscheibe später an den Rahmen geschraubt. Das hat den Vorteil dass man bei bedarf den Karton gegen eine andere Farbe oder auch mit Buchstaben versehene Bilder tauschen kann. So kann man je nach Einsatzgebiet die Uhr an die Umgebung anpassen. ;) Letzendlich ist kein Unterschied zu sehen ob das nun eine Folie oder ein Karton ist. Als Diffusor verwende ich normales Kopierpapier. Das reicht wie man sieht völlig aus.
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Der Rahmen besteht aus 8mm MDF Platten. Jedoch sollte man darauf achten, wie viel Platz man zwischen Plexi und Rückwand hat, damit die LED’s die Buchstaben schön gleichmäßig ausleuchten. Sind die LEDs zu nah dran, leuchten sie die Buchstaben nicht komplett aus, sind sie zuweit weg verliert man viel Leuchtkraft. Auch hier habe die LED Streifen einen Vorteil. Die SMD LEDs, die verlötet werden haben einen viel größeren Abstrahlwinkel als normale LEDs. Und je größer der Abstrahlwinkel, desto flacher kann man bauen. Zudem habe ich die Randplatten so breit gewählt, dass ich hinten auch noch die Platine, Verkabelung und den Trafo verstecken kann. So kann man bei Bedarf auch noch eine Platte hintendrauf schrauben, ohne mit den Bauteilen in die Quere zu kommen. In die Ecken kommen noch kleine Holzwürfel, wo später die Schrauben reingeschraubt werden. Danach habe ich schoneinmal die ungefähre Einteilung der LEDs aufgemalt und die Abgrenzungen aus Cornflakes Pappkarton ausgeschnitten und eingeklebt. Das ganze muss nicht 100% passend sein. Kleinere Lücken von ca. 1mm merkt man später nicht. Als ich dann wusste, wo keine LEDs sind habe ich dort Löcher gebohrt, um Platine und Trafo zu befestigen.
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Nachdem der Teil fertig war ging es auch schon an die LEDs: Ich habe erst die Leitungen an die LED Streifen gelötet und diese dann reingeklebt. Andersherum würde es wohl auch gehen ist aber ziemlich umständlich. Auf der Rückseite kann man sehen, dass ich für die gemeinsamte Anode ein Stück 1,5mm² Kupferdraht aus einer NYM-J-Leitung benutzt habe. Diesen habe ich einfach mit ein paar Tackernadeln festgemacht und immer jeweils einen Draht der LEDs angelötet. Der andere Draht kam dann an die Platine drann. Danach habe ich noch den Trafo mitreingeschraubt und ein Stecker angeschraubt.
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Jetzt muss der Rahmen nur noch in der gewünschten Farbe lackiert werden und die Platte samt Karton wird festgeschraubt. Und fertig ist die selbstgebaute Word Clock für unter 100 Euro! Ich hoffe es ist alles einigermaßen verstänldich beschrieben. Viel Spaß beim Nachbauen! ;)
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Ps.: Noch mehr Bilder und eine noch detailliertere Anleitung findet ihr hier.
t_schulz
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Fr, 24.07.15, 07:09

Sieht echt gut aus!
Ooooops
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Fr, 24.07.15, 07:22

Wow, gute Arbeit! :)
blind
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Fr, 24.07.15, 12:32

Coole Idee und gute Umsetzung! :D
tommi
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Fr, 24.07.15, 12:38

Danke für die Erinnerung - die hat mir schon gefallen wie ich sie vor Jahren gesehen habe. Vielleicht muss ich das nun doch irgendwann angehen...oioi

Aber super Arbeit. Finde es immer super wenn man am Ende nicht erkennt, dass es selbstgemacht ist!
Benche
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Fr, 24.07.15, 13:26

Tolles Projekt, wenn ich die Zeit hätte würde ich das glatt auch mal angehen. Wäre auch nen nettes Azubiprojekt gewesen :-)
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