LED-Spots dimmen mit oder ohne Vorschaltgerät

Schaltungen, Widerstände, Spannung, Strom, ...

Moderator: T.Hoffmann

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Kabo
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Mi, 13.08.14, 13:01

Hallo zusammen,

ich beschäftige mich gerade mit dem Dimmen von Deckenspot-LEDs. Physikalisch bedingt werden die für die Beleuchtung verwendeten weißen LED ja mit einem Konstantstrom angesteuert und liegen dann bei etwa 3,5V Durchlassspannung.

Soweit ich das verstanden habe wird dies entweder von einem Vorschaltgerät geleistet, welches 220V in einen Konstantstrom umwandelt und durch die (Niedervolt-) LEDs schickt, z.B.
http://www.emtron.de/data/pdf/pcd-16.pdf
oder durch ein in die 220V-LED integriertes Vorschaltgerät. Diese gibt es in dimmbaren Ausführungen, die dann die phasenangeschnittene Spannung in einen konstanten Strom umwandeln.
Da ich gerade eine komplette Beleuchtung und die zugehörige Elektronik neu auslege, interessiert mich, welche Realisierung insgesamt geschickter wäre: entweder 220V LEDs direkt an die Dimmer anzuschließen, oder geeignete Vorschaltgeräte an den Dimmer anzuschließen und darüber für Niedervolt-LEDs zu betreiben.
Meine aktuelle Einschätzung der Vor- und Nachteile ist:

Niedervolt LED-Spots mit Vorschaltgerät an Dimmer:
+ Weniger Elektronik pro LED, ein Vorschaltgerät treibt 3-4 LEDs
+ Weniger Wärmeentwicklung in den Spots
+ Größere Auswahl an (günstigen) LEDs
+ Kosten?!?
+ Größere Auswahl an Spot-Gehäusen
+ Kein Flackern der LEDs möglich wenn geeignetes Vorschaltgerät gewählt
- Mehr Verluste über Leitungswiderstände

220V LED-Spots direkt an Dimmer:
+ Weniger Aufwand
+ Weniger Leitungsverluste
- Auswahl flackerfreier LEDs schwierig

Hat jemand Erfahrungen mit dieser Thematik? Teil ihr meine Einschätzung der Vor- und Nachteile? Gibt es überhaupt LED-Spots ohne Vorschaltung?

Vielen Dank im Voraus!
Borax
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Mi, 13.08.14, 13:29

Hallo Kabo,
welcome on board!
Niedervolt LED-Spots mit Vorschaltgerät an Dimmer:
+ Weniger Elektronik pro LED, ein Vorschaltgerät treibt 3-4 LEDs
Das stimmt so nicht. Alle (guten) LED-Spots haben auch schon eine Vorschaltelektronik integriert. Nur ganz billige Multi-LED-Spots laufen teilweise mit Widerständen. Bei LED-Leisten ist das anders. Die sind (fast) immer mit Widerständen.
Konstantstromquellen sind nur für die 'nackten' LEDs geeignet, nicht für Niedervolt LED-Spots (die sind als Ersatz für entsprechende Halogen-Spots gedacht und müssen als solche auch mit Wechselstrom klarkommen)
Größere Auswahl an Spot-Gehäusen
Wenn Du damit 'leere' Gehäuse meinst, wo noch selbst LEDs eingebaut werden, dann könntest Du auch Konstantstromquellen verwenden. Mir ist da aber keine 'große' Auswahl bekannt... (ich hab schon lange keine mehr gesehen)
=> Wenn Du kommerziell erhältliche Spots nehmen willst, spricht nichts gegen die 230V Spots.
Nur bei Selbstbau der 'Spots' aus nackten LEDs würde ich Konstantstromquellen wie z.B. die Meanwell PCD Serie empfehlen.
Kabo
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Mi, 13.08.14, 14:20

Hi Borax,

und danke für die schnelle Rückmeldung!
Borax hat geschrieben:Alle (guten) LED-Spots haben auch schon eine Vorschaltelektronik integriert. Nur ganz billige Multi-LED-Spots laufen teilweise mit Widerständen.
Ich würde für den Betrieb mit den Konstantstrom-Vorschaltgeräten Spots ohne Elektronik und ohne Widerstände benötigen. Gibt es sowas überhaupt? In meinem Treppenhaus baue ich diese Wandspots hier ein:
http://www.amazon.de/gp/product/B00FJLK ... UTF8&psc=1

die mit diesen LED-Treibern bestromt werden:
http://www.amazon.de/gp/product/B004NSO ... UTF8&psc=1

Sowas suche ich nun auch als Deckenspot (nicht optisch, sondern technisch), also Dimmer=>Treiber=>LED.
Borax
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Mi, 13.08.14, 15:44

Da passt was nicht zusammen...
Bei der Einbauleuchte steht:
...Diese Leuchte ist geeignet für Leuchtmittel...
Leuchtmittel sind normalerweise LEDs + Vorschaltelektronik. Woher weißt Du dass der verlinkte LED-Treiber dafür geeignet ist?
Sowas suche ich nun auch als Deckenspot (nicht optisch, sondern technisch), also Dimmer=>Treiber=>LED.
'Deckenspot' ist aber ein 'optischer' und kein technischer Begriff.
Kabo
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Do, 14.08.14, 18:23

Borax hat geschrieben:Da passt was nicht zusammen...
Stimmt, die Anzeige bei Amazon ist nicht ganz korrekt. LEDs sind aber bereits drin (siehe Produktdetails), und zwar nackich ;o) Abgestimmt habe ich das mit meinem Elektriker, der hat das Ganze auch schon so verbaut.
Borax hat geschrieben:'Deckenspot' ist aber ein 'optischer' und kein technischer Begriff.
Mit optisch meinte ich: vom Aussehen her. Die Kernfrage die ich also habe ist eigentlich:

Bekomme ich LED-Spots ohne Vorschaltelektronik oder Vorwiderstände, die ich in geeigneten Fassungen in meinen Deckenspotgehäusen einbauen und dann einen Treiber anschließen kann?
Borax
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Fr, 15.08.14, 11:08

Nein. Ich habe zumindest noch keine gefunden. Man kann aber bei vielen Spots durchaus die eingebaute Elektronik ausbauen und dann die LEDs anders treiben. Hab ich auch schon mal gemacht (wobei ich billige chinesische Spots verwendet habe und auch die LEDs ausgetauscht habe).
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