Schaltung und Teile

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

Ippos
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So, 13.04.14, 22:52

Hallo Leute,

ich möchte folgendes Projekt umsetzen und benötige dringend eure Hilfe, da ich noch keine Ahnung von LED´s und ihren Eigenarten habe!

- Es soll ein Lichtring entstehen, der die Außenmaße 550mm(Durchmesser) und Öffnung von 480mm(Durchmesser) besitzt.

- Es sollen 4 LED-Reihen (ringsrum) entstehen, wovon versetzt 2 unterschiedliche LED-Sorten verbaut werden.

- Die erste und dritte Reihe bekommt jeweils 100 LED´s(also 200 LED´s gesamt) mit folgenden Werten verbaut:

- 5mm neutral weiß
- 3,2V
- 20mA
- 16000mcd
- 35° Abstrahlwinkel
- 6500-7000K

- Die zweite und vierte Reihe bekommt jeweils 100 LED´s(also 200 LED`s gesamt) mit folgenden Werten verbaut:

- 5mm warm weiß
- 3,2V
- 20mA
- 13000mcd
- 35° Abstrahlwinkel
- 3500-4000K

Es sollen jeweils 2 getrennte Stromkreise entstehen, die unabhängig von einander mit einer Stromquelle betrieben und dimmbar sein sollen.
Also sollen die Ringe 1 und 3, sowie die Ringe 2 und 4 zusammenhängen, hoffe das ich mich verständlich ausgedrückt habe?

Als Stromquelle sollen jeweils ein 10er Batterieträger gefüllt mit Eneloop Akkus(!,2V 1900mAh) pro Stromkreis dienen, falls das möglich ist, bin mir aber zum Beispiel dabei schon nicht sicher, ob das für paar Stunden Beleuchtung ausreicht?

Meine ersten Recherchen haben ergeben, dass eine gemischte Schaltung - quasi jede LED erhält einen Vorwiderstand und wird dann parallel geschalten, wohl das beste Ergebnis bringen soll?

Wahrscheinlich benötige ich auch anstatt eines Poti´s, eher eine PWM-Quelle, da diese wohl exakter schaltet! Aber welche und wo soll die da in der Schaltung eingebaut werden?

Da ich wirklich blutiger Anfänger bin, bin ich für jede Information(gern mit den passenden Links dazu) sehr dankbar!

Danke im voraus
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Achim H
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Mo, 14.04.14, 07:12

Willkommen im Forum.
Meine ersten Recherchen haben ergeben, dass eine gemischte Schaltung - quasi jede LED erhält einen Vorwiderstand und wird dann parallel geschalten, wohl das beste Ergebnis bringen soll?
Der Batteriepack liefert 12V (10 Akkus a 1,2V). An 12V kann man 3 (max. 4) Leds in Reihe anschließen.
Als Stromquelle sollen jeweils ein 10er Batterieträger gefüllt mit Eneloop Akkus(!,2V 1900mAh) pro Stromkreis dienen, falls das möglich ist, bin mir aber zum Beispiel dabei schon nicht sicher, ob das für paar Stunden Beleuchtung ausreicht?
66 Stränge a 3 Leds = 198 Leds
50 Stränge a 4 Leds = 200 Leds.

Stromaufnahme:
66 Stränge a 20mA = 1320mA
50 Stränge a 20mA = 1000mA

Kapazität mit Eneloop Akkus
10 Akkus a 1,2V @ 1900mAh = 12V @ 1900mAh

Leuchtdauer:
1900mAh / 1320mA = 1,43h (Stunden)
1900mAh / 1000mA = 1,9h


Wenn Du Licht haben willst, dann hol Dir Powerleds.
Mit 350mA bestromt bekommst Du mehr Licht, die Schaltung wird einfacher, effizienter und kostengünstiger.

Und noch ein Nachtrag:
3500-4000K
Warmweiß geht nur bis <3300K.
Ab 3300K ist es neutralweiß.
6500-7000K
Neutralweiß geht nur bis 5300K
Ab >5300K ist es tageslichtweiß.

Bild
Ippos
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Mo, 14.04.14, 09:25

Ok, danke erstmal, für die schnelle Antwort!

Das Licht sollte schon sehr hell sein, aber nur so hell, dass ein Mensch dort direkt reinschauen kann, ohne körperlichen Schaden zu nehmen, deswegen wollte ich eigentlich nicht mit Power-Led´s bauen!

Das Licht soll diffus sein, eventuell kann man da noch was machen und trotzdem, Power-Led´s verarbeiten? Da bin ich aber genauso unerfahren und für jeden Vorschlag oder Tip dankbar!
Borax
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Mo, 14.04.14, 09:35

Da kann man was machen. Ist aber nicht sooo billig. Ein sehr gut streuendes Material (Satin Ice) gibt es bei evonic: http://www.plexiglas-shop.com/DE/de/opt ... jhi~p.html
Als 'Zwischenlösung' zwischen hunderten von 5mm LEDs und 'echten' High-Power LEDs gäbe es noch die Smart Arrays: http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Nich ... RT%20Array
Die gibt es auch in allen Farbtemperaturen zwischen 2700K und 6500K. Bei rund 1.5m Umfang und relativ dichter Packung wären aber schon 20-25 Stück davon erforderlich.
Vielleicht statt rundem Ring ein 6 Eck oder 8 Eck bauen, das macht die Sache einfacher weil Du mit Rechtecken arbeiten kannst. Schließlich ist auch hier eine gewisse Kühlung nötig. Z.B. mit Aluprofilen, da könnte man dann auch gleich das Plexiglas befestigen.
Ippos
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Mo, 14.04.14, 10:37

Danke für den Tip mit den Smart Arrays, aber das wird sehr teuer und ich brauche unbedingt den Kreis als Lichtelement(6 oder 8 Eck dient der Sache nicht)!

Also kann mir dann jemand nen Link oä. geben, wie ich das Projekt mit Power-Led´s verschalte/aufbaue?

Bitte denkt daran, dass das System unbedingt dimmbar sein muss!

Kann ich dann immer noch meine Eneloop´s als Kraftquelle nutzen, hoffe ja?

Danke
Borax
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Mo, 14.04.14, 11:07

Kann ich dann immer noch meine Eneloop´s als Kraftquelle nutzen, hoffe ja?
Um wie viel Licht geht es hier eigentlich? Ich dachte, das soll so eine Art Foto-Lampe werden, mit so ca. 3000lm oder noch mehr...
Wenn ich mal Deine Planung nehme (400 Stück 20mA LEDs in 2 getrennte Stromkreisen mit je 10 eneloop), und dann damit rechne, dass Du immer 3 LEDs in Reihe daran betreiben kannst (bei dem relativ hohen Strom haben die eneloops nicht mehr so viel Spannung als dass man 4 in Reihe schalten könnte) wären es also 198 LEDs in 66 Reihen mit je 20mA also 1.3A Gesamtstrom und damit maximal etwa 1.5h Laufzeit.
ich brauche unbedingt den Kreis als Lichtelement(6 oder 8 Eck dient der Sache nicht)!
Dann erkläre uns ein wenig genauer worum es hier eigentlich geht. Weil so kann man ja keine sinnvollen Tipps geben.
Ippos
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Mo, 14.04.14, 12:44

Ja ok, sorry mein Fehler!

Ja es geht um ein Ringlicht, welches als diffuses Dauerlicht in der Portrait-Fotografie eingesetzt werden soll!

Hier mal ein Beispiel: http://www.mediaresort.de/walimex-Ringl ... tAodlycAmw

Da ich aber unabhängig von dem Netzbetrieb bleiben möchte, um dieses Ringlicht auch Outdoor einsetzen zu können, habe ich mir gedacht, dass ich es per LED umsetze und selbst baue!

Ich möchte den Ring aber noch etwas vergrößern um noch flexibler das Ringlicht einsetzen zu können!

Ring deswegen, da es einen Ringleuchteffekt in den Pupillen, der Models erzeugt, welches sehr ansprechend wirkt und deswegen sehr beliebt ist!

Das Ringlicht sollte insgesamt den Preis von 120-160€ nicht übersteigen, es sollte maximal eingestellt, mindestens 3000 Lumen(kann auch gern noch etwas mehr(4000-5000lm) sein, da ich es ja auch dimmbar bauen möchte) liefern können und mit einem geeigneten Akku, min 1,5- 2 h dauerhaft Licht liefern können!

Wenn ich die Schaltung, die Beschaffung der Teile und die Schwierigkeiten beim Bau gelöst habe, werde ich mir eine geeignetes Chasis bauen, dass dann eine diffuse Plexiglasfrontscheibe zur Zerstreuung des Lichtes und wenn notwendig, eine Kühlung für die LED´s(High-Power) besitzt!

Ich hoffe ich habe jetzt nichts vergessen, aber im Grunde ist das der Plan!
Borax
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Mo, 14.04.14, 15:06

...sollte insgesamt den Preis von 120-160€ nicht übersteigen, es sollte maximal eingestellt, mindestens 3000 Lumen...
Auch bei guten LEDs heißt 3000 lumen rund 30W. Bei 2 Stunden Leuchtdauer also 60Wh. Das ist schon eine Menge Energie... Am ehesten wohl mit LiPo Akkus machbar. Die sind aber relativ teuer (z.B.: http://www.ebay.de/itm/Turnigy-3000mAh- ... 1413798484). Und Du brauchst ein spezielles LiPo Ladegerät (z.B.: http://www.ebay.de/itm/iMax-B6AC-Li-Po- ... 1e88bbc502 ). Um 60Wh mit eneloop Zellen zusammen zu kriegen wären etwa 30 Stück nötig (was aber nicht billiger wird).
Wegen der LEDs: Am günstigsten wären wohl die Nichia 757 LEDs: http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/S ... itter.html bzw.: http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/S ... weiss.html (10St. für 7€) und 'Tiffany-Technik': viewtopic.php?f=31&t=14712
Ist aber viel Arbeit. Ich selbst habe mit 121 dieser LEDs mein Wohnzimmer beleuchtet; ist auch mit Tiffany-Technik und Satin-Ice Plexiglas realisiert (die LEDs laufen an einem dimmbaren 60W Netzteil).
Die LEDs (sagen wir mal 49 St) müssen selektiert werden damit man sie (je 3 in Serie und das 13 mal) parallel an einer KSQ (so was: http://www.leds.de/LED-Zubehoer/Strom-u ... 400mA.html ) betreiben kann. Widerstände fressen zu viel Strom. Dimmen dann mit einem PWM-Dimmer (z.B.: http://www.leds.de/LED-Zubehoer/Strom-u ... xid-7.html )
Preis... Akku: 50€, Ladegerät: 30€, 50 Leds: 35€, KSQ: 15€, Dimmer 16€ (KSQ und Dimmer würde man bei ebay allerdings auch billiger bekommen - nur da kann ich zur Qualität nicht viel sagen z.B.: http://www.ebay.de/itm/KSQ-Konstantstro ... 1e894000f0 ), Tiffany Band und sonstige Kleinteile 10€. Macht rund 160€. Was aber noch dazu käme, wäre der Ring (sollte/muss aus eloxiertem Alu sein) und die diffuse Plexiglasfrontscheibe zur Zerstreuung des Lichtes.
Ring deswegen, da es einen Ringleuchteffekt in den Pupillen, der Models erzeugt, welches sehr ansprechend wirkt und deswegen sehr beliebt ist!
Ich glaube, dass eine 'Annäherung' an einen Ring bei einem 8 Eck als Reflexion in den Pupillen schon fast nicht mehr auffällt. Und es wäre wesentlich leichter zu realisieren, weil es überall rechteckige eloxierte Alu-Profile gibt die nur zusammengeschraubt werden müssten (z.B. 2mm stark und 3cm breit). Wenn Du ein U-Profil (oder wegen besserer Kühlung sogar ein H Profil) nehmen würdest, hättest Du auch eine einfache Befestigung für das Streu-Plexi, was dann eben auch aus rechteckigen Stücken zusammengesetzt werden kann. Oder noch einfacher: Du nimmst 2m eines entsprechende Alu-U-Profils, schneidest im entsprechenden Abstand 13 schmale Dreiecke (Winkel knapp 30°) raus und biegst das zu einem Ring. Bei 13 Ecken dürfte das von einem 'echten' Kreis fast nicht mehr zu unterscheiden sein. Dann je drei LEDs pro Segment und fertig. Als Diffusor dann einfach noch dc-fix Folie drüber kleben: http://www.taschenlampen-forum.de/beams ... olien.html
Ippos
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Mo, 14.04.14, 21:58

Ok, das war jetzt erstmal einiges an Informationen, muss ich erstmal so verarbeiten. Aber Danke, für die ausführlichen Informationen und Links, so komm ich halbwegs mit! ;-)
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R.Kränzler
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Di, 15.04.14, 08:44

Einfache Lösung für einen schönen Ring: LED-Segmente als Vieleck und die Plexi-Streuscheibe als exakten Ring.
Ippos
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Di, 15.04.14, 20:29

Ok, nach den ganzen Tip´s zu urteilen, werde ich mit solchen http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Nich ... RT%20Array

Segmenten/Arrays wohl am besten fahren! Richtig?

Ok, dann brauche ich aber definitiv noch Hilfe, was die Verschaltung, Dimmung und Stromspeisung angeht?

Eine Frage noch, wenn ich die Segmente im eckiger Form anordne und per diffusen Ring zertreue, würde es einen sichtbaren Effekt haben, wenn ich die Viertel- oder Halbkreisanordnungen der Segmente, einzeln dimmbar machen würde?

Also ist es technisch für einen Laien umsetzbar und wie müsste dann eine Schaltung modifiziert werden?
Borax
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Mi, 16.04.14, 07:29

würde es einen sichtbaren Effekt haben, wenn ich die Viertel- oder Halbkreisanordnungen der Segmente, einzeln dimmbar machen würde?
Ja. Aber es ist natürlich aufwändiger/teurer weil Du ja auch entsprechend mehr Dimmer dafür brauchst.
Die Smart-Arrays hatte ich ja weiter oben schon mal empfohlen. Um damit einen Ring mit 1.5m Umfang halbwegs gleichmäßig auszuleuchten (die Arrays haben 5cm) brauchst Du aber sehr viele davon (mind. 25). Damit sind dann allein die Kosten für die LEDs schon über 150€... Wenn es etwas weniger gleichmäßig auch ok ist, dann reichen natürlich auch schon etwa 12 St (Abstand zwischen zwei Arrays ist dann aber schon größer als ein Array lang ist). 12 Arrays kosten dann schon nur noch etwa 85€.
Noch mal ein anderer Vorschlag: Du nimmst diese LEDs mit Platine (einfacher zu verarbeiten als reine Emitter und Tiffany-Technik): http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/S ... m=nfsl757d (warmweiß) und/oder http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/S ... -Star.html (kaltweiß) je 56 Stück. Das kostet rund 60€ und Du kannst die dann sehr gleichmäßig anordnen. Weil die Star-Platinen etwa 2cm Durchmesser haben ist der LED-Abstand dann allerdings eben auch 2cm. D.h. für 112 Stück muss der Ring dann schon etwas größer werden weil das einen Mindestumfang von 2,2m ergibt und damit eine Durchmesser von 75cm. Falls Dir das zu viel ist, könnte man die nächste Größe dieser LEDs nehmen: http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/S ... -Star.html und/oder http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/S ... -Star.html Davon würden etwa 60 Stück (insgesamt - Mischung kalt/warm ist Dir überlassen) auch reichen um rund 3000lm zu erzeugen. Wäre IMHO fast die beste Lösung...
Wegen geeigneter Schaltung muss erst die endgültige Auswahl der LEDs stehen.
Um Dir mal zu zeigen wie ich das planen würde:
LichtRing1.png
12-Eck aus so einem Alu-Profil: http://www.hornbach.de/shop/U-Profil-GA ... tikel.html
11 Dreiecke mit der Kreissäge raus schneiden, links und rechts je ein 'halbes' Dreieck (15° Winkel) abschneiden und das zu einem Ring biegen (bei einem 2m Profil ergibt das einen 'Ring' mit 64cm Durchmesser und knapp 16,7cm pro Segment). Dann innen je 5 LEDs pro Segment (gibt 60 Stück) rein kleben (erst verlöten/verdrahten) und an ein oder mehreren KSQs betreiben.
Ippos
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Mi, 16.04.14, 21:33

Ok, also das mit dem Aluprofil und der Verarbeitung, dass leuchtet ein! Ich würde auch sagen, dass mit den http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/S ... -Star.html wohl am geeignetsten ist, aber ich verstehe diese Tiffany-Technik noch nicht so richtig!

Es ist also ein Kupferband einseitig blank, auf der anderen Seite mit einer Art Pappe beklebt(zur Stabilisierung), dass dann auf der "blanken Seite" vollflächig verzinnt(Lot) wird?
Dann wird ein Spalt von 0,5mm(mittig zw. + und - Pol beim Emitter) frei gelassen, damit es nicht zum Schluss kommt und per Lötkolben, jeweils kurz auf der + und - Seite erhitzt, damit der Kontakt auf dem Emitter gelötet wird, richtig?

Ok, falls das so richtig ist, dann kommt das Problem!

Wie verdrahte/schalte ich jetzt diese ganze Geschichte miteinander? Verstehe immer noch nicht, warum das so große Streifen nötig sind, die rechts und links rausgucken, nach dem Emitter-Löten???
Borax
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Do, 17.04.14, 07:52

Wenn Du LEDs mit Platine nimmst, brauchst Du ja die Tiffany-Technik gar nicht.
Ansonsten:
Es ist ein selbstklebendes Kupferband und der Kleber hält die Temperaturen beim Löten aus. Ob dieses Kupferband vollflächig verzinnt wird, ist Dir überlassen. Ich hab es nicht getan (nur ca. knapp 1cm).
Dann wird ein Spalt von 0,5mm(mittig zw. + und - Pol beim Emitter) frei gelassen, damit es nicht zum Schluss kommt und per Lötkolben, jeweils kurz auf der + und - Seite erhitzt, damit der Kontakt auf dem Emitter gelötet wird, richtig?
Ja. Richtig. Ob Du jetzt gleich noch Kabel anlötest, oder erst später ist auch Dir überlassen. Ich hab es so gemacht, dass ich eben nur knapp eine cm schon vorverzinnt hatte und 'meine' Streifen' hatten eine Länge von ca. 3cm (je Seite). nach dem Abziehen der Pappe habe ich dann etwa 2.5cm auf das Alu-Profil geklebt und 0.5cm nach oben stehen lassen. Dort habe ich dann die Kabel zum verdrahten angelötet. Ich kann die nächsten Tage auch mal ein Foto davon machen.
warum das so große Streifen nötig sind, die rechts und links rausgucken, nach dem Emitter-Löten???
Damit Du was zum ankleben und verdrahten hast ;) Ganz so viel muss es nicht sein, aber mehr als 1cm sollte es schon sein. Es geht ja auch darum, dass diese Streifen die Wärme zum Kühlkörper weiter leiten. Und da ist eben eine gewisse Fläche nötig. Der Kleber ist kein spezieller Wärmeleitkleber.
Das Ankleben (respektive Andrücken) der Streifen auf dem Kühlkörper ist auch der 'kritische' Punkt. Mir sind dabei 2 LEDs kaputt gegangen (quasi mittig 'durchgebrochen'). 2 Stück von 121 sind jetzt kein großer Verlust, aber man muss eben sehr aufpassen, dass beim Auflöten der LED das Kupferband 100% plan liegt, weil vmtl. sind mir die LEDs genau deswegen kaputt gegangen, weil sie eben nicht 100% plan aufgelötet waren und dann bei Andrücken des Kupferbands auf dem Alu-Profil erst plan wurden ;)
Ippos
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Do, 17.04.14, 15:53

Für so ein Foto wäre ich sehr dankbar, denn es ist immer leichter sich etwas vorzustellen, wenn man ein Bild zum Thema dazu im Kopf hat!
Borax
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Fr, 18.04.14, 23:02

Ok. Du kriegst die ganze Serie...
Meine 'Lötanlage:
DSCF3295.JPG
DSCF3295.JPG (99.04 KiB) 9585 mal betrachtet
Zwei Holzwäscheklammern und ein paar Holzreste. Wichtig (damit das alles schön plan ist), die Ebene wo die LED aufliegt muss genau in einer Höhe mit den Wäscheklammern sein. Die Oberseite der Wäscheklammern hab ich auch gleich mit Tiffanyband beklebt und zwei Kabel angelötet (+ Schalter und Widerstand), damit ich die LED gleich nach dem verlöten (und abkühlen!) testen kann. Die Schraube (15g) dient als zusätzliches Gewicht, damit die LED sauber angedrückt wird. Zum 'Andrücken' dient ein Stück dünner Stahldraht, den ich in die Isolierung eines Silikonkabels gesteckt habe.
Vorverzinnen:
DSCF3297.JPG
DSCF3297.JPG (73.34 KiB) 9585 mal betrachtet
LED plazieren:
DSCF3302.JPG
DSCF3302.JPG (70.75 KiB) 9585 mal betrachtet
Mit zwei Lötkolben anlöten (geht auch mit einem, aber mit zweien geht es besser, weil die LED dann wirklich in das Zinn 'einsinkt'):
DSCF3306.JPG
DSCF3306.JPG (103.99 KiB) 9585 mal betrachtet
Fertig verlötet:
DSCF3308.JPG
DSCF3308.JPG (87.22 KiB) 9585 mal betrachtet
Test (mit ca. 20mA)
DSCF3309.JPG
DSCF3309.JPG (53.39 KiB) 9585 mal betrachtet
Und hier noch auf einen Kühlkörper geklebt:
DSCF3416.JPG
DSCF3416.JPG (100.3 KiB) 9585 mal betrachtet
Ippos
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So, 20.04.14, 17:35

Vielen Dank, dass hilft mir auf jeden Fall weiter, die Sache zu verstehen!!!
Ippos
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So, 20.04.14, 21:31

Hatte am Wochenende die Gelegenheit, einen Baustrahler(mit SMD LED´s) und 3500lm zu benutzen, dabei viel mir auf, dass diese 3500lm wahrscheinlich nicht meinen Ansprüchen genügen werden!
Diese 3500lm waren schon sehr sehr hell, wenn man direkt hinein geschaut hat, aber im Umkreis verlor sich die Leistung relatig schnell, entschuldigt bitte, wenn ich hier manchmal eventuell die physikalischen Größen verwechsle oä.!
Was ich damit sagen möchte, der Baustrahler hatte einen großen Reflektor und war mit einer Klarglasscheibe abgedeckt und trotzdem empfand ich die Lichtausbeute(auf mein Projekt bezogen) als zu gering, da ich ja mein Projekt mit einer diffusen Streuscheibe versehen möchte und ich davon ausgehe, dass das Licht dann durch die Verstreuung, nochmals an Ausbeute verliert!

Kann man das so sehen oder habe ich hier einen Denkfehler?

Wenn ich von diesem Baustrahler ausgehe, dann benötige ich sicherlich die 1,5 - 2 fache Lichtleistung, um die gewünschten Effekte zu erzielen!

Wenn ich das Projekt jetzt umsetzen möchte, dann sollte es richtig sein und ich habe deswegen entschieden, dass ich ggf. auch etwas mehr Geld ausgeben würde, falls es der Knackpunkt sein sollte, warum es nachher nicht nach meinen Vorstellungen funktioniert!
Borax
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So, 20.04.14, 23:51

dass das Licht dann durch die Verstreuung, nochmals an Ausbeute verliert!
Ja. Das ist so. Bei Verwendung von Satin-Ice Plexiglas ist es aber auch nicht soo viel. Also knapp 20% weniger. Bei 3500lm würden dann etwa 3000 'übrig' bleiben. Problem bei mehr Lichtleistung ist in erster Linie die Energieversorgung. Wenn Du jetzt z.B. 6000 lm haben willst, sind schon über 100 Wh erforderlich, um das für etwa 2 Stunden an einem Akku laufen zu lassen. Wenn Du denkst, mit der 'Tiffany-Technik' klarzukommen, dann sind die Kosten für die LEDs auch bei 8000 lm noch durchaus 'überschaubar' (unter 100 €).
Ippos
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Mo, 21.04.14, 00:00

Ich bin handwerklich eigentlich recht begabt, also denke ich mal, dass ich mit Tiffany klar komme, aber wie kann man jetzt das Energie-Problem lösen(ohne ein Umspannwerk mitnehmen zu müssen)?
Borax
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Mo, 21.04.14, 00:29

Da gilt weitgehend das, was ich weiter oben schon mal gesagt habe:
Am ehesten wohl mit LiPo Akkus machbar. Die sind aber relativ teuer (z.B.: http://www.ebay.de/itm/Turnigy-3000mAh- ... 1413798484). Und Du brauchst ein spezielles LiPo Ladegerät (z.B.: http://www.ebay.de/itm/iMax-B6AC-Li-Po- ... 1e88bbc502 ).
Nur bei 100Wh sollte es dann mindestens ein 6s 5000Ah Akku sein. Beispiel: http://www.ebay.de/itm/Turnigy-5000mAh- ... 2a3a9ae6be (Ladegerät ändert sich nicht)
Weiter brauchst Du z.B. 3 solche KSQs: http://www.leds.de/LED-Zubehoer/Strom-u ... 400mA.html und z.B. 90 LEDs Nichia 757 LEDs: http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/S ... itter.html bzw.: http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/S ... weiss.html Die LEDs müssen selektiert werden und zu Gruppen mit je 3 Stück zusammengestellt werden so dass sie immer etwa die gleich Flussspannung haben. Bei dieser Zusammenstellung also 30 kaltweiß und 60 warmweiß oder umgekehrt.
Das ergäbe eine maximale Lichtleistung von etwa 9000-10000 lm
Ippos
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Mo, 21.04.14, 19:58

Alles klar, ich werde jetzt 108 LED´s davon verbauen - ergo 2 LED-Ringe mit jeweils 54 LED`s(Je 18 Stränge a 3 LED´s), die unabhängig von einander gedimmt werden können, aber mit der selben Energiequelle auskommen müssen!

Ich kaufe jetzt 54 x http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/S ... itter.html , dann

54 x http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/S ... weiss.html , dazu noch 4 x http://www.leds.de/LED-Zubehoer/Strom-u ... 400mA.html , dazu noch

2 x http://www.leds.de/LED-Zubehoer/Strom-u ... xid-7.html , das Tiffany-Band, den vorher genannten LiPo-Akku und das Ladegerät dazu!

Habe ich noch was vergessen, wenn nicht, dann bestelle ich das diese Wochen noch und baue in der Zeit, eine kleine SMD-Lötstation, nach Deiner Vorgabe!

Bin gespannt, ob alles gut geht(werde natürlich 2-3 LED´s mehr kaufen, wegen Reserve, falls ich was kaputt mache!
Borax
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Mo, 21.04.14, 22:25

Habe ich noch was vergessen
Ja. Konstantstromregler. Für 108 LEDs in zwei Kreisen würde es sich anbieten, diese mit etwa 2A je Kreis zu betreiben (dann bekommt jede LED etwas mehr als 100mA maximal). Hier im Shop gibt es aber nur KSQs für max. 1.4A. Dann würde jede LED nur knapp 80mA bekommen. Schaden tut ihnen das natürlich nicht, aber die maximale Lichtleistung ist dann 'nur' rund 7000 lm.
Du könntest bei pcb-electroniks solche KSQs nehmen: http://pcb-components.de/index.php?page ... &Itemid=64 . Die hätten 2A (bzw. eigentlich sogar 2.8 A, aber man kann sie durch Austausch eines Widerstandes auf 2A trimmen). Diese KSQs lassen sich dann per PWM dimmen.
Ippos
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Mo, 21.04.14, 22:46

Ok, das leuchtet mir ein, nur ist jetzt meine Frage, vorher weiß ich als Laie, welchen Widerstand ich dort austauschen kann/muss? Ist zu diesem Kostantstromregler eine technische Zeichnung oder Beschreibung vorhanden(wird sowas mitgeliefert)?
Borax
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Di, 22.04.14, 08:05

Ist zu diesem Kostantstromregler eine technische Zeichnung oder Beschreibung vorhanden(wird sowas mitgeliefert)?
Klar. Siehe: http://pcb-components.de/anleitungen/MicroV2.pdf
Auf der letzten Seit oben ist der 'auszutauschende' Widerstand angegeben. Für 2A brauchst Du einen 0.1Ohm Widerstand. Die Größe (Bauform in mm) weiß ich nicht - wahrscheinlich 1206 - am besten bei pcb-components nachfragen. Die sind da meist sehr hilfsbereit. Oder Du nimmst dort die 1.5A Version und gibt Dich mit knapp 8000lm zufrieden ;)
In der Anleitung steht z.B. auch genau drin, wie/wo z.B. das PWM Signal angelegt wird (Lötbrücke öffnen!).
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