Ist mein Plan überhaupt durchführbar?

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

Claudia74
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Mo, 17.03.14, 16:00

Hallo liebe LED-Experten,

ich bin gegenwärtig dabei, mich in das Thema LED einzuarbeiten und nun in einer Sackgasse gelandet...

Zunächst mal zu meinem bisherigen Plan: ich möchte eine Leuchtenleiste mit insgesamt 6 Nichia - 4 mal weiß(NSCWL036A) und zweimal warmweiß(NSCLL036A) bestücken. Betreiben möchte ich sie mit jeweils 160mA - laut Datenblatt wäre dann die typ. Vorwärtsspannung 36,3 V

Dabei würde ich gerne vermeiden, dass jedes einzelne Element mit einer separaten Stromquelle versorgt werden muss.

Leider finde ich keine geeignete KSQ für eine Reihenschaltung der LED. Mal davon abgesehen, dass ich schonmal keines mit 160mA gefunden habe, ist auch die hohe Spannung, die bei Reihenschaltung nötig ist, anscheinend ein großes Problem.

Für Parallelschaltung hätte ich glaube ich zwei einiegrmaßen passable Kandidaten ausfindig gemacht, aber soweit ich das verstehe, sollte man HighPower LEDs nur in Reihenschaltung betreiben, da die Spannung bei Parallelschaltung "ungleichmäßig" verteilt würde - ist das richtig? Oder wäre das in meinem speziellen Fall nicht so arg, da die Lampen ja weit unter den höchsten zulässigen Belastungen betrieben würden?

Wie gesagt bin ich noch völlig unerfahren im LED-Bereich. Daher stelle ich sicher auch die eine oder andere wirklich dumme Frage - bitte habt Geduld mit mir... :roll:

Viele Grüße,
Claudia
Borax
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Mo, 17.03.14, 16:26

Hallo Claudia,
welcome on board!

Man kann LEDs auch parallel an einer KSQ betreiben. Ich mache das auch. Viele der sogenannten COB LEDs sind auch Parallelschaltungen und werden ja offiziell von den Herstellern zum Betrieb an einer KSQ spezifiziert.
Zwei Dinge sind dabei zu beachten:
1. Die verwendeten LEDs müssen entweder auf gleiche Flussspannung selektiert werden, oder (falls sich die Flussspannungen unterscheiden - was man leider immer erst nach dem Kauf nachmessen kann) mit kleinen Ausgleichswiderständen auf gleiche Flussspannung beim gegebenen Strom 'getrimmt' werden.
2. Die LEDs müssen thermisch gleich laufen (also z.B. auf dem gleichen Kühlkörper montiert sein). Es darf sich im Betrieb höchstens eine Temperaturdifferenz von ca. 5°C einstellen. Das liegt daran, dass die Flussspannung von LEDs bei steigender Temperatur fällt und es dadurch sonst wieder zu unterschiedlicher Flussspannung (und daraus resultierend unterschiedlicher Stromaufteilung) kommt.
bitte habt Geduld mit mir
Haben wir. Keine Sorge ;)
Claudia74
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Mo, 17.03.14, 17:40

Hallo Borax,

ersteinmal vielen Dank für Deine Antwort.

Das würde die Geschichte ungemein vereinfachen! Nur weiß ich nicht, ob ich das mit den zusätzlichen Widerständen hinbekommen würde :?
Heißt das, ich könnte alle sechs COB-LEDs an diese KSQ mit 1050mA hängen (wie genau würde man das am besten machen, sodass die LEDs alle möglichst gleichmäßig versorgt werden?)?
Dann hätte ich zwar pro Stück etwa 175mA, aber dichter komme ich wohl nicht an meine Wunschkonstellation ran...
Und wie meinst Du das genau: auf gleiche Flussspannung selektieren? Ist das Chargenabhängig? Also würden mehrere LEDs cer gleichen "Sorte" nicht automatisch auch die gleiche Flussspannung haben?

Ich hatte auch noch dieses Gerät in's Auge gefasst: da würde ich bei 6 COBLED auf einen STrom von 166mA kommen - allerdings hat es ja nur eine Ausgangsspannung von 36V - das ist dann wohl leider zu wenig, wenn die typ. Spannung der LEDs bei 160mA mit 36,3V angegeben wird?

Kühlkörper sollten eh alle dieselben bekommen und Kabellängen kann ich ja auch einheitlich machen...reicht das dann schon an Maßnahmen?

Grüßle,
Claudia
Borax
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Mo, 17.03.14, 17:52

Nur weiß ich nicht, ob ich das mit den zusätzlichen Widerständen hinbekommen würde
Das kriegt Du hin. Du hast ja uns, Ohne ein Digitalmultimeter geht es aber nicht.
Heißt das, ich könnte alle sechs COB-LEDs an diese KSQ mit 1050mA hängen
Ja. Ich betreibe an genau dieser KSQ auch 18 Smart-Arrays: http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Chip ... ED-4W.html wobei jeweils 3 in Reihe geschaltet sind und das 6x parallel an der KSQ. Die 'Konstellation' ist also ähnlich ;)
Und wie meinst Du das genau: auf gleiche Flussspannung selektieren?
Beim 'erwünschten' Strom betreiben (also hier 175mA) und die Spannung nachmessen
Ist das Chargenabhängig?
Ja.
Also würden mehrere LEDs der gleichen "Sorte" nicht automatisch auch die gleiche Flussspannung haben?
Leider nicht (oder auf alle Fälle nicht sicher). Du kannst Glück haben und die LEDs stammen alle von der gleichen Rolle und wurden schon vom Hersteller recht eng selektiert, aber drauf verlassen kann man sich definitiv nicht. Und in diesem Fall hier ( 4 mal weiß und zweimal warmweiß) kannst Du Dich eher drauf verlassen, dass die Flussspannungen unterschiedlich sind/sein werden.
Claudia74
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Mo, 17.03.14, 18:07

Hallo nochmal,

o.k. - super.

Vielen Dank ersteinmal für die wirklich gute Hilfestellung.
Ich werde dann demnächst alles zusammenstellen, was ich für meinen ersten Versuch brauche (eigentlich brauche ich mehrere solcher Leuchten - möchte nur ersteinmal mit einer beginnen, um zu sehen, wie's funktioniert) und wenn alles angekommen ist, schlage ich hier mit den nächsten Fragen auf... :wink:

Grüßle,
Claudia
Claudia74
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Di, 18.03.14, 14:16

Hallo - ich nochmal,

eine Frage ist gerade aufgetaucht (und ich habe den Verdacht, das ist eine, die mich als elktrisch total ungebildet outet) : ich verstehe die Angaben im [urlhttp://www.leds.de/out/media/95070_95071_95072.pdf]Datenblatt[/url] der KSQ nicht so ganz:

dort steht etwas von "Output Forward Voltage Range 9~48V" und "Input Voltage Range 90~264V AC"
Heißt das, ich kann dieses Gerät direkt an den Hausstrom anschließen und die Lampen "nehmen" sich dann die Spannung, die sie bei dem gegebenen Strom brauchen?
Also pro Lampe wären das bei 6 Stück dann ja ca. 175mA - und da wird dann vermutlich die typ. Spannung etwas über 36,3V sein (laut Datenblatt der LED ist ja die typ. Spannung bei 160mA 36,3V, bei 300mA 38V) (jetzt mal abgesehen von den erwähnten möglichen Schwankungen)?

Oder ist das Gerät durch die hohe maximale Ausgangsspannung von 40V dann doch nicht für die Nichia geeignet? (höchste zulässige Spannung für die LED sind ja 38V)

Müsste ich das Gerät dann noch irgendwie dimmen? Ich blick' da irgendwie doch noch nicht ganz durch - ich hab' echt schon einen Knoten im Hirn. :cry:

Verzagten Gruß,
Claudia
Gengulf
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Di, 18.03.14, 16:12

"Input Voltage Range 90~264V AC" bedeutet, dass man es an das europäische Stromnetz mit 235V anschließen kann, aber auch an z.B. das amerikanische mit nur 110V, man brauch dann nur einen Adapterstecker und muss nicht wie bei anderen Geräten (die nur mit 220 - 235V klar kommen) einen Spannungswandler mit anschließen. "AC" heißt einfach Wechselstrom.

"Output Forward Voltage Range 9~48V" bedeutet, dass man damit Lasten mit Vorwärtsspannung von 9 bis 48V betreiben kann. Die Ausgangsspannung wird dann von der Stromquelle so eingeregelt, dass genau der korrekte Strom fließt, den die Stromquelle liefern soll. Falls dafür eine entsprechend höhere Spannung nötig wäre, wird die Stromquelle wohl trotzdem funktionieren, aber dann die Spannung auf 48V begrenzen (auch wenn dann möglicherweise ein zu niedriger Strom fließen wird). Bei zu niedriger Vorwärtsspannung der Last könnte allerdings ein zu hoher Strom fließen, weshalb ich persönlich diese Konstellation unbedingt vermeiden würde (sicher bin ich mir da aber nicht).

Mit deinen LEDs (Vorwärtsspannung von etwa 36,3V beim angepeilten Strom) liegst du da schon im grünen Bereich. Allerdings darfst du sie dann nicht einzeln daran anschließen und musst zum Einmessen der Vorwiderstände für die Parallelschaltung erst mal eine andere Stromquelle benutzen.
Claudia74
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Di, 18.03.14, 16:58

Hallo Gengulf,

vielen Dank - dann lag ich ja mit meiner laienhaften Einschätzung gar nicht so weit daneben:)

Ich muss also "nur" noch eine passende Stromquelle zum testen finden, dann kann ich loslegen - das wird wohl allerdings nicht einfach... :roll:

Aber noch gebe ich nicht auf. :evil:

Grüßle,
Claudia
Borax
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Di, 18.03.14, 17:26

Ich muss also "nur" noch eine passende Stromquelle zum testen finden, dann kann ich loslegen
In diesem Fall (die LEDs vertragen ja bis zu 300mA) kannst Du sie auch gleich alle parallel an der geplanten KSQ testen.
Folgendes ist zu beachten:
1. Alle LEDs müssen schon auf dem Kühlkörper montiert sein (man darf sie nicht mal kurzzeitig ohne betreiben)
2. Die Verkabelung muss 100% 'stehen' (alles schön gelötet). So was wie Kontaktschwierigkeiten darf es nicht geben!
3. Vor jede(!) LED einen 1 Ohm 'Testwiderstand'* schalten (ein Standard-Typ mit 0.25W reicht locker)
4. Nur kurz einschalten (230V Seite!) insbesondere wenn man schon sieht, dass die LEDs recht unterschiedlich hell leuchten.

Dann Messgerät an jeden der 1 Ohm Testwiderstände anschließen und dort die Spannung messen. Weil es 1 Ohm Widerstände sind, entspricht 1mV genau 1mA
Sollten die Ströme jetzt so schon weniger als 10mA auseinander liegen, Glück gehabt. Einfach so lassen. Die 1 Ohm Widerstände 'verbraten' bei 0,175A gerade mal 30mW, da würde ich nichts mehr dran ändern. Sollten die Ströme um mehr als 10mA auseinander liegen, alle aufschreiben und hier posten ;)
Dann gibt es weitere Anleitungen...

Falls Du einen anderen Widerstand mit weniger als 10Ohm hast, geht das auch. Muss man halt ein wenig 'umrechnen'. Mehr als 10 Ohm sind aber zu viel.
Falls Du keine Widerstände hast, die bekommt man in kleinen Mengen sehr günstig bei ebay (sogar ohne Versandkosten) z.B.:
http://www.ebay.de/itm/20-50-100-Metall ... 20d2ee7918
Claudia74
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Di, 18.03.14, 18:40

Hallo Borax,

Danke für die klare Anleitung :)

Aber: siehste - da haben wir's schon: ich sagte ja, ich weiß nicht, ob ich das kann :oops:
->wie und wo genau löte ich denn die Widerstände ein? Kommen die wirklich einfach nur auf der "+ - Seite" zwischen das Kabel von der Stromquelle und die LED (also: KSQ-Kabel-Widerstand-LED) ?
Oder an irgendeiner beliebigen Stelle "in" das Kabel (also KSQ-Kabel-Widerstand-Kabel-LED)?
Zum Schutz noch einen Schrumpfschlauch drüber? Oder lasse ich das einfach "nackig"?

Der Rest Deiner kleinen To-Do-Liste sollte kein Problem sein.

Mannmannmann - vielleicht sollte ich das ganze Konzept doch lieber ändern und mir 'ne Leiste mit ganz vielen "kleinen" Einzellichtern machen, die ich dann in Reihe schalten kann...so als Erstlingsprojekt scheint mir das doch allmählich reichlich ambitioniert...
Wäre halt so wie bisher geplant um einiges günstiger und die ausgewählten Nichia haben einen CRI von 90, das wäre schon prima...*seufz*

VG
Claudia
Borax
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Di, 18.03.14, 20:58

Keine Panik :D Ich bin da sehr zuversichtlich dass Du das hin kriegst. Wo der Widerstand rein kommt ist egal (im unverzweigten Stromkreis ist die Stromstärke überall gleich groß ;) ) Üblicherweise wird er zwischen Versorgungspannung + und LED + eingesetzt. Das ist aber nur Konvention (wenn er zwischen Versorgungspannung - und LED - eingesetzt wird geht das genauso).
Aber um Dir als Hilfestellung für Dein Erstlingsprojekt eine 'Übersichtszeichnung' zu geben:
LED_Parallelschaltung_an_KSQ1.png
LED_Parallelschaltung_an_KSQ1.png (6.51 KiB) 5764 mal betrachtet
Zum Schutz noch einen Schrumpfschlauch drüber?
Schaden tut es nicht ;) Kommt aber drauf an, ob der Widerstand 'versehentlich' Kontakt zum Kühlkörper bekommen kann und so (falls gleich mehrere Widerstände da Kontakt kriegen) eine Kurzschluss auslösen können. Das ist eher eine Frage Deines mechanischen Aufbaus (den kenne ich ja nicht). Schlimmstenfalls musst Du den Schrumpfschlauch hat wieder 'abfummeln', falls doch unterschiedliche Widerstände erforderlich sind.
Rein von der Elektrik finde ich das als Erstlingsprojekt nicht zu ambitioniert. Ich persönlich empfinde den mechanischen Aufbau als das kompliziertere (isb. Kühlkonzept). Aber vielleicht hast Du ja diesbezüglich mehr Erfahrung.
Claudia74
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Di, 18.03.14, 21:47

Hi,

und Danke für das Schema!

Jetzt habe ich lansam aber sicher das Gefühl, das könnte alles klappen. Hab' mir auch noch das eine oder andere Video-Tutorial angeschaut. Morgen mache ich mir dann meine endgültige Einkaufsliste.

Bisher habe ich dem rein handwerklichen eigentlich recht entspannt entgegengeblickt. Ich halte mich da in aller Bescheidenheit für ganz geschickt. Nun hast Du mich natürlich leicht nervös gemacht :lol:
Zur Kühlkörperberechnung habe ich eine ganz praktische Seite gefunden. Aber ich habe ja dann auch pro Einheit nur etwa 6Watt. Das hält sich doch noch in Grenzen und sollte soweit ich das Ganze bisher vertsanden habe problemlos passiv zu kühlen sein.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie das alles nachher dann wirklich klappt. Hab' schon richtig Lust, bald loszulegen :)

Einen herzlichen Gruß,
Claudia
Borax
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Di, 18.03.14, 22:04

Aber ich habe ja dann auch pro Einheit nur etwa 6Watt. Das hält sich doch noch in Grenzen und sollte soweit ich das Ganze bisher vertsanden habe problemlos passiv zu kühlen sein.
Problemlos passiv zu kühlen ist es auch. Trotzdem verschätzen sich die meisten 'Anfänger' hierbei recht oft.
Zur Kühlkörperberechnung habe ich eine ganz praktische Seite gefunden.
Welche?
Und bitte auch darauf achten:
Die LEDs müssen thermisch gleich laufen (also z.B. auf dem gleichen Kühlkörper montiert sein). Es darf sich im Betrieb höchstens eine Temperaturdifferenz von ca. 5°C einstellen.
Wegen mechanischem Aufbau... Nervös machen wollte ich Dich nicht. Und:
Ich halte mich da in aller Bescheidenheit für ganz geschickt.
Das klingt sehr gut ;)
Claudia74
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Mi, 19.03.14, 08:26

Moin,

Deine Antwort hatte ich gestern gar nicht mehr gesehen.

Daher erst jetzt:
Zur Kühlkörperberechnung habe ich eine ganz praktische Seite gefunden.

Welche?
diese. Ist das so in Ordnung?
Einzig blöde, dass nicht bei allen Kühlkörpern auch der Wärmewiederstand angegeben ist...

Was das hier betrifft:
Die LEDs müssen thermisch gleich laufen (also z.B. auf dem gleichen Kühlkörper montiert sein). Es darf sich im Betrieb höchstens eine Temperaturdifferenz von ca. 5°C einstellen.
Hatte ich schon abgespeichert. Nur nochmal zur Sicherheit klärend nachgefragt:
Du meinst damit auf demselben Kühlkörper - also alle "verbunden"?
Nicht auf sechs Kühlkörpern der gleichen Art, die dann in regelmäßigen Abständen auf der Aluleiste der Grundkonstruktion sitzen? Oder geht letzteres auch, da ja durch die Aluleiste eine Verbindung besteht und ansonsten die Bedingungen gleich sind?

Ich hake hier deswegen nochmal nach, weil ja eigentlich bei sternförmigen Kühlkörpern eine bessere Konvektion möglich ist als bei Strangkühlkörpern...

LG
Claudia
Gengulf
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Mi, 19.03.14, 09:53

Claudia74 hat geschrieben:
Zur Kühlkörperberechnung habe ich eine ganz praktische Seite gefunden.
Welche?
diese. Ist das so in Ordnung?
Auf diese Seite wird auch in diesem gepinnten Thema verwiesen, weshalb ich glaube, dass sie halbwegs brauchbar ist. Allerdings sollte man sich nicht blind auf die Ergebnisse verlassen und das Ganze mehr als unverbindliche Empfehlung sehen. Auch wenn die Berechnung auf dieser Seite recht detailliert ist und z.B. die Umgebungstemperatur mit einbezieht, kann sie nicht alle Faktoren berücksichtigen (wie z.B. Geschick im Umgang mit Wärmeleitpaste oder -kleber).
Claudia74 hat geschrieben:Was das hier betrifft:
Die LEDs müssen thermisch gleich laufen (also z.B. auf dem gleichen Kühlkörper montiert sein). Es darf sich im Betrieb höchstens eine Temperaturdifferenz von ca. 5°C einstellen.
Hatte ich schon abgespeichert. Nur nochmal zur Sicherheit klärend nachgefragt:
Du meinst damit auf demselben Kühlkörper - also alle "verbunden"?
Ja, Borax meinte hier einen großen Kühlkörper, auf dem alle LEDs drauf montiert sind. Allerdings steht dort auch "z.B." dabei, was darauf hin deutet, dass es durchaus auch anders geht. Du musst lediglich dafür sorgen, dass sich im Betrieb alle LEDs gleichmäßig erwärmen und nicht manche schneller/stärker als andere. Sicher geht dazu auch deine Methode, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Wärme gut genug weiter geleitet wird. Das ist nur bei ausreichender Materialstärke gegeben, sonst wird die Aluleiste nur punktuell heiß und ist einige cm entfernt schon deutlich kälter. Natürlich ist es auch abhängig davon, wie dicht die LEDs beieinander sitzen; bei größerem Abstand muss die Wärmeleitfähigkeit der Leiste natürlich besser sein, um eine gleichmäßige Temperaturverteilung zu garantieren. Ohne nähere Information zu der Leiste und der geplanten Verteilung der LEDs wird man da wohl kaum eine Einschätzung abgeben können. Ein ganz großer Kühlkörper mit sehr dicker Bodenplatte ist da zweifellos am sichersten, aber du kannst es sicher auch anders bewerkstelligen.

Zum Thema Aluleiste siehe auch hier.

LG Gengulf
Borax
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Mi, 19.03.14, 10:01

Die Kühlkörperberechnungsseite ist recht gut ;) Merk ich mir (auch wenn ich so was inzwischen fast im Kopf ausrechne ;) )
Einzig blöde, dass nicht bei allen Kühlkörpern auch der Wärmewiederstand angegeben ist...
Wenn der nicht angegeben ist, dann reicht er vmtl. auch nicht... Bei fast allen mir bekannten hinreichend großen Kühlkörpern ist der Wärmewiderstand (Widerstand ohne ie) auch angegeben.
Du meinst damit auf demselben Kühlkörper - also alle "verbunden"?
Ja. Das meinte ich. Aber ich sagte auch: z.B. ;) Wenn gewährleistet ist, dass die Temperatur nicht weiter als rund 5°C auseinanderdriftet kannst Du sie auch auf verschiedenen Kühlkörpern in getrennten Räumen betreiben.
auf sechs Kühlkörpern der gleichen Art, die dann in regelmäßigen Abständen auf der Aluleiste der Grundkonstruktion sitzen
Das sollte gehen, wenn die Grundkonstruktion nicht durch sonstige Maßnahmen (wenn sie z.B. einseitig in einen Schrank geschraubt wäre) sehr unterschiedlich belüftet wäre und sich dadurch unterschiedlich stark erwärmt.
weil ja eigentlich bei sternförmigen Kühlkörpern eine bessere Konvektion möglich ist als bei Strangkühlkörpern
Kommt drauf an wie sie montiert sind ;) Aber bei der für LEDs üblichen horizontal up oder horizontal down Montage (siehe: viewtopic.php?f=24&t=15646 ) hast Du recht. Der große geschwungene Kühlkörper hier aus dem Shop wäre z.B. geeignet: http://www.leds.de/High-Power-LEDs/High ... xid-2.html

EDIT: Gengulf war schneller ;)
Claudia74
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Mi, 19.03.14, 10:33

Hallo ihr zwei,
(Widerstand ohne ie)
ups :oops: peinlich - hat sich doch ein e eingeschlichen :lol:

Ich habe durchaus auch einen Strangkühlkörper in ausreichender Länge gefunden, der insgesamt gut passen sollte.
Bei Berechnung mit dem verlinkten Tool käme ich bei diesem auf etwas über 40°C, allerdings ist ja der Wirkungsgrad durch die Horizontale Montage sehr schlecht...
Aber ich denke doch, dass ich von den erlaubten 130°C weit genug weg bin, um das hiermit sicher montieren zu können.
Montage wäre etwas unkomplizierter, allerdings insgesamt wohl etwas teurer.

Ich werde nochmal in mich gehen und abwägen, ob ich mehrere Sterne oder einen Strang nehme...

Vielen Dank Euch beiden nochmal,
Claudia
Claudia74
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Mo, 07.04.14, 11:40

Hallo Leute!

Lang hat's gedauert, aber ich habe nun meinen "provisorischen" Aufbau endlich fertig und wie beschrieben an den Widerständen (1 Ohm) durchgemessen.

Vorweg: eine kleine Planänderung gab es noch: ich habe nun ersteinmal auf 5 LED (3xww, 2xkw) insgesamt reduziert und betreibe das Ganze mit 700mA.

Nun aber die mV-Werte zur Auswertung durch die Profis :D:
von der Stromquelle nach außen gemessen - LED Nr.
1 (ww): 137,4 mV
2 (kw): 155,8 mV
3 (ww): 133,5 mV
4 (kw): 145,5 mV
5 (ww): 136,5 mV

Ergibt merkwürdigerweise etwas über 700mV - müsste das nicht eher etwas drunter liegen?
Ich habe mehrmals durchgemessen und alle Werte wichen leicht von den vorangegeangenen Messungen ab (ich nehme an, das ist normal?)

So - what next? Die sind ja teilweise schon recht weit auseinander...

LG
Claudia

P.S.: ich habe die Kabel nicht an den Kontaktflächen der LED festgelötet, sondern mit diesen "Anschlusselementen", die es passend zu meinen Nichia gibt verbunden: sie haben also über eine "Feder" Kontakt zu den LED.

Macht das einen Unterschied? (Löten habe ich mich zunächst nicht getraut - ich darf ja die LED nicht zu heiß machen, nachher hätte ich da 'ne Sekunde zu lange gebraucht und hätte mir die Diode verschmort...)
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Mo, 07.04.14, 12:05

I = U / R

I1 --> 0,1374V / 1R = 0,1374A --> 137,4mA
I2 --> 0,1558V / 1R = 0,1558A --> 155,8mA
I3 --> 0,1335V / 1R = 0,1335A --> 133,5mA
I4 --> 0,1455V / 1R = 0,1455A --> 145,5mA
I5 --> 0,1365V / 1R = 0,1365A --> 136,5mA

In Summe:
137,4mA + 155,8mA + 133,5mA + 145,5mA + 136,5mA = 708,7mA

Die 8.7mA, die die Konstantstromquelle mehr liefert, entsprechen einer Abweichung von
(100% / 700mA x 708,7mA) - 100% = 1,24%
Dieser Wert ist völlig normal.

Nur mal zum Vergleich:
Die Stromabweichung bei der Meanwell Konstantstromquelle LPC-20-700 beträgt +/-2% (siehe Datenblatt - Output - Load Regulation)
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Mo, 07.04.14, 12:11

Hi,

o.k. Danke schonmal dafür. :)

Aber wie verfahre ich jetzt weiter? die ABweichungen sind zwar z.T. über 10mV, aber die Dioden werden ja allesamt weit unter dem zulässigen Höchststrom betrieben.

Kann ich nun einige (oder gar alle) Testwiderstände wieder entfernen - alle bei ww entfernen, bei kw größere rein?

Ehrlich gesagt, habe ich noch nicht ganz verstanden, warum die Dioden überhaupt exakt "gleich geschaltet" laufen müssen (wie gesagt: sind ja weit unter'm höchsten zulässigen Wert: ich dürfte da bis 300mA/Stk. durchschicken...? (Sicher eine dumme Frage :oops: )

VG
Claudia
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Mo, 07.04.14, 12:16

Die Led mit der höchsten Vorwärtsspannung gibt die Spannung für alle anderen Leds vor. Diese Spannung liefert die Konstantstromquelle.
Leds, die üblicherweise eine niedrigere Vorwärtsspannung haben, aber gezwungen werden, mit einer höheren Spannung klar zu kommen, benötigen entsprechend auch einen höheren Strom.

Wenn Du mehrere Leds hast, kannst Du die Schaltung mit anderen Leds ausprobieren.
Anschließend nimmst Du die, die annähernd gleiche Werte haben (das nennt sich selektieren).
die ABweichungen sind zwar z.T. über 10mV
Was für Widerstände hast Du genommen: Kohleschicht oder Metallschicht?

Falls Kohleschicht:
diese Wiederstände haben eine höhere Toleranz.
Bei +/-5% kann ein 1 Ohm Widerstand --> 0,95 bis 1,05 Ohm haben. Damit sind 10mV oder mehr Abweichung möglich. Sollten die Widerstände eine Toleranz von 10% oder gar 20% haben, ist die Abweichung noch etwas größer.

Zum Messen sind Metallschichtwiderstände besser geeignet (Toleranz 1% oder besser.).
Noch besser sind Präzisionwiderstände (0,1% oder besser), allerdings auch deutlich teurer.

Bedenke auch, dass Du verschiedenfarbige Leds genommen hast.
Wenn Du dir nur die Werte der warmweißen Leds anschaust, die Abweichungen sind weniger als 10mV.
Nur die beiden kaltweißen Leds sind etwas weit auseinander.
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Mo, 07.04.14, 13:01

Hallo,

aha - und wenn sie dabei noch "im Rahmen des Datenblatts" laufen, dann können sie das trotzdem nicht ab? (Habe gemessen, Vorwärtsspannung ist 34,82V, typ. wäre bei diesem Strom lt. Datenblatt allerdings zwischen 35 und 36V)

Ich habe nur diese 5 Dioden. Darum hatte ich ja die Testwiderstände drin - wenn ich das richtig verstanden habe - und sollte halt bei abweichenden Werten dann "umbauen"...

Sorry - ich schrieb ja, ich müsste alles Dummiegerecht vorgekaut bekommen :?

Grüßle,
Claudia

P.S.: hups jetzt erst Deinen Nachtrag gesehen (Computer ist mitten in der Antwort abgestürzt und musste erst wieder starten):

Ich habe Metallschichtwiderstände genommen. (Ich hatte irgendwo gelesen, dass Kohle bei High-Power LED problematisch seien...)

Dass die verschiedenen Farben voneinander stärker abweichen hatte ich natürlich selbst bemerkt, ich kann das aber nicht interpretieren und weiß nun immer noch nicht, welche Konnsequenzen ich die Widerstände betreffend daraus ziehen soll :?
Borax
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Mo, 07.04.14, 14:25

Ok. Wenn Dich die Helligkeitsunterschiede nicht stören, kannst Du es prinzipiell auch so lassen. Sooo groß sind ja die Unterscheide auch nicht. Falls Du die Ströme noch halbwegs angleichen willst, dann müssen isb. die kaltweißen ein wenig 'gebremmst' werden. Bei der kaltweißen mit 155,8 mA müsstest Du einen 27 Ohm Widerstand davor schalten (entweder zusätzlich zum 1Ohm oder auch anstatt dem 1 Ohm). Bei der kaltweißen mit 145,5 mV nimmst Du einen 10 Ohm Widerstand. Dann müssten alle Ströme etwa um die 135mA +/- 5mA liegen.
Claudia74
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Mo, 07.04.14, 15:06

Hi Borax :)

vielen Dank!

Ich werd' mal sehen, muss die Lampe noch "unter Einsatzbedingungen" testen, ob mich der Helligkeitsunterschied wirklich nicht stört und ob ich es generell hell genug finde.

Sollte ich mich dazu entscheiden es so inhomogen zu lassen, dann kann ich aber die Widerstände auch genausogut alle wieder entfernen? (sie sind ja schon eine kleine "Schwachstelle" in meiner Kabellage... wenn sie also nicht unbedingt nötig sind, dann würde ich sie gerne entfernen.

Würdest Du mir noch eben aufschreiben, wie Du die nötigen Widerstände berechnet hast? Das geht ja sicher über das Ohmsche Gestez I=U/R, sicherheitshalber hätt' ich's halt gerne vom "Profi" bestätigt, bevor ich mir bei der Herleitung einen Fehler reinhole...

Dies ist ja nur die erste von mehreren Lampen, die ich bauen möchte - quasi das "Testobjekt" und ich würde dann gerne später auch selber die Berechnungen anstellen können (auch falls ich mich z.B. doch noch entscheide, die LED mit merh "Wumms" zu betreiben)

Ich werde dann nun, da ich weiß, dass mir die Lampen nicht einfach so durchbrennen werden auch die Temperatur über einen längeren Zeitraum beobachten. Vorhin lagen sie nur um bis zu 0,5°C auseinander aber ich habe mich nicht recht getraut, sie länger als eine halbe Stunde brennen zu lassen...

Noch eine kleine Frage am Rande:
ich habe ein wenig mit meinem Multimeter gespielt und die Dioden selbst auch ausgemessen.

Dabei kam heraus, dass sie alle einen "vorward voltage drop" von 0,417 V - 0,418 V haben.
Sind da die fehlenden mV geblieben (ich hatte im Betrieb ja 34,82V gemessen, anstatt der im Datenblatt angegebenen 35,x V)

Was bedeutet das genau?

Vielen lieben Dank für Eure Geduld und tolle Hilfestellung für eine Anfängerin!

Claudia
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Mo, 07.04.14, 16:31

Sollte ich mich dazu entscheiden es so inhomogen zu lassen, dann kann ich aber die Widerstände auch genausogut alle wieder entfernen?
Ja.
Würdest Du mir noch eben aufschreiben, wie Du die nötigen Widerstände berechnet hast? Das geht ja sicher über das Ohmsche Gestez I=U/R,
Aufschreiben ungern... Ist im Detail dann doch etwas aufwändiger. Aber klar, es geht über das Ohmsche Gesetz. Überschlagsrechnung geht so: 35V und 0.7A ergibt einen 'Widerstand' von rund 50 Ohm. Weil hier eine Parallelschaltung von 5 Widerständen vorliegt wo sich die Ströme idealerweise alle gleichmäßig verteilen sollten, wäre es dann eine Parallelschaltung von 5 x 250 Ohm (250/5 = 50). Jetzt kommt dann das 'Gespiele': 3 von den Widerständen etwas erhöhen (255 Ohm) und einen auf 220 Ohm und einen auf 240 Ohm setzten und damit genau(!) ausrechnen (z.B. im Excel) wie sich die Ströme auf jeden einzelnen Strang verteilen (Spannung einfach näherungsweise bei 35V konstant lassen und dann die Ströme der einzelnen Stränge über das Ohmsche Gesetz berechnen, zusammenzählen und falls Gesamtstrom und/oder Einzelströme nicht stimmen, an den Widerständen so lange ändern bis die Verhältnisse 'stimmen').
Dabei kam heraus, dass sie alle einen "vorward voltage drop" von 0,417 V - 0,418 V haben.
Was hast Du da gemessen?
Sind da die fehlenden mV geblieben (ich hatte im Betrieb ja 34,82V gemessen, anstatt der im Datenblatt angegebenen 35,x V)
Nein. Meist haben die LEDs eine etwas geringere Flussspannung als im Datenblatt als typisch angegeben. Insbesondere bei 'Betriebstemperatur'. Weil da ist die Flussspannung ja schon gesunken (relativ zum Wert bei Raumtemperatur).
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