Warum keine 12V LED-Strahler an 12V Halogen Netzteil

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Moderator: T.Hoffmann

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Ulli
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Sa, 12.10.13, 18:13

Hallo,

in der Küche sind zwei 12V Halogenstrahler an einem dafür vorgesehenen Netzteil angeschlossen. Die wollte ich austauschen und habe mir LED-Strahler bestellt, die auch damit betrieben werden können. Naja, stand halt so im Verkaufstext. Die hielten dann nur 3 bis 4 Wochen.

Nun könnte ich ja gleich 230V Strahler verwenden, komme aber nicht mehr ohne viel Arbeit an das Netzteil zum Verkabeln. Was für Möglichkeiten gibt es, KSQ dazwischen? Was ist so anders an den Halogennetzteilen? Die Spannung von diesen Netzteilen kann ich mit meinem Multimeter auch nicht messen.


Gruß Ulli
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Mr Fix-it
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Sa, 12.10.13, 21:45

Hallo Ulli,

die Spannung solltest Du messen können, Du musst Dein Messgerät aber auf Wechselstrom einstellen. LED-Strahler die für den Betrieb an solchen Trafos vorgesehen sind sollten das auch aushalten. Üblich ist in solchen Strahlern eine KSQ eingebaut. Das vorzeitige Ableben kann mehrere Ursachen haben:

1. Strahler sind nur für Gleichstrom geeignet.
2. Produkt ist von geringer Qualität
3. Einbaulage des Produktes verhindert den Abtransport von Abwärme, mit der Halogenstrahler recht gut zurecht kommen, LED-Strahler aber nicht.

Das sind aber alles nur Vermutungen, ohne Bilder zur Einbaulage usw. genaue Bezeichnung von Strahler und SNT kann ich nur häufig auftretende Möglichkeiten ansprechen.
Ulli
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So, 13.10.13, 14:37

Hallo Mr Fix-it,

danke für Deine Antwort.

Das Netztteil ist ein MeLiTec MLT 110, elektronischer Transformator
11,8V / 35 bis 110VA / max. 8.9A
cos.qp = 098 / ta: 40°C
der ist ca. 13 Jahre alt und braucht eine eine Grundlast eines ohmschen Verbrauchers, sonst flackern die LEDs.

Die Strahler waren solche von ebay, 20 Stück für knapp 38 Euro.

Einbaulage hat in der 15cm abgehängten Decke, praktisch keine Luftzirkulation. Die Strahler sind einer nach dem anderen ausgefallen, zuerst immer erst 2 von den 4 LEDs. Mit den 2 verbliebenen LEDs haben sie dann noch einige Tage weiter geleuchtet. Das läßt ja eher nicht auf ein Temperaturproblem schließen.

Wenn ich die Spannung mit Wechselstrom messe, zeigt mein Meßgerät unter Last 8.87V, ohne Last 3V. Irgendwie unplausibel für mich.

Wenn ich die Gerätebezeichnung des Trafos google, bin ich nicht der erste, der diese Probleme mit dem Trafo und LEDs hat. Eine Lösung wird aber nicht vorgeschlagen.

Gruß Ulli
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Handkalt
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So, 13.10.13, 15:56

Hallo Ulli,

ich habe hier schon öfter darüber berichtet, ich habe vor ziemlich genau drei Jahren ca. 15 Halogenspots durch LED-Spots (Philips) ersetzt. Die laufen seitdem jeden Tag etwa 20 Stunden am Stück durch. Bis heute ist kein einziger davon ausgefallen. Sie hängen ebenfalls alle an elektronischen Halogentrafos und sind ebenfalls in einer abgehängten Decke eingebaut (was nicht optimal ist).

Bei den von Dir verlinkten Spots fällt mir auf, dass ein CRI gar nicht angegeben wird, der angegebene Hersteller "OGTL" nicht auf Anhieb per Google auffindbar ist, und die Spots 380 Lumen bei 4 Watt erreichen sollen. Selbst wenn man hier 4,5W abgerundet hätte, wäre das immer noch 84 Lumen/Watt. Recht unglaubwürdig, wenn selbst der effizienteste Spot im Lumitronix-Shop "nur" 65 Lumen/Watt erreicht. Wenn die Spots also die gleiche Qualität wie die Angaben auf dieser Produktseite haben, dann...

Und wenn schon andere Leute Probleme mit dem gleichen Netzteil hatten, hast Du hier wohl leider eine denkbar unglückliche Kombination zusammengestellt. :(

-Handkalt
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Romiman
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So, 13.10.13, 17:05

Ulli hat geschrieben:...ausgefallen, zuerst immer erst 2 von den 4 LEDs. Mit den 2 verbliebenen LEDs haben sie dann noch einige Tage weiter geleuchtet. Das läßt ja eher nicht auf ein Temperaturproblem schließen...
Doch doch. Der Ausfall von immer 2 LEDs könnte auf eine Reihenschaltung von je 2 LEDs schließen.
Und das verspätete Ableben der zweiten 2er Reihe daran, daß die LEDs schon vorgeschädigt sind, dann aber noch ein Weilchen durchhalten, weil sie jetzt endlich genug Kühlung haben.

Ich habe viele dieser Spots schon auseinander genommen. Es sind fast immer die selben Elektroniken drin, (meist irgendwas zwischen 180 und 600mA bei knapp 12V ausgebend), und nicht selten wird mit der notwendigen Wärmeleitpaste ziemlich gegeizt oder sie wird sogar ganz weggelassen.
Und fast immer sind die LEDs einfach mit ihren elektrischen Kontakten aufgelötet und haben nur einen Klacks Wärmeleitpaste darunter.

Das bedeutet schlechte Wärmeübertragung auf Platine und Kühlkörper, und dadurch Tod durch Überhitzung.
Wärmeleitpaste wird professionell (zB. bei PC-Komponenten) nur in Verbindung mit festen mechanischen Verbindungen eingesetzt, wo sich der Wärmeleitpastenklacks durch den permanenten Druck auf absolut minimalste Schichtstärke ausbreitet.

Also wenn hier nicht der Trafo aufgrund von Minderlast irgendwas ganz brutales LED-mordendes an Spannung herausgibt, vermute ich hier Tod durch Überhitzung aufgrund niedriger Qualität.
Ulli
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So, 13.10.13, 22:18

Danke für Eure Hinweise,

ja, das waren absolut preiswerte Teile, von einem China Importeur.

Dann werde ich es nochmal mit höherwertigen Markenteilen mit 3 Watt versuchen, wo auch im Datenblatt Wechselspannung angegeben ist.


Gruß Ulli
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