Hallo Forum!
Ich habe ein paar Fragen zu einer LED-Strip-Installation. Es geht dabei um die Beleuchtung eines Badezimmers mit 4,6qm Grundfläche (2,7x1,7m). Zusätzliche/weitere Beleuchtung soll nicht installiert werden.
Ich habe bereits einige Beiträge hier im Forum gelesen und nach Antworten gesucht, aber ein paar Dinge sind mir noch nicht klar und ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen...
Projektdetails:
Strip: LED Flex Stripe SmartWHITE ww/cw ::: 120 LEDs/m (3528 SMD) ::: 360 lm/m (ww) / 390 lm/m (cw) ::: 9,6 W/m ::: Länge: 5m ::: Marke: "Yuled", Lieferant: everen.de ::: < Link >
Netzteil: Meanwell LPV-60-12 ::: 12V / 60W constant voltage ::: < Link >
Controller: YU-500CWW SmartWHITE Controller ::: 2-Kanal (CW/WW) ::: < Link >
Installation: In Alu-Profil, in den oberen Raumecken (Ecke Wand/Decke) ::: Halb umlaufend in U-Form, 2 Schenkel à 1,70m (Bestückung mit je entweder 1 oder 2 Strips), 1 Schenkel à 1,30m (Bestückung mit 2 Strips) ::: Montage/Abstrahlrichtung der Strips entweder 45° oder bei 2 Strips ggf. 1x senkrecht (Streiflicht Wand nach unten), 1x Waagerecht (Streiflicht Decke) ::: Profil: Paulmann Delta Profil <Link> oder Doppel-Alu-Profil <Link> ::: Zusätzlich 4x 50cm Strip als Spiegelbeleuchtung
Meine Fragen:
1.) Leistungsaufnahme/Stromverbrauch:
Ich habe mit einem handelsüblichen Stromkosten/verbrauchs-Messgerät vom Discounter mal den Stromverbrauch des kompletten Strips (5m) gemessen und war ein wenig überrascht: Laut Verkäuferangabe liegt die Leistungsaufnahme bei 9,6 W/m - ich messe jedoch maximal 36,5W (WW+CW) bzw. 21,8W (nur WW) / 21,0W (nur CW), also max. 7,3 W/m. Der Verkäufer meint, das wäre eigentlich schon prinzipiell nicht möglich und könne auch kein Hinweis auf einen Defekt sein, da LED-Typ und Menge die Leistungsaufnahme bestimmen. Diese müsse 9,6 W/m (48W / 5m) sein, es könne sich also nur um einen Messfehler handeln.
1.1) Wie ist die Differenz zwischen Hersteller-/Verkäuferangabe und Messung zu erklären?
1.2) Von welcher Leistungsaufnahme soll ich nun bei der Berechnung der Stromversorgung ausgehen?
1.3) Ist der Stromverbrauch im Übrigen ausschliesslich abhängig von der installierten Striplänge/Leistung und der Dimmung (PWM) (und damit unabhängig von der (maximal)Leistung des gewählten Netzteils) oder bedingt ein stärkeres Netzteil auch einen höheren Stromverbrauch? ("Standby" fällt nicht an, da das System über Lichtschalter komplett spannungsfrei geschaltet wird)
2.) Striplänge/Stromversorgung/Anschluss:
Die insgesamt zu installierende Striplänge ist noch nicht ganz klar... 1,3m Profil werden auf jeden Fall mit zwei Strips bestückt (2,6m Strip). Die 2x 1,7m Profil können jeweils mit 1 oder 2 Strips bestückt werden (3,4m, 5,1m oder 6,8m Strip). Insgesamt als Hauptbeleuchtung also 6m, 7,7m oder 9,4m.
Zusätzlich die Spiegelbeleuchtung mit 4x 50cm (2m) Strip - diese 2m sollen in Reihe miteinander verbunden parallel zur Hauptbeleuchtung an den Controller angeschlossen werden. Total werden also 8m, 9,7m oder 11,4m Strip installiert.
2.1) Wie stark (Maximalleistung) muss (je nach Installationsvariante) das Netzteil sein, insbesondere unter Berücksichtigung von Frage 1.2 (Leistungsaufnahme W/m)? (Wie hoch soll die "Reserve" sein?)
2.2) Habt ihr einen Tipp, welches Netzteil ich verwenden soll (Marke/Typ)? Zu beachten ist die Einbausituation im Bad (optimal IPx5-IPx8). Zudem sollte die Bauhöhe optimalerweise <=30mm sein und darf 50mm keinesfalls überschreiten.
2.3) Könnte ich ggf. auch zwei kleinere Netzteile parallel vor den Controller hängen? (Ich vermute mal das geht nicht, weil sich Strom und/oder Spannung addieren - aber ich hätts gern mal von euch Experten gewusst...)
2.4) Kann ich die Hauptbeleuchtung komplett in Reihe hinter den Controller hängen oder ist die Länge da ein Problem? Falls nein, würde es helfen, die Hauptbeleuchtung in zwei Stränge aufzuteilen und parallel anzuschliessen - und müssten diese dann gleich lang sein?
2.5) Kann ich die Spiegelbeleuchtung hinter dem Controller mit einfachem I/0-Schalter zu-/abschaltbar machen oder schadet das dem Controller o.ä.?
3.) Installationsmaterial/Montage
Neben einigen Kleinigkeiten bereitet mir insbesondere die Wahl der Profile und die Positionierung/Ausrichtung der Strips in den Profilen noch Kopfzerbrechen. Aufgrund der Montage in den Raumecken wäre eine 45°-Ausrichtung vermutlich ideal, aber leider habe ich keine 45°-Profile für zwei Strips gefunden...
3.1) Spricht von der Beleuchtungsqualität her etwas gegen die Verwendung des Paulmann-Profils (L-Querschnitt mit diagonaler Scheibe) mit der beschriebene Strip-Ausrichtung 1x senkrecht (Streiflicht Wand nach unten), 1x Waagerecht (Streiflicht Decke)? Die Beleuchtung ist dann halt etwas indirekter als bei 2x 45°...
3.2) Für die 45°-Montage in einem der beiden beschriebenen Profile (s.o.) bräuchte ich eine passende Aluminium Dreikant-Stange (oder zur Not ein Alu dreikant-Rohr) auf das zwei Strips nebeneinander passen (Hypotenuse 20mm). So etwas habe ich bis jetzt allerdings noch nicht gefunden (nur rund, vierkant, L, T). Gibt es so etwas? Wenn ja, wo? Oder wie kann ich die Strips sonst einfach, zuverlässig, günstig und mit guter Wärmeableitung auf 45° bringen?
3.3) Oder kennt ihr ein erschwingliches 45°-Profil für zwei Strips?
3.4) Gibt es 3-Polige Stripverbinder (zum klemmen) mit einem kurzen Kabel-Zwischenstück (zum "um die Ecke"-Verbinden von CW/WW-Strips)? Oder gibt es entsprechende 3-Pol-Klemmen zum anlöten von Kabeln? Wenn ja, wo?
3.5) Ich meine, irgendwo irgendwann Universal-Stripverbinder für eine beliebige Anzahl von Polen gesehen zu haben (in dem Clip lagen einfach parallel eine grössere Anzahl von Leitungen). Täusche ich mich da? Falls nein, wo gibt es so etwas?
3.6) Die Spiegelbeleuchtung muss noch um einen Reflektor ergänzt werden. Was kann ich da am besten einsetzen? Gibt es im Bereich der selbstklebenden Materialien etwas besseres als Aluminiumklebeband? Und woraus kann ich am besten ein Reflektorblech basteln?
Viele Fragen! Ich hoffe ihr könnt mir helfen und danke schon mal ganz herzlich!
LED Strip Installation (Hauptbeleuchtung Bad, CW/WW)
Moderator: T.Hoffmann
- Achim H
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Willkommen im Forum.
zu 1: Messfehler sind durchaus möglich. Immerhin stammt das Gerät nur von einem Discounter. Über die Qualität und Messgenauigkeit kann man wenig sagen, wenn man das Gerät nicht kennt.
Stiftung Warentest hat schon Tests mit Strommessgeräten durchgeführt. Die Messgenauigkeit (Leistungsmessung) schwankte dort zwischen Sehr Gut bis Mangelhaft.
zu 1.1: siehe Antwort zu Frage 1
zu 1.2: Wenn das Gerät weniger verbraucht, kann das nur gut sein. Solange man genau das aber nicht weiß, immer vom höchsten Wert ausgehen.
zu 1.3: Die Leistung steigt nicht dadurch an, dass das Netzgerät mehr leisten kann, sondern ist nur abhängig von der Summe der angeschlossenen Verbraucher. Im Gegenteil arbeiten Netzgerät sogar effizienter, wenn diese eine höhere Leistung haben.
zu 2.1: Reserve sollte man immer großzügig einplanen, falls das Produkt doch mal mehr benötigen würde als angegeben.
50% mehr als erforderlich sollte aber ausreichen.
zu 2.2: Dazu müsste man wissen, was das Gerät können muss: Höhe der Spannung, Höhe der Leistung, zusätzliche Features wie Dimmbar, usw?
zu 2.3: In einer Parallelschaltung von 2 oder mehr Netzgeräten addieren sich nur deren Ströme. Die Spannung bleibt gleich (vorausgesetzt: die Netzgeräte haben die gleiche Ausgangsspannung). Konstantstromquellen dürfen nicht ausgangsseitig parallel geschaltet werden.
zu 2.4: Ein Controller wird für RGB-Leisten verwendet. Bei Leisten spielt die Länge generell eine Rolle. Für gewöhnlich sollten nie mehr als 5m in einem Stück betrieben werden. Für RGB gibt es Repeater, mit denen das RGB-Signal am Ende der Leiste abgegriffen, im Gerät aufgefrischt und dann an die nächste Leiste abgegeben wird. Siehe dieses Bild:

Bei unifarbenen Leisten sollte die Versorgungsspannung parallel zu den Leisten verlegt und die Leisten alle paar Meter daran angeschlossen werden. Diese zusätzlichen Kabel vergrößern den Leiterquerschnitt und halten den Leistungsverlust (Spannungsabfall) klein.
zu 2.5: Hinter einem Gerät schalten ist keine gute Idee. Unter Umständen kann die Leerlaufspannung höher als unter Last sein und das Produkt beim Hinzuschalten zerstören.
Nicht alle Fragen beantwortet.
zu 1: Messfehler sind durchaus möglich. Immerhin stammt das Gerät nur von einem Discounter. Über die Qualität und Messgenauigkeit kann man wenig sagen, wenn man das Gerät nicht kennt.
Stiftung Warentest hat schon Tests mit Strommessgeräten durchgeführt. Die Messgenauigkeit (Leistungsmessung) schwankte dort zwischen Sehr Gut bis Mangelhaft.
zu 1.1: siehe Antwort zu Frage 1
zu 1.2: Wenn das Gerät weniger verbraucht, kann das nur gut sein. Solange man genau das aber nicht weiß, immer vom höchsten Wert ausgehen.
zu 1.3: Die Leistung steigt nicht dadurch an, dass das Netzgerät mehr leisten kann, sondern ist nur abhängig von der Summe der angeschlossenen Verbraucher. Im Gegenteil arbeiten Netzgerät sogar effizienter, wenn diese eine höhere Leistung haben.
zu 2.1: Reserve sollte man immer großzügig einplanen, falls das Produkt doch mal mehr benötigen würde als angegeben.
50% mehr als erforderlich sollte aber ausreichen.
zu 2.2: Dazu müsste man wissen, was das Gerät können muss: Höhe der Spannung, Höhe der Leistung, zusätzliche Features wie Dimmbar, usw?
zu 2.3: In einer Parallelschaltung von 2 oder mehr Netzgeräten addieren sich nur deren Ströme. Die Spannung bleibt gleich (vorausgesetzt: die Netzgeräte haben die gleiche Ausgangsspannung). Konstantstromquellen dürfen nicht ausgangsseitig parallel geschaltet werden.
zu 2.4: Ein Controller wird für RGB-Leisten verwendet. Bei Leisten spielt die Länge generell eine Rolle. Für gewöhnlich sollten nie mehr als 5m in einem Stück betrieben werden. Für RGB gibt es Repeater, mit denen das RGB-Signal am Ende der Leiste abgegriffen, im Gerät aufgefrischt und dann an die nächste Leiste abgegeben wird. Siehe dieses Bild:
Bei unifarbenen Leisten sollte die Versorgungsspannung parallel zu den Leisten verlegt und die Leisten alle paar Meter daran angeschlossen werden. Diese zusätzlichen Kabel vergrößern den Leiterquerschnitt und halten den Leistungsverlust (Spannungsabfall) klein.
zu 2.5: Hinter einem Gerät schalten ist keine gute Idee. Unter Umständen kann die Leerlaufspannung höher als unter Last sein und das Produkt beim Hinzuschalten zerstören.
Nicht alle Fragen beantwortet.
