Halogen durch LED ersetzen

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Moderator: T.Hoffmann

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lasapa
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Do, 04.10.12, 18:20

Hallo,
ich habe mir hier schon einiges durchgelesen und verstehe nun, worauf es ankommt. Problem ist, dass ich in einer Mietwohnung mit abgehängten Decken lebe. Es gibt hier ca. 20 Halogenspots GU5,3 die ich gerne durch LEDs ersetzen würde. Leider geht das schlecht wegen der blöden Mindestlast. Da die Schaltnetzteile alle unter der decke sind, kann ich nicht nachschauen, welche Mindestlast gefordert ist. Nun ist meine Frage: Kann man das ausrechnen bzw. messen? Kann ich nicht einzelne Spots rausnehmen und dann schauen, wie die Spannung hochgeht?
Heißt Mindestlast, dass ich genau den Wert erreichen muss oder bisschen drüber?

Danke schön!
t_schulz
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Di, 09.10.12, 09:53

Hallo,

Mindestlast heißt, dass das Vorschaltgerät mindestens ...W abgeben muss, um richtig zu funktionieren.
Die entnommene Leistung muss also zwischen dem Minimalwert und dem Maximalwert liegen.
In einigen Fällen reagieren die Vorschaltgeräte mit Zerstörung auf das nicht erreichen der Mindestlast.

Es gibt LED-Leuchtmittel, die scheinbar eine höhere Last darstellen, als sie tatsächlich verbrauchen. Damit kann die Mindestlast des Vorschaltgerätes erreicht werden und trotzdem Strom gespart werden.

Zum Beispiel dieses:
http://www.leds.de/LED-Lampen-Leuchtmit ... weiss.html
in der Beschreibung ist die Ersatzleistung ( in diesem Fall 50W ) angegeben.

Wenn das Vorschaltgerät z.B. mit 35-105W angegeben ist, kann einer der Spots, obwohl nur 6,5W verbraucht werden, an dem Vorschaltgerät betrieben werden, da eine Last von 50W simuliert wird.
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Di, 09.10.12, 11:36

Am besten Du testest mal mit allen bis auf einem Leuchtmittel entfernt. Wenn das geht, kannst Du notfalls immer noch ein Halogenleuchtmittel drin lassen. Evtl. geht's aber auch ausschließlich mit LED-Spots.

Die Spannung steigt nicht, die wird konstant gehalten.
blauleoni
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Do, 11.10.12, 06:50

Die abgebildete Halogenlampe hat einen GU10 Sockel, diese sind normalerweise für 220/230V geeignet. Aus diesem Grunde kannst Du sie leicht durch entsprechende LED-Lampen ersetzen. Die Spannung muss halt stimmen. Zu beachten wäre, dass diese in der Regel nicht dimmbar sind, so wie es die 230V Halogenlampen sind. Die LED-Lampen werden beim Dimmen nicht dunkler, sondern fangen irgendwann einmal an zu flackern, das Ganze geht auf die Lebensdauer der Elektronik..

Beim ersetzen gilt die Faustregel (hat sich bei mir aus Erfahrung bewährt): Leistung etwas mehr als ein zehntel der Halogenlampenleistung. Farbe: Warmweiß. Habe übrigens bei mir im Haus alle Leuchtmittel durch LED-Leuchtmittel ersetzt. Prima sache. Auch Energiesparlampen zu ersetzen lohnt sich: Leistung des LED-Leuchtmittels dann ungefähr ein Drittel. Gilt auch für Leuchtstoffröhren. Dann aber Vorschaltgerät und Kondensator entfernen, damit die nicht zusätzlich Strom brauchen.

Bei elektronischen Vorschaltgeräten für 12V Halogensysteme muss man tatsächlich die Mindestlast beachten. Aber wegen dem Wirkungsgrad lohnt es sich die auch gleich auszutauschen Bei den Preisen für die Halogenleuchtmittel heute und deren Einsparpotential im Stromverbrauch und der Lebensdauer ist das leicht drin.

Ich habe übrigens festgestellt, dass die LED-Leuchtmittel mit der ebenen gelben Leuchtfläche am hellsten sind, mit dem angenehmsten Lichtfarbton.

Viel Spaß beim Energiesparen
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Di, 16.10.12, 11:45

blauleoni hat geschrieben:Beim ersetzen gilt die Faustregel (hat sich bei mir aus Erfahrung bewährt): Leistung etwas mehr als ein zehntel der Halogenlampenleistung. Farbe: Warmweiß. Habe übrigens bei mir im Haus alle Leuchtmittel durch LED-Leuchtmittel ersetzt. Prima sache. Auch Energiesparlampen zu ersetzen lohnt sich: Leistung des LED-Leuchtmittels dann ungefähr ein Drittel
Also bei mir (aber auch objektiv gesehen) gilt in der echten Realität (TM): LED-Leistung ca. ein fünftel (ein viertel bis ein sechstel) der Glühlampenleistung, wenn WIRKLICH gleiche Helligkeit gewünscht und man sich nicht nur durch direktes reingucken in das LED-Leuchtmittel einreden will, es sei besonders hell und "10x so effizient". Das sind LED-LEuchtmittel noch lange nicht, und die fertig zu kaufenden erst recht nicht.
Auf das Licht im gesamten Raum kommt es an, nicht auf kleine punktelle helle Flecken! Oder gar auf die Blendwirkung bei direktem Reingucken.

Für Energiesparlampen gilt: 1 Watt ESL == 1 Watt LED-Retrofit, d.h. 12W-Energiesparlampe muss mit 12W-LED-Lampe ersetzt werden! Nur bei Spots reicht für das LED-Leuchtmittel theoretisch die halbe Leistung oder sogar nur ein Drittel. (ESL-Spots sind nicht sonderlich effizient).
Praktisch sieht es leider so aus, dass selbst bei den großen Marken gerade in den LED-Spots oft scheinbar die ineffizientesten Komponenten vertbaut sind. So gibt es auch hier im Shop LED-Spots mit bis runter zu traurigen 28 lm/W ... erwischt man so einen, gilt also doch wieder 1:1 ... (ca. 28 lm/W erreicht ein plumper 1000W-Halogenstrahler auch schon...)
Grandios pervers, da sich doch GERADE LEDs für Spots so gut eignen, wie keine andere Lichtquelle. Da erwarte ich heute eigentlich MINIMUM 70 lm/W und in der Oberklasse (Osram/Philips) 70 lm/W bei CRI 93+ oder aber CRI 85 und dann aber 100 lm/W oder mehr!
Und obwohl Philips bereits >100lm/W *UND* CRI >90 demonstriert hat (und das AFAIR schon 2010) gibt es allen ersnten auch Ende 2012 noch LED-Leuchtmittel mit weniger als 50 lm/W :(
Hier (40 lm/W) oder hier
andrusch
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Mi, 17.10.12, 00:00

Ich beobachte seit etwa 4 Jahren den Markt und kann Ihre Beobachtungen in etwa bestätigen CRI93+ . Ich schaue jedes halbe Jahr mir das Angebot an LED an und muß leider Feststellen das sicher immer viele Neuheiten da sind die auch ein paar Lumen/watt mehr bringen , aber die Revolution von der hier und anderswo gern gespochen wird blieb aus.
Scheinbar ist man bei den um die hundert Lumen/Watt der besten Chip (unter Praxisbedingungen) wohl am Ende der Fahnenstange angekommen. Und die konfektionierten Leuchten selbst der Marktführer bleiben noch meilenweit entfernt von den Leistungen der besten Einzelchip.
Beispiel: Eine mit 270 mA bestromte CXA 2011 bringt etwa über 900 Lumen bei 10,8 Watt. Würde man die selben 900 Lumen per Einzelchip mit z.B. XB-D E8 erzeugen, bräuchte man nur 9,1 Watt. Der Unterschied erscheint beim ersten Blick gering, aber es sind immerhinn 18 % Ersparnis obwohl die Einzelchip Variante sogar etwas mehr Lumen bringt und merklich höher bestromt wird.Würde man die Einzelchip mit 270 mA bestromen käme man nur noch auf 7 Watt bei vielleicht noch mehr Lumen !
Da fragt man sich was für LED in Array und anderen konfektionierten Leuchten - Sie bemängeln die Spot - so verbaut werden?

Es gibt ja drei wesendliche Kriterien : 1) Lumen/Watt , 2) Abstrahlwinkel und 3) CRI
Bweim CRI hat sich fast garnichts verändert , es gibt nur wenige mit 90. Der Abstrahlwinkel bleibt bei etwa 120 Grad, somit kann selbst ein Array keinen Rundstrahler ersetzen und wenn ich mir den Oldie XR-E anschaue - welcher ja immer noch für knapp 6 Euro über den Tresen geht - kann ich auch bei Lumen/Watt keine Quantensprünge erkennen in den letzten zwei drei Jahren.

Ich erlebe das bei Spot die wirklich moderne 20 Watt Halogenspot ersetzen immer mehr die Leistung hochging , weil man nach anfänglicher Euphorie (Sie bemerken sehr richtig den Unterschied zwischen reinsehen und der wirklich beleuchteten Fläche bei den LED) mit 3Watt nicht auskommt und etwa mindestens 5 Watt LED Leistung für die etwa 350 Lumen eines modernen Halogenspot benötigt.Müssen dann 50 Watt Halogenleuchten ersetzt werden sieht es noch ungünstiger aus.
Sie bemängeln zurecht wenn hier Chip mit 80-100 Lm/W gezeigt werden und manch Markenspot unter 50 Lm/W landet - hat deren Elektronik nur 60% Wirkungsgrad oder was für Chip werden verbaut - für die immer noch exorbitanten Preise?

Wird dann große Lichtleistung benötigt, erreicht man das nur mit Array oder Mehrchip-LED die dann auch hoch betromt werden, was wieder das Problem der Kühlung empfindlicher Chip derart Probleme bereitet das man zu den teuren Chip und teuren KSQ noch große unförmige oder teure Kühlsysteme braucht wie das Syn jet oder Sunon.

Punkten kann nur der geschickte Bastler der aus guten Chip sich von Leistung und Design gute Leuchtsysteme bastelt, oder der Anwender der Qualitäts-Spot lange am Tag oder rund um die Uhr laufen hat.
Für den der nur die Leuchten seiner Halogensysteme 1:1 tauschen möchte und zudem nur wenig Brenndauer benötigt, der wird noch nicht bediehnt, es sei denn Geld spielt keine Rolle.
Wer billige Spot kauft wird zuweilen merken das deren billige Elektronik nicht die Standzeit der LED-Chip erreicht, und wer wirklich die 30-60 Tausend Stunden Laufzeit guter, teurer LED ausnutzen will , der solle sich mal ausrechnen wie lange er dann mit diesen Leuchten leben muss. Möchte man in einer schnelllebigen Zeit mit seinen Leuchten 40 Jahre leben wenn man selbe 3 Stunden am Tag benutzt? Andere Leuchtmittel werden heute auch schon mit 8000 Betriebsstunden und mehr angegeben, wie relevant ist da das Argument der Langlebigkeit von Led?

Für mich muss noch gewaltig an der Leistung/1:1 Austauschbarkeit und den Preisen von LED-Leuchtmitteln geschraubt werden, schaun wir mal in ein halbes Jahr später wieder rein... :!:
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angerdan
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So, 21.10.12, 09:06

[quote="CRI 93+ / Ra 93+"]Für Energiesparlampen gilt: 1 Watt ESL == 1 Watt LED-Retrofit, d.h. 12W-Energiesparlampe muss mit 12W-LED-Lampe ersetzt werden! Nur bei Spots reicht für das LED-Leuchtmittel theoretisch die halbe Leistung oder sogar nur ein Drittel. (ESL-Spots sind nicht sonderlich effizient).

LED-Lampen (Rundstrahler) sind schon länger effizienter als CFL-Lampen. Das ist auch auf dieser Grafik von Philips erkennbar (~2011):
Bild

Wobei die schon wieder veraltet ist. Während die Effizienz bei CFL längst nicht mehr steigt, sind 330lm bei 4W (82,5lm/W) umgerechnet 250lm @ 3W oder 470lm @ 6W.

In den USA ist der Stand der Technik ja schon bei 97lm/W.
Philips LED-Lampe mit 9,7 W, 940 lm, CRI 92 verfügbar in USA • http://www.ledhilfe.de - LED Forum
lasapa
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Mo, 12.11.12, 18:50

Vielen dank euch für den Input. Zum Lumen-Watt-Verhältnis: Ich habe jetzt die 10W LED E27 von Ledon bestellt, mal schauen, wie hell die ist. Hat ja "nur" 600 lm.

Ich habe nun einiges ausgetauscht, aber die Halogenspots stehen noch aus. Es gibt ja nun auch LEds, die von 8-24 Volt mit DC oder AC arbeiten. Sind diese besser für "alte" Trafos geeignet? Steigt die Spannung denn an, wenn die Mindestlast erreicht wird. Ich kann halt nicht den Trafo tauschen und mache mir nur Gedanken, um die Lebensdauer der LEDs. Aber wahrscheinlich werde ich nun mischen. Sieht zwar nicht super aus, aber bei den vielen Spots hier ist mir die Stromersparnis wichtiger.
Borax
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Di, 13.11.12, 10:00

Was genau meinst Du mit '"alte" Trafos'? Klassische (schwere) Eisen/Ringkerntrafos eignen sich sogar sehr gut. Problematisch sind nur die elektronischen Halogentrafos wegen Mindestlast und 'total vermurkster' Wechselspannung. Viele moderne LED-Spots kommen aber inzwischen sogar damit klar, aber wirklich sicher ist es nicht.
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Di, 13.11.12, 19:52

Was mit den alten Trafos gemeint ist, steht im Eingangsposting: Schaltnetzteile mit Mindestlast. Und in der ersten Antwort steht eigentlich auch schon die Lösung: solche LED-Spots kaufen, die genau hierfür eine spezielle Schaltung besitzen, sprich die Philips Master LED Spots (die Baumarktspots von Philips haben dies meiner Erfahrung nach nicht!).
lasapa
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Mi, 14.11.12, 17:19

Danke! Ja, Ringkerntrafos eignen sich gut, habe ich hier am Schreibtisch schon erfolgreich umgerüstet. Die Philips sind ja sauteuer. Ich frage mich nur, wie diese Schaltung funktioniert und warum "billige" Leds diese nicht besitzen bzw. ob LEDs mit Spannungsgrenzen von 8 bis 24 Volt diese besitzen?
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Do, 15.11.12, 23:44

Eine ungefähre Erklärung wie das funktioniert gibt es. Warum das nicht alle LEDs haben? Ich denke mal, weil es zusätzlichen Aufwand und somit Kosten verursacht. Außerdem behauptet Philips, das patentiert zu haben. Andere Hersteller müssten somit das Verfahren in Lizenz nehmen, was nochmal Geld kostet, sofern Philips überhaupt Lizenzen vergibt. Oder ein alternatives Verfahren entwickeln bzw. einkaufen. Oder kopieren und es drauf ankommen lassen. :lol:

Es wäre aber mal interessant, nach diesem Patent zu suchen...

Was Du mit "LEDs mit Spannungsgrenzen von 8 bis 24 Volt" meinst, weiß ich nicht. Mit der Kompatibilität zu elektronischen Halgentrafos dürfte das nichts zu tun haben. Vermutlich heißt es nur, dass eine KSQ drin steckt, die mit Eingangsspannungen in diesem Bereich klar kommt.
lasapa
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Fr, 16.11.12, 15:35

Danke für den Link. Ich meine solche: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... OU:DE:3160
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Fr, 16.11.12, 23:25

Für den Preis kannst Du keine Kompatibilitätsschaltung erwarten. (Und auch sonst würde ich nicht viel erwarten). Die Angabe 8-24V ist nur die für den Spot erlaubte Spannung. Mit dem Mindestlast-Problem des Trafos hat das nichts zu tun.

Ich hatte schon einmal genau die gleiche Situation mit unzugänglichen elektronischen Halogentrafos. In meinem Fall hat es gereicht, an jeden Trafo genau eine Master LED anzuschließen. Für die restlichen Fassungen am jeweils gleichen Trafo habe ich die billigeren Philips-Modelle aus dem Baumarkt verwendet.
andrusch
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Do, 03.01.13, 01:34

angerdan hat geschrieben:
LED-Lampen (Rundstrahler) sind schon länger effizienter als CFL-Lampen.
Nun ich habe hier gerade zwei Packungen von Philips CFL Lampen liegen:
1x 23W -1570 lm -12000h
1x 32W - 2255 lm - 8000h
die erstere kostete unter 10Euro die andere etwas darüber - welche LED-Lampe kann man denn da empfehlen, wenn nur eine
E-27 Fassung da ist?
Sicher mag es ja schon Led-Lampen geben die etwas über den 70lm/W meiner CFL liegen aber erstens sind selbe noch recht
dünn gesät, fünfmal so teuer und in den benötigten Größen noch nicht erhältlich.
Immerhin hat ja die holde EU die 100W Lampen vor Jahren als erste verboten , dumm nur das man heute dann "schon" beim 75W Ersatz angekommen ist.

Wo können LED-Lampen denn heute punkten? In der Effizienz sind sie den CFL lange nicht enteilt (warum auch immer, denn
einzel LED zeigen Traumwerte, die Treiber haben hohe Wirkungsgrade das Endprodukt dümpelt aber selbst anno 2013 bei
um die 50-60 lm/W herum), und der einzige Vorteil der langen Haltbarkeit relativiert sich auch wenn ich da schon Werte von
nur noch 30 000 h lese, weil wohl die Elektronik dieser Led-Lampen gerne den Geist aufgibt obwohl die LED selber noch ganz
ist. Für dreimal soviel Haltbarkeit das fünffache zahlen? Und selbst wer dem Märchen glaubt das LED zehnmal solange halten
wie CFL , will er denn die selbe Lampe überhaupt Jahrzehnte betreiben wenn schon andere Lichtquellen auf dem Markt sind?
Was bringen denn derart Zahlen von teils 40-60 Tausend Betriebsstunden dem der das Licht im Jahr nur durchschnittlich 1000
Stunden an hat? Was bringen mir 50 Jahre fiktive Laufzeit wenn vieleicht in 20 Jahren die LED wie heute die Glühlampen
verboten werden? In einer derart schnelllebigen Zeit auf Jahrzehnte zu setzen ist dumm, und mir müsste was fehlen 50 Euro
für eine Lampe zu zahlen...
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Do, 03.01.13, 10:38

welche LED-Lampe kann man denn da empfehlen, wenn nur eine E-27 Fassung da ist?
Dann mach doch 2 daraus.
Lampensockel E27 auf 2x E27 gibt es doch (ich bin allerdings kein Freund dieser Gerätschaften).
Bild
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Do, 03.01.13, 11:58

Hallo andrusch,

es zwingt Dich niemand, LEDs zu kaufen, noch nicht mal in diesem Forum. :D Und ja, LEDs sind nicht in jedem Punkt jedem anderen Leuchtmittel überlegen. In vielen Fällen sind sie NICHT die beste Lösung. Muss ja auch nicht sein. Ich habe auch vor kurzem eine große Neuinstallation mit T5-Leuchtstoffröhren machen lassen, obwohl ich ein großer Fan von LEDs bin. Wo sie tatsächlich sinnvoll sind, muss man aber im Einzelfall entscheiden.
andrusch hat geschrieben:Nun ich habe hier gerade zwei Packungen von Philips CFL Lampen liegen:
1x 23W -1570 lm -12000h
1x 32W - 2255 lm - 8000h
die erstere kostete unter 10Euro die andere etwas darüber - welche LED-Lampe kann man denn da empfehlen, wenn nur eine
E-27 Fassung da ist?
Keine. Es gibt derzeit in Deutschland keine E27-LEDs in diesem Leistungsbereich, vom Preis ganz zu schweigen.

Diese Osram hat immerhin 1055lm, 14,5W, 30.000h und wird für 38,43 Euro angeboten. Wenn man auf etwas Helligkeit verzichten kann (und berücksichtigt, dass meiner Erfahrung nach die Helligkeit bei CFL über die Lebensdauer stärker schwindet als bei LED), ist sie als Ersatz für die 23W-CFL schon nah dran. Zwar nicht wesentlich effizienter, aber auf die Lebensdauer gerechnet auch nicht exorbitant teurer als die CFL.

Der E27-Sockel ist halt für Glühlampen gedacht. Für CFL ist er so halbwegs brauchbar, für LEDs deutlich schlechter. Wenn man auf den verzichten kann, geht schnell auch so was mit 3000lm, 50.000h, CRI90 und Dimmbarkeit.
andrusch hat geschrieben:Wo können LED-Lampen denn heute punkten?
Sie haben durchaus Eigenschaften, die in bestimmten Fällen sehr nützlich sein können. Ja, vor allem die Lebensdauer! Für den Privateinsatz und/oder der Lampe, die nur 100h im Jahr brennt mag das egal sein. Aber denke mal an den professionellen Einsatz, wo es hunderte oder tausende von Leuchtmitteln in einem Gebäude gibt und das Austauschen Personalkosten verursacht. Auch gibt es dort Orte, wo das Licht 24/7 brennt (Banhnhof, Hotelflur etc.). Die 8000 Stunden Deiner 32W-CFL reichen da nicht mal für ein einziges Jahr. Es gibt auch Montageorte, bei denen der Aufwand zum Austausch sehr hoch ist, da man z. B. Gerüste oder Leitern stellen muss. Oder Orte mit Publikumsverkehr, an denen man möglichst keine Störungen verursachen will.

Andere Themen wären z. B. der CRI, das gerichtete Licht der LEDs (kann ein Vor- oder Nachteil sein!), die Möglichkeit viel Licht auf sehr kleinem Raum zu erzeugen (natürlich auch bei Glühlampen kein Problem, aber bei CFL), die wegfallende Quecksilber-Glasbruch-Gefahr, die Möglichkeiten mit farbigem Licht, der Start mit sofortigem 100%-Output, die Schaltfestigkeit, Kälteresistenz, Dimmbarkeit bei gleichbleibender Lichtqualität, neue Möglichkeiten bei der Leuchtengestaltung, ...

Also, ich sehe da eine ganze Menge, wo LED-Lampen heute punkten. Aber natürlich nicht überall!

-Handkalt
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Do, 03.01.13, 12:55

Es stehen z.T. mittlerweile nur noch 10.000 bis 15.000 Stunden Lebensdauer bei den halbwegs seriösen Herstellern (Philips, Osram) drauf. Dafür sind die Preise aber auch rapide gesunken: die 800 Lumen der mit 50€ eingeführten Philips Master 12W (derzeit 35€) gibt es sogar bei Hornbach bereits für 19,90€ --- allerdings ist das ein anderes Modell, dennoch mit dieser Helligkeitsangabe. Aber eben auch wesentlich geringerer Lebensdauer und möglicherweise flimmert das Teil mit 100 Hz (das schein bei einigen Philips-LED-Leuchtmitteln durchaus vorzukommen), so dass man das dann trotz einigermaßen erträglichem Preis doch wieder nicht haben möchte.

Wenn unbekannte Hersteller 50.000 oder sogar noch mehr Stunden angeben, ist das eher ein Indiz für "nicht nachgedacht", vermutlich auch für geringe Qualität.

Wenn Du 1500 oder noch mehr Lumen aus einem E27-Sockel haben möchtest, dann musst Du wohl noch 2-3 Jahre ein CFL bleiben, selbst in den USA gibt AFAIK noch keine LED-Retrofit-Leuchtmittel mit dieser Helligkeit und dort ist der Markt 1 bis 2 Jahre weiter als in Deutschland.

Wir haben nichtmal Vorschriften bezüglich der Flimmerfreiheit, in den USA sind max. 10% Restwelligkeit des Lichtstroms erlaubt...! Zumindest wenn man das "Energy Star"-Label erhalten möchte.
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Handkalt
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Do, 03.01.13, 14:40

In den USA gibt's mittlerweile die Philips 424432: 1780 Lumen, 22W, 25.000h, 54,97 US-$ (ca. 42 Euro).

-Handkalt
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Fr, 11.01.13, 16:08

Hallo LED-Gemeinde,

heute habe ich Euer Forum entdeckt und auch schon viel dazugelernt. Aber zu dem Ersetzen von Halogenspots durch LED-Spots habe ich noch ein paar Fragen. Könnt Ihr mich da bitte aufklären? Merci vorab.

In der Küche habe ich einen Balken mit 3 Halogenspots (GU10, 230 V, 50 W, 35°, Paulmann) der mit einem normalen Lichtschalter eingeschaltet wird (keine Dimmmöglichkeit). Das Datenblatt unter Osram zeigt folgende Werte: GU10, 230 V, 50 W, 190 lm, 1500 h Lebensdauer.

Diese Halogenspots würde ich gerne durch LED-Spots ersetzen (z.B. Osram GU10, 230 V, 5,5 W, 200 lm, 25000 h Lebensdauer [oder Philips oder Samsung oder Livarno von LIDL).

Frage 1: Ich kann 230 V-Halogen einfach durch 230 V-LED ersetzen, ohne daß es Probleme gibt? (Ein Trafo kann ja da gar nicht eingebaut sein, da ich sonst Halogenlampen mit niedrigerer Spannung verwenden müsste).

Frage 2: Mit dem Lichtstrom von 190 lm zu 200 lm sollte auch die gleiche Beleuchtungsstärke herauskommen? Mich verwirrt nur etwas die Antwort von "angerdan vom 21.10.12 um 10:06", weil in der Tabelle bei den Halogenlampen ein Wert von 950 lm bei 52 W angegeben ist. Meine Halogen hat aber nur 190 lm bei 50 W laut Datenblatt. Was passt da nicht zusammen? (Ich habe Angst, daß ich dann in der Küche noch Kerzen aufstellen muß, damit ich die LED's überhaupt sehe).

Könnt Ihr mir da bitte weiterhelfen?
Vielen Dank im Voraus.

Wrtlbrmft
Johannes2
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Fr, 11.01.13, 19:32

Da werden denke ich Lumen und Candela durcheinandergebracht.
Eine 50W Halogen GU10 bewegt sich ca. bei 800 und bei Osram bis 950 Candela.

Habe selten gesehen, dass Halogen-GU10 Lumen-Angaben hatten.

Der genannte Osram GU10 5,5W LED-Spot leistet 600 Candela, also frontal nach vorne strahlt er ca. gleich hell ab wie ein 35W Osram Halogen GU10 (570 Cd). Habe auch 2 Stk. davon im Einsatz und kann ihn durchaus empfehlen.

Ja, die GU10 LEDs werden 1:1 für die Halogen GU10 eingesetzt.

LEDs werfen weniger Streulicht zur Seite als Halogen-GU10.
Ob es reicht, sieht man natürlich am besten durch Ausprobieren - aber wie erwähnt, diesen Osram 5,5W Spot habe ich nach meinem Test behalten, er hat eine halogenähnliche Bauform und passt nahezu überall, angenehme Lichtfarbe und 4 Jahre Garantie.

Gruß Johannes
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Achim H
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Fr, 11.01.13, 19:35

Willkommen im Forum.

230V sind 230V. Wenn ein Produkt mit dieser Spannung angegeben ist, dann bezieht sich die Angabe immer auf die Netzspannung. Ein anderes Produkt, welches ebenfalls für 230V ausgelegt ist, kann ohne weiteres an die Netzspannung angeschlossen werden.

Bei Spots wird das gesamt abgestrahlte Licht (angegeben in Lumen) auf einen Punkt zusammengeschoben. Das gleiche Prinzip kennst Du sicherlich von einer Taschenlampe: Je enger der Punkt, desto heller das Licht. Und umgekehrt.
Johannes2
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Fr, 11.01.13, 19:38

Weitere empfehlenswerte Alternativen dazu wären die Spots von Leds Change The World.de (bei amazon gibts auch einen 6.5W Spot davon, der auf der Homepage nicht erscheint), Philips ist auch zu empfehlen, oder auch LEDON.
Die weißen LEDON-Spots machten bei mir etwas Probleme auf Grund der Bauform, sind aber ansonsten genial.

http://www.leds-change-the-world.com/shop/

http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_i_0 ... world+gu10

http://www.ledon-lamp.com/de/

Gruß Johannes
Wrtlbrmft
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Fr, 11.01.13, 23:00

Hallo Johannes2 und Achim H.

Danke für Euere schnelle Reaktion.

Die Frage 1 war mir eigentlich klar, wollte aber ausschließen, daß ich irgendwo einen Denkfehler drin habe.

Die Unklarheiten der Frage 2 sind mir jetzt eher egal, nachdem ich diese hilfreichen links aufgerufen habe.

Ich verlasse mich einfach auf die Angaben von leds-change-the-world und ledon-lamp. Das sind offensichtlich Firmen, die nicht mit den Zusammenhängen hinter dem Berg halten, sondern alles klar offenlegen. So ein Verhalten gefällt mir.

Nochmals vielen Dank für die Hilfe.
Wrtlbrmft
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