Auswahl LED-Leisten für Küche

Unterbodenbeleuchtung, Pimp my room, usw.

Moderator: T.Hoffmann

Hoffi1980
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Di, 23.10.12, 18:35

Hallo zusammen,

nachdem der Baustellen-Stress langsam ein Ende findet, suche ich nun eine passende Beleuchtung für meine Küchenarbeitsplatte. Da eine Dachschräge mit nur 30° Neigung vorhanden ist, möchte ich dort direkt über der Arbeitsplatte ein paar LED-Leisten anbringen. Hab ich auch schon ein paarmal hier im Forum gesehen, daher geht es mir hauptsächlich um die Auswahl der richtigen Komponenten.

Vom Kabelauslass und der Neigung der Dachschräge her, würde sich ein 45° oder 60° Eck-Aluprofil direkt an die Schräge angebracht, anbieten. Das Eck-Profil von Lumitronix finde ich
1. trotz Aktion recht teuer
2. die Riffel helfen zwar zur Kühlung aber in der Küche befürchte ich Probleme bei der Reinigung
3. schätze ich den möglichen Lichtaustrittswinkel auf höchstens 90°, d.h. LEDs mit 120° Abstrahlung beleuchten teilweise das Innere der Leiste aber nicht meine Arbeitsfläche
(Lasse mich aber auch gern umstimmen)

Daher hab ich sowas in der Art wie dieses Profil hier ins Auge gefasst, allerdings nicht mit Milchglas. Weiß jemand zufällig wo man sowas ähnliches mit Klarglas herbekommt?

Jedenfalls versuche ich nun passende LED-Leisten zu finden und weiß nicht so recht was das beste wäre. Die Küchenzeile ist insgesamt ca. 2,8m breit, allerdings ist in der Mitte ein Dachfenster wo ich erstmal keine Leisten anbringen möchte (falls es garnicht reichen sollte, wäre aber eine Leitung zur Oberkante Dachfenster bereits verlegt :D ). Es bleiben somit links vom Dachfenster ca 1,0m und rechts ca 0,6m die Beleuchtet werden sollen. Die Leisten sollen ca. 55cm über der Arbeitsfläche platziert werden und könnten beliebig auf die Profile aufgeteilt werden.

Wieviele Lumen brauche ich schätzungshalber für anständiges Licht? Reichen ca. 600lm pro 50cm? Ausreichende Kühlung wäre natürlich auch ein Thema.

Potentielle Kandidaten:
- 53020 Powerbar z.B. 3 Stück (bei 350mA je 12.6W, 1008lm, 40lm/€ oder bei 500mA je 18.6W, 1411lm, 56lm/€) = 3000-4200lm für ca. 75€
- 50852 MultiBar49 z.B. 3 Stück (je 6,7W, 630lm, 15lm/€) = 1900lm für ca. 120€
- 53781 SmartArray z.B. 5 Stück (bei 350mA je 4.2W, 400lm, 57lm/€) = 2000lm für ca. 35€
- ganz was anderes?

Bei den SmartArrays habe ich Bedenken wegen Kühlung und gleichmäßiger Lichtverteilung.
Bei der MultiBar ist das Preis-Leistungsverhältnis doch recht mager.
Favorit wäre für mich am ehesten die Powerbar, allerdings weiß ich nicht ob so ein simples Aluprofil da zur Kühlung ausreicht? Könnte die einzelnen LEDs dann z.B. trennen und mit etwas größerem Abstand voneinander in die Leiste einbauen.

Hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen! :)

Beste Grüße,
Hoffi
Hans-Georg
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Di, 23.10.12, 18:46

Favorit wäre für mich am ehesten die Powerbar, allerdings weiß ich nicht ob so ein simples Aluprofil da zur Kühlung ausreicht?
Bei 350mA auf jeden Fall. Ein einfaches Winkelprofil aus den Baumarkt reicht völlig aus.
Könnte die einzelnen LEDs dann z.B. trennen und mit etwas größerem Abstand voneinander in die Leiste einbauen.
Ja klar, die PowerBar kann nach jeder LED getrennt werden.

Gruß
Hans-Georg
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Sailor
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Di, 23.10.12, 19:48

Hast Du Dir mal die Versandkosten der Leiste aus der Bucht angesehen? :evil:

Bei der Powerbarleiste kommst Du mit einer schon an das Licht einer 100 Watt Glühbirne. Ist der Raum wirklich so groß, dass Du dort gleich 3 Stück einsetzen willst?

Hier habe ich sieben Zweierabschnitte der Powerbar als Deckenleuchte im Flur eingesetzt.
Hoffi1980
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Mi, 24.10.12, 09:54

Ah okay, wieder mal typisch. :shock: Bei dem Profil hab ich auch erstmal auf die Form geschaut. Schrieb ja auch daß ich halt sowas ähnliches suche, da die Milchglasabdeckung ja sowieso suboptimal wäre.

Gut, bei 2 Powerbars hätte ich schon die Helligkeit von 3 MultiBar49. Wenn ich die 24 LEDs entsprechend aufteile, wäre es dann von der Helligkeit (2000lm für zusammen ca 1,5 Laufmeter Arbeitsfläche) also ausreichend?
Und wie sähe es mit der Lichtverteilung/Schattenbildung aus? Hatte hier mal eine SuperFlux-Leiste (ohne Abdeckung) probehalber hingehalten und man hat den scharfen Schatten jeder einzelnen LED gesehen. Brauche ich daher doch eine etwas milchigere Abdeckung?

Ein L-Profil aus dem Baumarkt hätte ich sogar noch hier. Nur wie bekäme ich das ganze dann Schmutz- und Dampfresistent, bzw. "Abwaschbar" für die Küche?
O.Mueller
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Mi, 24.10.12, 10:07

Nur wie bekäme ich das ganze dann Schmutz- und Dampfresistent, bzw. "Abwaschbar" für die Küche?
Das bekommst du nur mit einem dafür auch geeigneten Profilset hin, schätze ich, es sei denn du kannst Plexi so bearbeiten dass du das selbst bauen kannst. Ich würde mich für die MultiBar-Leiste entscheiden, da bekommst du ausreichend Licht über die gesamte Strecke, schön gleichmäßig, und ein passendes Profil mit Abdeckung gibts auch dazu. Von der Montage her ein einfaches Stecksystem, schnell angebracht. PowerBar ist sicherlich auch schön hell, aber der Montageaufwand auch wesentlich höher: Abstände berechnen, LED vereinzeln, auf Kühlkörper kleben, Kabel löten...
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Sailor
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Mi, 24.10.12, 10:54

Um eine Beleuchtung ohne Schlagschatten zu bekommen ist milchiges Plexiglas besser geeignet.

Brauchst Du dort wirklich so viel Licht? Ich beleuchte die Küche mit 10 LED´s bei 350 mA und die Arbeitsplatte mit der Dunstabzugshaube mit 6 LED´s bei 350 mA. Also alles zusammen etwa 1600 bis 1700 Lumen.

Das ist bei einer Küche von etwa 4 m x 2,4 m eine mehr als ausreichende Beleuchtung.
Hoffi1980
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Mi, 24.10.12, 11:43

@Mueller: Wenn ich sehe daß ich für ein Drittel des Preises gleichviele Lumen bekomme, ist mir die Multibar halt einfach zu teuer. Dann lieber ein bisschen Löten. :)

Danke Sailor. Kann die sich ergebende Helligkeit leider überhaupt nicht abschätzen. Habe jetzt aber den Lumen-zu-Lux Rechner auf der Lumitronix-Seite gefunden, der spuckt mir für 600lm bei 120° und 55cm Abstand ca 630lux aus (trifft die Berechnung eigentlich für längliche Leisten genauso zu wie für Punktlichtquellen?). Denke das ist schon recht viel, von daher reicht vermutlich auch weniger wie von mir zuerst geplant.

Die Küche ist komplett offen zum Wohn-/Esszimmer hin, selbst jedoch ca 8m² groß. Das Hauptproblem ist, daß die T5-Leuchtstoffröhre an der Decke (super Teil übrigens: 24W, 1750lm) nicht bis in die Schräge kommt und man auch selber immer Schatten produziert. Die Grundbeleuchtung wäre von dem her schonmal vorhanden, es geht also rein um eine zusätzliche Arbeitsplatzbeleuchtung.

Wenn ich ein normales Aluprofil z.B. 55110 nehmen würde, wie finde ich dann raus wieviele LEDs z.B. pro Meter dort wärmetechnisch vertretbar sind? Wärmewiderstand steht leider keiner dabei. Jemand Erfahrungswerte?
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Achim H
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Mi, 24.10.12, 21:51

Habe jetzt aber den Lumen-zu-Lux Rechner auf der Lumitronix-Seite gefunden, der spuckt mir für 600lm bei 120° und 55cm Abstand ca 630lux aus (trifft die Berechnung eigentlich für längliche Leisten genauso zu wie für Punktlichtquellen?).
Nein.
Bei Leisten sind die Leds in einem gewissen Abstand montiert. Das Licht aller Leds leuchtet aber nicht auf den selben Punkt.

Bei einem Abstrahlwinkel von 120° und einer Entfernung von 0,55m erzeugt jede Led einen Lichtkegel von 1,9m Durchmesser. Im gleichen Abstand wie die Leds montiert wurden, überlappen sich auch die einzelnen Lichtkegel. Am hellsten ist es nur dort, wo sich die meisten Lichtkegel überlappen. Nach Außen hin wird es stufig (Abstand der Leds) weniger.

Beispiel
Länge der Leiste: 50cm = 0,5m
Anzahl Leds: 30
Abstand der Leds untereinander: 50cm / 30 Leds = 1,67cm
Abstrahlwinkel: 120°
Entfernung: 0,55m
Lichtkegel einer Led: TAN ( ( Abstrahlwinkel / 2 ) x PI() / 180 ) x ( Abstand [in m] x 2 ) = 1,9053 [in m] --> abgerundet 1,9m

Leuchtfleck (Breite insgesamt): Lichtkegel einer Led + Länge der Leiste = 1,9m + 0,5m* = 2,4m
in den ersten und letzten 0,25m (Länge der Leiste / 2) wird das Licht (Sicht von Innen nach Außen) nach jeweils 1,67cm um eine Led** schwächer.

* genauer wäre n-1 = 50cm - 1,67cm = 48,33cm
** 30 Leds / 2 = 15 Leds --> 15 Abstufungen a 1,67cm
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Do, 25.10.12, 16:42

Ok, das heißt den genauen Luxwert kann man so nicht berechnen. Naja dann geht wohl probieren über studieren, denke aber daß 600lm auf 50cm dennoch hell genug machen sollten?

Reicht die Kühlung denn, wenn ich 2 PowerBars bei 350mA (12.6W) auf 150cm normales Aluprofil verteilen würde?
Nur zum Verständnis, damit ich das Thema Kühlung auch mal durchschaue:
2 * 12.6W / 3 = 8.4W pro 50cm-Profil
Betriebstemperatur max. 80° bei 35° Raumtemparatur (Dachgeschoss) macht 45° Differenz
45K / 8.4W = 5,36 K/W pro Profil

Sicherheit ist insofern schon mit einberechnet, da die Aufnahmeleistung der LED ja nicht voll der Wärmeabgabe entspricht? Stimmt meine Rechnung so und wie weit kann man erfahrungsgemäß "in echt" davon abweichen?
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Achim H
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Do, 25.10.12, 19:07

Ok, das heißt den genauen Luxwert kann man so nicht berechnen.
Relativ genau kann man den mittleren Bereich des länglichen Lichtkegel berechnen, wenn man nur die Breite von einer Led ansetzt.
Wenn diese eine Led einen Leuchtfleck von 1,9m im Durchmesser produziert, entsprechend diese 1,9m.

Mit der maximal zulässigen Betriebstemperatur solltest Du nicht rechnen. Lieber 10 Gad weniger, dann hat man noch etwas Reserve, falls aus widrigen Umständen (z.B.: Kühlrippen verdeckt oder zugebaut), das Kühlprofil (Kühlkörper) doch nicht so gut kühlt, wie angenommen. Außerdem verbrennt man sich bei 80°C bereits die Finger.

In meiner Dachgeschosswohnung habe ich schon 42°C gemessen. Mein Thermometer hängt aber wie in jeder Wohnung an der Wand. Je nach Einbauort (z.B.: direkt unter der Decke) können es auch 5-10 Grad wärmer sein.

Warmluft steigt bekanntlich nach Oben. Wenn das Profil direkt unter die Decke montiert wird, schwimmt es quasi in der warmen Luft. Wenn man das Profil hingegen mit 2cm Abstand montiert, dann kann die Warmluft wieder etwas aufsteigen.

Für die Berechnung des Kühlkörper solltest Du alle möglichen Situationen berücksichtigen.
max. Kühlkörpertemperatur: 70°C
max. Umgebungstemperatur: 45°C
Differenz: 70°C - 45°C = 25°C --> 25K
minimal erforderlicher Kühlkörper: 25K / 8,4W = 2,97K/W.

Auch wenn das Kühlprofil (Kühlkörper) nun deutlich größer, schwerer, klobiger und in der Anschaffung teurer ist, eine überdimensionierte Kühlung ist nie verkehrt. Im Gegenteil verlängert sie die Lebenserwartung der Leds.

---

Da Du aber keinen echten Kühlkörper verwendet willst, hier ein Rechenbeispiel für einen Alustreifen:

Länge: 150cm
Breite: 5cm
Dicke: 3mm

Der reziproge Wärmeleitwert des Materials ist der spezifische Wärmewiderstand.
Alu hat einen Wärmeleitwert von 236W/m*K.
1 / 236W/m*K = 0,00424m*K/W

Jetzt brauch man nur noch die Meter (m) heraus kürzen. Und das macht man über die Dicke und Fläche. Zweckdienlich sollten diese Werte bereits in m (Meter) umgerechnet worden sein.

Länge: 150cm = 1,5m
Breite: 5cm = 0,05m
Dicke: 3mm = 0,003m

Länge x Breite = Fläche:
1,5m x 0,05m = 0,075m²

spezifischer Wärmewiderstand des Material x Dicke / Fläche = Wärmewiderstand
0,00424m*K/W x 0,003m / 0,075m² = 0,0001695 --> aufgerundet 0,0002K/W

m x m / m² = nichts


Edit:
irgendetwas hatte ich falsch abgeschrieben. Als Ergebnis kommt ebenfalls 0,0001695 K/W heraus.
Zuletzt geändert von Achim H am Sa, 27.10.12, 15:04, insgesamt 1-mal geändert.
Hoffi1980
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Fr, 26.10.12, 10:48

Hui, vielen Dank für die Ausführungen! Ob ichs je verstehen werde? :D

Das Ergebnis kommt mir aber komisch vor. Erstens komm ich auf 0,0001696K/W und zweitens könnte ich dann ja 1000W draufkleben und hätte erst 0,16K Temperaturerhöhung? Oder interpretier ich das falsch?

Edit: Habs nochmal nachgelesen und komme aufs selbe. Seltsam. Die Zuweisung Länge/Breite/Höhe stimmt schon, oder? Die LEDs kleben ja auf der Fläche und nicht auf der schmalen Kante.
Wärmewiderstand = Dicke / (Wärmeleitfähigkeit * Fläche)
= 0,003m / (236W/mK * 1,5m * 0,05m)
= 0,0001695 K/W
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Achim H
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Fr, 26.10.12, 20:40

Das Ergebnis kommt mir aber komisch vor.
Die Rechnung bezieht sich auf das nackte Aluminium. Ein Blech leuchtet aber nicht, da müssen noch die Leds drauf geklebt werden. Und diese haben einen deutlichen Wärmewiderstand.
Edit: Habs nochmal nachgelesen und komme aufs selbe. Seltsam. Die Zuweisung Länge/Breite/Höhe stimmt schon, oder? Die LEDs kleben ja auf der Fläche und nicht auf der schmalen Kante.
Wärmewiderstand = Dicke / (Wärmeleitfähigkeit * Fläche)
= 0,003m / (236W/mK * 1,5m * 0,05m)
= 0,0001695 K/W
Ich verwende gerne die Rechenschritte über den reziprogen Wert, damit man sieht, wie sich die Meter heraus kürzen.
Deine Rechnung ist aber genauso richtig.
Siehe Wikipedia Wärmewiderstand

Formel (Bild) von dieser Seite:
Bild

Die Zuweisung Länge/Breite/Höhe ist definitiv richtig. Die wame Seite ist diejenige, auf der die Leds aufgeklebt werden. Die kalte Seite ist diejenige, die eine Materialdicke (3mm) entfernt ist.

l steht für die Strecke, die die Wärme durchdringen muss (also die Dicke des Blech)
Lambda (das umgedrehte Y) ist die stoffliche Konstante (Wärmeleitfähigkeit von Alu)
A ist die Fläche


Nachtrag (27.10.2012):
Ich habe noch diverse Seiten im Web besucht, um heraus zu finden, ob in meiner Rechnung doch etwas falsch sein könnte. Der extrem niedrige Wärmewiderstand des Alublech kommt auch mir etwas seltsam vor. Leider bin ich nirgends fündig geworden. So ziemlich alle besuchten Seiten verwenden die gleiche Formel.
Loong

Sa, 27.10.12, 17:22

Hoffi1980 hat geschrieben: Wärmewiderstand = Dicke / (Wärmeleitfähigkeit * Fläche)
= 0,003m / (236W/mK * 1,5m * 0,05m)
= 0,0001695 K/W
Das ist der Wärmewiderstand des Profils von der Ober- zur Unterseite (oder umgekehrt). Das ist aber nicht der Wärmewiderstand des Profils zur umgebenden Luft. Um den zu berechnen, brauchst du den Wärmeübergangswert.
Hoffi1980
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Sa, 27.10.12, 17:50

Vielen Dank, dafür gleich ein paar Sternlein! :D

Ich glaube der berechnete Wärmewiderstand bezieht sich eher auf die Ausbreitung innerhalb des Blechs, nicht auf die eigentliche Kühlleistung? Diese wird ja z.B. auch noch beeinflusst von der Oberfläche und der Geometrie des Blechs/Profils.

Einbauort wird an der Schräge sein, daher kann die Luft (teilweise) auch nach oben abziehen. Dann muss ich ja nur noch ein Profil finden bei dem der Wärmewiderstand auch wirklich angegeben ist. ;)

Reichen 1,5m Eckprofil (55110) für 24LEDs mit zusammen ca 25W (bei 350mA)?
Eine andere Möglichkeit die optisch vielleicht ok wäre, wäre das Rundprofil 55100 zu nehmen und mit Halteklammern an der Schräge zu befestigen.
Bei beiden Profilen steht leider kein K/W Wert dabei.

Edit: war kurz weg vom PC bevor ich auf Senden drückte und da kam mir Loong wohl zuvor ;)
Edit 2: Hab eben nochmal Sailors Beitrag gelesen (leider irgendwie schon aus dem Sinn gewesen) und denke vielleicht sind 2 PowerBars immer noch zu viel?
Loong

Sa, 27.10.12, 18:10

Hoffi1980 hat geschrieben:Ich glaube der berechnete Wärmewiderstand bezieht sich eher auf die Ausbreitung innerhalb des Blechs, nicht auf die eigentliche Kühlleistung?
So ist es. Für den inneren Wärmewiderstand habe ich hier übrigens schon mal eine zugeschnittene Größengleichung gepostet.
Reichen 1,5m Eckprofil (55110) für 24LEDs mit zusammen ca 25W (bei 350mA)?
Nein, eher nicht. Für die halbe Leistung würde es noch gehen, aber mit 25 Watt wird es sicher zu warm.
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Achim H
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Sa, 27.10.12, 20:27

Ich habe einfach mal ein paar Werte berechnet. Keine Ahnung ob es richtig ist (hört sich zumindest sehr viel glaubwürdiger an):

Eine Powerbar ist eine 25cm lange und 1cm breite Aluplatine. Die Dicke wird um 1,6mm betragen. Als Wärmeleitwert habe ich 1,3W/m*K angesetzt = 0,4923K/W.
Auf der Platine befinden sich 12 Leds vom Typ Nichia NS6x183. Diese haben einen Wärmewiderstand von max. 9K/W.
Bei 12 Leds teilt sich der Wärmewiderstand auf: 9K/W / 12 Leds = 0,75K/W
Die Leds sind angelötet. Dafür habe ich einen Wärmewiderstand von 0,08K/W angesetzt.
Arctic Silver hat bei 10µm Dicke einen Wärmewiderstand von 0,0005K/W
Das Alublech habe ich mit 0,0002K/W berechnet.

Summe:
0,4923 K/W + 0,75 K/W + 0,08 K/W + 0,0005 K/W + 0,0002 K/W = 1,323 K/W

max. Kühlkörpertemp.: 70°C
max. Zimmertemp.: 45°C
Temperaturdifferenz: 70°C - 45°C = 25°C

Somit könnten
25°C / 1,323K/W = max. 18,89 Watt montiert werden.

1 Leiste erzeugt bei 36V @ 0,35A = 12,6 Watt
18,89 Watt / 12,6 Watt = 1,499 --> aufgerundet 1,5 Leisten.

Bei waagerechter Ausrichtung des Blech und Wirkungsgrad wie bei berippten Kühlkörpern mit 60% angesetzt, könnten max. 11,334 Watt montiert werden.

Das reicht dann noch für
11,334 Watt / 12,6 Watt = 0,9 Leisten --> entspricht 10 Leds.

Ist aber ganz bestimmt nicht richtig, was ich da gerechnet habe. Das sieht nur schön aus.


Nachtrag:
Sailor hatte letztes Jahr ein Projekt mit Powerbar-Leds auf einem Aluprofil gezeigt.
Guckstu hier
Loong

So, 28.10.12, 08:49

Achim H hat geschrieben:Summe:
0,4923 K/W + 0,75 K/W + 0,08 K/W + 0,0005 K/W + 0,0002 K/W = 1,323 K/W
Der Arctic Silver Wärmeleitkleber besitzt ausgehärtet eine Wärmeleitfähigkeit von 4 W/(m*K). Das macht bei 0,01 mm Schichtdicke einen Wärmewiderstand von 0,025 K/W geteilt durch die Klebefläche in Quadratzentimetern, wobei ich 0,05 bis 0,1 mm Schichtdicke für deutlich realistischer halte. Außerdem fehlt in der Rechnung nach wie vor der Übergangswiderstand Kühlkörper -> Luft.
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Achim H
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So, 28.10.12, 11:27

... geteilt durch die Klebefläche in Quadratzentimetern ...
Wieso in cm²?
Ich habe alles in m² umgerechnet.

Da ich mir aber schon gedacht habe, dass meine Rechnung falsch ist, habe ich die Nacht noch eine Anfrage bei Fischerelektronik gestartet, weil die auch Aluprofile verkaufen. So langsam blicke ich nämlich auch nicht mehr durch.

Die Anfrage habe ich für dieses Flachprofil (Länge 1000mm) gestellt:
Produkte » Kühlkörper f.cool » Profilkühlkörper und Flüssigkeitskühlkörper » Aluminium Flach-, Vierkant-, Winkel-, U- & T-Profile » SFP » SFP 112
Ein Wärmewiderstand (K/W) ist nicht angegeben.

Angefragt hatte ich, wie man den Wärmewiderstand berechnet, nicht wie hoch der Wärmewiderstand dieses Profil ist/wäre.
Loong

So, 28.10.12, 11:33

Achim H hat geschrieben:Wieso in cm²?
Weil die Auflagefläche von LEDs üblicherweise nur wenige Quadratmillimeter bis Quadratzentimeter groß ist, habe ich den Rechenwert von 0,025 K/W*cm² für den Arctic Silver ASTA bei 0,01 mm Schichtdicke auf Quadratzentimeter zugeschnitten.

Für Hektar lautete er: 0,00000000025 K/W*ha :wink:.
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So, 28.10.12, 12:08

Vielen Dank für die Berechnungen und den Link. Oh je, wenn ich gewußt hätte wie kompliziert das ist... :lol:

Ich bräuchte eigentlich nur eine optisch halbwegs ansprechende Lösung mit genügend Kühlleistung. Das Eckprofil hätte halt schon eine Abdeckung gegen die Küchendämpfe und den richtigen Winkel. Die 45° brauche ich, da die Kabelauslässe schon festliegen und damit die Arbeitsfläche am besten ausgeleuchtet wird (siehe Bild).

Würde es z.B. was helfen, wenn ich das Eckprofil in ein Alu L-Profil klebe um so die Kühlfläche zu vergrößern? Oder ein breiteres Flachprofil an die Schräge und darauf dann das Eckprofil?

Kann ich mich da an der MultiBar orientieren, welche pro 50cm 6,7W hat und angeblich garnicht gekühlt werden muss? Dies entspricht ja etwa einer halben PowerBar (12,6/2 = 6,3W), somit sollten 6 PowerBar LEDs pro 50cm Eckleiste doch eigentlich möglich sein?

(Blöd daß die MultiBar so teuer ist, wäre wirklich die einfachste Lösung und hätte auch die von mir bevorzugten 3000K. Aber 120,- für ne Arbeitsplattenbeleuchtung will ich eigentlich nicht ausgeben. :( )
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So, 28.10.12, 12:16

Die Auflagefläche bei einer Powerbar Leiste ist 25x1cm = 25cm².
Aber ist dieser Wert überhaupt interessant bzw. relevant?

Ein Kühlkörperhersteller gibt für seinen Kühlkörper einen Wärmewiderstand an. Er weiß doch aber auch nicht, wie groß das Bauteil ist, das dort montiert werden soll.
Hoffi1980 hat geschrieben:Vielen Dank für die Berechnungen und den Link. Oh je, wenn ich gewußt hätte wie kompliziert das ist...
Mich interessiert das Thema aber auch. Und ich könnte mir vorstellen, einige andere Leute würden das auch gerne wissen.

Ich finde es sehr schade, dass nirgends eine gemeingültige Rechnung existiert. Auch auf Wikipedia nicht, wobei mich dort viel mehr stört, dass dort nur Fach-Chinesisch gelabert wird. Wer kein Physiker in Thermodynamik ist, versteht nur knapp die Hälfte (oder noch weniger).
Loong

So, 28.10.12, 12:25

Achim H hat geschrieben:Aber ist dieser Wert überhaupt interessant bzw. relevant?
Ja, und zwar für das, was man zwischen Leiste und Kühlkörper bringt (Wärmeleitpaste oder -Kleber oder -Klebepads). Zur Berechnung derer Wärmewiderstände brauchst du die Fläche.
Hoffi1980
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So, 28.10.12, 22:24

Hm, vermute also das mit der Kühlung muss ich einfach ausprobieren. ;)

Noch eine andere Frage und zwar zur Stromversorgung: Angenommen ich bringe 2 PowerBars irgendwie unter, dann müsste ich dafür doch entweder zwei 350mA KSQs verwenden oder eine mit größerer Ausgangsspannung wie z.B. die 95042.

Nun meine ich mal gehört zu haben, daß alles über 40V nicht mehr unter Kleinspannung rangiert und daher wieder so gefährlich ist, daß es nur vom Fachmann verkabelt werden darf? Stellt sich auch die Frage ob die von mir verwendete Niedervoltleitung (2x1,5²) dann überhaupt noch geeignet ist (zumindest versicherungstechnisch)?
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So, 28.10.12, 23:28

Ich bin auch mit dem Problem beschäftigt, vielleicht helfen euch folgende Fakten:

2 bis 3 Halogenleuchten à 20 watt (alte ineffiziente Lampen) machen die Arbeitsplatte ganz hell. Sie haben pro Stück 320 lm.

Eine LED Leiste mit ca. 1000 lm für 1 bis 1,2 m Arbeitsflächenlänge wäre prima ausreichend.
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Achim H
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Mo, 29.10.12, 04:53

Nach langem Suchen habe ich einen Kühlblech-Rechner gefunden.
Allerdings rechnet der nur Bleche (Länge und Breite getrennt) von 10 bis 200mm und einer Dicke von 0,5 bis 4mm.
Werkstoff, Oberfläche schwarz gefärbt oder blank, horizontale oder vertikale Ausrichtung können vorgegeben werden.

Link zum Kühlblech-Rechner
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