Philips GU10 direkt an 230v

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

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Andre123
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So, 01.07.12, 21:43

Guten Abend Forenmitglieder,

als kompletter Neuling auf dem LED Gebiet bräuchte ich mal
Eure Hilfe. Ich habe meine Decke mit rigips abgehangen und
eine direkte 230 Volt Versorgung -ohne etwaigen Trafo oder
Wandler- für jeden der 5 geplanten
Spots installiert. Nun wurde mir die LED von philips (Master GU 10
4 Watt warmweiss) als Leuchtmittel empfohlen.

Gibt es aus eurer Sicht etwas was gegen die Installation
spricht? Würde das sonst auch in den übrigen Räumen -Wohnzimmer, Flur,
Esszimmer- so umsetzen wollen. Im Wohnzimmer zusätzlich dimmbar.
Das alles immer mit zusätzlicher Raumbeleuchtung und
Entsprechend mehr Spots.

Vielen Dank für eure Hilfe und Antworten.

Grüße André
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Mr Fix-it
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So, 01.07.12, 22:46

Hallo André,

herzlich willkommen im Forum,

mir wäre das Leuchtmittel von Philips in Sachen Farbwiedergabe zu schlecht, die Master 4W hat einen Wert von 80 RA, das ist nicht wirklich viel. Abgesehen davon ist sie mit 170 lm nicht wirklich Lichtstark. Besser finde ich das Leuchtmittel von Toshiba:
http://www.leds.de/LED-Lampen-und-Leuch ... weiss.html
hier werden 304 lm bei 2700 k und 83 RA geboten, und das für nur 2,5 W mehr Leistungsaufnahme.

Klar ist die Toshiba teurer, aber je nachdem kannst Du eine oder zwei Leuchten einsparen, dann kommt es wieder gleich. Vor allem wegen der besseren Farbwiedergabe rate ich zu der Toshiba, wie hell es sein soll, kann jeder nur selbst entscheiden, mit wären 170 lm an der Decke zu wenige, auch als Grundbeleuchtung.

Gruß
Mr. Fix-it
Andre123
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So, 01.07.12, 23:50

Hallo Mr. Fix it,

zunächst besten Dank für Deine äußerst hilfreiche
Antwort. Da ich keinen Murks installieren möchte
sondern vielmehr an einer dauerhaft guten und zuverlässigen
Beleuchtungstechnik interessiert bin ist der Preisunterschied
in diesen Preisbereichen zu vernachlässigen.
Ansonsten spricht aber deiner Meinung nach nix gegen die
Grundkonstruktion des Direktanschlusses-Lebensdauer
etc?

Danke und angenehmen Abend noch euch allen

Grüße André
Johannes2
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Mo, 02.07.12, 03:42

Ich habe genau dieselbe Situation - Rigipsplatten mit GU10 Deckeneinbaustrahlern.
Es spricht überhaupt nichts dagegen.
Diese GU10 'Retrofit' LED sind 1:1 gegen Halogenlampen zu tauschen.

Bisher hatte ich 50W Halogen GU10 eingebaut (Wohnzimmer dimmbar, Küche, Flur), ich stelle jetzt auch schrittweise auf LED um.
Es gibt einige LED-Lampen, die länger als die üblichen Halogenbirnen sind (zB. die Philips MasterLED 7W GU10, auch die genannte Toshiba ist über 60 mm), diese würden bei mir kaum mehr passen bzw. wären ungünstig wegen der Luftzirkulation. Die normale (Halogen)Lampenhöhe ist ca. 55 mm, dies ist also je nach Höhe des Deckenhohlraums zu berücksichtigen.

Von Philips gibt es zB. ziemlich neu eine MasterLED mit 6W (dimmbar), oder ConsumerLED (nicht dimmbar) mit 5W.
Die wären einfach noch lichtstärker als die genannte 4W Version:

http://www.lichtlieferant.de/led-m-leds ... ilips.html
http://geizhals.at/789057

Empfehlenswert sind zB. auch Ledon und Osram.
Ich habe jetzt auch mal 3 Stk. Ledon 7W GU10 zum Testen bestellt.
Am besten mal von Marke des Vertrauens ein paar Testexemplare bestellen und sich das Licht vor Ort daheim anschauen.
Notfalls gibt's bei Onlinekäufen ja Rückgaberecht.
Bei den Preisen, die die LEDs aktuell haben (bei GU10 summiert sich's ja doch), sollte man schon Freude damit haben :wink:

Gruß Johannes
Andre123
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Mo, 02.07.12, 07:05

Guten Morgen Johannes,

auch Dir danke ich herzlich für die ausführliche Antwort und die nützlichen Informationen.
Ich bin beruhigt das die Ausgangssituation dem Grunde nach "unproblematisch" und in Ordnung ist.

Werde mir wohl besser auch ein paar Beispiellampen holen und diese dann vor Ort testen.
Ist schon alles ganz schön umfangreich und für Laien wirklich kompliziert.

Gut das ich alter Pfadfinder dieses fachkundige Forum entdeckt habe :D .

Danke und Grüße

Andre
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Mr Fix-it
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Mo, 02.07.12, 07:19

Hallo André,

doch, es spricht eine Menge dagegen ohne Netzteil und mit fertigen Leuchtmitteln zu arbeiten.

1. Lebensdauer:
Wenn ein fertiges Retrofit Leuchtmittel fünf Jahre durchhält, ist das in der Regel lange. Es gibt auch welche die tun es etwas länger, dafür sind andere schon nach einem Jahr hin, was nicht nur an der Zahl der Betriebsstunden liegt sondern im Wesentlichen daran, wie gut das Leuchtmittel seine Abwärme los wird. Die in den Leuchtmitteln eingebaute Stromquelle für die LED's ist das Problem. Wenn die eigentliche LED in dem Leuchtmittel noch keine 10% ihrer Lebenserwartung hinter sich hat, sind meist die Netzteil schon lange hin.

2. Die Lichtausbeute pro Watt:
Die meisten fertigen Retrofit Leuchtmittel schaffen nicht mehr als 40 - 50 lm/W, das ist nicht viel mehr als eine ESL, aber in jedem Fall weniger als eine Leuchtstoffröhre, die liegen zwischen 60 und 80 lm/W (diese hier:http://www.osram.de/osram_de/produkte/l ... /index.jsp)

3. Lichtfarbe und Farbwiedergabe sind nicht die besten, es gibt inzwischen LED's, die das besser können und noch bezahlbar sind.

Die Alternativ:
Leider gibt es derzeit nichts, was an Eigenbaulösungen heran reicht. Alle fertigen Leuchtmittel im LED-Bereich haben diese Schwächen. Wenn Du nicht mit viel Aufwand Deine Leuchten selbst bauen möchtest, wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als mit dem zufrieden zu sein, was es derzeit am Markt gibt. Es geht heller, mit mehr Watt, es gibt schlechtere und besser Farbwiedergabewerte aber optimal ist das noch nicht.
Im Eigenbau sind Leuchtmittel möglich mit einer Effizienz von bis zu 120 lm/W, damit schlägst Du jede Leuchtstoffröhre, ja jedes sonst so bekannte Leuchtmittel. Schau halt mal hier:
viewtopic.php?f=31&t=14751#p160574
viewtopic.php?t=14650#p159606
Zwei Beispiele für selbstgebaute Leuchten.
Unbedingt zu empfehlen: viewtopic.php?f=31&t=14712&hilit=SM_l%C3%B6ten#p160193 und die darin enthaltene Tabelle von ustoni.
Dort wird auch klar, das die Zwischenlösung in LED-Leisten und Modulen besteht.

Gruß
Mr. Fix-it
Andre123
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Mo, 02.07.12, 07:49

Hallo Mr. Fix-it,

ok versteh ich auch, danke für die gute Erläuterung.
Nun ja was soll ich sagen die nachträgliche Umrüstung der Gegebenheiten
ist in diesem Raum leider nicht mehr möglich.
Klingt fast so als sollte ich "einfach" Hochvolt Lampen installieren - da der Nutzen
im Vergleich zum Mehrpreis der LED-Spots aufgrund der Situation nicht gegeben sein
wird, oder ist dieser Schluss nicht korrekt?

Viele Grüße

André
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Mr Fix-it
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Mo, 02.07.12, 07:59

Hallo André,

nein, so kann man es nicht sehen, effizienter als Glühobst sind LED's alle mal, wir wollen ja nicht heizen sonder beleuchten. :wink:
Deine Frage war aber, ob es was besseres gibt, als LED-Leuchtmittel für 230 V, und da muss ich sagen: ja, und zwar:
Neonröhren, doch wer will die im Wohnzimmer, und Eigenbau LED-Leuchten. Glühobst, also normale Hochvoltleuchtmittel, sind keine Lösung.

Gruß
Mr. Fix-it

PS Neonröhren genau wie ESL enthalten Quecksilber, ich mag es nicht.
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contour7
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Do, 05.07.12, 12:45

Mr Fix-it hat geschrieben:PS Neonröhren genau wie ESL enthalten Quecksilber, ich mag es nicht.
Wenn Du`s weißt warum schreibst Du erst so`n Mist?
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stoske
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Do, 05.07.12, 12:54

Das ist kein Mist sondern ein ganz alltäglicher Umstand dessen Risiko jeder für sich
selbst beurteilen kann.

Ich möchte mal erwähnen, dass der Umgangston hier stark zu wünschen übrig lässt
und die Moderation keinen guten Job macht, eigentlich scheint sie gar nicht vorhanden
zu sein. Kann man hier nicht mal irgendwo die Netiquette hinpinnen?
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Mr Fix-it
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Do, 05.07.12, 13:13

Hallo contour7,

kein Mist, wertfreie Einstufung mit abschließender Meinungsergänzung, weil jeder selbst entscheiden muss, was er in sein Wohnzimmer hängt.

Wenn jemand eine souveräne Entscheidung treffen möchte, und davon gehe ich aus, wenn hier im Forum jemand was nachfragt, dann müssen demjenigen möglichst viel am besten alle, Informationen zur Entscheidungsfindung vorliegen. Dazu gehört unter Umständen auch, das es effiziente Lösungen mit "Nebenwirkung" gibt.

Alles hat zwei Seiten. Neonröhren sind sehr effizient, enthalten aber Giftstoffe (Spuren von ...), es ist halt mal so, das 230 V LED-Leuchtmittel noch nicht an eine Neonröhre heran kommen, was die Leistung lm/Watt sowie die Standzeit angeht. Erst mal muss egal sein, was drin ist, wichtig ist was raus kommt. Kann jeder halten wie er möchte, doch es gibt Abnehmer die können es sich nicht Leisten, auf die Neonröhre zu verzichten.

Ob Industrie, Gewerbe oder Haushalt, muss über längere Zeiträume ununterbrochen bei Kunstlicht gearbeitet werden und werden hohe Ansprüche an die Farbwiedergabe gestellt, dann sind Leuchtstoffleuchtmittel immer noch die günstigste Lösung. Anschaffungskosten, Standzeit, Energiekosten Austauschaufwand der Leuchtmittel, alles Daten die für die Neonröhre sprechen, einzig das enthaltene Schwermetall ist ein Nachteil, dessen Gewichtung jeder für sich selbst einschätzen muss.

Gruß
Mr. Fix-it
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