Ich habe mehrere Samsung GU 10 LED : http://www.leds.de/LED-Lampen-und-Leuch ... weiss.html
Diese werden mit 3.9 Watt Verbrauch angegeben. Wenn ich nun das Messprotokoll vom Lumitronix anschaue, dann ist von 19 mA (bei 230 V) die Rede, was dann 4.37 Watt ausmachen würde.
Nachdem ich den Verbrauch meiner 4 Leuchtmittel gemessen hatte, erhielt ich:
4.0-4.1 W
4.0-4.1 W
4.1-4.2 W
4.3-4.4 W
Alle Werte sind über den 3.9 Watt Herstellerangaben (hätte Samsung 4 W angegeben, wäre das ja kein Problem, wieso aber 3.9W - das sieht doch dann eher nach Betrug aus, da man ja angeblich weniger als 4 Watt verbaucht)
Sind solche Schwankungen von bis zu 10% innerhalb einer Modellreihe normal?
Welche sind nun die besseren LED? Kann man dies überhaupt sagen?
Verständnisproblem mit Wattangabe
Moderator: T.Hoffmann
- Sailor
- Moderator
- Beiträge: 9427
- Registriert: Di, 28.11.06, 22:16
- Wohnort: Saarland, Deutschland und die Welt
Mal abgesehen davon, dass 5% durchaus normal sind und Du sicher nicht Bedingungen zur Messwiderholung erfüllst (Temperatur, Leuchtdauer, ...), zweifle ich zuerst mal Deine Messung an.
Und das sollteste Du auch tun.
Jede Messung hat irgenwo kleine, versteckte Fehler, die bei einem hohen Genauigkeitsanspruch herausgerechnet werden Müssen.
Messungen mit Mehrfachmessgeräten oder Kombimessgeräten sind mit großen Fehlern behaftet, die im Handbuch beschrieben sin (sein sollen).
z.B.
Genauigkeit +/- 5 Prozent +/- 1 Digit
oder Genauigkeit +/- 1 vom Endwert +/- 1 Digit
sieh mal nach den Werten Deines Gerätes.
Bei den handelsüblichen einfachen Leistungsmessern ist der Ablesewert im unteren Leistungsbereich immer mit sehr viel Vorsicht zu geniessen, dieser Bereich ist eher zum Vergleich zweier Verbraucher untereinander in dem Sinne zu verwenden, welcher von den beiden benötigt weniger.
Und das sollteste Du auch tun.
Jede Messung hat irgenwo kleine, versteckte Fehler, die bei einem hohen Genauigkeitsanspruch herausgerechnet werden Müssen.
Messungen mit Mehrfachmessgeräten oder Kombimessgeräten sind mit großen Fehlern behaftet, die im Handbuch beschrieben sin (sein sollen).
z.B.
Genauigkeit +/- 5 Prozent +/- 1 Digit
oder Genauigkeit +/- 1 vom Endwert +/- 1 Digit
sieh mal nach den Werten Deines Gerätes.
Bei den handelsüblichen einfachen Leistungsmessern ist der Ablesewert im unteren Leistungsbereich immer mit sehr viel Vorsicht zu geniessen, dieser Bereich ist eher zum Vergleich zweier Verbraucher untereinander in dem Sinne zu verwenden, welcher von den beiden benötigt weniger.
Jeder Hersteller gibt einen Durchschnittswert bei solchen Angaben an. Wegen 0,5 Watt möglicher Differenz würde ich auch den Begriff "Betrug" vermutlich nicht heranziehen, was ist das schon im Vergleich zu 60 oder 100 Watt Glühbirnen die jahrelang in den Häusern gebrannt haben ohne dass sich da jemand groß darüber aufgeregt hat ?
Die 1 Digit Angabe hatte ich ja schon eingerechnet.
Genauigkeit ist bis 5 Watt 5%, danach 1%. Ich kann auch 2 Leuchten gleichzeitig messen, um die 1% Genauigkeit zu erhalten.
Die Messungenauigkeit hängt doch aber nicht vom Endverbraucher ab? Es ist doch sicherlich die Summe von a) eigentlicher Genauigkeit und b) Fertigungstoleranz des Messgerätes (da ja sicherlich nicht geeicht). Und es würde dann doch bedeuten, dass ich in diesem Messbereich immer zu viel messen würde? Dem widerspricht aber eine Messung einer 4W Philips, die nur 3,2 W verbraucht. Und ich messe bei der einen Samsung immer 5% mehr als bei den anderen.
Und was ist mit dem Messprotokoll von Lumitronix, die ja mit 230v & 19mA auch stark über den 3.9 W liegen? Deren Messung müsste man dann also auch anzweifeln?
Hat die Leuchtdauer bei LEDs denn überhaupt eine Auswirkung?
...
So - ich habe jetzt mal 2 der Lampen gleichzeitig gemessen - die erste und die letzte. Kein Unterschied zu den vorherigen Messergebnissen: 8.3-8.5 W
Nach 10 Minuten warmlaufen ist der Verbauch minimal auf 3.9-4.0 und 4.2-4.3 W gefallen.
Mir ging es hauptsächlich darum, ob solche Abweichungen normal sind - nicht darum ob man sie akzeptieren kann. Ich könnte die Lampe ja wieder zurückschicken und umtauschen. Will ich aber nicht.
Und auch, ob ich damit rechnen muss, dass so eine LED eine erhöhte Chance hat, vor den anderen ihren Geist aufzugeben.
Genauigkeit ist bis 5 Watt 5%, danach 1%. Ich kann auch 2 Leuchten gleichzeitig messen, um die 1% Genauigkeit zu erhalten.
Die Messungenauigkeit hängt doch aber nicht vom Endverbraucher ab? Es ist doch sicherlich die Summe von a) eigentlicher Genauigkeit und b) Fertigungstoleranz des Messgerätes (da ja sicherlich nicht geeicht). Und es würde dann doch bedeuten, dass ich in diesem Messbereich immer zu viel messen würde? Dem widerspricht aber eine Messung einer 4W Philips, die nur 3,2 W verbraucht. Und ich messe bei der einen Samsung immer 5% mehr als bei den anderen.
Und was ist mit dem Messprotokoll von Lumitronix, die ja mit 230v & 19mA auch stark über den 3.9 W liegen? Deren Messung müsste man dann also auch anzweifeln?
Hat die Leuchtdauer bei LEDs denn überhaupt eine Auswirkung?
...
So - ich habe jetzt mal 2 der Lampen gleichzeitig gemessen - die erste und die letzte. Kein Unterschied zu den vorherigen Messergebnissen: 8.3-8.5 W
Nach 10 Minuten warmlaufen ist der Verbauch minimal auf 3.9-4.0 und 4.2-4.3 W gefallen.
Das würde ich machen, wenn es für alle Lampen so wäre. In meinem Fall ist ja eigentlich nur eine betroffen. 0.5 Watt sind natürlich vernachlässigbar, aber es sind mehr als 10% Abweichung. Und bei der berechnung der Effizienz (Lumen/Watt) macht es schon einen großen Unterschied. Wobei ich dann wieder unterstellen würde, dass die Lumenwerte identisch wären. Was höchstwahrscheinlich nicht der Fall ist,Wegen 0,5 Watt möglicher Differenz würde ich auch den Begriff "Betrug" vermutlich nicht heranziehen
Mir ging es hauptsächlich darum, ob solche Abweichungen normal sind - nicht darum ob man sie akzeptieren kann. Ich könnte die Lampe ja wieder zurückschicken und umtauschen. Will ich aber nicht.
Und auch, ob ich damit rechnen muss, dass so eine LED eine erhöhte Chance hat, vor den anderen ihren Geist aufzugeben.
- Sailor
- Moderator
- Beiträge: 9427
- Registriert: Di, 28.11.06, 22:16
- Wohnort: Saarland, Deutschland und die Welt
Mit Toleranzen und Abweichungen vom Normwert bist Du im ganzen Leben umgeben, genau so wie mit dem Wirkungsgrad. Du bekommst ja noch nicht mal die Suppe verlustfrei ais dem Teller, und vorher war im Topf auch noch ein Rest ...
Die Fertigung von Halbleitern erfolgt in Reiräumen unter Bedingungen, die unseren Krankenhäusern gut anstehen würden.
Trotzdem kommt es durch Verunreinigungen, die teilweise auch aus der Gruppe der eingesetzten Elemente kommt, zu unterschiedlichen Ergebnissen beim Endprodukt, hier der LED.
Um für die Weiterverarbeitung reproduzierbare Ergebnisse zu erreichen, werden die LED´s daher in Gruppen fast identischer Eigenschaften zusammengefasst, wobei andere Eigenschaften dann stärker schwanken dürfen.
Z.B. lässt man den Lichtstrom eines Binnings mit 10 Lumen zu, muss eine größere Streuung in der Vorwärtsspannung in Kauf genommen werden, das können dann auch schon mal 0,4 Volt Streuung bei gleichem Strom sein.
Wie diese Zusammenhänge sind, ist in den Binningtabellen der Datenblätter hinterlegt.
Das ist ein halbleiterspezifisches Problem, bei Transistoren kann es zum beispiel sein, dass ein Exemplar eine Verstärkun von 100 erreicht, ein anderes des gleichen Typs aber 500.
Ausgeglichen wird das in der späteren Schaltung, bei der der Entwickler diese Möglichkeiten berücksichtigt. Nur Bastler in ihrer Einzelschaltung oder Spezialschaltungen gehen mit dem ihnen körperlich vorliegenden Exemplar an die Grenze. Eine weitere Schaltung mit gleichen Bauteilen wird dann aber nicht mehr oder nicht mehr genau so funktionieren.
Wenn ich überlege, dass die Halbleitertechnik noch nicht so alt ist wie ich und empfindlich die ersten Bauelemente waren wundere ich mich nur noch über die Entwicklung dieser Technik.
Meine Anmerkung zur Messung war nicht auf Dich gemünzt, sondern generell. Wr misst misst Mist. Eine Messung ohne Hinterfragung bzw. Interpredation des Ergebnisses taugt nichts. Dass Du Dir Gedanken gemacht hast, ist schon eher die Ausnahme. Und die Digitalanzeige verführt dazu noch zu einer fatalen Anzeigegläubigkeit.
Die Frage der Genauigkeit bzw. der Toleranz ist eine Frage der Definition, also wie weit der Gesetzgeber, eine wie immer geartete Norm oder eine private Abmachung oder ... den Wertebereich zulässt.
Die Frage des Betruges ist ein juristischer Begriff, der mit der Genauigkeit bzw. der Toleranz nichts zu tun hat. Da muss zuerst mal die Absicht bestehen, den anderen zu betrügen. Und das kann bei 0,01 % Abweichung der Fall in einer anderen Konstellation bei 500 % Abweichung nicht.
Die Fertigung von Halbleitern erfolgt in Reiräumen unter Bedingungen, die unseren Krankenhäusern gut anstehen würden.
Trotzdem kommt es durch Verunreinigungen, die teilweise auch aus der Gruppe der eingesetzten Elemente kommt, zu unterschiedlichen Ergebnissen beim Endprodukt, hier der LED.
Um für die Weiterverarbeitung reproduzierbare Ergebnisse zu erreichen, werden die LED´s daher in Gruppen fast identischer Eigenschaften zusammengefasst, wobei andere Eigenschaften dann stärker schwanken dürfen.
Z.B. lässt man den Lichtstrom eines Binnings mit 10 Lumen zu, muss eine größere Streuung in der Vorwärtsspannung in Kauf genommen werden, das können dann auch schon mal 0,4 Volt Streuung bei gleichem Strom sein.
Wie diese Zusammenhänge sind, ist in den Binningtabellen der Datenblätter hinterlegt.
Das ist ein halbleiterspezifisches Problem, bei Transistoren kann es zum beispiel sein, dass ein Exemplar eine Verstärkun von 100 erreicht, ein anderes des gleichen Typs aber 500.
Ausgeglichen wird das in der späteren Schaltung, bei der der Entwickler diese Möglichkeiten berücksichtigt. Nur Bastler in ihrer Einzelschaltung oder Spezialschaltungen gehen mit dem ihnen körperlich vorliegenden Exemplar an die Grenze. Eine weitere Schaltung mit gleichen Bauteilen wird dann aber nicht mehr oder nicht mehr genau so funktionieren.
Wenn ich überlege, dass die Halbleitertechnik noch nicht so alt ist wie ich und empfindlich die ersten Bauelemente waren wundere ich mich nur noch über die Entwicklung dieser Technik.
Meine Anmerkung zur Messung war nicht auf Dich gemünzt, sondern generell. Wr misst misst Mist. Eine Messung ohne Hinterfragung bzw. Interpredation des Ergebnisses taugt nichts. Dass Du Dir Gedanken gemacht hast, ist schon eher die Ausnahme. Und die Digitalanzeige verführt dazu noch zu einer fatalen Anzeigegläubigkeit.
Die Frage der Genauigkeit bzw. der Toleranz ist eine Frage der Definition, also wie weit der Gesetzgeber, eine wie immer geartete Norm oder eine private Abmachung oder ... den Wertebereich zulässt.
Die Frage des Betruges ist ein juristischer Begriff, der mit der Genauigkeit bzw. der Toleranz nichts zu tun hat. Da muss zuerst mal die Absicht bestehen, den anderen zu betrügen. Und das kann bei 0,01 % Abweichung der Fall in einer anderen Konstellation bei 500 % Abweichung nicht.
Worauf?HD2000 hat geschrieben:Hat die Leuchtdauer bei LEDs denn überhaupt eine Auswirkung?
- Beatbuzzer
- Auserwählter

- Beiträge: 3177
- Registriert: Fr, 17.08.07, 11:02
- Wohnort: Alfeld / Niedersachsen
- Kontaktdaten:
Wie du hier selbst festgestellt hast, wobei wir die genauen Leistungswerte jetzt mal ausklammern. Eine Tendenz hingegen kann man mit solchen Geräten aber schon aufzeigen.HD2000 hat geschrieben: Nach 10 Minuten warmlaufen ist der Verbauch minimal auf 3.9-4.0 und 4.2-4.3 W gefallen.
Wenn die LED warm wird, sinkt ihre Flussspannung, der Strom durch sie bleibt aber konstant. Da die Leistung das Produkt aus Spannung und Strom ist, sinkt diese mit steigender Temperatur ab.
Allerdings sinkt auch der Lichtstrom der LED mit steigender Temperatur recht stark, weshalb es natürlich keine Erhöhung des Wirkungsgrades gibt, sondern eine Verschlechterung.
- Sailor
- Moderator
- Beiträge: 9427
- Registriert: Di, 28.11.06, 22:16
- Wohnort: Saarland, Deutschland und die Welt
Ja, je wärmer die LED wird, desto geringer ist die Lichtausbeute, die Effizienz sinkt. Deshalb ist eine gut angepasster Kühlkörper effizienzsteigernd und nebenbei auch noch lebensverlängernd.
Bei Retrofit ist das schon ein Kompromiss, der Konstrukteur muss sich ja an Platz und Form des nachzubildenden Objekts halten und kann nicht eine optimale Form für den Zweck konstruieren und wenn der Kunde das Ding noch in einen kleinen geschlossenen Leuchtenschirm ....
Bei Retrofit ist das schon ein Kompromiss, der Konstrukteur muss sich ja an Platz und Form des nachzubildenden Objekts halten und kann nicht eine optimale Form für den Zweck konstruieren und wenn der Kunde das Ding noch in einen kleinen geschlossenen Leuchtenschirm ....
- Sailor
- Moderator
- Beiträge: 9427
- Registriert: Di, 28.11.06, 22:16
- Wohnort: Saarland, Deutschland und die Welt
Ja, deshalb machen einige Hersteller die Effizenzprüfung unter sehr kurzen Zeiten.
Sie Dir mal das Datenblatt einer beliebigen High-Power-LED an. Die Seite mit den Diagrammen erzählt sehr viel von den Spielregeln, denen eine LED unterworfen ist.
Wenn Du mit einem Diagramm nicht klarkommst, können wir ihn hier gemeinsam analysieren.
Sie Dir mal das Datenblatt einer beliebigen High-Power-LED an. Die Seite mit den Diagrammen erzählt sehr viel von den Spielregeln, denen eine LED unterworfen ist.
Wenn Du mit einem Diagramm nicht klarkommst, können wir ihn hier gemeinsam analysieren.
Ich habe mir mal das Datenblatt der Cree XM-L T6 http://www.leds.de/out/media/XLampXM-L.pdf angeschaut:
RELATIVE SPECTRAL POWER DISTRIBUTION
keine Ahnung, denke aber, dass das für mich uninteressant ist?
RELATIVE FLUX VS. JUNCTION TEMPERATURE
Ich fand schon interessant, dass das fast linear ist.
ELECTRICAL CHARACTERISTICS (TJ = 25°C)
Damit kann ich nicht wirklich etwas anfangen. Egal wie ich versuche, es zu interpretieren, es passt irgendwie nicht. Vor allem wenn ich an R=U/I denke.
Ich würde aber denken, dass bei einer Spannung von 3 V ca. 1.1 A benötigt werden.
THERMAL DESIGN
sagt mir gar nichts. Vor allem °C/W Einheiten.
RELATIVE FLUX VS. CURRENT (TJ = 25°C)
Die von Euch immer wieder erwähnte Effizienzkurve? ! Wirkungsgrad bei niedrigerem Strom besser.
TYPICAL SPATIAL DISTRIBUTION
Abstrahlwinkel ist 125°. Man sieht sehr schön, dass dort (bei ca. 60°) die Grenze für die 60% der Maximalausleuchtung ist.
RELATIVE SPECTRAL POWER DISTRIBUTION
keine Ahnung, denke aber, dass das für mich uninteressant ist?
RELATIVE FLUX VS. JUNCTION TEMPERATURE
Ich fand schon interessant, dass das fast linear ist.
ELECTRICAL CHARACTERISTICS (TJ = 25°C)
Damit kann ich nicht wirklich etwas anfangen. Egal wie ich versuche, es zu interpretieren, es passt irgendwie nicht. Vor allem wenn ich an R=U/I denke.
Ich würde aber denken, dass bei einer Spannung von 3 V ca. 1.1 A benötigt werden.
THERMAL DESIGN
sagt mir gar nichts. Vor allem °C/W Einheiten.
RELATIVE FLUX VS. CURRENT (TJ = 25°C)
Die von Euch immer wieder erwähnte Effizienzkurve? ! Wirkungsgrad bei niedrigerem Strom besser.
TYPICAL SPATIAL DISTRIBUTION
Abstrahlwinkel ist 125°. Man sieht sehr schön, dass dort (bei ca. 60°) die Grenze für die 60% der Maximalausleuchtung ist.
- Sailor
- Moderator
- Beiträge: 9427
- Registriert: Di, 28.11.06, 22:16
- Wohnort: Saarland, Deutschland und die Welt
Bei dieser Kurve haben auch viele Elektriker ein Problem. Bei der Schaltungskonstruktion ist sie die wichtigste Kurve, sie bildet den Schlüssel für den Zugang zur LED.HD2000 hat geschrieben:Damit kann ich nicht wirklich etwas anfangen. Egal wie ich versuche, es zu interpretieren, es passt irgendwie nicht. Vor allem wenn ich an R=U/I denke.
Ich würde aber denken, dass bei einer Spannung von 3 V ca. 1.1 A benötigt werden.
U = R x I wird im Zusammenhang mit einem Widerstand gelernt, der fest ist. Dann ist es so, dass die Erhöhung der Spannung um einen bestimmten Wert auch immer eine Erhöhung des Stromes um einen bestimmten Wert zur Folge hat und dass Spannung und Strom immer im gleichen Verhältnis zueinander stehen.^
Diese Kurve zeigt nun ein ganz anderes Verhalten der LED (eine LED-Kurve mit kleinerem Strom zeigt es noch besser).
Der Widerstand der LED ist bei kleinen Spannungen sehr hoch, bei Spannungen so ab etwa 2 Volt und darunter geht er gegen Unendlich - die LED wird ein Isolator.
Bei etwa 2,5 bis 2,8 Volt kommt die LED so langsam in Schwung, der Widerstand wird kleiner um bei etwa 3,1 bis 3,5 Volt den Arbeitspunktebereich zu erreichen und über über dem obersten Arbeitspunkt ab etwa 3,7 Volt wird der Widerstand so schnell kleiner dass die LED zerstört wird.
Der Widerstand der LED ist also nicht fest, wie in unserem Lehrbeispiel ohmscher Widerstand, vielmehr ist er durch die Spannung variabel.
Deshalb wird die LED über den Strom betrieben. Es wird viel Stromänderung für eine kleine Spannungsänderung (und damit auch Widerstandsänderung) benötigt. Umgekehrt führt eine kleine Spannungsänderung im Bereich ab und oberhalb der Arbeitspunkte zu einer großen Widerstandsänderung und damit zu einer großen Stromänderung.
Kurz gesagt: Die LED ist ein spannungsabhängiger Widerstand.
Zur Kurve noch ein Wort: Dies ist eine typische Kurve, links und rechts von ihr stehen unendlich viele mehr oder weniger parallel verlaufende. In welchen Grenzen steht ebenfalls im Datenblatt. Im von Dir verlinkten leider nur mit Maximumgrenze bei 700 mA, sonst weist Cree nur darauf hin, dass es eine typische Kurve ist. Andere Hersteller machen das besser, indem sie Minimum und Maximum wenigstens für einen Arbeitsbereich angeben. Dafür ist der Widerstandsverlauf durch die logarithmische darstellung nicht mehr so schön zu erkennen.
Man hätte somit auch eine Formel angeben können? Die visuelle Ausgabe ist aber 'verständlicher'.
Also statt I=U/R eine Formal wie I = U / f1( U ) = f2( U ) (da R spannungsabhängig ist, lässt sich der Widerstand ja sicherlich in dieser Formel funktionsmäßig (f1 & f2 wären entsprechende Funktionen) eliminieren)
Oder existiert da keine wirkliche Formel und man misst nur die Ergebnisse und stellt sich grafisch dar?
Edit:
'typische' Kurve bedeutet ja eigentlich, dass es keine Formel gibt. Es sei denn es ist noch eine weitere Variable im Spiel.
Also statt I=U/R eine Formal wie I = U / f1( U ) = f2( U ) (da R spannungsabhängig ist, lässt sich der Widerstand ja sicherlich in dieser Formel funktionsmäßig (f1 & f2 wären entsprechende Funktionen) eliminieren)
Oder existiert da keine wirkliche Formel und man misst nur die Ergebnisse und stellt sich grafisch dar?
Edit:
'typische' Kurve bedeutet ja eigentlich, dass es keine Formel gibt. Es sei denn es ist noch eine weitere Variable im Spiel.
- Sailor
- Moderator
- Beiträge: 9427
- Registriert: Di, 28.11.06, 22:16
- Wohnort: Saarland, Deutschland und die Welt
Wie Du im Edit angemerkt hast, es ist eine typische Kurve.
Kleinste Verunreinigungen (kleiner als 1 ppm) führen zu einem etwas anderen Verhalten des Halbleitermaterials aber auch schon der unterschiedliche Einbau der Dotierung ins Ausgangsmaterial hal Auswirkungen (ein Atom weiter Rechts oder links im sonst homogenen Verbund).
Wenn Du es genauer wissen willst, such mal zuerst nach Halbleiter und Dotierung. Dotierung meint die gesteuerte Verunreinigung eines Halbleitermaterials mit dem Ziel, ein gewünschtes Ergebnis zu erreichen.
Die typische Kurve entsteht, wenn bei der Herstellunng des Halbleiters und bei der späteren Herstellung der LED daraus alles stimmt.
Als Anwender bzw. Konstrukteur in der LED-Technik (manchmal auch als Verbraucher, aber eher sehr selten) interessierem mich jedoch grundsätzlich nur 2 Bereiche der Kurve:
1. Der Bereich um die möglichen Arbeitspunkte mit dem Verschiebebereich nach links und rechts (z.B. bei 700 mA min 2,8 Volt, typ. 3,1 Volt, max 3,5 Volt), wenn ich nicht eine Spannungsbinning bestelle, das nur engere Grenzen zulässt und
2. der Bereich unterhalb der Arbeitspunkte, als ab etwa welcher Spannung der Widerstand gegen unendlich geht. Dieser Bereich ist bei Akku-gestützten Schaltungen u.U. interessant, weil durch diese Eigenschaft der LED ohne weitere Bauteile für einen ausreichenden Schutz vor Tiefentladung gesorgt ist.
"Bei einem Auto mit LED-Standlicht wird die Batterie nie leer."
Stimmt natürlich so absolut nicht, aber die LED ist der kleinste Faktor bei der Entladung. Schon die Selbstentladung ist ab einer bestimmbaren Spannung größer als die Entladung durch den Verbraucher LED,
Durch das "mehr oder weniger" ergibt sich schon, dass sie nicht in einer Formel zu fassen ist.Sailor hat geschrieben:Dies ist eine typische Kurve, links und rechts von ihr stehen unendlich viele mehr oder weniger parallel verlaufende.
Kleinste Verunreinigungen (kleiner als 1 ppm) führen zu einem etwas anderen Verhalten des Halbleitermaterials aber auch schon der unterschiedliche Einbau der Dotierung ins Ausgangsmaterial hal Auswirkungen (ein Atom weiter Rechts oder links im sonst homogenen Verbund).
Wenn Du es genauer wissen willst, such mal zuerst nach Halbleiter und Dotierung. Dotierung meint die gesteuerte Verunreinigung eines Halbleitermaterials mit dem Ziel, ein gewünschtes Ergebnis zu erreichen.
Die typische Kurve entsteht, wenn bei der Herstellunng des Halbleiters und bei der späteren Herstellung der LED daraus alles stimmt.
Als Anwender bzw. Konstrukteur in der LED-Technik (manchmal auch als Verbraucher, aber eher sehr selten) interessierem mich jedoch grundsätzlich nur 2 Bereiche der Kurve:
1. Der Bereich um die möglichen Arbeitspunkte mit dem Verschiebebereich nach links und rechts (z.B. bei 700 mA min 2,8 Volt, typ. 3,1 Volt, max 3,5 Volt), wenn ich nicht eine Spannungsbinning bestelle, das nur engere Grenzen zulässt und
2. der Bereich unterhalb der Arbeitspunkte, als ab etwa welcher Spannung der Widerstand gegen unendlich geht. Dieser Bereich ist bei Akku-gestützten Schaltungen u.U. interessant, weil durch diese Eigenschaft der LED ohne weitere Bauteile für einen ausreichenden Schutz vor Tiefentladung gesorgt ist.
"Bei einem Auto mit LED-Standlicht wird die Batterie nie leer."
Stimmt natürlich so absolut nicht, aber die LED ist der kleinste Faktor bei der Entladung. Schon die Selbstentladung ist ab einer bestimmbaren Spannung größer als die Entladung durch den Verbraucher LED,

