Aus Matrix mach' POP-LED --> Wirkungsgrad um 23% steigern!

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Moderator: T.Hoffmann

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Sa, 05.03.11, 15:59

Einfach die Vorwiderstände (ich vermute 47 Ohm) durch 2,2 bis 4,7 Ohm ersetzen. Selbst ein plumpes überbrücken wäre denkbar, da
a) die thermische Kopplung der LEDs auf einer Matrix recht gut ist
b) ca. 70 mA pro Strang (also einer der drei 3er-Reihen innerhalb eines Matrix-Elements) noch <50% des zulässigen LED-Stroms von max. 150 mA sind.
c) bei höherem Strom durch einen der 3 Stränge sich auch eine etwas höhere Vorwärtsspannung einstellt, was dann dazu führt, dass die anderen Stränge mehr Strom bekommen und verhindern, dass der Strom für den Strang mit der niedrigsten Vorwärtsspannung zu hoch wird
d) bis auf die wenigen Ausnahmen, bei denen Lumitronix eine neue LED-Rolle* anbrechen musste die Vorwärtsspannung aller LEDs auf einem Matrix-Element sehr nah beieinander liegen dürfte ES SEI DENN, DER BESTÜCKUNGSAUTOMAT BESTÜCKT NICHT EIN ELEMENT NACH DEM ANDEREN, SONDERN QUER-BEET ÜBER DEN GANZEN NUTZEN!
Hier könnte sich evtl. Lumitronix zu äußern, ggf. ja die Programmierung des Bestückungsautomaten in Zukunft so anpassen --- es ist ja um Unterschiedliche Farbkoordinaten auf einem Element zu vermeiden eigentlich ohnehin notwenig, dafür zu sorgen, dass auf einem Matrix-Element immer nur LEDs aus einer Rolle enthalten sind. Und auch weil die nächste Rolle evtl. ein anderes Helligkeits-Ranking hat.
*) Vermutlich wird der "Verschnitt" an LEDs bei Rollenwechsel ohnehin weggeworfen oder verschenkt oder einzeln verkauft.

Aber um Unterschiedliche Vorwärtsspannungen noch besser zu kompensieren, wäre eben ein Widerstand von IMHO 2,2 bis 4,7 Ohm die sicherere Variante. Man kann die 4,7 Ohm auch einfach parallel auf den vorhandenen Widerstand löten.

An 4,7 Ohm pro 67 mA-Strang fallen ca. 0,3V ab. (An den vorhandenen 47 Ohm ca. 3V).

Jetzt kann man ein Matrix-Element sozusagen als eine große "POP-LED" (Package-on-PCB-LED ;-) ) bezeichnen und betrachten.
Vorwärtsspannung ca. 9V, Strom 200 mA.

Diese Matrix-Elemente ("9V-LEDs") kann man nun z.B. alle in Reihe verschalten und an einer KSQ betreiben. Selbst eine 350 mA-KSQ ginge bei Montage auf Kühlblech, da ja einerseits die LEDs bis 150 mA dürfen und die Hitze der Vorwiderstände entfällt.
12V*0,2A=2,4 Watt
9,3V*0,35A=3,22 Watt
Bei 250 mA stellen sich 2,3 Watt ein, das Element wird also nicht heißer als bei 12V-Betrieb mit 200 mA.

ACHTUNG:
Jetzt ist selbstverständlich eine Konstantstromquelle erforderlich!!!
Die massiv verringerten Vorwiderstände sind als nicht existent zu betrachten und dienen ausschließlich der Vorwärtsspannungs-Kompensation innerhalb eines Matrix-Elements! Das Element verhält sich nach außen wie eine normale LED!

Ergebnis 23% höhere Effizienz! Bei 250-350 mA auch noch mehr Licht.

450 mA (intern 3x150 mA) wären theoretisch insgesamt erlaubt, aber es kann sein, dass dann einer der Stränge schon über 150 mA betrieben würde und außerdem ist es keine Alu-Platine, d.h. die Wärmeabfuhr von den Lötstellen der LEDs ist u.U. nicht mehr ausreichend schnell gegeben, das kann übrigens sogar schon bei 250 mA der Fall sein, denn die Hitze der Original-Widerstände entsteht ja nicht an der LED, sondern zwischen 2 LEDs! (Denke aber nicht, dass das so knapp kalkuliert ist, dass 250 mA problematisch werden würden).

PS: da man nun in Reihe verschalten muss, eignet sich diese Maßnahme nur, um die Elemente auseinandergebrochen zu betreiben.
Wenn man per Hand-Vermessung sicherstellt, dass die Vorwärtsspannungen alle LED-Reihen auf einer 3x3-Matrix (also 81 LEDs um <50 mV voneinander abweicht UND das ganze so befestigt, dass es überall gleich gut oder gleich schlecht gekühlt wird, dann könnte man aber auch aus einer 81-LED-Matrix eine 9,3V-"81-Chip-POP-LED" machen --- die wäre dann für 1800 bis 2250 mA geeignet)
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C.Hoffmann
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Sa, 05.03.11, 16:42

Der Vollständigkeithalber möchte ich die hier angesprochene Sache aber auch noch aus einem anderen Blickwinkel beleuchten:
- Garantieverlust
- Hoher Aufwand
- Durch die KSQ deutlich höherere Kosten
- Reduziertes Leistungsmaximum (KSQs sind nicht in den selben Leistungsklassen erhältlich wie Netzteile)
- Inkompatibilität zur SuperFlux-Reihe
- Flimmern/Flackern/Inkompatibilitätsprobleme beim dimmen/steuern möglich
- Geringere Lebensdauer des Gesamtsystems durch höhere Komplexität und mehr Bauteile möglich

Die Effizienzsteigerung kommt auch nicht zwangsläufig zustande. Je nach KSQ-Effizienz ist es möglich, dass es keine oder nur geringere Steierung gibt. Unseres Erachtens wiegen die Vorteile die Nachteile nicht auf.

Ein Matrix Segment kostet pro Jahr DAUERbetrieb 4,16€ an Strom. Eine Effizenzsteigerung um 23% bedeutet eine Stromkostenersparnis von 95 Cent pro Jahr Dauerbetrieb bzw. 11 Cent pro Jahr Normalbetrieb (3h/Tag). Eigentlich lässt sich der Umbau daher nur noch mit ökologischen Argumenten begründen... wenn ich mir aber den erhöhten Aufwand durch das Löten und die Herstellung der zusätzlichen Komponenten anschaue, ist vermutlich selbst das hinfällig.
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Sa, 05.03.11, 17:54

Danke für die Anleitung. Somit wird die Matrix für mich nun doch noch interessant.
Kannst Du eine KSQ empfehlen?
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Sa, 05.03.11, 20:09

C.Hoffmann hat geschrieben:Der Vollständigkeithalber möchte ich die hier angesprochene Sache aber auch noch aus einem anderen Blickwinkel beleuchten:
- Garantieverlust
Ist klar!
C.Hoffmann hat geschrieben: - Hoher Aufwand
Naja, 3 Widerstände einfach drüberlöten ist nicht sooo kompliziert, da werden von den Usern hier z.T. ganz erheblich aufwändigere Sachen gemacht.
C.Hoffmann hat geschrieben: - Durch die KSQ deutlich höherere Kosten
Das kann man so nicht gelten lassen, eine 230V-KSQ ist ja gleichzeitig auch ein Netzteil, das ohnehin her muss und auch nicht teurer.
C.Hoffmann hat geschrieben: - Reduziertes Leistungsmaximum (KSQs sind nicht in den selben Leistungsklassen erhältlich wie Netzteile)
Naja, man kann mit dieser Modifikation ohnehin nicht zu viele in Reihe schalten, da die Spannung dann schnell gefährlich wird. Bei 6 oder 7 Stück sollte man aufhören. Will man aber bei 12V 108 Elemente parallel betreiben, ergeben sich 22A durch die Strippen, das reduziert den Wirkungsgrad weiter und auch die Helligkeit, da etwas Spannung an den (so kurz wie möglich zu haltenden) Zuleitungen abfällt.
C.Hoffmann hat geschrieben: - Inkompatibilität zur SuperFlux-Reihe
Dürfte für Anwender der neuen Matrix irrelvant sein, zumindest für mich ist das komplett irrelevant.
C.Hoffmann hat geschrieben: - Flimmern/Flackern/Inkompatibilitätsprobleme beim dimmen/steuern möglich
Dimmen mit 230V-KSQ ist ganz normal möglich, wenn diese Netzseitig dimmbar ist (so ein Produkt fehlt in eurem Shop aber noch). Und dimmen mit externer Niederspannungs-KSQ (die dann in der Tat Zusatzkosten verursacht) ist auch nicht anders als mit anderen LEDs
C.Hoffmann hat geschrieben: - Geringere Lebensdauer des Gesamtsystems durch höhere Komplexität und mehr Bauteile möglich
Die zusätzlichen Widerstände sind nicht anfälliger als die bereits verbauten, eine 230V-KSQ eines Markenherstellers wie MeanWell ist auch nicht anfälliger als ein 12V-Netzteil eines Markenherstellers wie MeanWell
C.Hoffmann hat geschrieben:
Die Effizienzsteigerung kommt auch nicht zwangsläufig zustande. Je nach KSQ-Effizienz ist es möglich, dass es keine oder nur geringere Steierung gibt. Unseres Erachtens wiegen die Vorteile die Nachteile nicht auf.
Eine ZUSÄTZLICHE getaktete KSQ hat in der Tat u.U. nur ca. 90% Wirkungsgrad, es gibt aber auch welche mit 96-98% (Verpolschutzdiode muss selbstverständlich überbrückt sein) --- nutzt man aber eine 230V-KSQ sieht das schon wieder ganz anders aus, die hat auch nicht mehr Verluste, aufgrund der höheren Ausgangsspannung eher weniger als ein 12V-Netzteil (bei gleichem Hersteller, gleicher Qualität) --- 80-90% Wirkungsgrad sollte man schon heute und in den nächsten Jahren vermutlich bis 95-98% Wirkungsgrad kaufen können, auf 70-80% kommen auch günstige Consumer-230V-KSQs wie die von EagleRise (ab ca. 30V Ausgangsspannung) heute schon.
C.Hoffmann hat geschrieben:

Ein Matrix Segment kostet pro Jahr DAUERbetrieb 4,16€ an Strom. Eine Effizenzsteigerung um 23% bedeutet eine Stromkostenersparnis von 95 Cent pro Jahr Dauerbetrieb bzw. 11 Cent pro Jahr Normalbetrieb (3h/Tag). Eigentlich lässt sich der Umbau daher nur noch mit ökologischen Argumenten begründen... wenn ich mir aber den erhöhten Aufwand durch das Löten und die Herstellung der zusätzlichen Komponenten anschaue, ist vermutlich selbst das hinfällig.
Also ich sehe außer den Widerständen nichts zusätzliches, zumindest nicht bei kleinen Installationen, für sehr viele Elemente gilt das schon, da ist dann ein fettes 12V-Netzteil billiger. Aber ein fettes 30V-Netzteil würde weniger Leitungsverluste und mehr Effizienz bedeuten, wären die 9 LDS auf den Elementen alle in einer in Reihe verschaltet.

Bei 108 Segmenten 449,28€ im Jahr, Ersparnis 102,60€ im Jahr ... das sieht doch schon nach mehr aus. Nach nur 7 Jahren hat man die ganzen 729€ für die 9x12-Matrix wieder raus :mrgreen: Man muss aber zugegeben selbst für eine Ladengeschäftsbeleuchtung noch ca. dritteln, bei 3h/Tag ist noch weniger relevant.

Aber man muss 324 Widerstände = 648 Lötstellen bearbeiten bei einem 9x12-Panel (das ist allerdings weniger Aufwand als es auf den ersten Blick scheint), viel schlimmer ist, dass man das ganze nicht mehr am Stück lassen kann, da man es ja in Reihe schalten muss. Und eine Reichenschaltung von 108 "POP-LEDs" mit 9,3V würde 1004,4 Volt bedeuten... auch völlig unpraktikabel. Und bei Teilausfall natürlich auch doof, man muss sofort reagieren, bei Parallelschaltung kann man defekte Segmente einfach ignorieren, stört den Rest ja nicht.

Es gibt durchaus Vorteile der Parallelschaltung, das bestreite ich gar nicht. Aber die Reihenschaltung hat in gewissen Grenzen auch Vorteile. Deshalb hätte ich es ja besser gefunden, wenn alle 9 LEDs in Reihe verschaltet wären, dann noch ein Vorwiderstand und das ganze würde auch 30 Volt (statt 12 Volt) laufen, wäre immerhin allein dadurch schon 17% effizienter, wäre nicht teurer, nahezu genauso zuverlässig (IMHO SEHR unwahrscheinlich, dass bei einer Nichia-Lighting-Class-LED der Bond-Draht abreißt) und ganauso simpel zu verdrahten und zu steuern wie jetzt mit 12V.

Aber das Thema hatten wir ja bereits, ich denke aber, bei einer Platinen-Überarbeitung wäre eine Alternativ-Bestückungs-Option, z.B. mittels ab Werk nicht bestückter Widerstände durchaus eine Überlegung Wert. Wenn man einen ganzen Laden damit beleuchten möchte, sinkt dann auch der notwendige Leuitungsquerschnitt.
Weiterhin möchte ich anregen, die Kuperleiterbahnen zu den LEDs ca. 3x so breit zu machen, damit die Wärme schneller zum FR4-Material übergeht und evtl. noch zusätzliche Durchkontaktierungen nach unten, um die Wärme schneller zur Rückseite zu bringen. (weniger relevant). Natürlich muss die Stromtragfähigkeit der Flächen weiterhin hoch sein. BTW: Bei einer 9x12-Anrodnung (108 Elemente) sind ca. 22 Ampère notwendig, die sollte man doch sicherlich ohnehin an mehren, möglichst weit auseinanderliegenden Punkten einspeisen, oder? (22A gibt so ein Steckverbinder und die Leiterbahnen am Teckverbinder ja gar nicht her!)

Ich sehe das Hauptproblem bei Reihenschaltung vor allem in den sich sehr schnell ergebenden hohen Spannungen --- 9 Segmente à 9,3V sind ja schon satte 83,7V! Mit 24 Segmenten + Sieb-Elko + Vorwiderstand + Gleichrichter könnte man das ganze wie eine Achriche gar direkt an 230V betreiben (Ich empfehle das aufgrund der Gefährlichkeit aber AUF GAR KEINEN FALL! Das meine ich ernst!)
Man könnte jetzt natürlich auch eine 350-mA-KSQ hernehmen und daran z.B. 2x 4 Elemante in Reihe schalten --- Da muss dann aber a) noch ein ca. 15-Ohm-Widerstand vor jeden Strang, damit variierende Vorwärtsspannungen der beiden Reihen halbwegs kompensiert werden, Optimal und empfohlen ist das natürlich nicht gerade, aber machbar, wenn die beiden Stränge auf einer gemeinsamen Kühlfläche montiert sind sollte es sogar gar kein Problem geben, fällt ein Strang aus, bekommt der andere aber den vollen Strom alleine, da innerhalb jedes Strangs aber wieder 3 LEDs parallel sind, hat man eigentlich 6 parallele Stränge.

Letztlich muss jeder selbst wissen, was er macht, ich mag es halt nicht Effizienz zu verschenken, erst recht nicht, wenn es recht einfach ist, was dagegen zu tun. Garantieverlust ist natürlich doof, aber ich gehe davon aus, dass die LEDs sehr hochwertig sind und lange überleben :-)

Die Matrix-Elemente sind auf jeden Fall ein sehr schönes, universelles Produkt und als einzelne Teile mit 12V sicher ideal. Nur für sehr große Installationen halte ich 12V für eher suboptimal :-/
Die Farbwiedergabe gibt Nichia mit mindestens CRI 75 an, ihr habt noch bei keiner LED unter CRI 85 gemessen, ich kann mit dem Licht schon recht gut leben, aber, um mir die Dinger Quasi-Entgültig für die nächsten 20-40 Jahre als Wohnzimerbeleuchtung unter die Decke zu montieren ist mir die Farbwiedergabe noch nicht perfekt genug (ich bin da aber auch sehr pingelig, es wird jede Energiesparlampe auf jeden Fall schon geschlagen!).
Eine High-CRI-Variante wäre nicht schlecht. Und die LED gibt's außerdem auch mit 3000, 3500, und 4000K, nicht nur 2700 und 5000 :-)

Noch eine Idee: einen dritten Anschluss an die Platine machen, dann 50% der Elemente mit 2700K und die anderen 50% mit 5000K bestücken (oder 4x4-Elemente machen und da innerhalb des Elements jede erste LED warmweiß, jede zweite LED kaltweiß, aber HAAAALT: da kaltweiß sich i.d.R. subjetiv "vordrängelt" evtl. eher ein 75:25-Verhältnis, zugunsten von warmweiß, versteht sich) --- dann hätte man sogar noch die Möglichkeit die Farbtemperatur zu variieren und ihr hättet ein Produkt, dass es so IMHO noch nirgends gibt! (Von Philips gibt's Komplett-Leuchten mit Leuchtstoffröhren, die sowas können)
Auch für die fertigen (für mich leider nicht bezahlbaren) LED-Panels wäre das interessant!
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Sa, 05.03.11, 20:20

Bengalo hat geschrieben:Danke für die Anleitung. Somit wird die Matrix für mich nun doch noch interessant.
Kannst Du eine KSQ empfehlen?
Ne, leider nicht. Die fertigen zusätzlichen sind mir grandios zu teuer und bringen in der Tat u.U. auch bis zu 8-15% Verlustleistung, mit Überbrückter Verpolschutzdiode bestimmt immer noch 4-8% Verlustleistung.

Es sollte idealerweise eine KSQ sein, die das Schaltnetzteil schon mit drin hat, sprich eine 230V-KSQ mit 200-250 mA-Ausgang, die KSQ idealerweise Triac-Dimmable, wenn Du das ganze dimmen können willst. Ob es sowas schon gibt entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. :(

Die IC-Hersteller sind längst dran an dem Thema netzseitig dimmbare LED-Betriebsgeräte, seit ca. 2-3 Jahren, aber der Weg in Endprodukte ist lang... Hier eine App-Note von National.

Sehr viel verbreiteter, weil technisch sehr viel einfacher zu realisieren sind LED-Betriebsgeräte, die einen Steuer-Eingang zum dimmen besitzen. So ist das i.d.R. auch bei dimmbaren elektronischen Vorschaltgeräten für Leuchtstoffröhren realisiert.
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Sa, 05.03.11, 23:57

Ohne Dimmen kann man einfach die 'billige' 350mA KSQ nehmen und den Shunt ändern, so dass eben eine 200-250mA KSQ daraus wird. Weil diese KSQ bis zu 72V liefert, würde das für 7 Matrix-Einheiten (auf 9,x V umgebaut) reichen.
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So, 06.03.11, 01:06

Ja, das ginge dann genau so wie ich das hier beschrieben habe, nur dass dort nur 1 Widerstand drin ist, der nicht entfernt, sondern durch z.B. 4,7 Ohm ersetzt wird.
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Mo, 07.03.11, 14:24

Bei 108 Segmenten [...] Ersparnis 102,60€ im Jahr
Naja... also wenn du das mit 1000 Segementen multiplizierst, wird es noch mehr. Entsprechend dem musst du dann aber auch die Kosten für die Umrüstung gegenüberstellen. Die von dir angegebene Menge an Segementen hat über 30.000 Lumen.
Weiterhin möchte ich anregen, die Kuperleiterbahnen zu den LEDs ca. 3x so breit zu machen
Also meines Wissens wurde da das Maximum ausgenutzt. Wenn dem nicht so ist, hat das technische Gründe. Das machen wir grundsätzlich so.
Nur für sehr große Installationen halte ich 12V für eher suboptimal
Gerade für große Installationen ist die Ansteuerung auf 12V Basis sehr einfach und unanfällig.
50% der Elemente mit 2700K und die anderen 50% mit 5000K bestücken
Wir sind an sowas dran, jedoch nicht für die Matrix. Dafür müsste die LED-Anzahl pro Segment gerade sein, ansonsten ist kein gleichmäßiges Lichtband mehr möglich.

Noch eine Info: Der absolute Mindest-CRI bei uns beträgt 80, nicht 75 wie im Datenblatt. Das ist so mit Nichia vereinbart.
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Mo, 07.03.11, 16:58

Evtl. "klauen" dickere Leiterbahnen zuviel Hitze beim Löten, wir haben das ähnlich (mehr wg. Stromtragfähigkeit zu einem MOSFET hin als zu Kühlzwecken) schon praktiziert und es ist machbar, ggf. kann die Leiterbahn zur LED hin auch dünner werden, die Wärme käme dann über das Mehr an Kupfer immerhin etwas schneller weg ins FR4-Material. Aber sooo relevant wird der Unterschied in der Tat nicht sein.
C.Hoffmann hat geschrieben:
50% der Elemente mit 2700K und die anderen 50% mit 5000K bestücken
Wir sind an sowas dran, jedoch nicht für die Matrix. Dafür müsste die LED-Anzahl pro Segment gerade sein, ansonsten ist kein gleichmäßiges Lichtband mehr möglich.
Naja, man könnte ja einerseits auch 4x4-Elemente produzieren, da wäre die Anzahl dann gerade, andererseits könnte man auch 6 warmweiße und 3 kaltweiße LEDs nutzen --- kaltweiß sticht ja dann doch subjektiv überproportional hervor, so dass man es durch eine Unterrepräsentation in der LED-Anzahl kompensieren könnte. Ich halte das sogar für sinnvoll.

Bei 6 warmweißen + 3 kaltweißen würde es wohl wieder 12V werden müssen. Bei 8x warmweiß, 8x kaltweiß dagegen würde ich 27V-Betrieb vorschlagen!

Das 12V bei sehr großen Installationen zuverlässig sind bezweifle ich gar nicht, aber das ist jede andere Spannung ebenfalls! Bei 12V ergeben sich bei riesigen Installationen aber schnell recht hohe Ströme, damit unnötig hohe Verlustleistungen in den Zuleitungen, der Spannungsabfall fürht zu u.U. abnehmender Helligkeit bei den weit entfernt liegenden LEDs. Kompensieren könnte man das nur mit einem pervers großen Querschnitt.
Messt mal durch welche Spannung bei nur 2A auf 3m 2x 0,75 mm^2 schon flöten geht...
Obendrein gehen ZUSÄTZLICH zu obigen nachteilen über 25% Energie an den Vorwiderständen jeder 3er-Reihe verloren. Bis auf, dass man ein 12V-Netzteil noch am ehesten irgendwo rumfliegen hat, sehe ich ausschließlich Nachteile in einer unnötig niedrigen Spannung. Noch besser wäre eine 6x6-Matrix mit dann 18 LEDs in Reihe, also inkl. Vorwiderstand am Besten 60V! (falls das schon nicht mehr zulässig sein sollte, dann eben 30V oder 8x8 LEDs je 2 parallel Stränge und dann 54V)
Die Energieversorger Nutzen für Fernübertragung ja auch hohe Spannungen nicht ohne Grund... (ganz andere Kaliber als hier mit den LEDs, aber der Grund ist der Gleiche)
C.Hoffmann hat geschrieben:Noch eine Info: Der absolute Mindest-CRI bei uns beträgt 80, nicht 75 wie im Datenblatt. Das ist so mit Nichia vereinbart.
Das hört man sehr gerne! Ich kann auch ganz gut mit der Farbwiedergabe leben, aber um mich dazu zu bringen sowas für die nächsten 30 Jahre fest unter der Decke zu installieren, müsste die Farbwiedergabe schon perfekt sein. Rot z.B. ist zwar recht gut, aber eben IMHO noch nicht perfekt. Energiesparlampen stinken allerdings längst ab gegen den CRI der Matrix-LEDs!
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Di, 10.04.12, 12:13

Borax hat geschrieben:Ohne Dimmen kann man einfach die 'billige' 350mA KSQ nehmen und den Shunt ändern, so dass eben eine 200-250mA KSQ daraus wird. Weil diese KSQ bis zu 72V liefert, würde das für 7 Matrix-Einheiten (auf 9,x V umgebaut) reichen.
Hallo Borax,
bin gerade wegen dieser Aussage Forumsmitglied geworden :D
Welche 230V KSQ kann ich öffnen und den Shunt auf 150-200 mA ändern. Die KSQ LPC-20-350 würde mit 48V so gerade meine 5 Matrix-Einheiten schaffen. Aber ist das Teil auch zu öffnen? Gibt es andere KSQ mit 230V, die sich ebenfalls eignen?
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Di, 10.04.12, 12:53

Hallo Fix+Foxi,
welcome on board!

Es geht um diese KSQ:
http://www.leds.de/LED-Zubehoer/Strom-u ... -IP20.html
Die 'Umbauanleitung' hat CRI oben schon verlinkt. Aber die 72V muss ich leider ein wenig nach unten korrigieren (auch wenn es in der Beschreibung noch immer so drin steht). Es geht nur bis etwa 63V.
Siehe auch hier: viewtopic.php?f=24&t=7097&p=104459&hilit=95042#p104459
Je nach Spannung der Matrix-LEDs reicht es dann leider nur noch für 6 Matrix-Einheiten. Das müsste man aber nachmessen.
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