Farbwiedergabe
Moderator: T.Hoffmann
Hallo alle miteinander,
ich habe eine kurze Frage zur Farbwiedergabe; So weit ich das richtig verstanden habe, sind bei LEDs mit einer niedrigen Farbwiedergabe (< 70Ra) bestimmte bereiche der Spektralfarben nur unzureichend bis gar nicht vorhanden. Nun stellt sich mir die Frage, ob ich dies in einer Schaltung nicht dadurch ausgleichen könnte, in dem ich entsprechend starke Farb-LEDs dazuschalte und über eine EndLIGHTEN-Plexiglasscheibe "mischen" lasse. Funktioniert das oder habe ich dann trotzdem noch so ein unangenehmes Licht?
MfG
Harlequin
ich habe eine kurze Frage zur Farbwiedergabe; So weit ich das richtig verstanden habe, sind bei LEDs mit einer niedrigen Farbwiedergabe (< 70Ra) bestimmte bereiche der Spektralfarben nur unzureichend bis gar nicht vorhanden. Nun stellt sich mir die Frage, ob ich dies in einer Schaltung nicht dadurch ausgleichen könnte, in dem ich entsprechend starke Farb-LEDs dazuschalte und über eine EndLIGHTEN-Plexiglasscheibe "mischen" lasse. Funktioniert das oder habe ich dann trotzdem noch so ein unangenehmes Licht?
MfG
Harlequin
Natürlich funktioniert das - wenn Du eine Spektralanalyse jeder einzelnen LED hast und das resultierende Spektrum sagen wir mal monatlich überprüfst und abgleichst. Durch Alterung kann sich einiges ändern an der Spektralverteilung bzw. deren Höhe.
Ob sich der Aufwand allerdings lohnt...
Ob sich der Aufwand allerdings lohnt...
Die Farbtemperatur wird im Orginal bestimmt durch einen "schwarzen Strahler", der eine gewisse Temperatur ausweist. Deshalb ist die Farbangabe in Kelvin gehalten, denn der schwarze Strahler muß auf diese entsprechende Temperatur oberhalb des absoluten Nullpunkts erhitzt werden und strahlt dann in der entsprechenden Lichtfarbe.
Dieses ausgestrahlte Spektrum ist dann ein kontinuierliches, es sieht so aus wie ein Berg. Fängt klein an, hat irgendwann einen Höhepunkt und fällt dann wieder ab. Glühender Wolframdraht ist ein fast idealer schwarzer Strahler; Halogenlampen z.B. können bei einer höheren Temperatur betrieben werden und wirken deshalb durch den höheren Blauanteil kälter als Glühobst.
LED-Hersteller versuchen nun möglichst nah an diese Ideallinie heranzukommen.
Dieses ausgestrahlte Spektrum ist dann ein kontinuierliches, es sieht so aus wie ein Berg. Fängt klein an, hat irgendwann einen Höhepunkt und fällt dann wieder ab. Glühender Wolframdraht ist ein fast idealer schwarzer Strahler; Halogenlampen z.B. können bei einer höheren Temperatur betrieben werden und wirken deshalb durch den höheren Blauanteil kälter als Glühobst.
LED-Hersteller versuchen nun möglichst nah an diese Ideallinie heranzukommen.
Zuletzt geändert von strenter am Sa, 05.02.11, 21:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Applegunner
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wobei es dabei um den farbeindruck geht, das spektrum selbst kann auch total anders sein
Stimmt zwar dass man mit den Farben rot, grün und blau weißes Licht erzeugen kann (siehe Fernsehgerät!), aber wie gut wird die Farbe von Gegenständen wiedergegeben die mit solchem Licht angestrahlt werden? RGB setzt sich hauptsächlich aus drei Peaks im Lichtspektrum zusammen. Wenn der angestrahlte Gegenstand keine dieser Farbenpeaks reflektiert, wird er eher grau wirken denn farbig.
Trotz allem kann man aus diesen drei Farben warmweiß oder auch kaltweiß wirkendes Licht zusammenmischen.
Die Antwort darauf lautet für mich RGBW. Hier hat man die Möglichkeit in das normale weiße Licht einer LED noch weitere Anteile einzumischen und so zumindest den Lichteindruck der Farbtemperatur verschieben. Oder farbiges Licht zu erzeugen wenn man das weiße ausschaltet.
Besser wird die Farbwiedergabe aber durch solches Einmischen aber sicherlich nicht unbedingt.
Trotz allem kann man aus diesen drei Farben warmweiß oder auch kaltweiß wirkendes Licht zusammenmischen.
Die Antwort darauf lautet für mich RGBW. Hier hat man die Möglichkeit in das normale weiße Licht einer LED noch weitere Anteile einzumischen und so zumindest den Lichteindruck der Farbtemperatur verschieben. Oder farbiges Licht zu erzeugen wenn man das weiße ausschaltet.
Besser wird die Farbwiedergabe aber durch solches Einmischen aber sicherlich nicht unbedingt.
Was ich nur momentan versuchen will, ist den Knick zwischen Farbwiedergabe und Farbtemperatur zu schaffen. Deswegen ist für mich eigentlich die Hauptfrage nach der Abhängigkeit der beiden voneinander. Die LEDs, welche bisher die höchsten Farbwiedergabewerte aufwiesen, waren jene, welche eher eine niedrigere Farbtemperatur aufwiesen und von den Spektralwerten mehr in den rötlichen Bereich verschoben waren. Umgekehrt bei den LEDs mit niedriger Farbwiedergabe, welche eher eine höhere Farbtemperatur mit stärkerer Verschiebung in den blauen Bereich zeigten.
Wenn ich allerdings mir das Betrachte:
Kommt mein Gedankengang ungefähr hin?
Wenn ich allerdings mir das Betrachte:
Denke ich mir, daß eine Lampe mit ordentlicher Farbwiedergabe, bei welcher der blaue und stellenweise grüne Lichtanteil ergänzt wird, um ein besseres Gesamtspektrum zu erhalten, der sinnvollste Weg wäre.strenter hat geschrieben:Besser wird die Farbwiedergabe aber durch solches Einmischen aber sicherlich nicht unbedingt.
Kommt mein Gedankengang ungefähr hin?
Nicht wirklich. Hast Du dir mal durchgelesen wie der Farbwiedergabeindex definiert wurde?
Also zählen eigentlich 'nur' 8 Vergleichsfarben aus dem Farbdreieck, aber es wird ein schwarzer Strahler (kontinuierliches Spektrum mit guter Verteilung) bzw. das Sonnenlicht als Referenz genommen. Nur wenn Du einem der beiden nahe kommst hast Du die Chance auf CRI=100.Farbwiedergabeindex
Maßzahl zur Beschreibung der Farbwiedergabe von Lampen. Der F. bringt zum Ausdruck, wie stark sich die Farbe eines Objekts bei der Beleuchtung mit zwei verschiedenen Lampen ändert. Als Bezugsstrahler dient ein Schwarzer Strahler mit der ähnlichsten Farbtemperatur (bis 5000 K); oberhalb dieser Farbtemperatur verwendet man das Spektrum des natürlichen Tageslichtes bei verschiedenen Farbtemperaturen. Die Farbverschiebungen durch die zu prüfende Lampe werden für acht standardisierte Testfarben in einem speziellen Farbdreieck ermittelt. Die Farbabweichung, gemittelt über alle Testfarben, ergibt den allgemeinen F. Die Einzelabweichung beschreibt der spezielle F. R. Ein F. R = 100 bedeutet eine sehr gute Farbwiedergabe und keine Verschiebungen zwischen Vergleichs- und Bezugsstrahler.
Hi,
Wenn Du den Aufwand treiben möchtest, kann ich die empfehlen zu einer weissen LED Cyan + (Ultra) tief rot zu mischen. Das habe ich schon ausprobiert. Die Farben der Umgebung springen Dich dann förmlich an wirken lebendig und warm. Auch der direkte Lichteindruck lässt sich in einem gewissen Rahmen regulieren. Wenn Du dann noch Amber nimmst kannst Du den
direkten Lichteindruck weiter ins Warmweiss schieben.
Hier mal ein Beispiel: Links die LED lampe (Cyan+Weiss+UltraDeep red+Amaber) rechts eine 60Watt Birne jeweils in einem Satin-Ice Plexiglas Rohr.
lg Olaf
Wenn Du den Aufwand treiben möchtest, kann ich die empfehlen zu einer weissen LED Cyan + (Ultra) tief rot zu mischen. Das habe ich schon ausprobiert. Die Farben der Umgebung springen Dich dann förmlich an wirken lebendig und warm. Auch der direkte Lichteindruck lässt sich in einem gewissen Rahmen regulieren. Wenn Du dann noch Amber nimmst kannst Du den
direkten Lichteindruck weiter ins Warmweiss schieben.
Hier mal ein Beispiel: Links die LED lampe (Cyan+Weiss+UltraDeep red+Amaber) rechts eine 60Watt Birne jeweils in einem Satin-Ice Plexiglas Rohr.
lg Olaf
@ Olafh
Danke für die Antwort. Jepp, der Aufwand wird definitiv betrieben. Wollte das für mein Terrarium nutzen und da meine Frösche auf Licht recht gut reagieren, wollte ich ein möglichst sonnenähnliches Spektrum erzeugen, um das Wohlbefinden so hoch wie möglich zu halten.
Danke für die Antwort. Jepp, der Aufwand wird definitiv betrieben. Wollte das für mein Terrarium nutzen und da meine Frösche auf Licht recht gut reagieren, wollte ich ein möglichst sonnenähnliches Spektrum erzeugen, um das Wohlbefinden so hoch wie möglich zu halten.
ist ja klar, denn Glühobst hat in der Spektralkurve auch einen deutlich Hang ins Rote, bis in den IR-Bereich...Die LEDs, welche bisher die höchsten Farbwiedergabewerte aufwiesen, waren jene, welche eher eine niedrigere Farbtemperatur aufwiesen und von den Spektralwerten mehr in den rötlichen Bereich verschoben waren.
Je höher die Farbtemperatur der LED, desto mehr Blau und Violettanteil sind vorhanden, daher auch die allgemein schlechteren CRI Werte.
Übrigens : Die Seoul P4 ist mit CRI = 92 angegeben.
Grüße
Tom
- CRI 93+ / Ra 93+
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- Registriert: So, 19.10.08, 23:56
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Wenn es um Frösche geht: ich vermute, die Frösche pellen sich 'n Ei auf den CRI (die Farbwiedergabequalität), falls Frösche überhaupt Farben wahrnehmen können, keine Ahnung.
In Terrarien ist es doch vermutlich von wesentlich höherer Bedeutung, dass eine Wärmequelle vorhanden ist --- da taugen LEDs nicht die Bohne, da ist Glühobst sicherlich die bessere Wahl, wenn denn elektrisch geheizt werden soll. Wer weiß, vielleicht ssind die Frösche sogar irritiert, wenn sie eine helle Lichtquelle sehen, diese aber keine Wärme spendet --- da glaubt der Frosch dann evtl. es wäre ein kalter, sonniger Wintertag. (Oder eher Winterabend, denn tagsüber würde die Sonne auch im Winter noch spübar wärmen)
In Terrarien ist es doch vermutlich von wesentlich höherer Bedeutung, dass eine Wärmequelle vorhanden ist --- da taugen LEDs nicht die Bohne, da ist Glühobst sicherlich die bessere Wahl, wenn denn elektrisch geheizt werden soll. Wer weiß, vielleicht ssind die Frösche sogar irritiert, wenn sie eine helle Lichtquelle sehen, diese aber keine Wärme spendet --- da glaubt der Frosch dann evtl. es wäre ein kalter, sonniger Wintertag. (Oder eher Winterabend, denn tagsüber würde die Sonne auch im Winter noch spübar wärmen)
Ich finde die Seoul trotz des hohen CRI-Wert von der subjektiven Wiedergabe der Farbe eher als mau weil irgendwie aschig. Cree und Nichia leisten da besseres. Zumal die Effizienz von vorgestern ist und die Verarbeitung mit der wabbeligen Linse nicht der Hit ist.
Stimmt nicht es sind 14, siehe:strenter hat geschrieben:Also zählen eigentlich 'nur' 8 Vergleichsfarben aus dem Farbdreieck, aber es wird ein schwarzer Strahler (kontinuierliches Spektrum mit guter Verteilung) bzw. das Sonnenlicht als Referenz genommen. Nur wenn Du einem der beiden nahe kommst hast Du die Chance auf CRI=100.
http://de.wikipedia.org/wiki/Farbwiedergabeindex
Ein guter Farbwidergabeindex kommt bei LEDs dadurch zustande, dass man durch die Mischung der Luminiszenzschicht dem gleichmäßigen Spektrum möglichst nahr kommt.
Na gut, es sind eigentlich 14. Aber es werden auch oft nur 8 genommen nach DIN (Ra, gleich der erste Absatz des Wikipedia-Artikels), wahrscheinlich um einen besseren CRI darstellen zu können... Oder vielleicht wegen weniger Aufwand?
Hast du auch nicht unrecht, das wollte ich dann allerdings durch entsprechende IR-LED ausgleichen und einer kleinen Heizmatte, so daß ich auf mollig Warme 28°C komme.CRI 93+ / Ra 93+ hat geschrieben: Wenn es um Frösche geht: ich vermute, die Frösche pellen sich 'n Ei auf den CRI (die Farbwiedergabequalität), falls Frösche überhaupt Farben wahrnehmen können, keine Ahnung. [/qoute]
Können sie, sogar ziemlich gut.
Dementsprechend halt auch die Beleuchtung, da es der natürlichen Umgebung entsprechen soll. Handelt sich bei meinen um Korallenfingerfrösche und die leben halt in Australien und Neu Guinea auf Bäumen, will heißen, die sind eigentlich schon eine entsprechende Lichtquelle aus ihrer Heimat gewohnt.
CRI 93+ / Ra 93+ hat geschrieben: In Terrarien ist es doch vermutlich von wesentlich höherer Bedeutung, dass eine Wärmequelle vorhanden ist
Momentan verwende ich dafür auch eine Tageslichtlampe mit 100W, die schon ein nettes Lichtspektrum bietet und auch ganz gut aufheizt, allerdings bei 10 Stunden Beleuchtung am Tag steigen die Stromkosten schon ziemlich in die Höhe, vor allem wenn man bedenkt, daß dort auf Dauer noch eine Beregnungsanlage, ein Vernebler und ein verbessertes Lüftungssystem rein soll. Alles nun mal, was man zur Imitation einer möglichst natürlichen Umgebung benötigt.


