LEDs im KFZ vor Überspannung schützen?

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Moderator: T.Hoffmann

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Mundo
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Mi, 19.01.11, 18:42

Hi,

bin neu hier und habe da gleich mal eine Frage...
Unzwar habe ich in meinem Auto 4 LEDs in reihe verbaut, aber schon nach kurzer Zeit fangen sie an zu flackern und fallen aus.
Nun habe ich mir sagen lassen, dass das an Überspannungen liegen könnte.

Nun wollte ich fragen, wie ich diese Überspannungen vermeiden könnte?
Es gibt für Fahrzeuge solche Geräte, die einfach zwischen + und - Pol geklemmt werden und die das dann verhindern sollen... Geht das wirklich und wie?!

Oder lieber einen Widerstand einlöten? Aber welchen?

Wäre für Hilfe sehr dankbar!

MfG
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Larkin
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Mi, 19.01.11, 19:24

ja ein Widerstand wäre shcon mal sehr hilfreich :roll:
Mundo
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Mi, 19.01.11, 19:33

Also an den LEDs sind schon Widerstände dran ( wurden so geliefert ).

MfG
Borax
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Mi, 19.01.11, 20:43

Im einfachsten Fall einfach nur zwei LEDs in Reihe und einen entsprechend größeren Vorwiderstand verwenden. Damit kann man die Überspannungsfestigkeit schon mal sehr stark verbessern. Wenn es aber darum geht, LEDs nahe der maximalen Belastbarkeit zu betreiben, dann ist eine KSQ und eine Schutzbeschaltung (Transil-Diode, Drossel und Kondensator) erforderlich. Die Spannung in einem Auto ist halt nicht gerade konstant...
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Romiman
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Mi, 19.01.11, 22:23

Mundo hat geschrieben:...in meinem Auto 4 LEDs in reihe verbaut...
...Geräte, die einfach zwischen + und - Pol geklemmt werden und die das dann verhindern sollen... Geht das wirklich und wie...
Ja, diese Geräte gibts. Sind nicht mal teuer, und helfen, wenn man zB. so einen typischen "Glühlampenkiller" wie einen 90er-Jahre-VW hat.

Aber natürlich ersetzen die Spannungsspitzen-Killer nicht die für LEDs erforderliche Stromregelung für LEDs.
Teil uns erstmal mit, welche LEDs (Farbe, Nennspannung und -strom) und was für eine Stromregelung (Widerstand) Du verwendet hast.

Denn im Normalfall funktionieren LEDs in Reihe mit einem gut dimensionierten Vorwiderstand im KFZ auch.
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Do, 20.01.11, 09:15

Mundo hat geschrieben:Also an den LEDs sind schon Widerstände dran ( wurden so geliefert ).
MfG
Wieviel Ohm?

Ein fertig montierter Vorwiderstand für 4 Volt ist eher unüblich und 4 Stück für je 12V in Reihe lassen so wenig Strom durch, dass den LEDs nicht passieren kann.

Bist Du sicher, dass sie wirklich in Reihe GESCHALTET sind und nicht nur in Reihe angeordnet?

Ich hatte mal eine Physik-Lehrerin, die meinte, die Leuchtstoffröhren an der Dekce wären in Reihe geschaltet --- und zwar nicht paarweise, wie tatsächlich gelegentlich, wenn auch sehr selten, sondern eben die ganze Reihe. Auch 2 nebeneinander befindliche Glühlämpchen, Gewinde an Gewinde und eins davon an einem Kontakt einer 4,5V-Batterie und beide unteren "Nippel" am anderen Kontakt waren für sie eine Reihenschaltung.... Gruß an Frau Balnus ;-) Ist schon 24 Jahre her, dürfte mittlerweile in Rente sein...

Es sind auch Spikes mit negativer Spannung möglich, aber ich halte diese und auch die herbeigeredeten Horror-Szenarien bei halbwegs aktuellen Autos für halb so wild. Was ist es denn für ein Auto, und Baujahr?

Ich hatte über 10 Jahre lang gelbe 0815-LEDs von Conrad nur mit Vorwiderstand geschützt in einem Golf 3 in der Türkante. Strom bei 12V (nicht bei 14V) 20 mA, was für diese LEDs das Maximum war, also hatten sie ab und zu auch mal Überstrom, keine Ausfälle ...
Mundo
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Do, 20.01.11, 23:55

Ok, hab heut nochmal nachgeschaut. Hab mich völlig vertan.

Also es sind 8 weisse LEDs, die parallel geschaltet sind.
An jeder LED sind 2x 280 Ohm Widerstände ( jeweils an jedem "Bein" ).

Wie errechne ich mir jetzt genau den passenden Widerstand, den ich vor allen LEDs löten müsste?

Danke schonmal für die nette Hilfe!

MfG
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strenter
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Fr, 21.01.11, 01:39

Also sind als Vor/Nachwiderstand insgesamt 560 Ohm pro LED verbaut?

Rechnen wir mal schnell: Nehmen wir einfach mal 3V pro LED, ergibt 9V für den Widerstand (grob, ich weiss!).

I = UR / R = 12V / 560 Ohm = 21,4mA

Ist schon fast ein wenig zuviel Strom für Standard-LEDs. Vor allem, wenn man die Ladeschlussspannung von 13,8V, also sagen wir mal grob 14V in Betracht zieht:

I = UR / R = 14V / 560 Ohm = 25mA


Wenn nun der "Nachwiderstand" nicht richtig isoliert ist und Kontakt mit Masse sucht und zwar ausgerechnet noch mit dem Ende das an der LED hängt, dann steigt der Strom noch auf:

I = UR / R = 14V / 280 Ohm = 50mA

DAS hält eine Standard-LED nun wirklich nicht lange aus!
Mundo
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Fr, 21.01.11, 06:40

Ok, danke!

Könnt ich dann einfach einen Widerstand irgendwo vor den LEDs zwischen Löten? Wenn ja, wie errechne ich mir diesen?

MfG
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Sailor
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Fr, 21.01.11, 07:56

Die Widerstände reichen für den Betrieb im KFZ gerade so aus. Strenter hat bei der Berechnung die LED vergessen .

Die richtige Rechnung wäre bei 14 Volt:

(14 Volt - 3 Volt) / 560 Ohm =0,0196 Ampere

Allerdings kann die Spannung noch ein wenig höher werden und es treten Spannungsspitzen auf.

Um nicht an den LED´s löten zu müssen solltest Du einen Widerstand von etwa 18 bis 27 Ohm ín die Zuleitung zu den vier LED´s löten oder je einen Widerstand von 70 bis 100 Ohm zusätzich an einen der Widerstände der LED´s.

Damit nicht passiert, schrumpfst alle Widerstände incl. Anschlüssen und Lötpunkten mit Schrumpfschlauch ein oder sicherst sie wenigstens mit Isolierband.
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Fr, 21.01.11, 12:55

Sind die LEDs direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt? Ein Auto ist normalweise relativ selten in Betrieb, d.h. die LEDs leuchten auch nur z.B. 3 Stunden am Tag ~1000 Stunden im Jahr, das 100fache an Lebensdauer kann man von simplem 20-mA-LEDs schon erwarten, ich denke hier liegt entweder ein Qualitätsproblem vor oder der Einbauort stresst die LEDs zu sehr oder beides oder (am unwahrscheinlichsten) das Auto gibt extrem viele Spikes auf die Spannung.

Welches Auto und Baujahr ist es denn nun?

Bevor das nicht klar ist (neben der Qualität der LEDs und deren maximal zulässiger Strom), kommen wir nicht wirklich weiter.
Mundo
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Fr, 21.01.11, 18:34

Sie sind in den Scheinwerfern eines Opel Vectras Bj. 98.
Naja, also im Leerlauf hat er um die 14,5 Volt.
Sailor hat geschrieben: Um nicht an den LED´s löten zu müssen solltest Du einen Widerstand von etwa 18 bis 27 Ohm ín die Zuleitung zu den vier LED´s löten oder je einen Widerstand von 70 bis 100 Ohm zusätzich an einen der Widerstände der LED´s.
Wo finde ich gute Widerstände? Würde gern nur einen Widerstand einlöten, aber finde keinen guten Anbieter ( auf leds.de gehts erst ab 82 Ohm los ).

MfG
Borax
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Fr, 21.01.11, 20:17

Wo finde ich gute Widerstände?
'Gut' ist bei einem Widerstand ein 'seltsames' Kriterium. Gut ist der genau passende Widerstand.
Reichlich Auswahl gibt es bei Reichelt oder Conrad. Ich würde aber ggf. doch über einen Low-Drop Spannungsregler nachdenken. Kostet auch weniger als einen € und Du bist quasi auf der sicheren Seite.
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Fr, 21.01.11, 22:09

14,5V kommen mir ungewöhnlich hoch vor. Die Widerstände heizen auch unnötig viel wenn jede LED ihren eigenen hat, besser sind je 3 LEDs in Reihe. Dann den Widerstand so berechnen, dass bei 15 Volt nur 15 mA fließen (wenn es 20mA-LEDs sind).

Können die Scheinwerfer die LEDs aufheizen? Vielleicht sterben sie ja auch dadurch...
Mundo
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Sa, 22.01.11, 11:42

Borax hat geschrieben:Ich würde aber ggf. doch über einen Low-Drop Spannungsregler nachdenken. Kostet auch weniger als einen € und Du bist quasi auf der sicheren Seite.
Den könnt ich dann einfach vor die LEDs anbringen und sie würden nur konstante 12V bekommen? Dann bräuchte ich also keine Widerstände anlöten ect.?

MfG
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Larkin
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Sa, 22.01.11, 12:25

Nein,

auch mal das Datenblatt lesen !

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http://www.reichelt.de/?;ACTION=28;LA=3 ... 0284865919
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