Hey,
zu gross bedeutet, sie wurde in erster Linie für mein Zimmer zu gross und zwar in der horizontalen. Die Pflanze stand nämlich zwischen dem Fenster und einem Tisch. Zweitens: Zwar würde die 70W Lampe die ich damals hatte, dafür noch locker ausreichen, aber dafür müsste ich dann eine grosse Box bauen. Steht die Pflanze aber einfach frei im Zimmer, wie es am Ende des Versuches der Fall war, so geht sehr viel Licht seitlich verloren, sodass eine 70W Lampe wiederum nicht mehr ausreicht.
Nochmal was zu den Led Farben. Loong meint, dass rote und blaue ein gutes Spektrum abgeben würden. Das stimmt, rot und blau wird hervorragend von Pflanzen aufgenommen, aber ein perfektes Spektrum ist lange nicht das Einzige, was zählt. Wie ich schon erwähnt habe, haben rote Leds sehr schlechte Wirkungsgrade und das relativiert einfach alles. Die Physik kann man nunmal nicht überlisten.
Rote Leds haben nicht nur ansich schlechtere Wirkungsgrade, sondern materialbedingt viel stärkere Einbussen im Wirkungsgrad, bei steigender Temperatur. Eine Weiße Led kann man mit wenig technischen Aufwand problemlos unter 50-60°C Chiptemperatur halten und damit den Wirkungsgradverlust im niedrigen, einstelligen Bereich halten.
Eine rote Luxeon K2 hat 0,71% Wirkungsgradverlust, pro °C oder K Erwärmung, über 25°C hinaus. Eine rote Cree XR-C ganze 0,9%/K.
Eine weiße XR-C dagegen nur 0,26%/K, eine XP-G weiß sogar nur nur 0,22%/K.
Jetzt rechnen wir mal ein bischen:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0927192500
Damit hat eine rote Led mit 625nm und 75 Lumen bei etwa 1,6W (ein optimistischer Wert, denn die K2 rot braucht da gut 2,4W), PI mal Daumen 75lm/ 220lm/W = 0,34W Lichtleistung. Bei 12K/W Wärmewiderstand erwärmt sich damit so eine Led mindestens um: (1,6W-0,34W) * 12K/W = 15K. Macht also schonmal locker 12% Wirkungsgradverlust, wir hätten also eher knapp 300mW Strahlungsleistung und ganze 16K Erwärmung und damit eine noch stärkere Einbusse im Wirkungsgrad, sodass man etwa bei 15% Wirkungsgrad, bei sehr guter Kühlung ankommt.
Jetzt nehmen wir die XP-G kaltweiß: Ein Watt entsprechen da etwa 315 Lumen (wie bei der kaltweißen XR-E, nachsehbar bei hereinspaziert.de oder einfach selber mal mit Excel integrieren;-) ), bei 700mA hat die Led gut 185% rel. Leuchtkraft wie bei 350mA, wenn man den Mittelwert (133,5lm bei 350mA und dem R4 Bin) heranzieht. Macht also 247 Lumen oder so 784mW Strahlungsleistung. Nehmen wir mal für die XP-G einen halbwegs realistischen Wärmeübergangswert von 10K/W an. Das wären dann auch hier 15K Temperaturdifferenz und damit etwa 3% Verlust an Wirkungsgrad.
Zusammenfassend:
Eine gute, rote HP Led: ~0,8%/K Wirkungsgradverlust und maximal 15% Wirkungsgrad, bei 700mA und perfekter Kühlung (Ohne Minusgrade).
Eine Gute, weiße HP Led: ~0,2%/K Wirkungsgradverlust und etwa 33% Wirkungsgrad, bei 700mA und sehr guter Kühlung (Aber schon schlechter als bei der roten, wohlgemerkt!)
Das sind zwar alles keine exakten Werte, aber an der mehr als deutlichen Tendenz ändert das auch nichts. Auch die leicht bessere Absorbtion vom roten Licht, gegenüber dem kaltweißen, kann den mehr als doppelt so schlechten Wirkungsgrad nicht grossartig wett machen.
Wenn man man aber eine eher mässige Kühlung hat, sodass die Led Chips in der Nähe von 80°C liegen, dann schneiden die roten Leds ja noch schlechter ab, sodass der Vorsprung zu anderen Leuchtmitteln wie Leuchtstoffröhren oder Hochdruckentladugnslampen überhaupt nicht mehr vorhanden ist. Ganz zu schweigen davon, dass diese bei weitem billiger, als moderne HP Led es sind.
Das steht zwar teilweise im Widerspruch zu dem, was ich 2006 am Anfang dieser Testreihen gesagt habe, aber damalls habe ich auch noch nicht Biotech studiert und nicht alles verstanden.
Beste Grüße
John.S