Minutenlicht FI fällt

Fragen zu Schaltungen, Elektronik, Elektrik usw.

Moderator: T.Hoffmann

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Led Fred
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Di, 22.10.13, 04:39

Hallo zusammen!

Ich möchte einen langen Gang (Minutenlicht) mit Led Strips beleuchten. Insgesamt verwende ich 6 Stk. Meanwell Netzteile LPV 60-24 mit einem Stück Led Strip am gleichen Stromkreis.
Jetzt zu meinem Problem......Reproduzierbar bei jedem 2.ten Einschalten fällt der FI.
d.h. Einmal einschalten Licht brennt Minuten- oder Stundenlang, (daher schließe ich einen Installatiosfehler oder Materialfehler im LED Band wie Kurzschluss aus), Ausschalten, nach 30 sek oder einer Minute wieder an, FI fällt. Danach kann ich wieder ohne Probleme einschalten.........
Wer kann dazu was sagen? Woran kann das liegen? Abhilfe?

Danke! Fred
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Jay
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Di, 22.10.13, 05:33

Hallo

als Elektriker kann ich da nur sagen, man muss sich das Problem vor Ort anschauen. Du rufst ja auch nicht beim Arzt an, hustest in den Hörer rein und fragst Doktor was hab ich!?

Eine der vielen Möglichkeiten wäre das der FI kaputt ist. :roll:

mfg
Strumboe
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Di, 22.10.13, 07:09

Moinsen.

Miss mal zwischen N und PE. Nimm hierfür mal jedes Netzteil einzeln durch. Es sieht so aus als wenn einer der Y-Kondensatoren am Eingang eines Netzteils einen zu hohen Leckstrom produziert. Das spricht jedenfalls für das Verhalten.

Gruß
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Achim H
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Di, 22.10.13, 12:59

Miss mal zwischen N und PE.
Das LPV-60-24 hat primärseitig nur 2 Anschlüsse: L + N.
Ohne PE gibt es auch keine Y1-Kondensatoren.
BMK
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Di, 22.10.13, 13:12

Ich tipp mal auf etwas anderes.

Das Netzteil hat bekanntlich einen hohen Einschaltstrom von bis zu 60A.
Und das Funktionspronzip eines FI ist es, den hin- und rückfließenden
Strom in L und N zu vergleichen und bei einer Abweichung >30mA auszulösen.

Da könnte ich mir vorstellen, dass der Vergleich von 60A zu 60,03A nicht
trivial ist und bei geringster Ungenauigkeit bei der Fertigung zum Auslösen führt.

Also mal am besten einen anderen FI einsetzen.
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Achim H
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Di, 22.10.13, 13:46

Laut Eingangsthread sind es 6 Netzgeräte.
6x max. 60A = max. 360A

Den FI mal eben austauschen ist gar nicht so einfach. Dieser befindet sich gewöhnlich im Sicherungskasten. Und dort sollte nur ein echter Elektriker (kein Hobbybastler) daran herum fummeln.

Der Elektriker kostet Geld, ein neuer FI kostet Geld.
Und ob es dann funktioniert, steht noch immer in den Sternen.

Ich würde es mal mit einem einzelnen Netzgerät versuchen.
Oder den Einschaltstrom begrenzen (NTC, mind. 15 Ohm).
johnson
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Di, 22.10.13, 13:57

Vor (oder nach) dem Fi sitz noch ein Leitungsschutzschalter mit 16A, bzw für Lampen ein 10A Teil.
Das heißt, bevor der Fi vor überlast gasi geht, springt da schon der Leitungsschutzschalter. :wink:
Aber evtl sitzt da ja ein Fehlerstrom-Schutzschalter mit Sicherungsautomat drin, dann wäre es plausible.
licht-led
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Di, 22.10.13, 19:57

Du könntest den FI mit anderen Lasten Testen z.B. 2 Stück 500 Watt Baustrahler

6 Stk. Meanwell Netzteile .... Nummerieren und immer einen anderen weglassen so könnte man alles durchtesten (unter Aufsicht Brandgefahr)
Led Fred
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Mi, 23.10.13, 07:37

Danke für Eure zahlreichen Inputs.
Der FI hatte wahrscheinlich schon vorher eine Macke, und ist jetzt getauscht.
Mit neuem FI geht nun das gleiche Spiel mit dem LS 16A Typ B los, der aber auch schon zur Sicherheit getauscht wurde.
Der hohe Einschaltstrom der NT´s kommt mir recht plausibel vor.....ist zumindest mit 60A im Datenblatt angeführt als Cold Strat, gibt's auch einen Warmstart? :D
Wo bekomme ich denn geeignete Einschaltstrombegrenzer?

Danke Fred!
johnson
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Mi, 23.10.13, 08:28

Led Fred hat geschrieben:...nun das gleiche Spiel mit dem LS 16A Typ B los...
Dann lass dir doch mal nen Typ C einbauen, das sind Träge Automaten und schalten verzögert ab, ideal für hohe Einschaltströme.

Wie schaltest du die Netzteile :?: Über einen Lichtschalter :?:
Frage nur, da die normalen Lichtschalter nur bis 10A ausgelegt sind. Da ich kein Elektroinstallateur bin hab ich diesbezüglich auch keine Erfahrung darüber, wie sich die Schalter auf Dauer bei so hohen Einschaltströmen verhalten :!:
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Achim H
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Mi, 23.10.13, 08:34

Ein Gerät für den Sicherungskasten kannst Du bei Proconnecting kaufen:
PICL-16-300ms
Datenblatt (PDF, 2 Seiten, deutsch)

Sowas kann man auch selber bauen.

Siehe hierzu auch diese Seite von Wikipedia: Sanftanlauf
Bild

Wenn Du ca. 20mA von einem Deiner Netzgeräte entbehren kannst, dann kannst Du auch ein 24V Relais verwenden, um den NTC zu überbrücken.
Uwe
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Sa, 26.10.13, 09:27

Hallo, ich hab da mal eine Frage.
Langer Flur ?
Nach meinem Kenntnisstand hat ein 5m LED-Strip ca 30W.
Nach Deinen Netzteilangaben kann das Netzteil 1,4 KW schalten.
Das bedeutet 48 LED-Strips mal 5m sind gleich 240m, mal 6 Netzteile
Sind gleich 1,4 Km.
Da ist aber ein langer Flur.
Da diese Netzteile wahrscheinlich Schaltnetzteile sind würde ich mit der Variante des hohen Einschaltstromes kongruent gehen.
Das bedeutet bei der richtig eingehaltenen Selektivität der entsprechenden Sicherungselemente ( Verhältnis FI-Schutzschalter zum nachgeschalteten LS-Automaten) müsste als erste die Sicherung abschalten.
Wir reden von einem Einschaltstrom der im Bereich 40A liegt bei 6 parallel geschalteten Netzteilen. Da der LS wahrscheinlich, wie schon weiter oben angemerkt wurde, ein sogenannter 16A B-Automat ist.
Üblicherweise haben FI-Schutzschalter in Häusern 40/0,03 . Er kann als 40Ampere vertragen, löst aber bei einem Fehlerstrom von mehr als 30mA aus.
Da ich bei der Länge des Flures nicht von Einem Hausflur ausgehe, sollten die Überlegungen eher in der Aufteilung auf mehrere Stromkreise gehen.
Ich denke das die Schaltung auch nicht mit Ein-Ausschalter erledigt wird, sondern eher mit einem Stromstoßrelais.

Bestens

Uwe

Alle Angaben sind ca. Angaben um einen Eindruck der Dimension zu vermitteln.
Deshalb sind sie in der Realität zu überprüfen und von entsprechenden Fachleuten zu berechnen.
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Achim H
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Sa, 26.10.13, 12:46

Nach meinem Kenntnisstand hat ein 5m LED-Strip ca 30W.
Es gibt durchaus auch leistungsstärkere Strips.

Beispiele:
LumiFlex LED Leiste (960 bzw. 1000 lm/50cm): 12 Watt (50cm) --> entspricht: 120 Watt auf 5m
Barthelme LedLight Flex 07 (3458 lm/m): 115 Watt (3,24m) --> entspricht: 177,5 Watt auf 5m
Sind gleich 1,4 Km.
Da ist aber ein langer Flur.
Ein paar Flexleisten nebeneinander und schon ist der Flur deutlich kürzer.

Willkommen im Forum.
Uwe
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Sa, 26.10.13, 17:06

Hallo Achim,
Vorab, ich möchte niemanden ärgern oder zu nahe treten.
Ich wollte lediglich mit meiner Ausführung sagen, das es viele Unwägbarkeiten hierbei gibt.
Deshalb sind genauere Angaben immer hilfreich.
Nun habe ich mir die Beispiele oben angesehen und interpretiere die Lumiflexversion anders.
Ich lese daraus, dass es 60 LED's auf 50cm sind.
Die Leistungsangabe bei den technischen Details zeigt 12W.
Üblicherweise bedeutet das, auf 1m bezogen.
Wird von diesem Standard abgewichen, wird es normalerweise extra kommentiert.
Wobei die Aussage in dem Angebot nicht ganz eindeutig ist.
Bei der Barthelme Version steht 4,7A für die max. Länge von 3,24m.
Hier ein Auzug aus dem Barthelme Kleingedruckten.
-Der maximale Strom pro Rolle (max. Länge) beträgt kurzzeitig 6 Ampere. Bei Verwendung eines Netzgerätes mit einem -
-Ausgangsstrom von größer 6 Ampere sind die Module dem entsprechend mit einer super flinken Sicherung abzusichern.-
Hier müssten 10 Leisten parallel geschaltet werden für das oben benutzte Netzteil, mit entsprechenden flinken Vorsicherungen.
Hier würde ich aber die deutsche Version nehmen und 10 Netzteile nehmen und nicht die billige chinesische Version.
( Bitte den letzten Satz nicht ganz wörtlich nehmen).
Dieser Vergleich wird manchmal genommen für die Teuere und meist auch sichere Variante.
Sollte das ein längerer Flur sein ist natürlich die Länge der einzelnen Stripes entscheidend.
Hier immer pro max. Länge eines Stripes eine neue Einspeisung.
Das würde bedeuten, das die Netzteile völlig überdimensioniert sind.
Also nocheinmal , die Angaben sind zu gering, um eine wirkliche Hilfe geben zu können.
Frage.
- Wie lang ist der Flur?
- Wieviele Stripes sollen hintereinander und parallel geschaltet werden?
- Welche Stripes werden eingesetzt?
- ist es ein gewerbliches Objekt ? Dann gibt es Vorschriften im Bezug auf Helligkeit, wie Mindestbeleuchtung.
- Wie hell soll der Flur sei, wenn privat?
- Wie wird geschaltet.
- wie groß ist die Entfernung zur UV ?
- Welche Spannungen kommen von wo ?
- Gibt es mehrere Zuleitungen, oder ist eine durchgeschliffen ?
- welche Vorgaben hat der Hersteller der Stripes ?
- Kabelquerschnitte ?
- Trennung Steuer und Laststromkreise ?
Das ist ein Auszug, denn Fragen gibt es wohl einige mehr.

Liebe Grüße

Uwe
Loong

Sa, 26.10.13, 17:17

Uwe hat geschrieben:Sind gleich 1,4 Km.
Dein Taschenrechner ist kaputt. Der Threadstarter verwendet 6 Stripes an 6 Netzteilen. Bei 5 Metern pro Stripe ist der Flux maximal 30 Meter lang, wenn die Stripes alle einzeln hintereinander geschaltet sind.

Die Chinesen bauen nicht nur Schrott, sondern das, was der Markt verlangt. Die Netzteile von Meanwell sind weit verbreitet und qualitativ hochwertig.
Uwe
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Sa, 26.10.13, 17:25

Hallo,
Die Chinesen bauen gar keinen Schrott.
Das ist wie ich erklärt habe ein Sprachgebrauch.
Die eine Variante ist die Günstige, die andere die Teuere.
Wobei jede Variante in speziellen Situationen seine Vorteile hat.
Des weiteren habe ich auch erwähnt, das dann die Netzteile überdimensioniert sind.

Wenn ich jemanden zu nahe trete, tut mir das Leid. Entschuldigung !

Liebe Grüße

Uwe
Loong

Sa, 26.10.13, 17:30

Es geht nicht um's Zu-nahe-treten, sondern daß deine Einwände nicht nachvollziehbar sind.

Wenn alle 6 an einen einzigen B-Automaten geschalteten Netzteile im ungünstigsten Moment eingeschaltet werden, dann macht der Automat das, was er soll: Die Leitung schützen. Entweder einen Anschaltstrombegrenzer vor die 6 Netzteile schalten, oder den Automaten gegen einen mit K-Charakteristik austauschen.
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Achim H
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Sa, 26.10.13, 17:32

Uwe hat geschrieben:Bei der Barthelme Version steht 4,7A für die max. Länge von 3,24m.

Diese Info konnte ich im Barthelme Produktkatalog "Led Solution 2013" nicht finden.

Aber:
bei solchen Leistungen legt man gewöhnlich ein Kabel parallel zu den Leisten und erhöht damit den Leiterquerschnitt. Dem Leiterquerschnitt der Flexleiste würde ich keine 5m weit vertrauen. Die Leiste wird ein paar mal an das Kabel angeschlossen, damit bleibt der Spannnungsabfall gering (vorausgesetzt: das Kabel hat einen genügend großen Querschnitt).

Die Antwort über Meanwell ist etwas missverständlich.
Meanwell ist eine taiwanesische Firma, die unter anderem in China produzieren lässt.
Uwe
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Sa, 26.10.13, 18:57

Das ist korrekt,
Ich habe Threatstarter nochmal gelesen.
Das LPV Netzteil hat 60W.
Ich habe es fälschlicherweise mit 60A angenommen.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Sorry nochmal.
Weiterhin habe ich noch Fragen.
Die 60W bedeuten im Primärstromkreis ca. 0,3A.
Mit 6 Netzteilen dürfte meiner Meinung nach keine Sicherung auslösen und schon garnicht ein FI.

Liebe Grüße

Uwe
Loong

Sa, 26.10.13, 19:03

Guck einfach mal ins Datenblatt des LPV-60-24 und überlege dann ganz scharf, was wohl "INRUSH CURRENT(max.)" bedeutet.
Uwe
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Sa, 26.10.13, 19:39

Danke habe ich mir angeschaut.
Ich wusste nicht , das es so einen hohen Strom zieht .
Alternative wäre anderes Netzteil z.B. Pulse ML60.242.
Kostet natürlich einiges mehr.
Hat aber nur einen Inbrunst currently von max. 6A und nicht 60A wie das Meanwellteil.

Liebe Grüße

Uwe
Led Fred
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So, 27.10.13, 15:09

Um den Spekulationen hier Einhalt zu gebieten.......
Schon eine LS vom Typ C hat den gewünschten Erfolg gebracht. d.h es liegt definitiv am recht hohen Einschaltstrom der Nt´s.

Allen die mich hier auf die richte Fährte gebracht haben, sei herzlich gedankt!

Fred
Uwe
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So, 27.10.13, 23:50

Hallo,
Kurzer Hinweis .
Durch ändern von -B in -C Automat ändert sich die max. leitungslänge.
Bei einem Kabelquerschnitt von 1,5qmm z.B. Von 90m auf 44m Leitungslänge.
Bei einem langen Gang kann das sehr schnell der Fall sein.

Liebe Grüse

Uwe
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Sa, 16.11.13, 21:45

Uwe hat geschrieben:Ich wusste nicht , das es so einen hohen Strom zieht .
Das Meanwell Schaltnetzteil zieht nicht permanent einen so hohen Strom.
Der hohe Einschaltstoßstrom entsteht, wenn der Kondensator im Eingangsspannungsbereich (direkt nach dem Gleichrichter) geladen wird. Das dauert gewöhnlich nicht länger als 0,2 Sekunden.
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