Hilfe Küchenumbau

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

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jangjang
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Fr, 19.10.12, 06:23

Hallo, ich bin neu hier.
Wir wollen unsere Küche neu machen (altes Haus, wird Stück für Stück renoviert). Wir wollen LED-Einbaustrahler (beweglich) als Grundbeleuchtung des Raumes einbauen. Physikalische Grundlagen, Werte umrechnen, funktionsweise einer LED, selbst die Herstellung, alles kein Problem, aber in der Anwednung bin ich doch überfordert. Seid Tagen versuche ich im Netz schlau zu werden und auf den aktuellen Stand der Technik zu kommen um sinnvoll zu planen.
Unser Wunsch, Spots die jetzt eingebaut werden, für die ich Ersatzlampen auch in 10 Jahren (mal als grobe Schätzung des LED-Nachkaufs angenommen) und natürlich die Möglichkeit bei Nichtgefallen dort etwas Variabel zu sein (sei es nun Leistung, Farbe oder Abstrahlwinkel). Was macht jetzt mehr Sinn? Meine ursprüngliche Idee: 12V G5.3 Fassung, so kann ich Variabel wechseln, Travo mit Arbeitsbereich (sagen wir mal 1-30W) (Küche hat 13,5m^2, geplant 5-6 Spots). Bei 12V denke ich an eine geringer Wärmeentwicklung, ob das stimmt weiß ich aber nicht (also in der Praxis). Macht dieser Aufbau auch in Hinsicht auf die Zukunft Sinn, oder ist es sinnvoller auf die 230V G10 Variante zu bauen, oder gar diese Sets bei denen die LED mit schönem Kühler direkt an das Netz (egal ob 12V oder 230V) angeschlossen wird und mir so meines Erachtens die möglichkeit eines einfachen Wechsels verbaut wird. Kann man diese überhaupt wechseln?
Über jede Hilfe würde ich mich freuen, weil mir raucht langsam wirklich der Kopf.
Danke und LG jangjang
1985tobi
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Fr, 19.10.12, 06:54

Hallo,

also ich denke, da hat jeder so seine eigene Meinung. Viele in diesem Forum sind Bastler und Tüftler und man mindet viele schöne selbstbauten, aber wenn du es einfach und tauschbar haben möchtest, dann finde ich die Idee mit MR16 Leuchtmitteln nicht schlecht.

Wenn du den Treiber richtig dimmensionierst, dann könntest du sogar nachträglich auch noch wieder Halogen einsetzen.

Es gibt sehr gute LED MR16. Ich persölich kann da die neue Philips Serie empfehlen. Diese kannst du hier im Shop kaufen.

Gute halter gibt es z.b von der Firma rutec.

Treiber musst du immer an die Gundlast und maximal Last denken.

Gruß Tobi
jangjang
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Fr, 19.10.12, 08:03

danke für die schnelle Antwort.
Gut Grundlast wird wohl nie weniger als 5W, eher noch 10W werden. Ich weiß halt nicht ob Trafos / Wandler diese Breite überhaupt sinnvoll mitmachen um Halogen und LED abzudecken. Zumal ich durchaus dazu neige gleich auf Gleichstrom zu gehen, meines Erachtens dürfte es einer LED für AC egal sein, wenn ich sie an DC hänge (natürlich im richtigen Voltbereich), allerdings sind mir hier Vor- und Nachteile noch gänzlich unklar.
Kannst du mir ev. auch helfen in welche Richtung ich bei Trafo gehen sollte (Marke, welche Daten beachten, kann ich das als Laie überhaupt gut von schlecht unterscheiden, oder kann ich das am Preis festmachen). Die anderen Empfehlungen werde ich mir auf jeden Fall ansehen, weil ich leider keine Ahnung habe was was taugt, und ich davon ausgehe wer gute Glühlampen gemacht hat, hat nicht unbedingt Ahnung von LED-Technik, ich also auf das Wissen kaum zurückgreifen kann.
1985tobi
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Fr, 19.10.12, 08:14

Hallo,

also man kann gute und schlechte Produkte nicht nur vom Preis abhängig machen. Da spielt bisschen mehr rein. Und klar ist es da sinnvoll etwas Erfahrung zu haben.

Also welchen Treiber du brauchst hängt ja davon ab, für welche Spots du dich entscheidest.

Und ob du die möglichkeit haben möchtest gegenfalls wieder auf halogen umzustellen.

Gruß Tobi
O.Mueller
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Fr, 19.10.12, 08:20

Ich versuche MR16 zu vermeiden. Ich muss eine Netzteil zusätzlich kaufen, das braucht Strom und lebt auch nicht ewig... Ich sehe in MR16 keinen Vorteil gegenüber GU10. Es gibt für beide Sockel wirklich tolle Spots, ich bekomme hier sehr viel Feedback und merke dass den Leuten der Tausch auch wirklich Freude bereitet, und ich selbst bin ja auch hoch zufrieden. Man kann mit den Spots sehr gut "arbeiten", also auch z.B. bestimmte Bereiche wie Bilder an der Wand oder Möbel, Nischen etc. gezielt beleuchten. Man sollte mit den verschiedenen Winkeln durchaus planen, was nehme ich wo, und nicht einfach wahllos wie bei Halogen kaufen.
Borax
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Fr, 19.10.12, 08:24

Und ob du die möglichkeit haben möchtest gegenfalls wieder auf halogen umzustellen.
Warum sollte man das tun? Die LED-Technik wird sich weiter entwickeln, die Halogen-Technik nicht. Und ich bin mir sicher, dass man auch in 10 Jahren noch Retrofit LEDs (egal ob MR16 oder GU10) bekommen wird (dann hoffentlich schon standardmäßig mit etwa 100lm/W und einem CRI>90 :D ) Wichtig wäre allerdings noch ob ggf. eine Dimmung erwünscht wird. Weil viele LED-Treiber (und MR16 Retrofit LEDs) kommen damit nicht gut klar. In einer Küche zwar IMHO auch nicht wichtig, aber manche Leute sind ohne Dimmer nicht glücklich ;)
Was auch zu beachten ist: Kühlung. Retrofit LEDs (egal welche Bauart MR16 oder GU10 oder sonstwie) mögen es am liebsten frei in der Luft hängend. Wenn in irgendeine Fassung eingebaut, dann sollte die eine freie Luftzirkulation so wenig wie möglich behindern.
O.Mueller
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Fr, 19.10.12, 08:26

Borax, Du sprichst mir aus dem Herzen, ich habe mir die Frage auch gestellt, hab aber verzichtet da deutlich zu machen was ich davon halte... Bei mir kommt kein Halogenleuchtmittel mehr über die Schwelle, es gibt keinen plausiblen Grund dafür.
1985tobi
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Fr, 19.10.12, 08:29

Hallo,

ja ihr habt wahrscheinlich recht. Im privaten Bereich macht das wenig Sinn. Bei mir in der Firma gibt es viele Kunden, die das wünschen. Aber das auch bisschen speziell wohl.

Ich persönlich würde meine LED Leuchtmittel in der Küche auch nie wieder gegen Halogen tauschen :-)

Ich gebe auch dem Herrn Müller recht. Wenn man neu baut kann man natürlich auch GU10 nehmen. Das was die an lm/W weniger haben, macht der Wirkungsgrad des Treibers wieder raus.

Gruß Tobi
O.Mueller
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Fr, 19.10.12, 09:57

Darf ich fragen was das für ein Geschäft ist ? Klingt schon interessant, dass die Kunden das entscheiden dürfen was da an Leuchtmitteln verwendet wird, zumal die Kunden ja auch die Energiekosten etc. mitbezahlen müssen.
1985tobi
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Fr, 19.10.12, 11:31

Hallo,

wir sind Leuchtenhersteller und bei uns kann der Kunde bei einigen Produkten auch entscheiden, ob er die Leuchte mit leuchtmittel oder ohne und wenn ja welche Art von Leuchtmittel.

Leider haben einige unserer Kunden noch "angst" vor LED. Deshalb möchten mache Kunden gerne die Möglichkeit haben, ggf. auch wieder auf Halogen umstellen kann. Es ist nicht immer einfach den Kunden (keine Techniker sonder Planer, Archiekten etc.) von den Vorteilen zu überzeugen. Das klappt nicht bei jedem Kunden, obwohl die LED natürlich eine vielzahl von Vorteilen mit sich bringt.

Gruß
jangjang
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Fr, 19.10.12, 18:08

Danke allen!
Also, wirklich planen auf Halogen zurück zu gehen tue ich sicher nicht, erscheint mir aktuell auch sehr sinnfrei. Diese Idee kommt, wie so häufig, von meinem Vater, aber den überzeuge ich auch noch von LED :wink:
Also dimmbar braucht es wirklich nicht sein, darüber kann man im Wohnzimmer reden, aber in der Küche will ich weniger kuscheln!
Also wenn ich das richtig verstehe ist es eine Überzeugungssache ob NV oder HV. Eingebaut weren die Spots übrigens in eine abgehängte Decke, Luftraum 90mm, nicht üpig, aber ausreichend.
Gibt es irgendwelche Faustformeln oder Regeln wie man die Küche ausleuchtet, wieviel lm/m^2. Das ganze natürlich in Warmweiß, will mich ja wohlfühlen in meiner neuen Traumküche.

Danke nochmals und
LG jangjang
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stoske
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Fr, 19.10.12, 19:04

Ich wundere mich immer wieder wie sehr sich "die Leute" auf technische Aspekte stürzen
aber die eigentliche Wirkung und den Nutzen des Lichtes vernachlässigen.

Faustformeln gibt es nicht wirklich, dafür sind die beteiligten Aspekte einfach zu zahlreich.
Auch wenn es sich nicht wirklich nur auf die Küche bezieht, zitiere ich mich mal selber zu diesem Thema...

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Richtig "gutes Licht" sollte die Lichtfarbe berücksichtigen, es sollte nicht zu blau, also zu kalt sein,
aber auch nicht zu gelb oder rot, also zu warm. Es sollte die Umstände und Tätigkeiten berücksichtigen,
in der Küche das Essen hübsch aussehen lassen, im Bad die Haut nicht fies, im Wohnzimmer das Lesen
angenehm, im Schlafzimmer nicht wach machen.
Es sollte das vorhandene Licht berücksichtigen, also Fenster, Wände, reflektierende Flächen, und die
Unterschiede zwischen Tag und Nacht. Man sollte es dimmen können, um diese Unterschiede auszugleichen,
etwas zu dunkel sein, wenn man es mal stimmungsvoll möchte, aber auch etwas zu hell, wenn mal gesaugt
oder geputzt wird.
Es sollte die räumlichen Begebenheiten berücksichtigen, also nicht blenden, keine überstrahlten Flecken
erzeugen und nicht mit harten Schatten deutliche Geometrien in den Raum malen. Es sollte weiche diffuse
Schatten erzeugen, gleichmäßig und angenehm sein und keine dunklen Stellen übrig lassen.
Die erste Installation sollte nicht zu teuer sein, sollte sich leicht installieren lassen und natürlich auch
möglichst wenig Stromkosten verursachen.

Richtig "gutes Licht" setzt also auch richtig gute Vorüberlegungen voraus. Einfach ist da eigentlich
nur die Palette an Möglichkeiten sich nachher zu ärgern, weil man das Ganze nicht so ernst, aufwändig
und sachlich genommen hat, wie es die Sache eigentlich erfordert. Und zu guter Letzt kommen noch
die eigenen Vorstellungen und Anforderungen hinzu die jedem Aspekt ein mehr oder weniger großes
Gewicht geben.
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Ich empfehle für die Küche eine Mischung aus Warmweiß und Kaltweiß, in jedem Falle NV und möglichst
viele verteilte LED um weiches Licht und weiche Schatten wie im Studio zu erreichen. Ich rate zu LP-LED
die gänzlich ohne jede Kühlung auskommen und einer flächigen oder linienbezogenen Verteilung dort wo
es praktisch auch am sinnvollsten ist. Von Spots rate ich ab, denn die sorgen meist nur für helle Flecken
an unnötige Stellen und unschöne Schatten, sie wirken oft nur diffus da wo es drauf ankommt und verblasen
viel unnötiges Licht wo man es nicht braucht. Als Anhaltspunkt kann man 2000 - 3000 Lumen nehmen die
z.B. auf 3-4 Meter eine ganze Arbeitsfläche (Küchenzeile) ausreichend beleuchten ohne durch sich selbst
die Fläche auch wieder abzuschatten. Dafür reichen, halbwegs gescheit berechnet, kaum 20 Watt die
ein einziges, billiges 12V-Netzteil erfordern. Entsprechende Beispiele findet man natürlich auch hier im Forum.
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