Schreibtischlampe auf LED umbauen

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Moderator: T.Hoffmann

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Eiskonfekt
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Do, 19.04.12, 21:36

Guten Abend,

nachdem sich am gestrigen Abend das Netzteil meiner Schreibtischlampe mit viel Qualm und Gestank auf ewig von mir verabschiedet hat, plane ich nun, diese Lampe auf LED umzubauen. Da nur das Netzteil defekt ist, kann ich die alte Energiesparlampe samt der dazugehörigen Elektronik ausbauen und das Netzteil gegen ein für die LEDs passendes austauschen. Ich denke dass sich der eigentliche Aufwand ziemlich in grenzen hält.

Den Bildern solltet ihr die Maße der Lampe gut entnehmen können. Die Maße sind in cm angegeben. Eigentlich habe ich auch nur die Frage, welche LEDs ihr empfehlen würdet. Die Lampe diente bisher als Licht zum arbeiten, sowie als Hintergrundlicht. Laut Datenblatt liegt die Farbtemperatur der Energiesparlampe bei 3000K und der Lichtstrom bei 900lm. Damit war ich auch immer zufrieden. Wäre also ganz nett, wenn sich die LED Lösung ungefähr im gleichen Bereich bewegt.

Bisher habe ich es so geplant, über die komplette länge LEDs zu verteilen. Diese würde ich auf einer Streifenrasterplatine verbauen und diese letztendlich in dem Lampengehäuse verbauen. Allerdings vermute ich, dass es da wesentlich bessere Lösungen gibt.

Ein kleines schmankerl wäre es, wenn ich über einen zusätzlich verbauten Schalter zwischen zwei Helligkeiten wählen könnte. Wäre dies ein großer Aufwand bzw überhaupt sinnvoll umsetzbar?
Ansonsten muss die Lampe nichts können. Kein Dimmer, nichts buntes, einfach nur an und aus.


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Achim H
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Fr, 20.04.12, 11:02

Eine bereits existierende Lampe umbauen ist immer so eine Sache.
Mal abgesehen davon, dass das Lampengehäuse einfach nur häßlich ist, viel Platz hat man dort auch nicht. Für 900 Lumen müssten PowerLeds oder Powerleisten verwendet werden. Und diese werden wahrscheinlich nicht ohne Kühlkörper auskommen. Aber wohin mit dem Kühlkörper? Luft muss dran kommen können. Das komische Blech (Reflektor) fliegt raus.

Wenn man dort zumindest ein anderes Blech einbauen könnte (die Oberfläche sollte plan, kein Hammerschlag sein), dann könnte man Flexleisten aufkleben.

Nachteil: Die Luft kann nur an die Vorderseite ran und das könnte für ungefähr 12 Watt schon arg wenig sein.
Vorteil: Durch das Zerlegen in mehrere kürzere Stränge (eine 50cm lange Flexleiste bekommt man dort nur gestückelt hinein), wäre eine Stufenschaltung möglich.

Erforderlich wären:
1 oder 2 Schalter, diese SlimFlex Leiste (24V/500mA, 960 Lumen) und dieses überdimensionierte Schaltnetzteil (gibt leider kein kleineres).

Vielleicht haben andere Leutchen bessere Tipps. Für dieses Lampengehäuse habe ich keine Ideen. Sorry!
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Romiman
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Fr, 20.04.12, 16:52

Eiskonfekt hat geschrieben:...Ich denke dass sich der eigentliche Aufwand ziemlich in grenzen hält...3000K und der Lichtstrom bei 900lm...
Das wird leider nix. 900 Lumen aus warmweißen LEDs ist wegen der erforderlichen Kühlmaßnahmen schon eine ziemliche Herausforderung.

Aber eine gute Nachricht hab ich doch: Du brauchst gar keine 900Lm, da die Leuchtstofflampe mit großer Sicherheit nicht die ganzen 900Lm auch auf den Schreibtisch gestrahlt hat. Abzüglich der Verluste wegen Eigenabschattung* und Reflektionsverlusten müßten 500Lm hier dicke reichen, um das gleiche Licht aus direktstrahlenden LEDs auf den Schreibtisch zu schicken.

*(Die 900Lm strahlt die ESL ja rundum ab, und in diesem Lampendesign geht min. 1 Drittel davon nach oben wirkungslos verloren.)
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stoske
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Fr, 20.04.12, 17:05

Kein Thema... :)

Ich würde die Raijin Superflux in Warmweiß nehmen, da hast du 3500 K. Je vier in Reihe mit einem 1Ω-Widerstand,
das dann 12 mal parallel, das ergibt 864 Lumen bei 18 Lumen pro LED - oder mehr wenn gewünscht.
Ich würde dazu ein EcoFriendly-Schaltnetzteil nehmen welches sich auch auf 12 und 13.5 Volt umschalten lässt.
Den Umschalter ausbauen, durch ein Poti ersetzen, die LED anschliessen, warm werden lassen und dann so einstellen,
dass die LED auf 50 mA laufen. Eine zweite Stufe könnte dann auf 50% liegen, also z.B. 9 Lumen und 20 mA - oder
was eben gewünscht ist. Dann diese beiden ermittelten Werte in feste Widerstände umsetzen die man per Schalter
umschalten kann - et Voila! Das passt locker in die Lampe, erfordern keinerlei Maßnahmen zu Kühlung und ist viel
effizienter als alles was du fertig kaufen kannst - dafür aber relativ(!) teuer.
Vom Grundprinzip her kannst du dich auch hieran orientieren...

viewtopic.php?f=31&t=13385

Den Dimmer weglassen, die Weiß/Warmweiß-Umschaltung auch, am Netzteil nur zwei Stufen realisieren, die Anzahl
verringern, fertig ist die Laube. Da die Superflux bei Normalbestromung nicht mehr Wärme erzeugen als sie über
die Beinchen und die Umgebung abgeben können, ist die Anzahl praktisch auch nicht begrenzt. In deinem Fall nur
durch den Raum der Lampe - und durch den Geldbeutel natürlich.
Eiskonfekt
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So, 22.04.12, 14:45

Das mit den Raijin Superflux hört sich doch schon gut an. Hab mir das ganze jetzt erstmal schematisch als Schaltplan zusammengesetzt. Macht nen guten eindruck und ich bin positiver Dinge, dass daraus was wird.
Ich würde es mir allerdings wünschen, dass ich den Schalter für die Helligkeitsstufen nicht am Netzteil, sondern direkt an der Lampe habe. Sollte ich dann trotzdem ein umschaltbares Netzteil wählen, oder tut es dann auch eins, dass nur eine feste Spannung rausgibt?
Ich muss auch gestehen, dass ich mit dem Messen solcher Schaltungen nicht all zu sehr vertraut bin. Wie genau müsste ich da also vorgehen? Zu erst wahrscheinlich die Platine so bestücken und verlöten, wie sie letztendlich aussehen soll. Und dann muss ich diese wirklich anschließen, dann mit den Poti langsam mehr Spannung drauf geben und währenddessen messen, wann ich z.B. die 50mA erreicht habe? Wobei die 50mA ja pro Strang anliegen. Sollte ich dann lieber auf die gesamte Stromaufnahme achten? Bei 12 Strängen müsste diese ja dann theoretisch bei 0,6A liegen, oder hab ich jetzt nen Denkfehler? Und ich messe es doch auch nur, weil die LEDs nicht immer 100% identisch sind, oder? Weil sonst könnte ich doch auch einfach mit den Daten aus dem Datenblatt den Wert des Widerstands bestimmen.
Und wofür planst du in jedem Strang den Widerstand ein? Reicht es nicht, wenn ich mit einem Widerstand die passende Spannung für die komplette Schaltung bereitstelle? Über einen solchen Widerstand und vorgeschaltetem Schalter könnte ich ja dann schließlich auch ganz einfach zwischen Stufe 1 und Stufe 2 wählen.

Fragen über Fragen. Ich hoffe du kannst mir verzeihen :oops:
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stoske
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So, 22.04.12, 18:38

Die Umschaltung der Spannung muss am Netzteil erfolgen, sonst geht der Sinn der Sache
flöten. Gibt es nur eine feste Spannung, dann gibt es auch keine Helligkeitsstufen nach
diesem Prinzip und die Vorwiderstände müssten entsprechend angepasst werden.
Will man es besonders effektiv, also möglichst wenig Energie über die Vorwiderstände
verbraten, dann kann man das über eine angepasste Spannung tun. Der gemessene
Strom ist dann die rechnerische Addition aller parallelen Gruppen. Bei dieser Methode
kann man nicht auf den Vorwiderstand verzichten und auch weder den Strom noch die
Spannung rechnerisch ermitteln. Wenn das nicht geht, oder du das vom Prinzip her noch
nicht wirklich verstehst, solltest du eine KSQ verwenden oder die Vorwiderstände an die
feste Spannung des Netzteiles anpassen - was dem üblichen, aber nicht so effektivem
Weg entspricht. Dimmen kannst du dann auch nur "klassisch" per PWM.
Eiskonfekt
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So, 22.04.12, 20:51

Wenn ich mit den 3,1V pro LED rechne, komme ich in den Strängen auf 12,4V. Da sie parallel geschaltet sind, habe ich diese 12,4V in jedem Strang. Wenn ich nun z.B. ein 15V Netzteil nehme, und zwischen Netzteil und Schaltung einen Widerstand schalte, der die 15V möglichst genau auf die 12,4V reduziert, hätte ich dann nicht schon mein Ziel erreicht und könnte mir damit die Widerstände in den Strängen sparen? Und mit einem Schalter könnte ich dann zwischen dem Widerstand für 12,4V und einem zweiten Widerstand, der auf 11,2V reduziert, wählen. Damit hätte ich dann die 12,4V für die 18lm und die 11,2V für die 9lm.
Ich hab mal nen Schaltplan gebaut, wie ich mir das Vorstelle. Wobei die Widerstände in den Strängen in meinen Gedankengängen eigentlich nicht notwendig sind. Die von mir angesprochenen Widerstände für die Helligkeitsumschaltung wären auf dem Bild R13 und R14.

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Bei Reichelt hab ich grad noch ein Netzteil gefunden, dass auch nur 13,5V ausgeben kann. Damit könnte ich die Verluste am Widerstand dann noch weiter reduzieren
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Romiman
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So, 22.04.12, 22:22

Die Schaltung ist schon nicht schlecht.
Die Widerstände in den 3er-Strängen solltest Du auf jeden Fall beibehalten! (Andernfalls hättest Du eine Parallelschaltung, und die LEDs würden nach und nach blinkend hopps gehen...)
Die Einzelwiderstände in den Strängen müssen den Strom für die LEDs richtig einstellen, (also beispielsweise knapp 50mA bei 15V Eingang, das wären etwa 130 Ohm und 0,6W).

Mach einfach 2 Zuleitungen. Eine direkt von Plus des Netzteils, und die andere mit diesem gemeinsamen Vorwiderstand in der Zuleitung. Dessen Größe mußt Du allerdings selbst ertesten, damit der gewünschte Helligkeitsunterschied gewährleistet ist. Kauf Dir ein paar Widerstände zwischen 50 und 400 Ohm, und 1W und teste sie durch. Der Widerstand, den Du dann dauerhaft verbauen willst, darf nach längerem Leuchten nicht heiß werden. Wird er es doch, einen größeren nehmen (Mehr Ohm und mehr Watt). Du kannst auch 2 0,6W Widerstände parallel nehmen. (2 parallele 100 Ohm-Widerstände ergeben 50 Ohm.)
Eiskonfekt
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So, 22.04.12, 22:55

Eine Parallelschaltung ist es doch so oder so, oder nicht? Genau genommen müssten es doch 12 Reihenschaltungen, die zueinander parallel geschaltet sind, sein?!
Und warum sollten die Widerstände in einer Parallelschaltung hopps gehen? Mit der richtigen Spannung dürfte es doch eigentlich keine Probleme geben. Oder sollte ich tatsächlich so wenig Ahnung von LEDs haben, dass ich da irgendwas essentielles vergesse? Zutrauen würde ich es mir :D

Es sind übrigens 4er-Stränge ;)

Meinst du in etwa so, mit den zwei Zuleitungen?

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Der Unterschied liegt unten links. Über den Schalter könnte ich in diesem Fall die direkte 15V Zuleitung wählen, die dann zusammen mit den Widerständen in den Strängen die 3,1V an den LEDs ergibt oder eine Zuleitung, die einen Zusätzlichen Widerstand integriert hat, und somit, zusammen mit den Widerständen in den Strängen, nur noch 2,8V an den LEDs anliegen. Damit hätte ich dann laut dem Datenblatt der LEDs die Helligkeit von 18lm auf 9lm reduziert.

Wie kommst du auf die Widerstandswerte? Wenn ich den Widerstand für 4 LEDs Berechne, komme ich auf 52 Ohm und 130mW Verlustleistung, bei den von dir angenommenen 3 LEDs komme ich auf 114 Ohm 285mW Verlustleistung.
A.E.
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Mo, 23.04.12, 07:11

Hallo Eiskonfekt,

zum Verständnis, warum Parallelgeschaltete LEDs(-Stränge) einzelne Vorwiderstände benötigen:
LEDs haben aufgrund nicht vollkommen homogener Herstellung nie genau die gleiche Spannung wenn man durch diese den gleichen Strom fließen lässt. Im Umkehrschluss heißt das, dass bei dem Anlegen einer Spannung an parallelgeschaltete LEDs OHNE jeweiligen Vorwiderstand (mit oder ohne gemeinsamen Gesamt-Vorwiderstand) unterschiedliche Ströme fließen. Wenn du dir eine Diodenkennline (Strom in Abhängigkeit zur (Fluss)Spannung) dann ansiehst (z.B. hier http://www.led-treiber.de/html/leds_grundlagen.html oder in jedem anderem LED Datenblatt) stellst du fest, dass eine kleine Spannungsänderung eine große Stromänderung hervorruft. Da die Spannung wie oben erwähnt nun aber nicht bei allen LEDs gleich ist, würde sich der Strom, den du durch den gemeinsamen Vorwiderstand eingestellt hast, ungleichmäßig auf die einzelnen LED-Stränge verteilen, sodass der Strang mit dem höchsten Strom zuerst ausfällt. Da dieser Defekt dann eine Unterbrechung darstellt, verteilt sich der Gesamtstrom auf die anderen LED-Stränge. Sodass immer schneller sämtliche LED-Stränge ausfallen.

Hoffe die Erklärung hat Dir geholfen.
Eiskonfekt
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Mo, 23.04.12, 10:07

Hallo A. E.,

ich danke dir. Deine Erklärung und der Link haben mir auf jeden Fall geholfen. Ist auch eigentlich ziemlich einleuchtend das ganze. :D
Und mit der Formel deines Linkes komme ich wieder auf die 52Ω. Da frage ich mich jetzt nur, wieso stoske anfangs von einem 1Ω vorwiderstand gesprochen hat. Das passt doch nicht wirklich zusammen, oder?

@stoske: Bitte versteh mich nicht falsch. Ich will dir sicherlich nichts böses. Ich will das nur alles verstehen. Und vor allem möchte ich nicht, dass mir die LEDs gleich um die Ohren fliegen. Allein für das Geld, dass die LEDs kosten werden, könnte ich mir immerhin eine komplett neue Lampe kaufen. Und als kleiner Azubi bekomme ich im Moment auch leider nur nen Hungerlohn.

Ich meine dann jetzt auch zu verstehen, wieso ich bei diesem Aufbau dann nur noch mit PWM dimmen kann. Denn wenn ich einen gemeinsamen Vorwiderstand einbaue, müsste ich ja auch sämtliche Vorwiderstände in den Strängen anpassen. Sehe ich das richtig?
Wobei das Dimmen per PWM ja auch nicht schlimm wäre. Die kleine zusätzliche Platine würde ich schon irgendwie untergebracht bekommen. Und dann könnte ich mir die Helligkeit auch frei aussuchen. Hat doch eigentlich nur Vorteile
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stoske
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Mo, 23.04.12, 10:49

Hallo Eiskonfekt,

ich verstehe dich nicht falsch, vielleicht kommt mein Text nur etwas zu knapp rüber. Manchmal müsste man sehr weit
ausholen um alles verständlich rüberzubringen - dazu fehlt aber oft die Zeit.

Also: Dass der Vorwiderstand nötig ist, hast du verstanden. Seine Größe hängt von der Differenz zwischen der LED und
dem Netzteil ab. Braucht die LED z.B. 3 Volt, aber das Netzteil liefert 12, dann könnte man 9 Volt per Widerstand
verbraten, was aber reine Verschwendung wäre. Je kleiner die Differenz, umso kleiner der Widerstand, umso geringer
die Verschwendung. Da man aus beschriebenen Gründen nicht auf ihn verzichten sollte, er aber auch so klein als möglich
sein sollte, wären 1Ω theoretisch ideal. Das setzt aber voraus, dass man die Spannung einstellen kann. Und zwar auf
der Seite der Erzeugung, nicht auf der Seite des Ausgangs. Deshalb also dort, wo z.B. beim Netzteil die Spannung
verstellt werden kann. Nur dort kann man die Spannung beeinflussen, ohne den Unterschied nur in Wärme zu verwandeln.
In deinem Fälle wäre mangels Erfahrung davon abzuraten, weshalb du die am nächsten liegende Spannung des Netzteiles
nehmen, und den Rest per Widerstand verbraten solltest. Dabei ist es viel sicherer und genauer, den notwendigen
Widerstand zu messen (damit sich gemessene 50mA einstellen), anstatt dies anhand der Datenblätter zu berechnen.
Zur Not ist aber auch das kein Beinbruch.
Eiskonfekt
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Mo, 23.04.12, 11:42

Dann bin ich ja beruhigt. Will hier ja niemandem vor den Kopf stoßen. Find es auch echt super, wie hilfreich ihr hier seid. :)

Verluste am Widerstand sind nicht schön. Sehe ich ein. Aber wenn ich jetzt wirklich das 13,5V Netzteil nehmen würde, und 18lm pro LED anpeile, die also bei 3,1V laufen, hätte ich 12,4V im Strang. Das macht 1,1V Spannungsabfall am Widerstand aus. Bei 50mA ergibt dies grade mal 55mW Verlustleistung am Widerstand. Ich denke damit kann man noch leben. Dann noch einen PWM Dimmer mit in die Schaltung integriert und ich müsste da sein, wo ich hinwollte. Eine Schreibtischlampe mit LEDs, die ich in der Helligkeit regeln kann.

Das mit dem Messen geht mir grad noch irgendwie zu weit. Oder ich stelle es mir einfach nur zu aufwendig vor. Ich denke für den Anfang werde ich auf die Datenblätter zurückgreifen. Wird schon nicht schlimmes passieren.....

Und nur mal so aus Interesse. Wenn ich nun eine KSQ verwenden würde, die 50mA ausgibt. Könnte ich dann komplett auf die Vorwiderstände verzichten?
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Achim H
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Mo, 23.04.12, 11:56

Und nur mal so aus Interesse. Wenn ich nun eine KSQ verwenden würde, die 50mA ausgibt. Könnte ich dann komplett auf die Vorwiderstände verzichten?
Eine getaktete Konstantstromquelle je Strang wäre zu aufwändig und für eine lineare KSQ brauchst Du auch dort einen Widerstand, um den Strom einzustellen. Für 4 Leds in Reihe reicht die Spannung aber nicht. Die KSQ benötigt für sich selbst ungefähr 3V (entspricht 1 Led weniger). Multipliziert mit dem Strom, wären die Verluste gut 3mal so hoch (gegenüber einem 1 Ohm Vorwiderstand).
Eiskonfekt
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Mo, 23.04.12, 12:06

Ach mist, direkt nen Denkfehler gehabt. Um eine KSQ für alles verwenden zu können, muss diese natürlich keine 50mA sonder 600mA ausgeben können. Eine in jedem Strang wäre natürlich viel zu viel. Alleine vom Platzbedarf her wäre mir das unmöglich.
Die Betriebsspannung könnte ich für die KSQ ja noch nach oben drehen. Anderes Netzteil davor und fertig. Dann soll sie ihre 3V bekommen. Aber wenn es für mich keinen Nutzen bringt, eine KSQ zu verbauen, ist das eh schon hinfällig. Dann lieber einfach ein Netzteil mit 13,5V, die passenden Vorwiderstände in die Stränge, einen PWM Dimmer integriert, und fertig ist die Kiste.
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Romiman
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Mo, 23.04.12, 17:20

Eiskonfekt hat geschrieben:... eine KSQ für alles ...
Genau.
Niemals nach einer KSQ noch (Stränge oder Einzel-LEDs) parallel schalten!
Und wenn Du kein stabilisiertes (also lastunabhängiges) 12V Netzteil hast, sollten die Einzelwiderstände der Stränge nicht unter 100 Ohm groß werden. Werden sie es laut Widerstandsberechnung doch, eine LED (pro Strang) weniger nehmen.
Mit 3 LEDs in Reihe an 12V haut das aber gut hin.

Wenn Ergebnisse da sind: FOTOS !!! :wink:
Eiskonfekt
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Mo, 23.04.12, 22:15

In einer Parallelschaltung müsste man also wirklich für jeden Strang eine eigene KSQ verwenden? Oh man. Das wird bei solchen Aufbauten aber schnell lästig :D

Als Netzteil habe ich dieses hier geplant http://www.reichelt.de/Universalnetztei ... 4a9f49761e
In den technischen Daten steht, dass es stabilisiert ist. Wobei ich pro Strang auch auf 225,33Ω komme. Sollte also eigentlich kein Problem sein, oder?
Das Netzteil hat außerdem den Vorteil, dass es mir 13,5V Ausgangsspannung bietet. Die Schaltung läuft letztendlich auf 12,8V. Da bleiben die Verluste schön gering.

Welchen der 8 Stecker des Netzteils sollte ich denn wohl verwenden? Der Gesamtstrom beläuft sich auf 720mA.

Und da ich das ganze ja noch an einen PWM Dimmer anschließen möchte, würde ich gerne noch wissen, ob ich dafür den hier http://www.leds.de/LED-Zubehoer/Strom-u ... xid-7.html nehmen sollte, oder ob ich, um es kompakter zu haben, nicht auch einfach ein PWM Poti direkt in die Schaltung integrieren kann? Denn diese zusätzliche Platine würde evtl stören.

Wenn es fertig ist, kommen selbstverständlich Fotos! ;)
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Romiman
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Di, 24.04.12, 17:22

Eiskonfekt hat geschrieben:In einer Parallelschaltung müsste man also wirklich für jeden Strang eine eigene KSQ verwenden? Oh man....
dass es stabilisiert ist. Wobei ich pro Strang auch auf 225,33Ω komme...
Welchen der 8 Stecker des Netzteils sollte ich denn wohl verwenden? Der Gesamtstrom beläuft sich auf 720mA....
Genau. In jeden Strang eine.
Aber bei einem stabilisierten Netzteil brauchst Du das nicht.
225Ω ? Wenn ich 3 LEDs zu 3V und 40mA an 12,8V durch den Widerstandsrechner jage, komme ich auf knapp 100Ω.

Gesamtstrom 720mA? Also pro Strang 60mA? Nimm lieber nur 40mA. Denn so dicht an dicht wird auch diesen LEDs sehr warm...

Apropos Ω. Wie schreibst Du das? (Ich habs jetzt nur kopiert, würde das Omega aber gern schreiben)
Eiskonfekt
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Di, 24.04.12, 18:59

Es sind 4 LEDs bei 3,2V und 60mA, dazu ein 12Ω Vorwiderstand. Das macht bei mir nach dem Ohmschen Gesetz in Summe 225Ω.

Aber ich merke gerade, dass wir, so glaube ich, aneinander vorbei gesprochen haben. Mit "sollten die Einzelwiderstände der Stränge nicht unter 100 Ohm groß werden" meintest du wahrscheinlich die Vorwiderstände, nicht den Gesamtwiderstand des Stranges. Der Vorwiderstand muss bei meinem Aufbau genau genommen 11,67Ω groß sein. Demnach habe ich mich für 12Ω Widerstände mit 1% Toleranz entschieden.

Die LEDs werden wahrscheinlich nie auf 100% laufen. Die alte ESL hat laut Verpackung 900lm gebracht, mit den 48 LEDs à max 20lm bin ich Summe bei 960lm. Die werde ich aber kaum brauchen. Denn wie schon zu beginn von dir angesprochen, werde ich höchstwahrscheinlich mit weniger auskommen. Aber ich will einfach aus Spaß an der Freude die volle Leistung ausschöpfen können. Sollte ich merken, dass das eine schlechte Idee war, muss ich halt in den sauren Apfel beißen und die Schaltung nachträglich umbauen und gegebenenfalls defekte LEDs austauschen.

Kannst du mir evtl noch bei dem PWM Dimmer helfen? Also ob die fertige Platine hier aus dem Shop oder einen einzelnen der direkt in meine Schaltung integriert wird? Wenn dieser Punkt geklärt ist, könnte ich endlich die Bauteile bestellen und den dicken LED Scheinwerfer, den ich mir Ersatzweise von meinem Arbeitsplatz geliehen habe um hier überhaupt zurecht zu kommen, wieder zurückgeben :D

Das Ω Symbol hatte ich mir Anfangs von stoske "geliehen" (:D)
Jetzt wo du es angesprochen hast, hab ich mich mal schlau gemacht. Eigentlich müsste man es unter Windows über die Tastenkombination [Alt]+[2 3 4] "tippen" können. Jedoch verwende ich Windows 7 Home Premium 64bit und bei mir kommt nur ein Û bei rum. Also weiter gesucht.
Letztendlich bin ich nun bei "Glyphics", einer Erweiterung für den Google Chrome Browser, hängen geblieben. Damit kann man sich im Rechtsklickmenü einen Menüpunkt machen, in dem Symbole aller Art zur Verfügung stehen. Welche es sind sucht man sich selbst aus und man kann sie außerdem in Gruppen unterteilen.

Entweder funktioniert es bei dir also mit der Tastenkombination, oder du musst mal sehen, ob du für deinen Browser eine ähnliche, wenn nicht gar die gleiche Erweiterung bekommst.
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Di, 24.04.12, 19:56

Apropos Ω. Wie schreibst Du das? (Ich habs jetzt nur kopiert, würde das Omega aber gern schreiben)
Benutz doch einfach das Formelzeichen für den elektrischen Widerstand, und das wäre das großgeschriebene R (für Resistor).

100R oder 3R3 versteht sicherlich jeder.


Man kann auch einfach Ohm hinschreiben, dann aber bitte mit einem Leerzeichen nach dem Wert.
Es gibt hier ein - zwei Spezies, die sowas direkt aneinander fügen.

Beispiel: 10Ohm

Hier muss man immer 3mal hinschauen, sind das jetzt 10 Ohm oder 100 Ohm.
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Romiman
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Di, 24.04.12, 21:32

12Ω (Vorwiderstand) wären mir zu knapp und 60mA zuviel. Aber wenn Du es auch ein bißchen als Testlauf siehst: bitte.

Nach dem Ω hab ich natürlich schon 1000x geforscht. (Benutze ganz altmodisch den IE).
Habe aber ums Verrecken nur Tastenkombis gefunden, die selten oder nie funktionieren.
Im Gegensatz zu ‰, ë, ½, Ø... wehren sich das "Omega" (und auch das "Drittel") tapfer gegen die Verwendung von Tastenkombis... :(
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Wieso meinst du, die 12Ω wären dir zu knapp? Selbst mit der Toleranz hätte ich immer noch 11,88Ω bei benötigten 11,67Ω. Theoretisch müsste das ja passen :D

Sieht bei mir nicht anders aus mit den Symbolen. Aber ich hab ja nun Abhilfe gefunden. Wenn auch nicht in perfekter Form :D

Jetzt muss nur noch die Frage mit dem PWM Dimmer geklärt werden, dann kann ich endlich bestellen und bald mit dem Basteln anfangen.
Also entweder bestell ich den PWM Dimmer hier aus dem Shop mit oder ich integriere einen direkt in die Schaltung, dann würde ich mir eine zweite Platine sparen können. Hätte beides seine Vor- und Nachteile
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Romiman
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Mi, 25.04.12, 16:56

Eiskonfekt hat geschrieben:...Theoretisch müsste das ja passen ...
Eben.
Theoretisch.
Die Praxis sieht aber oft anders aus. (Einschaltspitzen und ähnliches.)
Ich habe jedenfalls über viele Jahre in der Praxis die Erfahrung gemacht, daß so niedrige Widerstände kaum Schutz bieten, die LEDs also gern durchfetzen.
(Mit PWM-Dimmung kenne ich mich überhaupt nicht aus. Ich mag sie nicht nur wegen der (mir) zu schwierigen Umsetzung nicht, sondern auch wegen des Flimmerns. Ich würde die 2 Helligkeiten mit der 2. Zuleitung mit Vorwiderstand realisieren.)
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Mi, 25.04.12, 17:39

Die Praxis wird es zeigen. Ich hoffe einfach das beste. Positiv denken. Soll ganz gut sein, hab ich mir sagen lassen :D

Ich denke ich werde auf den fertigen PWM Dimmer zurückgreifen. Hab da schon eine Idee wo ich den unterbringen kann.
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