Allgemeine (Anfänger-) Fragen LED-Seilsystem

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

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neuber
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Mi, 22.02.12, 06:56

Hallo,
ich habe vor, mein Wohnzimmer mittels Seilsystem zu beleuchten. Nun ist dabei die Auswahl ja groß, allerdings benötige ich aufgrund der Größe des Zimmers ein Seilsystem von in etwa 10 – 12 m Länge. Um den Raum entsprechend auszuleuchten wären ca. 10 – 14 x 20 W Halogen-Reflektoren notwendig (Würde glaube ich Niedervolt bevorzugen). Nun habe ich dazu (vielleicht gibt es hier ja auch ein paar Halogen-Experten) und zu LEDs ein paar Fragen. Zwar habe ich mich hier im Forum etwas eingelesen, aber so ganz durchschaue ich die Materie nicht (Ich bitte daher um ein Nachsicht).

1.
Ist ein Halogen-Seilsystem in der angegebenen Länge überhaupt realisierbar? Wenn ja, welcher Trafo empfiehlt sich dann? Kann man das Halogen-System dimmen ohne dass der Trafo unschön brummt oder das Licht flackert?

2.
Könnte man das beschriebene System auch mit LEDs betreiben? Da ich nicht so wirklich der Elektrobastler bin und auch der „Woman's Acceptance Factor“ stimmen muss, möchte ich auf Spots „von der Stange“ zurückgreifen (wie z. B. http://www.paulmann.com/paulmann/app/di ... 9/.do?rf=y). Kann man darin LEDs problemlos „out-of-the-box“ betreiben? Worauf muss man dabei achten?

3.
Meine ersten Erfahrungen mit LEDs liegen schon etwas zurück, dabei waren das auch eher Billig-Produkte aus Fernost. Davon war ich allerdings ganz und gar nicht begeistert. Trotz „warmweiß“ war das eher Licht wie im Schlachthof, die LEDs flimmert und es war ein Summen zu hören. Muss man so etwas bei Marken-LEDs auch befürchten? Ist es mittlerweile möglich ein Wohnzimmer mit LEDs „gemütlich“ auszuleuchten? Wieviel Watt müssen die LEDs haben, damit o. g. Halogen-Leistung erreicht wird? Welche Marken-LEDs würden sich anbieten? Wie muss der Trafo dann beschaffen sein (wahrscheinlich wäre der Halogen-Trafo dann überdimensioniert, oder?).

Viele Anfänger-Fragen, hoffe man kann etwas Licht ins LED-Dunkel bringen! Für ausdrückliche Produktempfehlungen bin ich sehr dankbar.

Viele Grüße,
Sven
Strumboe
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Mi, 22.02.12, 08:56

Guten Morgen, neuber.
Und willkommen im Forum.

zu1. Ja, diese Möghlichkeit besteht. Du musst nur darauf achten, was auf dem Trafo steht. Wenn es ein elektronischer Trafo ist, dann benötigst du einen Phasenabschnittsdimmer. Du wirst hier bei Markenware kein Brummen vernehmen. Die Schaltfrequenz innerhalb des elektronischen Trafos ist deutlich, auch bei dem Dimmen, über unser Hörvermögen.
Wenn du über große Strecken gehst, ist es wie mit einem Wasserrohr. Du brauchst Duchmesser! Sprich hier Querschnitt. Je mehr Leistung du abverlangst, desto dicker muss die Leitung sein. Aber 10 bis 14 20W Halogenlampen.... Ich dachte du wolltest eine gemütliche Atmosphäre und keine Schlachthof ähnliche? Wenn du die 10 bis 14 20W Halos unter Volldampf betreibst, drauchst du fast schon eine Sonnenbrille...

zu 2. Paulmann ist im Baumarkt zu finden...... Da darf es nicht teuer sein. Es gibt bei mir im Bekanntenkreis ein paar Damen, die "erst mal schauen" wollten. Der Ausführende hatte dann diese Dinge beschafft. Resultat: mega große Enttäuschung. "LEDs taugen nicht zu Beleuchtungszwecken".... Doch, sie sind sehr gut geeignet. Allerdings nicht zu Baumarktpreisen und demzufolge die daraus resultierende Qualität.

zu 3. Du erwartest doch auch nicht von einem PKW, extrem preiswert im ostasiatschen Raum hergestellt, dass du die selben Qualitätsansprüche stellen kannst, wie bei einem PKW aus hiesiger Produktion. Oder? Irgendwo schlägt sicht der Preis nieder. Es gibt nichts auf Lau! Auch Qualitätsware auch China kostet richtig!

Gruß
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Handkalt
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Mi, 22.02.12, 10:20

Hallo neuber,

wären diese 10-12m Länge mit 10-14 Spots wirklich "am Stück", d. H. ein durchgehendes Doppelseil? Das würde ich mich nicht trauen. Die Zugkraft, die Du da brauchst um ein so langes Seil zu spannen, ohne dass es durchhängt, dürfte immens sein. Und mit 14x20W hättest Du 280W Gesamtleistung, bzw. einen Strom von über 23A. Bei dieser Kombination von Strom und Leitungslänge bräuchtest Du einen sehr großen Leitungsquerschnitt. Das wiederum macht das Seil schwer und verschärft das Spannproblem. Mit der Auswahl des Trafos bist Du auch eingeschränkt: bei den meisten "elektronischen Trafos" (Schaltnetzteilen) sind nur 2m Leitungslänge ab Netzteil erlaubt, bei mittiger Einspeisung also maximal 4m Seillänge. Du brauchst also ein speziell dafür geeignetes Netzteil oder einen konventionellen Ringkerntrafo (bei 300W vermutlich auch recht groß und schwer). Dimmen mit Ringkerntrafo ist unkritisch, könnte aber brummen. Mit elektronischem Trafo brauchst Du ein speziell dafür geeignetes Modell und einen dazu passenden Dimmer. Flackern werden Halos nicht, aber Dimmen verkürzt deren (sowieso kurze) Lebensdauer!

Wenn das mit der Länge nicht so gemeint war und die 10-12m sich auf mehrere Abschnitte verteilen: vergiss meine Bedenken. :)

Mit LED-Spots kannst Du als Fausregel die benötigte Leistung durch 5 teilen, also z. B. einen 4W-LED-Spot als Ersatz für 20W Halogen nehmen. Wenn man bereit ist, das entsprechende Geld auszugeben, gibt es mittlerweile extrem gute LED-Spots. Ich kenne die von Philips und finde sie genauso angenehm wie Halogenspots. Dimmen funktioniert nicht mit allen LED-Spots, sie müssen speziell dafür ausgelegt sein! Im Gegensatz zu den Halos verlängert es hier aber die Lebensdauer eher. Einen wichtigen Unterschied in der Wirkung gibt es aber: die meisten Halogenspots strahlen ein klein wenig durch den Reflektor "nach hinten". LED-Spots jedoch überhaupt nicht! Die von Dir verlinkten Paulmann-Leuchten würden daher mit LEDs deutlich anders aussehen, weil der satinierte Lampenschirm nicht mehr angestrahlt wird.

Überhaupt sehe ich gerade, wäre dieses Seilset völlig ungeeignet, weil es Spots mit dem kleinen GU4-Sockel verwendet. Dafür gibt es keine vernünftige Auswahl an LED-Spots, Du brauchst unbedingt den Sockel GU5.3! Ideal ist auch, wenn die Spots frei im Luftstrom hängen, so dass es keinen Wärmestau gibt. Ob Du einen vorhandenen Trafo für Halogenspots weiterverwenden kannst, kann man nicht pauschal sagen. Bei einem konventionellen Ringkerntrafo wird es funktionieren, nur dass er dann überdimensioniert ist. Elektronische Trafos haben oft eine Mindestlast, die nach dem Tausch zu LEDs unterschritten wird. Dann läufen Sie nicht an - außer man hat wiederum spezielle LED-Spots gewählt, die dieses Problem elektronisch kompensieren (das kenne ich nur von Philips und selbst da nur bei den teuren Modellen).

Aber grundsätzlich: ich finde Seilsysteme auch schön, selbst wenn sie aus der Mode gekommen sind. Und mit LED-Spots sind sie auch noch sparsam und langlebig. Vom Prinzip her also alles eine gute Idee, der Teufel steckt halt im Detail.

Viele Grüße,
Handkalt.
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Jay
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Mi, 22.02.12, 10:32

was Handkalt angesprochen hat ist wichtig, der Querschnitt! Bei einer Länge von über 10 Meter hast du immer einen Spannungsabfall (dU [V]).

Kurz und Knapp: Gleichspannung 12 V ; 280 W / 12 V = 23,34 A wird benötigt bei 10 m Länge brauchen wir hier 6 mm² Querschnitt das macht trotzdem dU = 0,7 V Spannungsabfall und dP = 16,2 W Verlustleistung , das ist noch im Rahmen den der Wirkungsgrad von 94.84 % hier erreicht wird.

mfg
Jay
Borax
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Mi, 22.02.12, 11:43

Ich habe in einer Scheune mal 18 Halogenspots (20W) an einem 15m Doppelseil aufgebaut (an einem 400VA Ringkerntrafo). Auf Grund der geringen Betriebsdauer (wird nur einige Male im Jahr genutzt, allerdings auch für Ausstellungen wo es auf gute Farbwiedergabe ankommt) wären LEDs hier nicht ökonomisch. Eingespeist wird bei etwa 6m, so dass ein 'Schenkel' mit 6m und einer mit 9m entsteht. Verwendet hab ich ganz normale 4mm Paulmann Seile. Trotzdem ist die (mit Sicherheit vorhandene) Abschwächung bei den letzten Halos am 9m Schenkel noch niemandem aufgefallen. Das einzige was man auf alle Fälle (bei Verwendung eines Ringkerntrafo) vorsehen sollte ist ein NTC (als Einschaltstrombegrenzer). Sonst fliegt ständig die Sicherung...
Strumboe
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Mi, 22.02.12, 12:10

@Borax
Dem kann ich nur zustimmen! Der Einschaltstrom von den Ringkerntrafos ist wirklich immens.
Bei meinem Seilsystem hatte ich - die Länge betrug 7-8m - es geschafft:
a: Das Seil so zu spannen, dass es riss. Ich wollte einfach kein durchhängedes Seil
b: Nach dem Tausch gegen ein stärkeres System kam mir der Kalksandstein aus der Mauer! Ok, war ein Altbau aber ich hatte mich gewundert, dass ich das Seil nicht stramm bekam, bis es polterte und ich ein Loch, passend zur Steingröße, in der Wand hatte.

Seit dem bin ich, was Seilsysteme anbelangt, extrem vorsichtig und verlege lieber starre Leiter.... :lol: :lol: Hervorragend eignet sich hierfür 12mm Kupferrohr von der Rolle. Kann man gut löten und hat gerade für "Altbauten" einen schönen morbieden Scham.

Gruß
Borax
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Mi, 22.02.12, 12:16

Das Seil so zu spannen, dass es riss....
Man kann alles übertreiben :) Ich muss allerdings dazu sagen, dass es in der Scheune mechnisch recht einfach war. Alle paar Meter ein dicker Balken wo man anständige Schrauben rein drehen konnte. Rein mechanisch sind es also 3x5m U-förmig aufgehängt.
Strumboe
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Mi, 22.02.12, 12:22

@Borax
Das Spannen war meiner damaligen "besseren Hälfte" geschuldet. Ihr hing das Seil zu sehr durch. Allerdings das Gesicht von mir, als der Stein aus der Wand kam war ja schon nicht schlecht, aber das Gesicht von Ihr - UNBEZAHLBAR!!! - Das war es eigentlich schon wert.
Aber seit dem halte ich mich von Seilsystemen fern. Leider habe ich von dem Kupferrohr Ersatz kein Bild gemacht, ist schon ein paar Jahre her, aber dass kommt meines Erachtens noch besser.

Gruß
Borax
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Mi, 22.02.12, 12:38

12mm Kupferrohr von der Rolle
Und wie kriegt man das dann schön gerade? Vorteil an einem Seil ist ja, dass es nach dem Spannen schön gerade hängt (wenn auch vielleicht mit einem kleinen Bauch nach unten). Aber Kupferrohr von der Rolle wieder gerade zu biegen (so dass es über 7m gerade bleibt) halte ich für sehr schwierig.
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Jay
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Mi, 22.02.12, 12:42

Borax hat geschrieben:Eingespeist wird bei etwa 6m, so dass ein 'Schenkel' mit 6m und einer mit 9m entsteht. Verwendet hab ich ganz normale 4mm Paulmann Seile.
Es mach natürlich was aus wo man einspeist, in deinem Fall (Borax) hängt bestimmt nicht die gesamte last auf der Längsten strecke oder?
wenn ich davon ausgehen würde das alle 83cm ein Spot hängt, also gleich mäßig auf die 15m aufgeteilt dann hast du bei der längsten strecke etwa 10 Spots hängen. summa summarum ist das 200 W auf 9 m ein Wirkungsgrad von 94,44 % und ein Spannungsabfall von 0,67 V

falls jemand so was nachrechnen möchte hier eine Tabellenkalkulation
Berechnung_Querschnitt.xls
(113.76 KiB) 392-mal heruntergeladen
mfg
Jay
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Mi, 22.02.12, 12:48

Das gerade kann man sich gleich abschminken. Habe es versucht mit einem 1m Stab 8mm Durchmesser das geht. Allerdings benötigt man dann entsprechende Anzahl an diesen Hölzern. Ein wenig wellig bleiben die Rohre dennoch. Aber das ist dann der "morbide" Scham.

Gruß
Borax
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Mi, 22.02.12, 13:22

Ok, wenn man bei den Rohren eine Restwelligkeit akzeptiert, dann kann man IMHO auch ein Seil, was ein wenig durch hängt akzeptieren. Wie schlimm das durch hängen ist, hängt aber auch von den Fassungen für die Halogenspots ab. Ich verwende da meist die billigsten, weil die sind auch meist entsprechend leicht. Wenn da lange Stahlstäbe und Glasschirme dran hängen wird es gleich viel schwerer.
@Jay
Mir ist schon klar, dass der Gesamtspannungsabfall auch von der Einspeisestelle abhängt. In der Realität ist es sogar noch weniger 'schlimm' wie in Deiner Rechnung, weil die 23A ja nur auf den ersten 0,8m fließen, danach sind es schon 1.7A weniger, nach 1.8m schon 3.4A weniger (gut auch ein wenig weniger Spannung, aber das vernachlässigen wir mal). Am letzten Spot sind es nur noch 1.7A die über die 'vollen' 18m gelaufen sind (hin und zurück). Bin jetzt grade zu faul um das auszurechnen, aber vmtl. wird der Spannungsabfall am letzten Spot unter 0.5V liegen.
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Achim H
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Mi, 22.02.12, 13:23

Kupferrohre bekommt man aber gerade. Man benötigt nur eine Streckbank (zum Beispiel für PKWs) und ca.einen halben Kubikmeter Sand. Das Rohr in gewünschter Länge + 1m grob abschneiden. Eine Ende platt klopfen (wird zum Einspannen benötigt). Das Rohr mit Sand füllen und auch deren Ende platt klopfen. Einspannen, strecken, ein Ende aufsägen, Sand rausschütteln, Rohr auf Länge sägen. Fertig.
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Mi, 22.02.12, 13:28

Bei 1-2m: Kein Problem. Bei 3-4m: Naja könnte noch gehen. Wird aber schon schwer zu transportieren. Bei 7-8m: No way!
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Achim H
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Mi, 22.02.12, 14:12

Und vor allem: ein Rohr in dieser Länge und nur an deren Enden aufgehängt, hängt auch durch (mindestens 0,5m). Abfangen muss man es schon. Und wenn man abfangen muss, dann kann man auch 2m lange Rohrstücke verwenden und diese mit einem passenden Innenteil zusammensetzen. Damit wird aus dem Seilsystem aber ein Schienensystem. Ob das so gewollt ist?

Die Streckbank war mehr als Jux gedacht. Eben um zu zeigen, dass es machbar ist, auch wenn es etwas unorthodox bzw. unrealistisch ist.
neuber
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So, 04.03.12, 19:20

Hallo!

Vielen Dank für die guten Antworten, auch wenn der Thread am Ende doch etwas abgedriftet ist.

@ strumboe:
Ok, das mit dem Querschnitt hab ich verstanden – klingt auch sehr logisch. Demzufolge brauche ich aber, wenn ich LEDs verwende keinen größeren Querschnitt, sondern die übliche 6 mm-Ware würde reichen ?!?

Die Sache mit dem Schlachthof bezog sich hauptsächlich auf die „Lichtfarbe“ (oder wie auch immer der korrekte Begriff dafür ist...): Die LEDs waren als warmweiß angepriesen, waren vom Gefühl her aber überwiegend bläulich-kalt. Und mir ist auch klar, dass Qualität ihren Preis hat; meine Frage zielte eher in die Richtung, ob es mit LEDs überhaupt möglich ist eine angenehme, „warmweiße“, glühlampen-ähnliche Wohnzimmer-Atmospäre zu bekommen?

@ Handkalt:
Das Problem mit dem Gewicht habe ich noch gar nicht bedacht – Danke für den Hinweis! Aber ich glaube, das müsste trotzdem klappen. Die Halterungen werden voraussichtlich in dicke Eichenbalken geschraubt werden und die Seile könnte man in regelmäßigen Abständen mit Seilstützen „abfangen“. Dann müsste das eigentlich funktionieren, oder?

Auch der Hinweis auf den benötigten Sockel GU5.3 bewahrt mich wahrscheinlich vor 'ner Menge Lehrgeld (hab' ohnehin die Befürchtung, dass dieses Projekt so ähnlich wie die Griechenland-Rettung abläuft: Die Kosten werden während der Durchführung angepasst werden müssen). Angenommen ich würde mich für 10 LEDs á 4 W entscheiden. Wie finde ich einen passenden Trafo (völlig losgelöst vom evtl. Halo-Bertrieb, sondern nur auf LEDs bezogen) ? Welche Merkmale muss der haben?

Was das Leuchtmittel an sich angeht, finde ich die Philips MasterLEDs sehr interessant: http://www.lighting.philips.de/pwc_li/d ... _GU5_3.pdf. Zum einen scheinen sie mit handelsübliche Trafos zu laufen (wenn man sie nicht dimmen möchte), zum anderen gefallen mir auch die übrigen aufgeführten Produktmerkmale. Hat vielleicht jemand diese LEDs in Gebrauch und kann mir etwas bzgl. der Qualität im allgemeinen und der „Farbwärme“ im speziellen sagen?

Und wie im Anfangs-Post beschrieben bin ich für Produktempfehlungen sehr dankbar (LEDs, Trafos, Spots (kennt jemand eine Alternative zu Paulmann wegen schöner Spots?).

Schönen Abend!

Sven
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Mo, 05.03.12, 10:10

Die Philips MasterLEDs kenne ich nicht. Angaben im Datenblatt klingen aber recht gut. Ich selbst betreibe 12 dieser Spots: http://www.leds.de/LED-Lampen-und-Leuch ... weiss.html an einem 'ganz billigen' 105W Ringkerntrafo: http://www.pollin.de/shop/t/MDk2OTA5OTk ... e_HBL.html in einem 15m² Arbeitszimmer (das meiner Frau). Die Lichtfarbe ist ein klein wenig kälter als bei Halogenspots, in etwa so wie bei 300W Halogenstrahlern. Auch die Gesamthelligkeit liegt etwa im gleichen Bereich (300W Halogen). Der Stromverbrauch liegt bei knapp 70W (gemessen mit VOLTCRAFT Energy Monitor 3000). Ist natürlich nicht dimmbar, aber das ist bei einem Arbeitszimmer ja auch nicht nötig. Für ein Wohnzimmer wäre es mir zu hell, aber mit zwei unabhängig schaltbaren Kreisen, ein Mal direkt (wenn es richtig hell sein soll) und ein Mal indirekt (an die Decke) durchaus auch Wohnzimmer geeignet.
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Handkalt
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Mo, 05.03.12, 14:11

Hallo sven,

zusätzliche Seilstützen sind sicherlich hilfreich, habe ich nur noch nie selbst verwendet. Was den Trafo angeht: normalerweise würde ich einfach die Leistungsaufnahme der Spots zusammenzählen und 20% Sicherheit aufschlagen, um an eine sinnvolle Mindestgröße zu kommen. Bei 10 Spots à 4 Watt also 48W. Ein zu starker Trafo schadet nicht, ist vielleicht etwas ineffizienter. Nur bei "elektronischen Trafos" (Schaltnetzteilen) musst Du eine bestimmte Mindestlast erreichen - außer Du verwendet die MasterLEDs mit der speziellen Schaltung. Speziell für diese gilt aber möglicherweise das "umgekehrte": Philips gibt für diese Spots im Infomaterial immer an, man solle auch bei einem Neukauf des Trafos diesen nicht nach dem tatsächlichen Verbrauch der Spots dimensionieren, sondern nach dem Verbrauch der äquivalenten Halogenspots (d. H. mindestens 200W für 10 4-Watt-Spots). Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich so stimmt und so sein muss, oder ob die das nur reinschreiben, um die Verwirrung der Kunden zu minimieren, weil die Spot eben AUCH mit den überdimensionierten Netzteilen funktionieren.

Bei meinem eingenen Einsatz der Spots hatte ich "leider" genau diese Austasuchsituation mit vorhandenen, für Halogen dimensionierten Schaltnetzteilen. Ich habe nicht ausprobiert, ob sie nun auch mit einem "normal" dimensionierten Trafo funktionieren.

Bezüglich Lichtfarbe etc.: um eine Lichtwirkung wie Halogen zu haben, brauchst Du sehr hochwertige Spots mit einer Farbtemperatur von 2700K und einem CRI (Farbwiedergabeindex) von mindestens 80. Ich habe von Philips teils 3000K- und teils 2700K-Spots. Letztere wirken tatsächlich wie Halogen. Die ersteren sehen nicht ganz so aus, sind aber für meinen Geschmack keineswegs unangenehm. Ich habe übrigens ca. 15 Spots verbaut; das ist jetzt 17 Monate her. Seitdem laufen sie täglich ca. 20 Stunden am Stück, haben also schon 10.000 Betriebsstunden hinter sich. Bis jetzt gibt es keinen einzigen Ausfall! Die Einbausituation ist dabei von der Wärmebelastung noch nicht mal ideal, weil die Spot in Einbaustrahlern in einer abgehängten Rigipsdecke stecken.

Noch ein ganz anderer Denkanstoß: ich habe keinerlei Erfahrung damit, aber es gibt am Markt auch 230V-Stangen- oder Schienensysteme mit dem Sockel GU10. Das sind Spots in der gleichen Größe wie die GU5.3, und auch hierfür gibt es LED-Spots. Die ganze Trafothematik spart man sich da, und besonders lange Strecken sind damit vielleicht besser zu machen als mit Spannseilen. Die Optik ist aber natürlich nicht die gleiche wie bei einem Seilsystem.

Viele Grüße,
Handkalt.
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