Hier will ich mein erstes LED-Selbstbauprojekt vorstellen: für meine zukünftige Wohnung habe ich nach einer Pendelleuchte für den Esstisch gesucht - selbstverständlich mit LED-Technik. Was ich gefunden habe, war leider alles zu teuer (von mehreren hundert bis mehrere tausend Euro!) oder mit zu wenig Leistung. So bin ich zum Selbstbau gekommen.
Meine Wünsche waren:
- Ordentliche Beleuchtungsstärke
- Angenehme Farbtemperatur und gute Farbwiedergabe
- schlichtes und elegantes Design
- Die LEDs sollten zur Geltung kommen
- Kosten unterhalb der billigsten fertigen LED-Pendelleuchte (die lag bei 200 Euro)
- Mit geringem Aufwand zu bauen
- Dimmbarkeit wäre ein schönes Extra
Die erste Entscheidung war, geeignete LEDs zu finden. Nach den Empfehlungen von Lumitronix und aus dem Forum habe ich eine High-Power-Leiste warmweiß (53802) bestellt. Ich habe sie in zwei Hälften zu je 30 cm geteilt. Als Abdeckung/Streuscheibe habe ich bei einem lokalen Verarbeitungsbetrieb aus der Restekiste eine satinierte Plexiglasplatte in der Größe 21,5 x 34 cm gefischt. Als Träger und Kühlkörper für die LEDs habe ich ein blankes Alu-Glattblech 1000 x 120 x 0.8 mm im Baumarkt geholt und davon ein 34 cm langes Stück abgesägt. Das sieht man hier schon mit den notwendigen Bohrungen, zusammen mit der Plexiglasplatte und der in zwei Hälften geteilten LED-Leiste.
Zum Befestigen der LED-Leiste auf der Aluplatte habe ich den Wärmeleitkleber mitbestellt.
Ein 12V-Schaltnetzteil fand ich in meinem Elektroschrottlager (Li Shin LSE0107A1236, ist von einem defekten LG-Monitor übrig geblieben).
Bei den Recherchen im Internet habe ich einen 12V-PWM-Dimmer/Schalter mit Fernbedienung gefunden (Darshan DS-DM-1). Sehr schön - damit kann die Leuchte ferngesteuert ein- und ausgeschaltet werden sowie die Helligkeit geregelt werden.
Recht lange habe ich gegrübelt, wie ich einfach zu einem "Deckenkasten" komme, die die Verbindung zwischen Decke und Pendelleuchte übernimmt und die Technik aufnimmt. Nach langer Suche ist mir ein Besteckkasten von Curver aufgefallen, der genau die richtige Größe hatte, aber schön flach ist.
Zum Abhängen der Pendelleuchte und gleichzeitig zur 12V-Versorgung habe ich ein Spannseil für Halogen-Seilsysteme gekauft (Kupferlitze 4mm², verzinnt und isoliert).
Wie ich nun Deckenkasten, Plexiglas und Alublech am Spannseil in einer optisch anprechenden Weise befestige, hat wieder viel Nachdenken und Herumfragen benötigt. Letzlich habe ich Lüsterklemmen "ausgeschlachtet", d. h. die Kunstoff-Isolierung entfernt. Da die mitgelieferten Schrauben der Lüsterklemmen noch störend hässlich waren, habe als Ersatz Madenschrauben besorgt (welche in diesem winzigen Format schwer zu bekommen waren, erfolgreich war ich letztlich in einer Reparaturwerkstatt für Gartengeräte).
Zum Anschließen der LEDs ans Spannseil wollte ich noch eine Leitung mit geringerem Querschnitt, da habe ich ein Stück von einem passenden Lautsprecherkabel aus meinem Fundus verwendet.
Jetzt zum Aufbau. Wie oben schon zu sehen war, habe ich der Aluplatte vier Bohrungen in den Ecken für die Aufhängung verpasst, sowie vier Bohrungen in der Mitte für die Stromversorgung der LEDs. Die LED-Leiste habe ich in zwei Hälften zu 30 cm geschnitten, und diese mit dem Wärmeleitkleber auf die Aluplatte geklebt. Durch die mittleren Bohrungen habe ich das Lausprecherkabel geführt und an den LED-Leisten angelötet. Die spätere Unterseite sieht nun so aus:
Und so die Oberseite:
Das Plexiglas hat die gleichen Bohrungen für das Spannseil bekommen. Unschön war jedoch, dass durch den maschinellen Schnitt die Kanten der Platte matt mit großen Riefen waren.
Daher habe ich die Kanten nacheinander mit 400er, 600er und 1000er Schleifpapier bearbeitet, um die Riefen herauszubekommen:
Anschließend noch mit Kochfeld-Politur auf klaren Glanz gebracht.
Vom Halogen-Spannseil habe ich vier Stücke abgeschnitten, erst mal ca. 1,50 m, die später noch gekürzt werden, wenn ich weiß, in welcher Höhe die Leuchte hängen soll. In die vier Seile werden nun die Plexiglas- und die Aluplatte mit 15 mm Abstand eingehängt, indem sie auf den auf die Seile geschraubten Lüsterklemmen-Innenleben ruhen. Von oben sieht das dann so aus:
Die Befestigung der Aluplatte von der Seite:
Und hier eine der vier Lüsterklemme ganz am Ende der Seile, auf denen die Plexiglasplatte ruht.
Zum Anschließen der LED-Zuleitungen habe ich etwas oberhalb der Aluplatte von jedem Spannseil ein Stück der Isolierung entfernt.
Die von der Unterseite durchgeführten Lautsprecherkabel wurden dann passend gekürzt und an die Spannseile angelötet. Was noch fehlt, ist diese Lötstellen wieder zu isolieren. Transparenter Schrumpfschlauch wäre gut (wenn es das gibt?), muss ich noch beschaffen.
In den Boden des Besteckkasten habe ich wieder vier Löcher an den bekannten Positionen gebohrt.
Nun die oberen Enden der Spannseile in den Besteckkasten geführt und wieder mit Lüsterklemmen fixiert (diesmal mit Isolierung, dort sieht man es ja nicht). Die Spannseile an den Dimmer angeschlossen und den Dimmer ans Netzteil.
Und schon ist die Pendelleuchte fertig! Im nächsten Beitrag folgen Bilder der Leuchte in Aktion.