SMD Löten, am Beispiel Nichia NF2L757ART

Anleitungen für "hausgemachte" LED Projekte

Moderator: T.Hoffmann

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Do, 21.06.12, 20:06

in der Tabelle kleiner Schreibfehler, es handelt sich um Nichia xxxx ART und nicht AT, oder?
ustoni
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Do, 21.06.12, 20:12

Damit hast Du natürlich recht, sorry :oops: .

Über der Tabelle steht selbige übrigens auch als Excel-Datei zum Download zur Verfügung. Den Dateianhang hatte ich noch beigefügt, falls jemand mit anderen Staffelpreisen bzw. anderen LEDs herumspielen möchte. Damit spart man sich dann Einiges an Tipperei.
Falls jemand die Datei weiterverwenden möchte, kann er ja aus dem AT ein ART machen.

Danke für den Hinweis.
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Do, 21.06.12, 20:17

habe die Datei schon auf dem Rechner, war meine erste heilige Handlung, mir ist das egal mit dem AT oder ART, wollte nur .... du weißt schon
Strumboe
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Fr, 22.06.12, 07:28

Moinsen.

@Ustoni
Tolles Lampen-Projekt zum "Erkunden" der manuellen Machbarkeit. Vorallem mit den Auswertungen. Das sollte für so einige hier im Forum eine gute Grundlage für eigene Entwicklungen sein.
Mal schauen, in wie weit ich diese Infos für mein Nachttischlampen-Projekt - nicht nur mein Bad ist neu, auch das Schlafzimmer - einfleißen lassen kann.

@Mr.Fixit
Zusammen mit Ustoni macht ihr beide ein gutes kreatives Gespann aus. Bin mal gespannt, was da noch kommt.

Gruß
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Fr, 22.06.12, 08:03

Danke Strumboe
capslock
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Fr, 22.06.12, 10:13

Ja, bei der 757 wäre eine weitere Preisstaffel bei einer handhabbaren Menge wie etwa 100 oder 200 St. schön.

Ich führe eine ähnliche Tabelle, die allerdings nichts so schön formatiert ist und etwas verwirrend, da ich mir noch Details zum Spektrum etc. aufgeschrieben habe.

Demnach (zuletzt vor einigen Monaten upgedated) ist die 757 nicht der alleinige Preis-Leistungs-Sieger:

- die NS9W153MT @350 mA kommt auf 117 lm/€ bei 95 lm/W, allerdings bei 5000 K und ohne gespecten CRI

- die Samsung 3535 WW @ 1500 mA kommt auf 112 €/lm bei 85 lm/W oder
@ 700 mA auf 63 €/lm bei 110 lm/W => irgendwo dazwischen sollten sich 100 lm/W bei um die 90 €/lm einstellen, was zwar minimal schlechter als bei der 757 ist, aber ganz erheblich weniger Lötarbeit macht (und ab der etwas heftigen Staffel von 3,49 € für 50 St. sind die lm/€ sogar ungefähr gleich )

- das BXRA-C1202 kommt auf 129 €/lm bei 83 lm/W, allerdings bei 5600 K und einem CRI von nur 65, dafür braucht man nur zwei Drähtchen anzulöten
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Fr, 22.06.12, 10:17

Hallo capslock,

das ist ja schön und gut, aber die Farbtemperatur sowie der CRI sind nicht annähernd so gut, besonders letzterer, die Farbtemperatur ist ja wirklich Geschmackssache aber der CRI nicht, mir wäre ein CRI von unter 80 zu wenig.

Gruß
Mr. Fix-it

PS kleiner Drehfehler bei lm/€
Zuletzt geändert von Mr Fix-it am Fr, 22.06.12, 10:33, insgesamt 1-mal geändert.
ustoni
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Fr, 22.06.12, 10:25

Mein Fehler!!!!!

Ich hatte hier ausschließlich LEDs und LED-Produkte mit warmweißem Farbton aufgenommen. Prinzipbedingt ist selbstverständlich eine höhere Effizienz und damit ein besseres Preis-Leistungsverhältnis bei LEDs mit einer Farbtemperatur von mehr als 3000 K möglich! Meist aber auf Kosten der Farbwiedergabe (nicht immer, aber eben immer öfter :D )

Nein, war ein Scherz.

Darauf hätte ich hinweisen müssen, sorry, hab ich übersehen...

Aber dafür ist die Excel-Tabelle ja da - spielt einfach etwas damit herum...
capslock
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Fr, 22.06.12, 13:05

Habe mir nochmal die Datenblätter angeschaut. Bei der Samsung 3535 ist der maximale Lichtstrom innerhalb des hellsten Bins angegeben, das sind dann 140 lm bei 350 mA. Da das Bin aber nicht weiter eingegrenzt ist, kann man auch nur 90 lm bekommen. Ohne Wissen der Verteilung muß man dann wohl annehmen, das man im Schnitt nur 115 lm bekommt.

Bei der 757 sind die angegebenen 65 lm der typische Wert innerhalb der Bins P14 bis P16, also das, was man in erster Näherung auch geliefert bekommt; schlimmstenfalls werden es 51 lm (Untergrenze von P14).

Obwohl Lumitronix bei beiden stehen hat, dass es sich bei den Kurzdaen um Maximalwerte handeln kann, ist bei der 757 fair der Mittelwert angegeben, bei der 3535 aber der Maximalwert. Wenn wirklich zufällige Teile geliefert werden, wird die Samsung dadurch nochmal 18% schlechter. Da hilft es ihr auch nichts, dass sie anderswo günstiger zu haben ist.
ustoni
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Fr, 22.06.12, 14:25

Das ist leider immer noch eine gängige Praxis.

Ob Samsung 3535, Nichia NF2L757ART o.ä.:

Als Endkunde sitzt Du da immer ganz hinten, auch Lumi wird Dir da keine Daten nennen. Alles, was sich nicht so gut anhört, wird immer verschwiegen werden.
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Fr, 22.06.12, 14:41

Dann macht aber die ganze Rechnerei in Sachen Effizienz nicht wirklich viel Sinn, denn wir können ja nie wissen, ohne zu messen und das ist teuer, wie viel Lumen wirklich bei welcher ID raus kommen?
ustoni
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Fr, 22.06.12, 14:46

Jain!

Ich nehme normalerweise die Herstellerdatenblätter und dort den angegebenen "typischen" Wert, was ich als Mittelwert betrachte. Inzwischen entspricht dieser Wert dem von Lumitronix angegebenen, nicht wie früher dem Maximalwert. Es ist eben immer eine gute Idee, das Datenblatt heranzuziehen.

Lumi hat sich hier in letzter Zeit aber wirklich gebessert (nach entsprechenden Protesten).
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Fr, 22.06.12, 14:48

Habe zu der von mir verwendeten Nichia auch eine Korrektur an Lumi gesandt, denn die hatten in der Beschreibung 133 lm/W stehen, und das gilt nur für kaltweiße dieses Typs LED, wird geändert so Lumi
Zuletzt geändert von Mr Fix-it am Fr, 22.06.12, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Fr, 22.06.12, 14:53

... aber wenn ich sehe, was mein Bruder für fertige LED- Leuchtmittel ausgegeben hat, um seine Halogendecken umzustellen, und mit welcher Effizienz das Zeug so läuft, dann können wir uns mit den Werten unserer Eigenbaulösungen nicht beschweren, selbst wenn die Daten der Hersteller etwas geschönt sein sollten, denn das wird ja bei fertigen LED-Leuchtmitteln, gleich welcher Bauart, auch nicht viel anders sein.
capslock
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Fr, 22.06.12, 16:16

Da war ja gerade mein Punkt, dass auch innerhalb der Kurzdaten von Lumitronix nicht konsistent dargestellt wird:
757 mit typischen Wert -> das ist zumindest ok
3535 mit absolutem Maximalwert -> nicht seriös, auch wenn andere Shops das genauso machen.
-> bei einem Vergleich 757 mit 3535 muss man die Samsung gedanklich abwerten

Die fertigen Leuchtmittel scheinen eher mit dem MIn-Wert angegeben zu sein, auch wenn ich dafür nur anekdotische Beweise habe:
- Lumitronix hat die Toshiba E-Core KW und WW jeweils um die 20% besser als Herstellerangabe gemessen
- Stiftung Warentest hat angeblich die neue Osram auch über 20% besser gemessen (ist nur Hörensagen aus dem Forum hier)
- die neuen Philips-Kerzen, die mit 330 lm angegeben sind, leuchten subjektiv deutlich heller als mit 290 nm angegebene ESL-Kerzen
ustoni
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Fr, 22.06.12, 17:07

Das alles ändert aber nichts daran, dass ein Eigenbau deutlich über der Effizienz einer Leuchtstoffröhre liegen kann, während käufliche Leuchtmittel gerade mal an die Effizienz sogenannter "Energiesparlampen" kratzen.

Bis käufliche Leuchtmittel auch nur annähernd an die 80 bis 100 Lumen/Watt von Leuchtstoffröhren herankommen, werden wohl noch Jahre vergehen. Das liegt wohl sicherlich auch an der (gewünschten) Preispolitik. Solange Quecksilberhaltige "Energiesparlampen" mit einer Effizienz von um die 50 Lumen/Watt erfolgreich an die dummen Massen verkauft werden können, wird sich daran auch nichts ändern. E14 und E27 müssen ja das Nonplusultra sein, die waren ja immer schon da. :D

Motto: man kann ja mit so wenig mehr Geld "so unglaublich viel" für die Umwelt tun, indem man "Energiesparlampen" kauft...
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Fr, 22.06.12, 19:51

Autsch, das tut ja weh ustoni, aber ich bin sicher Du hast das sarkastisch gemeint, denn mit ESL tut man nichts für die Umwelt, das Gegenteil ist der Fall.

Wenn ich es nochmal zu entscheiden haben sollte, werde ich in einem Neubau keine 230 V mehr verlegen, bzw. nur einige wenige Leitungen für Küchenmaschine, Fernsehen und so, aber die gesamte Lichtinstallation würde ich direkt so anlegen, das Eigenbau-LED-Beleuchtung einfach so angeschlossen werden kann, alles unter Niederspannung.

Und eines ist sicher, mir kommt keine fertig gekaufte LED-Leuchte mehr ins Haus, nie wieder.
Eigenbau macht erstens mehr Spaß und ist zweitens ...

Gruß
Mr. Fix-it
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Fr, 22.06.12, 20:25

ustoni hat geschrieben:Das alles ändert aber nichts daran, dass ein Eigenbau deutlich über der Effizienz einer Leuchtstoffröhre liegen kann, während käufliche Leuchtmittel gerade mal an die Effizienz sogenannter "Energiesparlampen" kratzen.
Auch Leuchtstofflampen unterliegen einer Ökodesign-Richtlinie. Die Mindest-Effizienz / -Lichtausbeute ist somit vorgeschrieben.
VERORDNUNG (EG) Nr. 245/2009 (PDF, 28 Seiten, deutsch, ca. 220kB).
bemessungswerte_T5_T8.png
Wir befinden uns im 3. Jahr nach Inkrafttreten der Verordnung. Da müssen alle T5-Lampen mit hoher Lichtleistung (siehe 3. Spalte) die Lichtausbeute einer T8-Lampe erreichen.

Die Verordnung betrifft nicht nur Leuchtstoffröhren, sondern auch ein- und zweiseitig gesockelte Lampen (ohne eingebaute Vorschaltelektronik):
- Kleines U-Rohr (einfach), Sockel G23 (2 Stifte) oder 2G7 (4 Stifte)
- Zwei Parallelrohre, Sockel G24d (2 Stifte) oder G24q (4 Stifte)
- Drei Parallelrohre, Sockel GX24d (2 Stifte) oder GX24q (4 Stifte)
- Vier Parallelrohre, Sockel GX24q (4 Stifte)
- Langes U-Rohr (einfach), Sockel 2G11 (4 Stifte)
- 4 Schenkel in einer Ebene, Sockel 2G10 (4 Stifte)
- Brezelförmiges Rohr (einfach), Sockel GR8 (2 Stifte), GR10q (4 Stifte) oder GRY10q3 (4 Stifte) zweiseitig gesockelt:
- Vier oder drei T5-Parallelrohre, Sockel 2G8 (4 Stifte)
- T9 kreisförmig, Rohrdurchmesser 29 mm mit G10q-Sockel
- T5 kreisförmig, Rohrdurchmesser 16 mm mit 2GX13-Sockel

Und auch die Vorschaltelektronik ist von der Verordnung betroffen: Wirkungsgrad des Vorschaltgeräts.

Leider sind Energiesparlampen (solche mit intergrierter Vorschaltelektronik) nicht mit in dieser Verordnung enthalten. Denkbar wäre aber, dass es auch für solche Lampen eine Verordnung gibt.

Für diejenigen, die es noch nicht mitbekommen haben: Leuchtstofflampen gibt es auch mit einem Ra von 95 und höher.
ustoni
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Fr, 22.06.12, 20:45

@ Mr Fix-it:
natürlich war das purer Sarkasmus....
Welcher auch nur halbwegs verantwortungsvoll denkender Mensch kauft schon bewusst Quecksilber.

Nicht ganz sicher bin ich mir über Achims Antwort.
"Ökodesign-Richtlinie" bei Leuchtstofflampen....

War hoffentlich nicht ernst gemeint, oder zumindest nur ein Hinweis auf den üblichen Behörden-Verordnungs-Schwachsinn...

... den kein halbwegs vernünftiger Mensch ernst nimmt.

:D
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Achim H
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Fr, 22.06.12, 20:55

Das ist leider kein Behörden-Verordnungs-Schwachsinn. Unsinn wäre es gewesen, wenn sie ausgerechnet diese Lampen ausgeklammert hätten.

Hier mal der einleitende Text des PDF (relevante Passagen fett, Link zum PDF siehe 2 Beiträge höher):

VERORDNUNG (EG) Nr. 245/2009 DER KOMMISSION
vom 18. März 2009
zur Durchführung der Richtlinie 2005/32/EG des Europäischen Parlaments und des Rates im
Hinblick auf die Festlegung von Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung von
Leuchtstofflampen ohne eingebautes Vorschaltgerät
, Hochdruckentladungslampen sowie
Vorschaltgeräte
und Leuchten zu ihrem Betrieb und zur Aufhebung der Richtlinie 2000/55/EG
des Europäischen Parlaments und des Rates
(Text von Bedeutung für den EWR)
ustoni
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Fr, 22.06.12, 21:51

Ob Behörden-Verordnungs-Schwachsinn oder nicht, sei jetzt mal dahin gestellt; ist wohl ohnehin eher persönliche Geschmackssache.

Die Tabelle zeigt doch nur, dass es inzwischen in der Tat im Selbstbau besser geht (und das ganz ohne Quecksilber).

Bei den von mir angesprochenen Energiesparlampen (nicht Leuchtstoffröhren) sieht es doch noch erheblich schlechter aus. 50 - 60 lm/W sind da schon eher ein guter Wert, mehr ist aufgrund der Bauform kaum möglich. Hier bleibe ich bei meiner Meinung: der Verbraucher wird bewußt und vorsätzlich für dumm verkauft (was zu 90 % auch wie üblich gerne angenommen wird; ist ja so gut für die Umwelt...).
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Mr Fix-it
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Fr, 22.06.12, 23:28

@ Achim,
daran, das solch eine Verordnung Not tat - obwohl nirgends der Einfluss von Lobbyisten so groß ist, wie bei der EU - sieht man, dass wir auch hier zuvor kräftig unter den Möglichkeiten bedient wurden. Leider war es vor 20 Jahren nicht anders möglich, die Anforderungen an Lichtfarbe und CRI in der Druck- und Werbeindustrie ließen andere Lösungen nicht zu, es mussten quecksilberhaltige Leuchtmittel sein, also habe auch ich selbige schlechten Gewissens verwendet.

Den Konsumenten bei den heutigen Möglichkeiten, welche LED's bieten, die Leuchtstoffröhre, gleich in welcher Bauform, immer noch als die Alternativen zum Glühobst regelrecht auf zu zwingen, ist einfach nur fesch und lediglich dem Profit geschuldet und manifestiert den Einfluss der Industrielobby in Brüssel und Strassbourg einmal mehr aufs deutlichste. (Das erkennt man auch daran, das die lm/W-Bemessung nur als Anfangswert festgeschrieben ist, was die Röhre nach einigen 100 Betriebsstunden noch bringt, spielt hier keine Rolle.) Wenn ich dann lese was als hohe Lichtausbeute bzw. hohe Effizienz bezeichnet wird, und die zugehörigen Werte lese, dann müsste ich lachen, wäre es nicht so traurig.


@unstoni
Ich bin nicht Deiner Meinung, es kann keine Geschmackssache sein, wenn bewusst Quecksilber in Umlauf gebracht wird, die toxischen Eigenschaften sind derart verheerend, das ich dafür kein Verständnis habe. Gleichgültig wie viele lm/W die Dinger bringen, Atomkraftwerke liefern auch viel Strom, sind deshalb aber nicht die Lösung für unser Energieproblem. Hier bist Du zu großzügig, das ist nicht nur ein "für dumm verkaufen", das ist vorsätzliches Vergiften.

Ich selbst habe es in den Jahren vor der LED schon mehr als einmal erlebt, das ESL's regelrecht geplatzt sind (Leuchtstoffröhren wie ESL), dabei wird soviel Quecksilber frei, das einfaches Lüften in geschlossenen Räumen als nicht ausreichend angesehen wird. Dauerlüften, wenigstens 24 Stunden, ist eine mir bekannte Empfehlung, mach das mal, im Wohnzimmer, im Winter bei - 15°C, viel Spaß. Dabei kannst Du nicht mal sicher sein, das danach dieses Schwermetall wirklich komplett aus dem Haus raus ist. Wenn es dann dort raus ist, wo ist es hin?

@erschreckend
Wir haben vor 18 Jahren, als unser Sohn geboren wurde, bei den Stadtwerken unserer Stadt eine Wasseranalyse verlangt. Wir wollten wissen, ob wir mit Leitungswasser die Babynahrung zubereiten können oder ob wir spezielles Wasser in Flaschen für diesen Zweck kaufen müssen. Zuerst gab es mal eine riesige Aufregung, ortsbekannte Werbeagentur verlangt Wasseranalyse, was haben die vor. Die Stadtwerke weigerten sich. Nach einiger Post hin und her, einschalten des Bürgermeisters und des Gewerbeverbands erhielten wir dann eine Abschrift der aktuellen Trinkwasseranalyse, und siehe da, da war es wieder, unser aus dem Haus gelüftete Quecksilber, also das Zeug wird man nicht mehr los, ist es erst mal in Umlauf. Leider mussten wir dann feststellen, das die Kauf-Wässer noch höher belastet sind, teilweise sogar mit Uran in nicht unerheblichen Mengen, wir sind damals beim Leitungswasser geblieben, was will man auch tun, wenn man die Wahl zwischen Pest und ....

Gruß
Mr. Fix-it

Sorry, sehr weit weg vom eigentlichen Thema und irgendwie doch nicht.
capslock
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Sa, 23.06.12, 06:54

Achim H hat geschrieben: Auch Leuchtstofflampen unterliegen einer Ökodesign-Richtlinie. Die Mindest-Effizienz / -Lichtausbeute ist somit vorgeschrieben.
(...)
Für diejenigen, die es noch nicht mitbekommen haben: Leuchtstofflampen gibt es auch mit einem Ra von 95 und höher.
Interessant. Nur warum dürfen wir dann noch (glücklicherweise!) T8 - Röhren mit leicht verbessertem CRI kaufen?

Eine Osram T8 L18/930 macht 1100 lm. Selbst wenn wir mal großzügig annehmen, daß ein sehr gutes EVG nur 16 W aufnimmt, sind das immer noch nur knapp 69 lm/W, nicht 75, wie gefordert. Eine Philips Graphica Pro 965 macht als L18 sogar nur 930 lm. Ich habe noch einige von den Dingern, weil es bis vor 2-3 Jahren fast die einzige Möglichkeit war, an halbwegs gutes, halbwegs effizientes Licht ranzukommen.

Übrigens sollte man den Quecksilbergehalt nicht überbewerten. Moderne Leuchtmittel enthalten nur noch wenige 100 µg. Wenn doch mal eine Lampe bricht, ist das zwar nicht schön, aber die Belastung ist verglichen mit dem, was wir bis in die 70er (oder in der DDR noch länger) durch Heizen mit Kohle in die Luft gefeuert haben, wirklich verschwindend.
capslock
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Sa, 23.06.12, 07:01

Zurück zum eigentlichen Thema: ich bin mir ziemlich sicher, daß man die 757 und auch die kleineren 157 auch ganz einfach mit flexibler Litze kontaktieren kann, jedenfalls habe ich das schon häufiger bei SMD-Widerständen bis runter zu 0603 gemacht. Eine Verlustleistung von 200 bis 300 mW bekommt man auch locker über die Litze abgeführt, ohne das das Bauteil sich mehr als handwarm erwärmt.

Was mir gerade (buchstäblich) vorschwebt, ist ein Sternenhimmel mit 157 oder 757er-LEDs. Lichterketten mit Litzen machen, zu parallel/seriell-Matrix verschalten und von oben durch die Rigips-Decke stecken (nach Abnehmen der getackerten Spanplatten auf dem Dachboden käme ich nämlich noch ran). Ich glaube, ich muß mir mal ein paar von den Dingern bestellen. Dank an ustoni, Deine Tabelle hat den Denkprozeß ausgelöst!

Man könnte so eine Kette auch in Serie schalten, so dass die Nennspannung deutlich über 300 V liegt, und dann aus einem Kondensatornetzteil betreiben. Dann muß man sich aber einen höllisch guten Berührungsschutz ausdenken. Wenn ich darüber nachdenke, dann frage ich mich, warum konventionelle Weihnachtsbaum-Lichterketten überhaupt erlaubt sind...
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Sa, 23.06.12, 10:27

capslock hat geschrieben:Eine Osram T8 L18/930 macht 1100 lm. Selbst wenn wir mal großzügig annehmen, daß ein sehr gutes EVG nur 16 W aufnimmt, sind das immer noch nur knapp 69 lm/W, nicht 75, wie gefordert. Eine Philips Graphica Pro 965 macht als L18 sogar nur 930 lm. Ich habe noch einige von den Dingern, weil es bis vor 2-3 Jahren fast die einzige Möglichkeit war, an halbwegs gutes, halbwegs effizientes Licht ranzukommen.
Weil diese Leuchtmittel unter eine Sonderregelung fallen (siehe Seite 11 im PDF):

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Tabelle 6
Abzugs-Prozentsätze zur den Bemessungswerten für die Mindestlichtausbeute von Leuchtstofflampen hoher Farbtemperatur,
hoher Farbwiedergabe und/oder zweiter Lampenhülle

Lampenparameter ........................................... Abzug von der Lichtausbeute bei 25 °C
Tc ≥ 5 000 K ...................................................... – 10 %
95 > Ra > 90 ..................................................... – 20 %
Ra > 95 .............................................................. – 30 %
Zweite Lampenhülle ......................................... – 10 %
Zurück zum eigentlichen Thema: ich bin mir ziemlich sicher, daß man die 757 und auch die kleineren 157 auch ganz einfach mit flexibler Litze kontaktieren kann, jedenfalls habe ich das schon häufiger bei SMD-Widerständen bis runter zu 0603 gemacht.
Wie eine Wärmeableitung ermöglicht wird, ist nebensächlich. Das können auch ein paar Kabel sein (je dicker, desto besser). Etwas ungünstig sind solche Leds, die über eine Wärmesenke (nicht Anode und auch nicht Kathode) verfügen. Bis zu einem gewissen Grad werden alle Leds auch gänzlich ohne Kühlung auskommen.

CRI 93+ / Ra 93+ hat vor etwas längerer Zeit mal einen Test mit einer XR-E gemacht und diese mit 260mA(?) bestromt (ohne Kühlkörper). Allerdings finde ich den Beitrag nicht mehr (so blind wie ich bin).
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