Kondensatornetzteil für LED Ketten

Anleitungen für "hausgemachte" LED Projekte

Moderator: T.Hoffmann

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ThomasR
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Do, 05.01.12, 21:23

Hallo Leute,

habe mir vorgenommen unsere Weihnachtsbeleuchtung auf LED umzubauen. Leider sind das nämlich keine Standardketten, sondern spezielle Formen, die meiner Frau ans Herz gewachsen sind. Neukaufen geht also nicht so ohne weiteres.

Bei der Suche nach geeigneten LED's bin ich bei Retro LED Ketten hängen geblieben. Die sehen so aus wie die alten Ketten mit Lämpchen aber enthalten gesockelte LED's in "Kerzenform". Habe die alle aus ihren Sockeln gezogen und in die alten (Lämpchen) Ketten eingesetzt. Als Versorgung habe ich dann die Netzteile der ausgeschlachteten LED Ketten übernommen.

Dabei sind mir drei grundverschiedene Konzepte aufgefallen:

1: 24 Volt Trafo speist über Gleichrichter (verlängerbare) Ketten, wobei die LED's immer als 10-er Reihenblocks parallel geschaltet sind. Wegen der 24 Volt speziell für Außenanwendung vorgesehen. Braucht wegen der Verschaltung aber drei Leitungen innerhalb der Kette.

2: 230 Volt Anschluß auf Gleichrichterkästchen, dann die Kette in Reihenschaltung, wobei ca. jede 4. LED einen Vorwiderstand im Sockel bzw. im Schrumpfschlauch hat. Ziemlich blöde Konstruktion, weil man nicht weiß, wo genau die Vorwiderstände nun sind.

3: 230 Volt auf ein Kondensatornetzteil, das dann bis zu 50 LED's in Reihenschaltung betreibt. Das ist genial, weil praktisch verlustfrei, kurzschlußfest und total simpel. Natürlich keine Netztrennung :!: , aber das hatten die alten Lämpchenketten ja auch nicht. Durch Auswahl des Kondensators lassen sich bequem Ströme bis über 25 mA einstellen. Mehr macht bei den kleinen LED's sowieso keinen Sinn. Einziger Nachteil: darf nicht sekundär geschaltet werden, weil dann die ca. 280 Volt Leerlaufspannung des Netzteils auf die Diodenkette treffen würden.......

Kauft euch mal so eine Kette im Weihnachtsramschverkauf und studiert das Design. Ist evt. auch für andere Anwendungen (Sternenhimmel etc.) interessant!!
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Beatbuzzer
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Das ist nichts neues, aber es wird nicht gern empfohlen, weil es eben recht gefährlich ist, wenn man sich nicht auskennt.

Und das mit dem "sekundär" schalten ist auch so eine Sache. Eigentlich ist es ja nur eine Reihenschaltung aus LEDs und Kondensator mit nem Gleichrichter dazwischen. Ein hoher Stromstoß entsteht beim Einschalten immer, weil der Kondensator eben leer ist, wenn kein Strom fließt. Deswegen muss für eine Begrenzung dieses Stromstoßes gesorgt werden, sonst sind die LEDs schnell hinüber.
Dazu wird normalerweise ein Widerstand in Reihe dimensioniert, was dann die Verluste wieder steigert.
Ein paralleler Kondensator zu den LEDs ginge auch, allerdings muss dieser im Fehlerfall z.B. per Z-Diode geschützt werden oder aber gleichgerichtete Netzspannung aushalten, sonst wird er beschädigt und kann zu Bränden führen.
ThomasR
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Di, 10.01.12, 16:36

Das ist wirklich nicht neu, hatte ich aber in diesem Forum bisher nicht gesehen.

Die Kettennetzteile beinhalten einen Strombegrenzugswiderstand, Diodenbrücke und Glättungselko sowie einen Entladungswiderstand für den Reihenkondensator (damit man am gezogenen Stecker nicht die Kondensatorladung abbekommt). Die Verwendung eines Kondensators (unbedingt X-Typ!!) führt dazu, daß diese Schaltung inhärent kurzschlußfest ist und man selbst bei direkter Berührung des Außenleiters im Betrieb der Kette nicht mehr als diesen begrenzten Strom abbekommen kann. Wir sprechen hier in der Auslegung für LED Ketten von max. 20mA, das ist noch unter dem Ansprechwert eines RCD (FI) Personenschutzschalters.......
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Beatbuzzer
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ThomasR hat geschrieben:[...]und man selbst bei direkter Berührung des Außenleiters im Betrieb der Kette nicht mehr als diesen begrenzten Strom abbekommen kann. Wir sprechen hier in der Auslegung für LED Ketten von max. 20mA, das ist noch unter dem Ansprechwert eines RCD (FI) Personenschutzschalters.......
Nicht so ganz. Der Kondensator sitzt nur in einer Leitung. ABer wer garantiert, dass der Stecker auch so herum eingesteckt ist, dass er in der Phase sitzt?
Wenn der Kondensator nämlich im Neutralleiter sitzt, dann geht die Phase ungebremst durch die ganze Schaltung. Wenn man dann was berührt, stellt man selbst eine Verbindung zwischen Phase und Erdung (Fußboden) her. Und da können im ungünstigen Falle ganz andere Ströme, als nur 20mA fließen.
walter99
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Di, 10.01.12, 19:53

Man kann auch mit Trafo und Villard-Schaltung arbeiten und vermindert damit das Risko. Ich habe meine Lichterketten so umgerüstet und diese Laufen mittlerweile im 2. Jahr ohne Probleme.
Mit frdl Grüßen
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Sailor
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Di, 10.01.12, 22:06

ThomasR hat geschrieben:Das ist wirklich nicht neu, hatte ich aber in diesem Forum bisher nicht gesehen.
Das heißt aber nicht, dass Beiträge darüber nicht existieren.

Allerdings gehendie meisten hier nicht oder nur ungern darauf ein, weil sie Bastlern (Laien) keine Aufbauanleitung für Selbstmordmaschinen geben wollen.

Sicherer ist die Kette mit 3 Leitungen und Kleinspannung. Für Bastler in jedem Fall vorzuziehen - und für die meisten "Strippenzieher" und Verwandte.

Wer keine Probleme mit der Schaltung hat, alo offensichtlich weiß was er tut, braucht das Forum nicht. Wer das Forum für solch eine einfache Schaltung braucht, weiß nicht was er tut. Von da an wird´s für mein Verständnis gefährlich.
ThomasR
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Mi, 11.01.12, 09:09

Beatbuzzer hat geschrieben: Nicht so ganz. Der Kondensator sitzt nur in einer Leitung. ABer wer garantiert, dass der Stecker auch so herum eingesteckt ist, dass er in der Phase sitzt?
Wenn der Kondensator nämlich im Neutralleiter sitzt, dann geht die Phase ungebremst durch die ganze Schaltung. Wenn man dann was berührt, stellt man selbst eine Verbindung zwischen Phase und Erdung (Fußboden) her. Und da können im ungünstigen Falle ganz andere Ströme, als nur 20mA fließen.
Stimmt! Leider sind wir ja in Deutschland fast die einzigen die den dämlichen Schukostecker benutzen, der keine Verpolungssicherheit bietet.......
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