Wärmeleitkleber

Haben Sie produktspezifische Fragen ?

Moderator: T.Hoffmann

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Hoffi1980
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So, 09.12.12, 11:30

Hallo,

eine Frage zu den Wärmeleitklebern in eurem Angebot. In der Artikelbeschreibung des Arctic Alumnia (60000) wird ausdrücklich erwähnt, die Wärmeleitfähigkeit sei schlechter als die des Arctiv Silver (60006). Wenn ich jedoch die Wärmeleitfähigkeit von 3W/mK versus 7,5 W/mK anschaue, so wäre doch der Alumnia besser? Oder verstehe ich da was falsch?

Weiterhin eine Frage zur Verarbeitung: möchte PowerBar-Stückchen auf einen Kühlkörper bringen. Zuerst kleben und dann Käbelchen anlöten oder andersrum? Einfacher (ohne 3.Hand :mrgreen: ) wärs hinterher zu löten, aber hält das der Kleber aus?

Grüße
Hoffi1980
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So, 09.12.12, 12:29

Ah Frage 1 kann ich glaub selbst beantworten. Hab ich doch glatt Wärmeleitfähigkeit in W/mK (höher=besser) und Wärmewiderstand in K/W (kleiner=besser) verwechselt. ;)

Bleibt also noch Frage 2.
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Achim H
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So, 09.12.12, 17:31

aber hält das der Kleber aus?
Einmal fest musst Du schon mit einem Meißel dran, um den Kleber wieder ab zu bekommen.
Die Scher- und Zugkräfte beim Löten hält der dann auch aus.
Loong

So, 09.12.12, 19:52

Anmerkung: Ich halte das Brimborium, das um die richtige Wärmeleitpaste oder den besten Wärmeleitkleber gemacht wird, für massiv übertrieben.

Warum?

Nehmen wir mal die Powerbar bei 700 mA. Dann setzt sie 700 mA x 39,6 V = 27,72 Watt um. Gehen wir jetzt als schlechtesten Fall davon aus, daß die ganzen knapp 28 Watt als Wärme abgeführt werden müssen und 0 Watt als Licht weggehen.

Dann ergeben sich folgende Temperaturunterschiede zwischen Powerbar (Auflagefläche: 2500 mm²) und Kühlkörper:
  • Gute Wärmeleitpaste, Wärmeleitfähigkeit 6 W/(m·K), Schichtdicke 0,075 mm: 0,14 Kelvin,
  • high-Tech-Wärmeleitkleber (Arctic Silver, der besitzt im ausgehärteten Zustand eine Wärmeleitfähigkeit von 4 W/(m·K)), Schichtdicke 0,075 mm: 0,21 Kelvin,
  • normaler Wärmeleitkleber, Wärmeleitfähigkeit 1 W/(m·K), Schichtdicke 0,075 mm: 0,84 Kelvin.
Selbst im ungünstigsten Fall wird der Alu-Träger weniger als ein Grad wärmer als der Kühlkörper. In der Praxis braucht man sich um den Übergang zum Kühlkörper die wenigsten Sorgen zu machen.
Hoffi1980
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Mo, 10.12.12, 10:37

Vielen Dank, das ist die Antwort auf die ich gehofft hatte. Somit werde ich zuerst kleben und dann löten, weils einfach weniger umständlich ist. :)

Hatte auch schon vermutet daß die Flächen zwischen Leiste und Kühlkörper normalerweise so groß sind, daß ein etwas schlechterer Wärmeübergang keine große Rolle spielt. Vielen Dank für deine Bestätigung! Solange der Übergang zwischen LED und Leiste gut ist (was nur der Hersteller beeinflussen kann), dürfte also selbst bei mir als Anfänger nicht viel schief gehen. ;)

Noch eine Frage zur Powerbar. Genügt es, einen der beiden Kontakte auf der jeweiligen Seite der Leiste zu verkabeln, da die ja eh intern miteinander verbunden sind? Oder soll ich lieber noch eine kleine Drahtbrücke zwischen den beiden auflöten?
SKob
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Mo, 10.12.12, 11:30

Hallo,

eine gute Lösung sind auch Wärmeleitfolien, da kann du direkt weiter arbeiten. Gibt es z.b bei LEDtech.
Gerd12
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Fr, 30.08.13, 22:21

Ich hole den Thread mal aus der Versenkung.

Heute kamen meine 20 Nichias NVSW219AT. Dazu auch der Wärmeleitkleber Arctic Silver.

Damit habe ich noch nie gearbeitet. In einem anderen Forum sprachen einige davon, dass eine Seite mit Paste "A" bestrichen wird, die Gegenseite mit Paste "B". Mir kommt das etwas seltsam vor. Ich kenne das so, dass 2-Komponentenkleber gemischt und dann aufgetragen wird.

Für den Versuchsaufbau werde ich die LED mechanisch befestigen, aber dann plane ich, sie aufzukleben.

Meine Frage: "Mischen und dann auftragen, oder, wie oben beschrieben, "A" und "B" getrennt auftragen"?

Danke schon mal im Voraus.
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Achim H
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Sa, 31.08.13, 01:34

Die beiden Komponenten werden im Mischungsverhältnis 1:1 angerührt und dann aufgetragen.
Das Anrühren nicht auf der Klebefläche machen, sondern in einem separaten Behältnis.

Siehe auch: Anwendungsanleitung Arctic Silver Wärmeleitkleber (deutsch) (PDF, 3 Seiten)
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contour7
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Sa, 31.08.13, 08:43

Achim H hat geschrieben: Das Anrühren nicht auf der Klebefläche machen, sondern in einem separaten Behältnis.
Warum das??
Dann spart man doch das Saubermachen des Behälters. Das mache ich immer so wenn die Fläche zum Mischen groß genug ist!
Und mir ist noch nie eine LED deswegen abgefallen.
Loong

Sa, 31.08.13, 08:54

Eine Starplatine besitzt eine Auflagefläche von etwa 280 mm². Für eine 0,1 mm dicke Klebeschicht benötigst du also 0,028 cm³ Kleber. Wie du eine so kleine Menge sauber 1:1 auf Kleber und Härter aufteilen und dann auch noch gut vermischen willst, das täte mich schon interessieren.
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stoske
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Sa, 31.08.13, 09:17

Z.B. mit einem Zahnstocher lassen sich auch allerkleinste Mengen portionieren
und mischen. Dies natürlich gleich am Klebeort. Ein extra Mischbehältnis sollte
nur bei entsprechenden Mengen genutzt werden, sonst ist das Verschwendung.
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