Bevor ich meine Cree MP-L ganz versaue:
Ich bin zwar des Lötens nicht ganz fremd, aber mit den feinen Lötpads auf dieser Keramikplatine habe ich so meine Schwierigkeiten.
Gibt es da irgendwelche Tipps von unseren Experten?
Löten bei Keramikplatinen
Moderator: T.Hoffmann
- MissSonnenblume
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Ich hab mit meinem Studienkollegen gelötet... allerdings weiß ich nicht, ob das auch Keramikplatinen waren. Er hat mir nur einen langen Vortrag gehalten, dass ich nie zu lange an einer Kontaktstelle bleiben soll (nie länger als zwei, drei Sekunden). Unbedingt gutes Lötzinn verwenden. Und immer mit sauberer und nicht zu kalter Lötspitze arbeiten.
Ich hoffe, du bekommst noch besser Tips als meine.
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- Beatbuzzer
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Wo liegt denn genau das Problem?
Ich behaupte einfach mal, du kriegst die Lötstelle nicht gescheit warm und deshalb fließt das Lot nicht richtig? Du musst ewig lange den Kolben dran halten, bis mal was passiert?
Die meisten wählen einen zu kleinen Lötkolben, weil sie Angst haben, dass ein zu großer Kolben zu heiß ist und damit die Bauteile beschädigen könnte. Aber genau das Gegenteil ist der Fall:
Mit dem kleinen Kolben brät man ewig rum, und es wird und wird nicht warm. Die Wärme wird nur abgetragen und man heizt alles auf.
Der große Kolben schiebt schlagartig punktuell jede Menge Wärme rein und das Lot fließt sofort und schon ist die Lötstelle fertig. Die Wärme kann so schnell nicht abgetragen werden.
Aber wenn man den Kolben wieder weg nimmt, ist die Lötstelle und das Bauteil in Sekunden wieder kalt, da die insgesamt zugeführte Wärmemenge viel geringer war.
Es kann also durchaus gesünder sein, einen großen Kolben zu nehmen. Voraussetzung ist allerdings, dass man ein bisschen weiß wie Löten geht, sonst brät man mit dem großen Kolben noch schneller alles kaputt
Ich behaupte einfach mal, du kriegst die Lötstelle nicht gescheit warm und deshalb fließt das Lot nicht richtig? Du musst ewig lange den Kolben dran halten, bis mal was passiert?
Die meisten wählen einen zu kleinen Lötkolben, weil sie Angst haben, dass ein zu großer Kolben zu heiß ist und damit die Bauteile beschädigen könnte. Aber genau das Gegenteil ist der Fall:
Mit dem kleinen Kolben brät man ewig rum, und es wird und wird nicht warm. Die Wärme wird nur abgetragen und man heizt alles auf.
Der große Kolben schiebt schlagartig punktuell jede Menge Wärme rein und das Lot fließt sofort und schon ist die Lötstelle fertig. Die Wärme kann so schnell nicht abgetragen werden.
Aber wenn man den Kolben wieder weg nimmt, ist die Lötstelle und das Bauteil in Sekunden wieder kalt, da die insgesamt zugeführte Wärmemenge viel geringer war.
Es kann also durchaus gesünder sein, einen großen Kolben zu nehmen. Voraussetzung ist allerdings, dass man ein bisschen weiß wie Löten geht, sonst brät man mit dem großen Kolben noch schneller alles kaputt
Das tun Studenten ziemlich oft, besonders abends nach getaner Arbeit soll das häufiger vorkommen SpassMissSonnenblume hat geschrieben:Ich hab mit meinem Studienkollegen gelötet...
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Also ich habe die Frage von ryestone so verstanden, dass die Lötpads sehr fein bzw. winzig sind. Wenn das so ist weiß ich nicht ob er mit einem großen Lötkolben weiterkommt.
@ryestone: könntest ja auch das hier benutzen http://www.tycoelectronics.com/catalog/ ... 00-L,23305
@ryestone: könntest ja auch das hier benutzen http://www.tycoelectronics.com/catalog/ ... 00-L,23305
- Beatbuzzer
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Okay, hab mich da unscharf ausgedrückt. Ich meinte groß im Sinne von höherer Leistung.Dany_Sahne hat geschrieben:Also ich habe die Frage von ryestone so verstanden, dass die Lötpads sehr fein bzw. winzig sind. Wenn das so ist weiß ich nicht ob er mit einem großen Lötkolben weiterkommt.
Sicher ist ein Kolben größerer Leistung auch von der Bauform her größer, aber man kann auch dort eine kleine Spitze rein machen.
Wenn auf einer Platine mal ein Stecker o.ä. mit etwas größerer Massefläche aufzulöten ist, greife ich auch schon mal schnell zum 100W-Gerät. Die Lötstelle ist dann in unter einer Sekunde fertig und nach 3 Sekunden schon wieder fast kalt...
- M.Cehovski
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Im Grunde hat eine größere Lötspitze auch eine größere Wärmekapazität, die sie, auch an das Pad sehr gut abegeben kann. Wärend kleine Lötspitze ihre Wärme (da kleinere Wärmekapazität) sehr schnell verlieren und dann wieder nachheizen müssen.
Dein Pad wird so nie richtig heiß um löten zu können, es wird nur nach und nach aufgewärt und löst sich dann mit der Zeit... da der Kleber zwischen Kupfer und Keramik sich langsam erwärt und nicht mehr kleben kann!
Ich selbst arbeite auch bei den winzigsten IC's immer mit einer großen Spitze! Fast immer perfekte Lötstellen
Dein Pad wird so nie richtig heiß um löten zu können, es wird nur nach und nach aufgewärt und löst sich dann mit der Zeit... da der Kleber zwischen Kupfer und Keramik sich langsam erwärt und nicht mehr kleben kann!
Ich selbst arbeite auch bei den winzigsten IC's immer mit einer großen Spitze! Fast immer perfekte Lötstellen
Also ich habe eine Lötstation von ERSA RDS 80, habe natürlich wegen der feinen Pads die feine Lötspitze und wegen schneller Wärmezufuhr auf 400 °C. Es ist aber genau so wie Beatbuzzer es beschrieben hat, das Lot fließt nicht richtig und ich habe Angst, dass die doch recht teure LED bei zu langem Löten geschädigt wird.
Danke für die Tipps, ich probiers jetzt mal mit der dickeren Spitze.
Danke für die Tipps, ich probiers jetzt mal mit der dickeren Spitze.
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[quote="Beatbuzzer"]
Okay, hab mich da unscharf ausgedrückt. Ich meinte groß im Sinne von höherer Leistung.
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Ja, ok dann macht's für mich auch Sinn. Gibt's denn dann keine Lötkolben mit feiner Spitze und hoher Leistung???
Okay, hab mich da unscharf ausgedrückt. Ich meinte groß im Sinne von höherer Leistung.
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Ja, ok dann macht's für mich auch Sinn. Gibt's denn dann keine Lötkolben mit feiner Spitze und hoher Leistung???
- Beatbuzzer
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Man kann sich einfach einen leistungsstärkeren Lötkolben holen und eine feine Spitze dazu. Nur die Spitze darf eben wie schon erwähnt nicht zuuu fein sein, sonst kann sie nicht genug Wärme an die Lötstelle bringen. Dann kann der Kolben 500W haben und es hilft dir nichts...(ok dann vll. schon )
Eine höhere Lötkolbentemp. ist schon der richtige Ansatz, denn dann ist die Temp.-Differenz zwischen Kolben und Spitze höher und der Wärmefluss dementsprechend auch.
Eine höhere Lötkolbentemp. ist schon der richtige Ansatz, denn dann ist die Temp.-Differenz zwischen Kolben und Spitze höher und der Wärmefluss dementsprechend auch.
Schon ok. Zu verlieren hat man ja bei 'Schrott'-Platinen meist sowieso nichts. Aber Du wirst auf den Platinen von dem alten Rechner vmtl. trotzdem fast nur SMD Bauteile vorfinden. Diese lassen sich mit Entlötpumpe sehr schlecht auslöten, außerdem sind die zum 'Rumbasteln' nicht so ideal geeignet.Jetzt wollte ich fragen was Ihr von dieser Anleitung haltet.