Ärger mit Gleichrichter

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Moderator: T.Hoffmann

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Sephiroth
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So, 25.11.07, 22:21

Hi,

ich habe hier schon öfter was bestellt, aber dies ist mein erster Forumbeitrag. Und wie das nun mal so ist, kommt man immer erst angekrochen, wenn man ein Problem hat. :roll: Also, ich habe ein wenig Ärger mit meiner Vorschaltung. Bei dem Versuch mir mit ein paar P4´s das Augenlicht zu nehmen, habe ich sie auch zum letzten mal leuchten sehen. Nun ja, eigendlich war es mehr eine art leichtes blitzen. Die Vorschaltung bestand aus einem ~230 V /~24 V Trafo, einem Gleichrichter (den ich aus einem alten PC-Netzteil ausgebaut habe) und einer KSQ mit 700mA. Die ganze Geschichte war natürlich sehr teuer und tränenreich, weshalb ich unbedingt wissen möchte, was da schief ging. Auf dem Gleichrichter steht eine Kennung, die wie folgt lautet:

LT 736 PBL 405

Ich spekuliere ja darauf, dass die KSQ nicht mit der zerhakten Spannung zurecht kam. Aber ich habe mit Elektronik immer meine liebe Mühe, weshalb es für mich auch reine Spekulation bleibt. Es wäre schön, wenn jemand Licht ins dunkle bringen könnte, und meine LED´s nachträglich durch einen Lehrzweck noch eine Daseinsberechtigung bekommen würden.
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Sailor
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So, 25.11.07, 22:59

Einmal abgesehen davon, dass mir die Bezeichnung für Dioden unbekannt ist, kommt der Fehler mit Sicherheit nicht von einer Gleichrichterschaltung.

Es wäre schön, wenn Du uns die Schaltung aufzeichnen würdest.

Interessant wäre auch die gemessene Ausgangsspannung des Trafos.

Lass Die LED´s mal noch liegen - ich bin mir nicht sicher, dass diese im Jenseits sind. Das sollten wir zuerst klären.

Damit herzlich Willkommen im Forum!
Synthy82
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Mo, 26.11.07, 08:35

Das ist der Grund, warum sich viele Leute LED-Dummys bauen, bevor sie die Energie auf die kostspieligen Hochleistungs-LEDs loslassen. Geht relativ einfach, brauchst wohl nur ne Schüttgut-LED und n FET aufm Kühlkörper zu. Hab grad keinen Link zur Hand, wo das beschrieben ist, aber danach dürfte es sich googlen lassen.
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Sailor
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Mo, 26.11.07, 10:07

Wegen der KSQ gebe ich den LED´s durchaus noch eine Chance. Es sei denn, bei mindestens einer waren Plus und Minus vertauscht. Dann könnte bei der Eingangsspannung der KSQ-Strom rückwärts durch die LED gedrückt worden sein. Das mag wohl keine LED!
Borax
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Mo, 26.11.07, 10:11

Der Gleichrichter müsste schon passen (ist wohl der hier: http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet- ... BL405.html )
Ohne Sieb-Elko sollte man grundsätzlich nicht einfach eine KSQ dranhängen (so was hab ich nie probiert) und 'hoffen' dass es funktioniert... Trotzdem sollte dadurch nichts 'zerstört' worden sein. Außer (wie Sailor schon bemerkte) Du hast irgendwas 'verpolt'.
Eine Beschreibung der gesamten 'Testschaltung' wäre wirklich sehr hilfreich.
Sephiroth
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Mo, 26.11.07, 23:12

Hi,

schön das ich ein wenig Resonanz bekomme. Also die LED´s sind wohl hin, denn sie wollen auch nicht mehr an 2x 1,5 V Mignon´s. :x Das war sehr viel Lehrgeld. Ich hab die unbelastete Schaltung mal aufgezeichnet.
Schaltbild.JPG
Schaltbild.JPG (7.6 KiB) 13630 mal betrachtet
Schick nichwa? :mrgreen:

Sieht eigendlich einfach und simpel aus. Ich denke die Idee mit dem Sieb-Elko wird in die nächste Schaltung mit einfliessen. :D Und die Dummy-LED klingt auch recht interessant. Darüber würde ich gerne mehr erfahren.
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Sailor
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Mo, 26.11.07, 23:22

Die Schaltung ist soweit in Ordnung (bis auf den Elko).

Hast Du die LED´s hinter der KSQ eingeschaltet, d.h. nach Aufbau der Schaltung und Anschluss an die 230 Volt die LED´s ausprobiert?
Sephiroth
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Mi, 02.01.08, 22:12

So, nach all dem Vorfeiertags- und Feiertagsstress kann ich euch endlich wieder mein Leid erzählen. Die Idee mit dem Glättungskondensator habe ich mal in Angriff genommen, und habe just einen 50V, 3,3 mF Elektrolytkondensator parallel zwischen den Gleichrichter und der KSQ eingebaut. Hat sie allerdings nicht sonderlich beeindruckt und legte weiterhin das Fehlverhalten meiner schlaflosen Nächte an den Tag. Die einzig funktionsfähige Modifikation war ein Vorwiderstand hinter der KSQ, also in Reihe mit der LED. Und nun stehe ich wieder da, kurz davor doch noch nen Wolframfaden in einem evakuierten Glaskörper mit 60W zu betreiben. Wenn das Jahr schon so anfängt schlafe ich zu Weihnachten wahrscheinlich unter einer Brücke.
Fasti
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Do, 03.01.08, 08:07

Hallo!

Hast du den Trafo auch aus dem Netzteil? Welche KSQ aus dem Shop hast du denn genau (Art.Nr: 95017? )?
Für welchen Strom ist denn der Trafo ausgelegt?
Verpolung der Dioden kann ausgeschloßen werden?

Grüße

Fasti
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Sailor
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Do, 03.01.08, 08:35

Ein möglicher Fehler wäre die elektrische Verbindung der beiden Minus-Pole der KSQ (Minus von Gleichrichter mit Minus zur LED). Diese Verbindung könnte auch über einen Kühlkörper hergestellt sein. Hast Du dies schon einmal gemessen?
Sephiroth
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Do, 03.01.08, 22:23

Die Artikelnummer der KSQ ist tatsächlich 95017. Beim Trafo handelt es sich um einen richtigen 2-spuligen 230V-400V/24V Trenntrafo für den Einbau in z.B. Schaltschränken. An keinem der Bauteile ist ein Kühlkörper dran da ich diese Schaltung rein experimentell, also immer nur ein paar Sekunden laufen lasse. Somit schliesse ich eine Massebrücke aus. Die KSQ funktioniert auch mit 9V Batteriespannung, aber eben nicht mit meiner gleichgerichteten. Ich habe noch einmal meine gleichgerichtete Spannung gemessen, dabei ist jetzt folgendes herausgekommen. Die Leerlaufspannung vor dem Gleichrichter beträgt 26,6V Wechselspannung dahinter 24,8V Gleichspannung mit einer Restwelligkeit von ca. 52V. Nach dem Anschluss des Kondensators waren es 36,5V mit einer Restwelligkeit von ca. 80V. Ich habe zwar nicht die Langzeiterfahrung im Bereich Elektronik, aber sollte die Restwelligkeit nach dem Einsatz eines Glättungskondensators zugunsten des Gleichspannungsanteils nicht sinken? Da die KSQ für 700mA im Gegensatz zur 20mA KSQ auf reine Gleichspannung angewiesen ist, denke ich, dass die Mischspannung eventuell das ganze Problem sein könnte.
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samson
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Hallo, ... bist Du dir sicher das der Trafo in Ordnung ist bzw. ist es ein Trafo oder aber ein Schaltnetzteil ? Laut Deiner Aussage von den gemessenen Spannungen hab ich den Verdacht das Du da ev. ein elektronisches Netzteil hast :!: und das läuft ohne entsprechende Last nicht sauber soll heissen es produziert reichlich Spannungsspitzen . Probier doch mal einfach an den Trafo nen Glühobst( so 20 -40 Watt sollten reichen ) zu hängen und schau dann mal nach der Spannung .
Synthy82
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Also, Restwelligkeit sollte doch wohl eher mV als V sein, oder? Die werte, so wie sie angegeben sind, wären fatal!
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Sailor
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Fr, 04.01.08, 09:33

Wenn die "Restwelligkeit" wirklich so hoch ist, deutet das auf einen Windungsschluss von der Primär- zur Sekundärseite des Trafos hin.

Das müsste zuerst duch Messen des Widerstandes zwischen den beiden Wicklungen ausgeschlossen werden.
Synthy82
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Na ja, wenn die Restwelligkeit höher ist als die Gleichspannung, ist das ja Wechselspannung mit überlagerter Gleichspannung, nicht umgekehrt, wie es eigentlich sein sollte...
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Sailor
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Fr, 04.01.08, 10:12

Das passiert z.B. bei einem Windungsschluss (der Trafo arbeitet dann u.U. als "Spartrafo") und der daraus folgenden Zerstörung eines Brückengleichrichters, weil die Betriebswerte des Brückengleichrichters überschritten werden.

Ich möchte halt zunächst die möglichen Fehler ausschließen.
Fasti
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Fr, 04.01.08, 10:33

Hallo!

Also da liegt ja einiges im Argen....
Wenn der Trafo im Leerlauf 26,6V Wechselspannung hat, dann kann nach dem Gleichrichter keine 24,8V Gleichspannung sein, vorrausgesetzt der Trafo ist soweit in Ordnung. Wenn man 26,6V Wechselspannung gleichrichtet und glättet bleiben nach Abzug der Diodenverluste immer noch knapp über 35V über und die KSQ ist nur für 35V ausgelegt. Somit könnte das auch die Ursache des Problems sein.
Bist du dir mit den Meßwerten sicher? Hast du auch AC/DC beim messen umgeschaltet? 52V Restwelligkeit bei 24,8V Gleichspannung geht ja schon rein rechnerisch nicht. Ansonsten Trafo überprüfen. Ich tippe schwer auf Meßfehler, da nach dem Gleichrichten und glätten die Spannung nicht um 80V schwanken kann eher 80mV.

Grüße

Fasti
Sephiroth
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Mi, 23.01.08, 21:04

Soooo,

ich habe mal mit einem anderen Multimeter gegen gemessen, und bin zu dem Schluss gekommen, dass meins nicht mal 5 Euro gekostet haben muss. Wie auch immer, meine selbstgebaute Gleichrichtung scheint zu funktionieren. Der Gleichrichter wurde mit einem Osziloskop für gut befunden. Ich habe mir auch ein 24V Schaltnetzteil besorgt. Aber damit gings auch nicht. Jetzt ist mir aber was anderes aufgefallen. Da meine Experimentierschaltungen eher in den Bereich Freiluftverdrahtung fallen, schalte ich erst die Spannungsversorgung ein und dann die Verbraucher zu(so wie wir´s in der Schule gelernt haben,ausserdem ist es einfacher alles provisorisch zu verlöten und zu verschrauben, und dann die LED´s einfach an die Ausgangsseite zu halten :D ). Jetzt ist mir ein in der Beschreibung der KSQ bisher ignorierter Satz ins Auge gefallen. Da steht:"Einbau von Schaltern nur in der Zuleitung der Eingangsseite, NIE auf der Ausgangsseite." Wie ist das jetzt zu verstehen? Soll damit verhindert werden, dass Teile der Schaltung ständig unter Spannung stehen, sprich die KSQ? Oder muss die Schaltung belastet angefahren werden, also mit angeschlossenen LED´s an der Ausgangsseite? Wie schnell reagiert die KSQ, wenn sie im Leerlauf 35V ausgangsseitig hat, und dann die LED´s zugeschaltet werden? Und warum passiert mir das nur mit der gleichgerichteten Spannung und nicht mit 9V Batteriespannung, ist die Spannung etwa zu klein um den Effekt hervorzubringen? Ich hoffe die Fragen sind berechtigt und lösbar, sonst fange ich bald an Glühwürmchen in hohlen, transparenten Plastikgehäusen zu züchten. Das sieht der WWF aber nicht so gerne. :mrgreen:
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Sailor
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Mi, 23.01.08, 21:20

Bei den 9 Volt passiert nicht so viel, weil bei unbelasteter KSQ nur etwa 6,5 Volt am Ausgang anliegen. Der Strom ist also nur sehr kurze Zeit in einem für die LED noch unkritischen Rahmen.

Anders sieht es aus, wenn die Spannungsversorgung der KSQ sehr hoch ist. Dann steht zwar auch nur für eine sehr kurze Zeit eine für die LED tödlich hohe Spannung an und damit einhergehend fließt auch ein tödlich hoher Strom. Bei einer Spannung, die mehr als dem sechsfachen der Nennspannung entspricht, tendiert der Innenwiderstand der LED schon sehr stark in Richtung "Null Ohm "! Der Lichtblitz ist also vorprogrammiert.

Beim Einsatz von Konstantstromquellen darf immer nur auf der Eingangseite geschaltet werden, niemals auf der Ausgangsseite!
Sephiroth
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Mi, 23.01.08, 23:42

Ich glaub jetzt haben wir´s. Kein Lichtblitz mehr, konstanter Lichtstrom und wieder was dazu gelernt. Ich danke vielmals. Allerdings gehts jetzt ans dimmen. Wobei sich mir auch schon die nächste Frage aufdrängt. Mit dem PWM Dimmer habe ich die Möglichkeit die LED´s direkt zu dimmen oder am Shutdown-Pin der KSQ. Ist die PWM-Methode vielleicht optimaler, da die Leistung des Lastkreises nicht über den Dimmer fliesst?
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Sailor
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Do, 24.01.08, 07:55

In dieser Konstellation ist die Dimmung über den Sut-Down der KSQ die einzig sinnvolle.

Egal wie Du schaltest arbeiten sonst die beiden Schaltungen gegeneinander ( Dimmer regelt herunter - KSQ regelt hoch und umgekehrt).
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