Es ist soweit: Energie aus Photovoltaik günstiger als v. EVU

Announcements, neue Produkte und Features bei LUMITRONIX® und in der LED-Branche

Moderator: T.Hoffmann

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Fr, 22.06.12, 20:50

http://www.ee-blog.de/2012/05/kosten-fu ... re-sinken/

Prognose der Stromgestehungskosten Mai 2012 bis 2030 (vom Fraunhofer Institut)

Ich selbst habe mir gerade zwei 5 Wp- *1) / 5 Watt-Peak-PV- *2) Module à 9,90€ gekauft (Das da) --- mit 2€/Wp für so ein Kleinmodul ganz OK. Ab 100W-Modulen sind aber mittlerweile 1€/Wp Standard und ich habe auch schon ein Paket 400 Wp für 159€ gesehen --- das allerdings mit Artikelstandort China.

Auch meine Module sind aus China, aber sie halten die angegebene Daten erstaunlich gut ein!

Lediglich die mechanische Verarbeitung des Moduls könnte besser sein (sie ist ganz passabel, aber nicht wirklich gut), so kann z.B. an der Oberfläche Wasser unter den Rand des Rahmens laufen und u.U. im Winter dann einfrieren und diesen sprengen oder weiten und undicht machen. Aber das ist evtl. etwas zu pingelig, vermutlich sieht das bei anderen Kleinmodulen auch nicht besser aus --- ich habe noch eins von Conrad, das hat eine Gummidichtung, da zweifle ich aber am nötigen Anpressdruckt und wundere mich über z.T. durchguckendes Isolierband... Und das hat bei gleicher Größe nichtmal die Halbe Leistung, sit dafür aber 50% teurer... (2Wp Dünnschicht, vermutlich amorphes silizium)

Wenn man die Energie im Niedervolt-Bereich direkt nutzt, statt mit teuren und verlustbehafteren Wechselrichtern auf 230V umzusetzen, evtl. noch mit LiFePo4-Akkus als Puffer (oder eneloop-Akkus, diese dann aber nur zwiaschen 20 und 80% pendeln lassen, dann sollten >5000 Zyklen kein Problem sein, auch LiFePo sollte im Bereich 20-80% 5000 Zyklen schaffen, evtl. auch das doppelte. [siehe 10 Jahre/180.000 km Garantie auf den A123systems-LiFePo4-Akkus des Opel Ampera]) dann armotisiert sich das ganze bereits nach 5 Jahren! (ohne Akkus)

Und der übliche Leistungsrückgang liegt offenbar bei <=10% pro 10 Jahre --- es wird ja immer so getan, als wären solarmodule nach 30 Jahren hinüber, ich denke das aber nicht, kann mir vorstellen, dass die gut 100 Jahre funktionieren können (wenn alles 100% wasserdicht ist), auch wenn nach 100 Jahren wohl nur noch 10% der anfänglichen Maximalleistung rauskommen dürften...

1000 Wp PV-Module kosten derzeit ca. 1000 bis 1100€ und erzeugen ca. 800-900 kWh pro Jahr *3) --- als zugekaufter Haushaltsstrom wäre das ein Gegenwert von 0,25€ * 850 kWh = 212€.
In 5 Jahren würde also genau soviel Energie vom Fusionsreaktor (=Sonne) eingesammelt, dass wahlweise ab dann der Solarstrom aus der eigenen Ernte quasi "nichts" mehr kostet, bzw. --- je nach Betrachtungsweise --- bei einer angenommenen Lebensdauer der PV-Anlage von 30 Jahren eine selbst geerntete kWh nur noch 6 Ct kostet :!: :!: :!:

IMHO sind PV + LiFePo4 + LEDs drei perfekt zueinander passende, hochmoderne Techniken.

Eigentlich braucht man kurzzeitig hohe Leistungen ja nur für E-Herd, Staubsauger, Rasenmäher, Waschmaschine, Durchlauferhitzer. Mit einem noch bezahlbaren Akkusystem + Wechselrichter dürfte aber bis auf den Durchlauferhitzer (und evtl. auch bis auf den E-Herd, je nach Akkugröße) auch das alles mit eigenem Strom betreibbar sein. Und für Warmwasser wäre ohnehin Solarthermie angebracht.

Laptop, u.U. auch PC, TV (wenn neu und/oder klein Genug), Smartphone, LED-Beleuchtung kommen mit recht wenig energie aus. Beim TV gibt es durchaus ca. 56W bei 42 Zoll --- LEDs + besonders lichtdurchlässiger Panels sei dank. Da Reicht dann ein 0,759 kWh-Akkus *4) inkl. Wandlungsverlusten für über 10 Stunden TV glotzen.

Kühlschrank und kleinere Geräte sind relativ genügsam und sollten mit recht kleinem Akku betreibbar sein (vielleicht 100 3,3V LiFePo4-Zellen mit 2300 mAh, das wären dann 330V Systemspannung und 0,759 kWh Speicherkapazität --- Vorsicht bei Eigenbau: bei Gleichstrom mit so hohen Spannungen entstehen Lichtbogen!!!)

Wie das aussieht, zeigt dieses Video: (das sind allerdings 244x9V=2,2 kV)
Der einzige adäquate Einsatzzweck für 9V-Blockbattieren (Einstieg ab 1m30s, der schönste Lichtbogen ist bei 2:04)
(Diese von mir bekanntermaßen verabscheuten 9V-Blöcke sollten dennoch verboten werden: zu teuer, nicht belastbar, zu wenig energie für ihr Volumen, für nahezu alle denkbaren ,batteriebetriebenen geräte sinnlos hohe Spannung, die haben einfach absolut keine andere Daseinsberechtigung, als mit 244 Stück davon Lichtbogen zu ziehen... ;-) )

*1) Wp = Watt peak = Maximalleistung eines PV*4)-Moduls unter optimalen Bedingungen
*2) PV = Photovoltaik = Solarzellen = Solarmodule
*3) Das ist die Energiemenge, die in Deutschland bei 1 kW Spitzenleistung mit Photovoltaik geerntet werden kann.
*4) Es wäre jetzt noch zu ermitteln, welche PV-Maximalleistung notwendig ist, um so einen Akku auch am 21.12. bei bewölktem Himmel immer noch voll aufladen zu können.
---
Die heutigen Messungen an meiner 5W-Solarzelle zeigen aber, dass selbst bei bewölktem Himmel und von 17-20 Uhr noch 30 bis 20% der Nennleistung abgegeben werden. Das hat mich ehrlich gesagt dann doch erstaunt. Dennoch wird das im Winter ERHEBLICH schlechter aussehen!

Es ist übrigens tatsächlich so, dass mein Conrad-Dünnschichtmodul zwar bei wenig bis sehr wenig Licht einen etwas geringeren Leistungsrückgang aufweist, aber der Effekt ist a) minimal und b) ist das gleich große monokristalline PV-Modul mit 5Wp schon laut Datenblatt 2,5x so Leistungsfähig, kommt außerdem deutlich näher an seine Nennleistung heran und gibt auch bei schwachem Licht immer noch deutlich mehr Leistung als das doppelte des 2Wp-Dünnschichtmoduls von Conrad ab.
Wann sich Dünnschichtzellen rechnen hängt von den kosten der verbrauchten Fläche ab, aber bei gleichem Preis pro kWp rech nen die sich nie und nimmer, 25 bis 50% günstiger als monokristallin sollten die IMHO schon sein. Wenn ich dann noch ann das krasse Angebocht aus der Bucht direkt aus China (ich find's gerade nicht wieder) denke: 400Wp für 159€ --- sollten die Daten stimmen und man auch wirklich Solarmodule geliefert bekommen, dann wären das nur noch 40 Ct/Wp, bzw. 400€ pro 1 kWp ...
Das 2Wp-Modul von Conrad hat mich 15€ gekostet, es wäre aber selbst mit 5€ immer noch teurer pro Wp als das monokristalline Modul, Conrad müsste es für ca. 3,50€ anbieten, damit ich es nochmal kaufe ;-) --- Und das täte ich dann auch nur bei stationärem Einsatz, wenn Platz nicht das Kriterium ist.
Nur übersteigen da dann wohl schon die Kosten für Logistik + Verpackung eines 35x20cm-Kartons die 3,50€...

Und man könnte das ganze ja noch damit ergänzen:
Windgeneratoren...

Hier im Forum hatte ja bereits jemand ganz ähnliche Gedanken... und auch anderswo wird über das gleiche Philosophiert...
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Achim H
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Fr, 22.06.12, 21:54

Nach einem Solarpanel habe ich auch schon geliebäugelt.
Ich würde mir dann ein 30 Watt Modul von Solartronic holen (kostet 35 EUR) oder ein ähnliches Modul.
Defintiv aber ein solches mit einer Leerlaufspannung um 21V (um 17V unter Last). Damit könnte man selbst bei einem bedeckten Himmel noch laden. Ein 12V Solarmodul kann man da schon nicht mehr gebrauchen.
Und der übliche Leistungsrückgang liegt offenbar bei <=10% pro 10 Jahre
Viele Hersteller geben Leistungsgarantien (Beispiel) auf dessen Solarmodule:
90% Leistungsgarantie nach 10 Jahren,
80% Leistungsgarantie nach 25 Jahren.
es wird ja immer so getan, als wären solarmodule nach 30 Jahren hinüber, ich denke das aber nicht, kann mir vorstellen, dass die gut 100 Jahre funktionieren können (wenn alles 100% wasserdicht ist), auch wenn nach 100 Jahren wohl nur noch 10% der anfänglichen Maximalleistung rauskommen dürften...
Darauf wird es wohl hinauslaufen, auch wenn die Hersteller solcher Module sich damit selbst ins Bein schneiden. Wir sind eine Wegwerfgesellschaft, kein Mensch baut mehr etwas für die Ewigkeit.
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Mr Fix-it
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Fr, 22.06.12, 23:59

Hallo Achim,

da muss ich doch widersprechen. Ich stehe auf dem Standpunkt für billig und schlecht sind wir zu arm, also weg mit der Wegwerfgesellschaft.
Blödes und doch gutes Beispiel:

Kaffeemaschine.
Vor 25 Jahren habe ich mir eine kleine Gaggia Espressomaschine gekauft. Damals sehr teuer mit 500 DM. Dazu einen Untersatz zum ausklopfen des Siebs und für die Kaffeemühle, die ich mir auch noch dazu geleistet hatte, Gesamtkosten rund 1000 DM. Damals haben viele meiner Freunde gesagt, wir waren alle junge Burschen, ich hätte sie nicht alle, für eine Kaffeemaschine (so nannten sie das Teil) so viel auszugeben. Aber das Teil läuft heute noch, und es wird jeden Tag damit Espresso gemacht.
Somit habe ich pro Jahr 24 € für meine Maschine angelegt, zzgl. Zinsen abzüglich erstklassischen Espresso.

Hätte ich mir damals eine Maschine für 100 DM gekauft, die wäre sicher nach 2 -3 Jahren hin gewesen, und die Kosten hätten erneut angestanden.
Ich hätte in den 25 Jahren, also bis heute rund 1000 DM ausgeben müssen, vorausgesetzt die Maschine bleibt im Preis gleich und hält immer 2,5 Jahre. Die letzte Maschine hätte ich grade entsorgt und müsste mir schon wieder eine neue kaufen, womit ich bei 1100 DM wäre.

1. Wäre mein Espresso besser gewesen? Nein sicher nicht, besser als aus einer Gaggia geht kaum bzw. nur teuer
2. Hätte ich mit der billigen Lösung mehr CO2 verursacht? Ja in jedem Fall, denn das was für meine Maschine vor 25 Jahren aufgewendet wurde, steht in keinem Verhältnis dazu, was der ständige Austausch mit Neugeräten verursacht, ganz abgesehen vom Entsorgungsaufwand.
3. Geht das bei jedem technischen Gerät? Leider nicht, was sicher nicht nur am Fortschritt liegt, sondern auch an den Methoden der Industrie, die auf schnellen Durchlauf setzt.
4. Können wir auf Dauer so weiter machen? Ganz sicher nicht, wir müssen dringend weg von dieser sogenannten Wegwerfgesellschaft.

Deshalb finde ich es keine gute Idee, sich darin zu ergeben, auch wenn dagegen kämpfen beinahe wie der Kampf gegen Windmühlen wirkt, ich möchte meinen Kindern oder Enkeln nicht sagen müssen: "Sorry, alles verbraucht, ihr müsst euch einen neuen Planeten suchen":

Oder wie ein bekannter Astrophysiker sagen würde. Zwei Planeten unterhalten sich, sagt er eine: "Verdammt ich habe Menschen, die machen mich völlig fertig", antwortet der andere: "Ach mach Dir nix draus, das geht vorbei!"

In diesem Sinne, lassen wir es nicht vorbei gehen und geben dem Planeten auch keinen Grund, es sich zu wünschen.
Gruß
Mr. Fix-it
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Sa, 23.06.12, 10:48

Entschuldige, aber hier muss ich jetzt widersprechen. Wir waren nicht immer eine Wegwerfgesellschaft. Das ist erst die letzten Jahrzehnte passiert. Wir haben früher (ab Nachkriegszeit) tatsächlich noch versucht, für die Ewigkeit zu bauen (dort hatten wir Rohstoff-Knappheit. Und ohne diese kann man nichts bauen.). Durch die Möglichkeit, Plastik aus Öl herzustellen, wurden die Produkte mit der Zeit immer minderwertiger. Das kann man besonders deutlich an Möbeln sehen. Zuerst waren diese aus Massivholz, später aus furnierter Tischlerplatte, noch später aus furnierter Spanplatte und heutzutage werden nur noch bedruckte Kunststofffolien auf Spanplatten aufgeklebt. Möbel aus dem 18. und 19. Jahrhundert existieren auch heute noch, aber zeig mir mal ein Spanplattenmöbel aus der 70er Jahren, welches heute noch irgendwo genutzt wird (kein Museum). Nach spätestens 1x Umziehen sind solche Möbel kaputt, ergo muss was Neues her. Eben Wegwerf-Produkte. Die halten ein paar Jahre und gut ist. Deine Kaffeemaschine (vor 25 Jahren gekauft) war mit Sicherheit schon eines der besseren Produkte. Seinerzeits hatten aber auch qualitativ hochwertige Gegenstände ihren Preis. Meine Kaffeemaschine ist nur knapp 10 Jahre alt (und lebt immer noch), dafür hat diese auch nur um 10 EUR gekostet.

Wie minderwertig manche Produkte geworden sind, sieht man, wenn man mal ins Innere schaut. Früher hat man noch echte Schalter eingebaut, heutzutage sind das nur noch Formteile. Die erfüllen zwar auch ihren Zweck, aber die Herstellung ist einfach nur noch billig. Qualität Fehlanzeige.
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Mr Fix-it
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Sa, 23.06.12, 11:11

Es gibt auch heute Möbel, die aus Massivholz gefertigt sind. Unsere Kleiderschränke z. B., da ist nicht ein Stückchen Spanplatte oder so dran und die sind gekauft. Wie unsere Sofas aussehen, weißt Du ja, da gibt es auch kein Plastik dran, abgesehen vom Polsterschaum, selbst der Bezugsstoff ist aus reiner Wolle. Klar kann nicht jeder seine Möbel selbst bauen oder sehr viel für dauerhafte Möbel aus Massivholz ausgeben, aber darum geht es überhaupt nicht.

Solange wir Verbraucher uns nicht ändern, sprich nach langlebigen Produkten Ausschau halten und auch bereit sind, dafür etwas mehr anzulegen, hat die Industrie keinen Grund am Bedarf vorbei zu produzieren und wird uns weiter diesen Schrott liefern. Ich kann diese geteilte Meinung nicht nachvollziehen. Bei LED's raten wir ständig, kauft keinen billigen China-Schrott, der hält nicht lange, es muss preiswert, nicht billig sein, das gilt doch nicht nur für LED's.

Inzwischen schwimmen auf unseren Meeren riesige Teppiche aus Plastikmüll. Große bis sehr kleine Stückchen treiben im Wasser und vergiften das Leben dort. Immer öfter werden Vögel gefunden, die den Magen voll mit Plastikteilen haben und deshalb verhungert sind, das gleiche gilt für Fische. Erst mal in der Nahrungskette angekommen, ist es nur einen Frage der Zeit, bis das Zeug in unserer Blutbahn landet, Dir und mir kann es im Grunde egal sein, wir werden aufgrund unseres Alters daran nicht mehr sterben, aber die Generationen nach uns, die müssen den ganzen Dreck weg räumen. Würde das bei den Produkten aus Plastik, die wir heute kaufen mit einkalkuliert, Deine Kaffeemaschine hätte 1000 Euro gekostet nicht 10.
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Sa, 23.06.12, 11:24

Wie schweifen aber schon wieder vom Thema ab.
Aufgrund des niedrigen Preis, den Solarmodule/-panels mittlerweile haben, können wir uns doch alle paar Jahrzehnte etwas Neues gönnen. Alleine schon aus der Tatsache heraus, dass auch diese Produkte mit der Zeit immer besser werden. Hört sich zwar blöde an, da es im Widerspruch zu meiner Aussage bezüglich der Wegwerfgesellschaft steht, aber veraltete Technologien machen wenig Sinn. Es gibt aber genügend andere Bereiche, in den ich mir langlebigere Produkte wünschen würde (zu einem erschwinglichen Preis versteht sich).
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Sa, 23.06.12, 11:37

... na dann sind wir gar nicht soweit auseinander. Was die Solarmodule angeht, denke ich, das in der Zukunft so was in Fensterscheiben eingebaut sein wird oder als Folie auf die Fassade kommt. Es wird effizienter und preiswerter aus Sonne Strom zu machen und ich bin sicher, das ohne die Stromkonzerne, die Entwicklung auf dem Gebiet Erneuerbare schon viel weiter wäre, denn bei denen ist das Interesse an dezentraler Stromproduktion, aus bekannten Gründen, verständlicherweise sehr klein. Wobei ich glaube, das eine bestimmte Mindestgröße immer nötig sein wird, um die Geschichte rentabel zu machen.
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Sa, 23.06.12, 12:03

Solarzellen in (oder anstelle von) Fensterscheiben gibt es schon lange, ebenso Solarzellen-Folien oder in Röhrenform (ebenso Solarzellen an den Kanten von Plexiglasflächen). Bis wir soweit sind, dass auch wir eine Solex (ala James Bond: der Mann mit dem goldenen Colt) haben werden, wird noch sehr viel Wasser den Rhein herunter fließen. Dafür ist die Effizienz solcher Module derzeitig noch viel zu gering.
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Sa, 23.06.12, 18:25

Deshalb sprach ich von Zukunft. LED-Licht gibt es auch schon lange, aber erst seit kurzem ist es wirklich gut zum Licht machen, ähnlich ist es mit Solarfolien, da kommt noch viel zu wenig Energie raus, nur gut, das dieses Wasser den Rhein runter von selbst läuft, das wäre sonst echt viel Arbeit bis dahin. :)
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So, 24.06.12, 18:35

Ich glaube, Solarfolien (Farbstoffsolarzellen oder Organische Solarzellen) kranken am gleichen Problem wie OLEDs: grandios ineffizient, extrem teuer (das ist gar kein Ausdruck, das sind nicht mehr Mondpreise, sondern echte Andere-Galaxie-Preise, siehe OLED-Modul hier im Shop 300€ für 10 lm bei 18 lm/W und für LEDs mieser Lebensdauer oder 90€ für 1,2Wp für ein Solarmodul bei Conrad, groß wie ein A3-Blatt) und noch dazu ist das alles eher kurzlebig. Silizium ist einfach zigmal härter im nehmen!

Aber es soll hier ja eher um die Wirtschaftlichkeitsberechnung von real erhältlichen monokristallinen Solarzellen gehen, bei denen der Preis mittlerweile wirklich interessant geworden ist und es über 30 Jahre Erfahrungen zur Lebensdauer in der Praxis gibt. (Die Grätzel-Zelle/Farbstoffsolarzelle gibt es auch schon 20 Jahre... aber nur VIELLEICHT wird sie jetzt bald marktreif --- ich denke aber, dass es da an der Lebensdauer scheitern wird. Wenn man alle 5 Jahre die Zellen tauschen muss, rentiert sich das nichtmal mehr, wenn die kostenlos wären... Die UV-Strahlung wird die Farbstoffe IMHO recht schnell zerstören, Silizium hält das aber 30 Jahre lang und mehr aus, in der Praxis erprobt und daher zweifelsfrei erwiesen!)

Seit Neuestem gibt es nun auch flexible Solarmodule von Jurawatt
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CRI 93+ / Ra 93+ hat geschrieben:http://www.ee-blog.de/2012/05/kosten-fu ... re-sinken/

Prognose der Stromgestehungskosten Mai 2012 bis 2030 (vom Fraunhofer Institut)

Ich selbst habe mir gerade zwei 5 Wp- *1) / 5 Watt-Peak-PV- *2) Module à 9,90€ gekauft (Das da) --- mit 2€/Wp für so ein Kleinmodul ganz OK. Ab 100W-Modulen sind aber mittlerweile 1€/Wp Standard und ich habe auch schon ein Paket 400 Wp für 159€ gesehen --- das allerdings mit Artikelstandort China.

Auch meine Module sind aus China, aber sie halten die angegebene Daten erstaunlich gut ein!

Lediglich die mechanische Verarbeitung des Moduls könnte besser sein (sie ist ganz passabel, aber nicht wirklich gut), so kann z.B. an der Oberfläche Wasser unter den Rand des Rahmens laufen und u.U. im Winter dann einfrieren und diesen sprengen oder weiten und undicht machen. Aber das ist evtl. etwas zu pingelig, vermutlich sieht das bei anderen Kleinmodulen auch nicht besser aus --- ich habe noch eins von Conrad, das hat eine Gummidichtung, da zweifle ich aber am nötigen Anpressdruckt und wundere mich über z.T. durchguckendes Isolierband... Und das hat bei gleicher Größe nichtmal die Halbe Leistung, sit dafür aber 50% teurer... (2Wp Dünnschicht, vermutlich amorphes silizium)

Wenn man die Energie im Niedervolt-Bereich direkt nutzt, statt mit teuren und verlustbehafteren Wechselrichtern auf 230V umzusetzen, evtl. noch mit LiFePo4-Akkus als Puffer (oder eneloop-Akkus, diese dann aber nur zwiaschen 20 und 80% pendeln lassen, dann sollten >5000 Zyklen kein Problem sein, auch LiFePo sollte im Bereich 20-80% 5000 Zyklen schaffen, evtl. auch das doppelte. [siehe 10 Jahre/180.000 km Garantie auf den A123systems-LiFePo4-Akkus des Opel Ampera]) dann armotisiert sich das ganze bereits nach 5 Jahren! (ohne Akkus)

Und der übliche Leistungsrückgang liegt offenbar bei <=10% pro 10 Jahre --- es wird ja immer so getan, als wären
Solarmodule nach 30 Jahren hinüber, ich denke das aber nicht, kann mir vorstellen, dass die gut 100 Jahre funktionieren können (wenn alles 100% wasserdicht ist), auch wenn nach 100 Jahren wohl nur noch 10% der anfänglichen Maximalleistung rauskommen dürften...

1000 Wp PV-Module kosten derzeit ca. 1000 bis 1100€ und erzeugen ca. 800-900 kWh pro Jahr *3) --- als zugekaufter Haushaltsstrom wäre das ein Gegenwert von 0,25€ * 850 kWh = 212€.
In 5 Jahren würde also genau soviel Energie vom Fusionsreaktor (=Sonne) eingesammelt, dass wahlweise ab dann der Solarstrom aus der eigenen Ernte quasi "nichts" mehr kostet, bzw. --- je nach Betrachtungsweise --- bei einer angenommenen Lebensdauer der PV-Anlage von 30 Jahren eine selbst geerntete kWh nur noch 6 Ct kostet :!: :!: :!:

IMHO sind PV + LiFePo4 + LEDs drei perfekt zueinander passende, hochmoderne Techniken.

Eigentlich braucht man kurzzeitig hohe Leistungen ja nur für E-Herd, Staubsauger, Rasenmäher, Waschmaschine, Durchlauferhitzer. Mit einem noch bezahlbaren Akkusystem + Wechselrichter dürfte aber bis auf den Durchlauferhitzer (und evtl. auch bis auf den E-Herd, je nach Akkugröße) auch das alles mit eigenem Strom betreibbar sein. Und für Warmwasser wäre ohnehin Solarthermie angebracht.

Laptop, u.U. auch PC, TV (wenn neu und/oder klein Genug), Smartphone, LED-Beleuchtung kommen mit recht wenig energie aus. Beim TV gibt es durchaus ca. 56W bei 42 Zoll --- LEDs + besonders lichtdurchlässiger Panels sei dank. Da Reicht dann ein 0,759 kWh-Akkus *4) inkl. Wandlungsverlusten für über 10 Stunden TV glotzen.

Kühlschrank und kleinere Geräte sind relativ genügsam und sollten mit recht kleinem Akku betreibbar sein (vielleicht 100 3,3V LiFePo4-Zellen mit 2300 mAh, das wären dann 330V Systemspannung und 0,759 kWh Speicherkapazität --- Vorsicht bei Eigenbau: bei Gleichstrom mit so hohen Spannungen entstehen Lichtbogen!!!)

Wie das aussieht, zeigt dieses Video: (das sind allerdings 244x9V=2,2 kV)
Der einzige adäquate Einsatzzweck für 9V-Blockbattieren (Einstieg ab 1m30s, der schönste Lichtbogen ist bei 2:04)
(Diese von mir bekanntermaßen verabscheuten 9V-Blöcke sollten dennoch verboten werden: zu teuer, nicht belastbar, zu wenig energie für ihr Volumen, für nahezu alle denkbaren ,batteriebetriebenen geräte sinnlos hohe Spannung, die haben einfach absolut keine andere Daseinsberechtigung, als mit 244 Stück davon Lichtbogen zu ziehen... ;-) )

*1) Wp = Watt peak = Maximalleistung eines PV*4)-Moduls unter optimalen Bedingungen
*2) PV = Photovoltaik = Solarzellen = Solarmodule
*3) Das ist die Energiemenge, die in Deutschland bei 1 kW Spitzenleistung mit Photovoltaik geerntet werden kann.
*4) Es wäre jetzt noch zu ermitteln, welche PV-Maximalleistung notwendig ist, um so einen Akku auch am 21.12. bei bewölktem Himmel immer noch voll aufladen zu können.
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Die heutigen Messungen an meiner 5W-Solarzelle zeigen aber, dass selbst bei bewölktem Himmel und von 17-20 Uhr noch 30 bis 20% der Nennleistung abgegeben werden. Das hat mich ehrlich gesagt dann doch erstaunt. Dennoch wird das im Winter ERHEBLICH schlechter aussehen!

Es ist übrigens tatsächlich so, dass mein Conrad-Dünnschichtmodul zwar bei wenig bis sehr wenig Licht einen etwas geringeren Leistungsrückgang aufweist, aber der Effekt ist a) minimal und b) ist das gleich große monokristalline PV-Modul mit 5Wp schon laut Datenblatt 2,5x so Leistungsfähig, kommt außerdem deutlich näher an seine Nennleistung heran und gibt auch bei schwachem Licht immer noch deutlich mehr Leistung als das doppelte des 2Wp-Dünnschichtmoduls von Conrad ab.
Wann sich Dünnschichtzellen rechnen hängt von den kosten der verbrauchten Fläche ab, aber bei gleichem Preis pro kWp rech nen die sich nie und nimmer, 25 bis 50% günstiger als monokristallin sollten die IMHO schon sein. Wenn ich dann noch ann das krasse Angebocht aus der Bucht direkt aus China (ich find's gerade nicht wieder) denke: 400Wp für 159€ --- sollten die Daten stimmen und man auch wirklich Solarmodule geliefert bekommen, dann wären das nur noch 40 Ct/Wp, bzw. 400€ pro 1 kWp ...
Das 2Wp-Modul von Conrad hat mich 15€ gekostet, es wäre aber selbst mit 5€ immer noch teurer pro Wp als das monokristalline Modul, Conrad müsste es für ca. 3,50€ anbieten, damit ich es nochmal kaufe ;-) --- Und das täte ich dann auch nur bei stationärem Einsatz, wenn Platz nicht das Kriterium ist.
Nur übersteigen da dann wohl schon die Kosten für Logistik + Verpackung eines 35x20cm-Kartons die 3,50€...

Und man könnte das ganze ja noch damit ergänzen:

Windgeneratoren...

Hier im Forum hatte ja bereits jemand ganz ähnliche Gedanken... und auch anderswo wird über das gleiche Philosophiert...
Vielen Dank für so detaillierte Informationen über PV-Anlage .. Ich bin großer Fan von dieser Technologie und die Verwendung dieser auf meinem Heim-und Büro-Dach.
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