Wohnzimmer indirekt beleuchten

Unterbodenbeleuchtung, Pimp my room, usw.

Moderator: T.Hoffmann

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savannah
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Sa, 06.01.18, 15:24

Moin,

habe jetzt schon (zu)viel gelesen zu dem Thema, und mir ist einiges noch nicht ganz klar!
zu realiesierendes Projekt ist meine Wohnzimmerdecke in einer Styroporleiste mit led stripes indirekt zu beleuchten.
Gesamtlänge beträgt ca. 19m. die zuleitung vom kontroller zur decke sind nochmal 2,5m
Einspeisepunkte für die 4 Stripes sind in den abständen von 5m, 4,1m, 5m und 4,9m möglich.
Es wir ein ww Strip mit 2700k 120 LED/m, 9,6W/m und 24V
Also 182,4W Gesamt.

jetzt meine Frage zur verkabelung.
muss ich jeden Stripe einzeln an den Kontroller anschließen,
oder ist es möglich eine ringförmige leitung in die Decke zu legen, von der ich aus dann die Stripes an den Einspeisepunkten mit strom versorge. Die Stripes werden auf jeden fall von beiden Enden aus versorgt, um helligkeitsverluste zu minimieren.
oder kann ich 2 Stripes zusammen verkabeln?
verwendet werden soll ein "MiLight 4-Zone LED Controller - WLAN + RF 2,4GHz kompatibel" der gesamt ja 240W /10A ab kann, sollte also für das Projekt reichen!
welchen Kabelquerschnitt würdet ihr für welche verkabelung empfehlen? längste zuleitung zu einem einspeisepunkt ist 8m.

es soll dazu noch eine 2te zone in den möbeln mit einem 2ten controller beleuchtet werden, dort ist die gesamtlänge der stripes nur 4m, längste zuleitung ist auch 8m.

reicht ein netzteil mit 240W (MeanWell HLG-240H-24A) für beide Zonen aus?
oder ist es besser 2 Netzteile zu nehmen, oder ein 320W Netzteil?

brauche denkanstöße und hilfestellung!
Borax
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Mo, 08.01.18, 15:26

ist es möglich eine ringförmige leitung in die Decke zu legen, von der ich aus dann die Stripes an den Einspeisepunkten mit strom versorge.
Ja. Das geht.
in einer Styroporleiste mit led stripes
Vorsicht! Styropor ist ein prima Wärmeisolator. Led Stripes brauchen zwar eigentlich keine Kühlung, aber wenn man sie thermisch isoliert, können sie durchaus zu heiß werden.
verwendet werden soll ein "MiLight 4-Zone LED Controller - WLAN + RF 2,4GHz kompatibel"
So einer: https://www.amazon.de/RGBW-RGB-MiLight- ... B0151MFCV8 ?
Ist nicht geeignet. Der ist für RGBW. Und bei den MiLight Controllern geht immer nur eine Farbe (respektive ein Kanal) mit 100% oder 2 Farben (Kanäle) mit 50% (bzw. mehr oder weniger beliebige Zwischenwerte wie 30% + 70% oder 90% + 10% die aber in der Summe immer 100% für zwei Kanäle ergeben) . Der Weiß-Kanal ist noch schlimmer, er lässt sich nur solo verwenden (der schaltet automatisch die 3 anderen Kanäle auf 0). Es wäre also mind. ein Repeater nötig.
Die angegebenen 240W (24V) - max. 10A sind somit rein 'akademisch', weil sie sich nicht ausnutzen lassen.
welchen Kabelquerschnitt würdet ihr für welche verkabelung empfehlen? längste zuleitung zu einem einspeisepunkt ist 8m.
Die 8m müssen dann 5m (also rund 50W bzw. gute 2A) versorgen. Da würde ich ein 2.5mm² Kabel empfehlen.
reicht ein netzteil mit 240W (MeanWell HLG-240H-24A) für beide Zonen aus?
Ja. Aber Du brauchst halt relativ dicke Leitungen ( 2.5mm² )
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Handkalt
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Di, 09.01.18, 11:33

Es gibt bei Mi-Light den FUT036, einen ganz einfachen, "einfarbigen" 1-Kanal Dimmer. Der ist hier richtig. Aufgrund der etwas uneinheitlichen Angaben würde ich den mit maximal 6 A belasten. Ist aber kein Problem, weil man mehrere Controller mit einer Fernbedienung synchron steuern kann. Du könntest also z. B. dieses Set kaufen und einen Controller extra. An die beiden Controller je ca. die Hälfte der Gesamtlänge LED-Stripe anschließen und die beiden Controller parallel an ein HLG-240 (oder separat an zwei kleinere Netzteile, ist letztlich egal).

Ob dein Projekt aber wirklich sinnvoll ist, könnte man nochmal drüber nachdenken. 182 W LED-Leistung ist schon enorm viel, aber möglicherweise brauchst du das sogar, weil eine indirekte Beleuchtung so ineffizient ist. Warst du schon einmal in einem Raum mit genau so einer Installation und fandest das angehnehm? Dann mach es. Ansonsten gebe ich zu bedenken, dass ein Raum mit rein indirekter Beleuchtung seltsam diffus und orientierungslos wirken kann. Wegen der 19 m gehe ich auch davon aus, dass du eine Lichtvoute bauen willst, bei der vom oberen Rand der Wände die Decke angestraht wird. Das ergibt oftmals ein (im Vergleich zum restlichen Raum) gleißend helles Lichtband, das auch noch deutlich stärker im Blickfeld liegt, als eine klassische überwiegend direkte Beleuchtung von der Mitte der Decke aus.

-Handkalt
savannah
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Mi, 10.01.18, 01:31

Moin, schon mal danke, bei dem Controller bin ich jetzt etwas irritiert, ich bin der Meinung er ist mit 6A pro Kanal angegeben, und 10A maximal, er hat 2 Kanäle, kommen je max 10m ran, bedeutet 96W bzw 4a! Dann müsste doch ein Controller reichen!
Borax
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Mi, 10.01.18, 08:35

Ist in der Tat etwas verwirrend. Deshalb sagte handkalt ja auch: Aufgrund der etwas uneinheitlichen Angaben... Aber bei dem einzelnen Controller: https://www.amazon.de/dp/B00RQ3XS0S/?m=A1YKO2L82XF5NP steht auf dem Produktbild sogar max. 12A:
Controller1.jpg
Controller1.jpg (13.7 KiB) 7889 mal betrachtet
Der Controller aus dem Set ist aber ein anderer... Der ist für turnable white (kaltweiß warmweiß). Und da ist vmt. wieder nur die Summe aus beiden Kanälen 100% (aber nie beide Kanäle 100%).
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Handkalt
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Mi, 10.01.18, 09:50

Der Controller im Set sollte schon der 1-Kanal-Dimmer sein, wie das abgebildete Gerät (mit den Anschlüssen LED V-, LED V+, LED V-, LED V+). Die in der Produktbeschreibung abgebildete Verpackung ist aber falsch, die gehört in der Tat zum Tunable-White-Controller (Anschlüsse WW, V+, CW, V+).

Zur Belastbarkeit: ganz allgemein kenne ich für die Milight-Controller die Angaben: max 6 A pro Ausgangskanal und max 10 A in Summe. Bei dem 1-Kanal-Dimmer FUT036 ist es jetzt so, dass er steuerungstechnisch wirklich nur einen Kanal hat (wie der Name schon sagt). Er hat aber zwei Paare von Schraubklemmen als LED-Anschlüsse. Die offene Frage ist: was steckt in dem Kästchen innen drin, sind da zwei Endstufen vorhanden oder nur eine.

Es könnte sein, dass ich so ein Teil in meinem Vorrat habe, dann kann ich den mal aufmachen und nachsehen.

-Handkalt
savannah
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Mi, 10.01.18, 19:09

Verwirrend!
Naja, zur Not muss halt noch einer nachbestellt werden, kosten ja nicht die Welt! Ich hatte halt das so gelesen das er 2 Kanäle hat mit 6A aber gesamt halt nicht mehr als 10. Was passiert eigentlich wenn ich da zu viel Ampere ran hänge?
Borax
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Do, 11.01.18, 09:16

Was passiert eigentlich wenn ich da zu viel Ampere ran hänge?
Dann wird der eingebaute Mosfet zu heiß und geht sehr schnell kaputt. Am besten wirklich rein schauen, was genau für ein Mosfet verbaut ist (und ob es einer oder zwei sind). Was natürlich auch helfen würde ist ein Kühlkörper für den/die Mosfet(s). Wahrscheinlich sind es die gleichen Mosfets, wie im RGBWW Controller (den handkalt hier verwendet hat: viewtopic.php?p=208186#p208186 ): 09N03 (Datenblatt gibt es hier: https://www.digchip.com/datasheets/down ... mber=09N03 ). Laut dem Datenblatt kann er bis zu 30A. Mit ein wenig Kühlung sollten daher auch 10A pro Mosfet überhaupt kein Problem sein.
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Do, 11.01.18, 11:24

Um mal die ganzen Rätsel aufzulösen, hier ein FUT036 aus aktueller Produktion, man beachte den Aufdruck Max. 6A/Channel, Total output Max. 10A:
FUT036.jpg
Und so sieht das Teil von innen aus:
FUT036-Platine.jpg
Auf der rechten Seite sieht man zwei Mosfet-Transistoren, hier NCE3050K. Das Gerät hat also zwei Endstufen für die beiden Anschlusspaare und man kann bedenkenlos 2 x 6 A anschließen. Tatsächlich dürfte die Hardware völlig identisch zum dem Tunable-White-Controller FUT035 sein, auf der Platine sieht man sogar den Aufdruck CW (cold white) neben dem oberen Mosfet. Die Unterschiede zwischen den Geräten liegen wohl nur in der Firmware und dem Aufkleber. Übrigens ist mir jetzt auch klar, warum in der Amazon-Produktbeschreibung die Tunable-White-Verpackung abgebildet ist: da hat jemand beim Fotografieren nicht zu 100% aufgepasst. Die beiden Geräte teilen sich nicht nur die Hardware, sondern auch den Karton! Auf der einen Seite der Verpackung ist der FUT035 abgebildet, auf der anderen Seite der FUT036. Auf der Seite des Kartons gibt es Ankreuzfelder, was sich darin befindet:
Karton.jpg
Karton.jpg (36.65 KiB) 7854 mal betrachtet
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Achim H
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Do, 11.01.18, 13:11

Und so sieht das Teil von innen aus:

Was mich verwundert, dass noch keiner auf die Idee gekommen ist, das Gehäuse kleiner zu machen.
Mit einem kompletten Redesign würde man dieses nicht nur flacher, sondern auch schmaler hinbekommen.

Gleiches Drama bei den schwarzen PWM Funk-Dimmern --> Link zu einem Angebot bei Ebay.
Die Kiste ist 35mm hoch, die darin befindliche Platine nur 7mm.
dieterr
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Do, 11.01.18, 13:38

Achim H hat geschrieben:Was mich verwundert, dass noch keiner auf die Idee gekommen ist, das Gehäuse kleiner zu machen.
Weil du so einfach mehr für dein Geld bekommst :)
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Do, 11.01.18, 14:31

Das größte sind die Anschlussklemmen. Wenn man auf selbige verzichtet, kann man auch sehr kleine Funkdimmer bauen. Beispiel sind die kleinen (nur im Schrumpfschlauch steckenden) Funkdimmer wie diese: https://www.amazon.de/LitaElek-Monochro ... oding=UTF8 Diese sollte man aber tunlichst nicht mit dem dort angegebenen maximalen Strom von 12A betreiben. Weil eben kein Platz da ist, überhitzen die bei höheren Strömen sehr schnell.
savannah
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So, 14.01.18, 14:56

So, die meisten Sachen sind in meinem Kopf klar, jetzt noch was zum Netzteil, ist es besser das Netzteil auch vom Strom zu nehmen, also 220v aus, oder läuft es nur wenn es Last bekommt? Und was für Temperatur erzeugt ein Netzteil, will es in einem Schacht aus Fermacell verschwinden lassen mit einer Revisionsklappe, damit ich da immer ran komme, habe leider in der Decke keine Möglichkeit es verschwinden zu lassen.
Achso und noch was zum Anschluss des Netzteil, wollte es an eine Steckdose mit Stecker anschließen, ist es Egal an welchem Pol die Phase anliegt, oder muss null und Phase richtig angeschlossen sein? Bei Netzteilen mit Stecker ist es ja egal!
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Handkalt
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Mo, 15.01.18, 13:09

Sofern du ein Netzteil mit MM-Zeichen kaufst, ist es für den Möbeleinbau auf Oberflächen mit unbekannter Entflammbarkeit zugelassen. Das heißt üblicherweise, das Netzteil schaltet sich bei gefährlicher Hitzeentwicklung von selbst ab. Das HLG-240H-24A hat ein MM-Zeichen und im Datenblatt kannst du sehen, dass es bei 95 °C ± 5 °C abschaltet. Du kannst auch daraus ablesen, dass es bei ca. 75% Auslastung (180 von 240 W) einen Wirkungsgrad von ca. 93% hat. Das heißt, es heizt mit 180 W * 7% = ca. 13 W. Angegeben ist zudem "Cooling by free air convection", d. H. der Einbauraum muss genügend Luft beinhalten, um die Wärme per Konvektion an die Umbung abzugeben - und diese muss eben so gestaltet sein, dass sie die 13 W abtransportieren kann, ohne dass die Temperatur über die 90 °C steigt.

Dass man L und N bei Schaltnetzteilen beachten müsste, habe ich noch nie gehört. Aber wenn das Netzteil sowieso dauerhaft eingesteckt bleibt, kannst du es ja bei dem einen mal Anschließen prüfen und "richtig herum" einstecken.

-Handkalt
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