Welche Konstantstromquelle

Schaltungen, Widerstände, Spannung, Strom, ...

Moderator: T.Hoffmann

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bjz
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Mi, 08.11.17, 20:16

Könnten Sie mir bitte Beraten, welche Konstantstromquelle ich verwenden soll?
Ich habe 4 verschiedene Arten von LEDs, Sie werden nicht alle gleichzeitig arbeiten, nur jedes Mal eine Farbe (4 LEDs).

- Osram Oslon SSL tiefblau (700mA, 3V, 1W)
- Osram Oslon SSL grun (350mA, 3V, 4W)
- Osram Oslon SSL gelb(350mA, 2V, 3W)
- Nichia NVSW219B-V1 weiss (700mA, 3V, 5W)

Danke !
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Achim H
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Mi, 08.11.17, 23:11

Laut Datenblätter dürfen die Leds mit den nachfolgenden maximalen Strömen betrieben werden:
- Osram Oslon SSL tiefblau --> max.1000mA. Empfehlenswert wären max. 700mA. Vorwärtsspannung @ 700mA: ca. 3,4V.
- Osram Oslon SSL grun --> max. 1000mA. Empfehlenswert wären max. 700mA. Vorwärtsspannung @ 700mA: ca. 3,55V.
- Osram Oslon SSL gelb --> max. 1000mA. Empfehlenswert wären max. 700mA. Vorwärtsspannung @ 700mA: ca. 2,55V.
- Nichia NVSW219B-V1 weiss --> max. 1500mA. Empfehlenswert wären max. 1000/1050mA. Da diese Led aber mit der gleichen Konstantstromquelle wie die andere Leds betrieben werden soll, werden es auch nur 700mA sein. Vorwärtsspannung @ 700mA: ca. 3V.

Geeignete Konstantstromquelle:
Lumitronix Konstantstromquelle 700mA, Max. 17VDC, 12W

Die Leds dürfen nicht im laufenden Betrieb umgeschaltet werden. Der ausgangsseitig angebrachte Kondensator muss sich erst wieder entladen, bevor eine andere Led mit einer anderen Vorwärtsspannung angeschlossen werden kann.

Reihenfolge beachten:
Netzspannung ausschalten,
ca. 1 Minute warten,
auf eine andere Led umschalten,
Netzspannung einschalten.

Die Leds müssen gekühlt werden. Kühlkörper erforderlich.
Ich will mal hoffen, dass Deine Leds bereits auf einer Platine aufgelötet sind, andernfalls hast Du ein Problem.
bjz
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Sa, 11.11.17, 10:48

Danke für die Info !

Die Leds sind bereits aufgelötet und ich habe ein Kühlkörper.
Das einzige Problem ist, dass ich sofort zwischen der LED umschalten kann. Das würde bedeuten, dass ich 4 Stromquellen kaufen muss, um dies zu ermöglichen ?
Borax
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Sa, 11.11.17, 12:14

Das würde bedeuten, dass ich 4 Stromquellen kaufen muss, um dies zu ermöglichen ?
Ja. Oder die LEDs doch mit 5V Konstantspannung und Vorwiderstand betreiben. Der nötige Vorwiderstand muss dann aber für jede LED individuell bestimmt werden. Oder eine lineare KSQ verwenden. Die ist schnell genug, um eine LED auch hinter einer KSQ zu schalten. Siehe auch: viewtopic.php?f=35&t=18493
dieterr
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So, 12.11.17, 09:56

Was meiner Ansicht nach auch geht: weiß und blau ein Strang mit 700mA, grün und gelb ein Strang mit 350mA. Über separate Elektronik und jeweils einen zur LED parallel geschalteten Mosfet die nicht benötigten LEDs abschalten. Darauf müssten die KSQ ja eigentlich schnell genug darauf reagieren.

Kommt immer darauf an was man möchte: soll es möglichst kompakt, einfach oder günstig sein? Ist Elektronikwissen vorhanden? Alles zusammen wird wie immer schwierig.
bjz
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Mo, 13.11.17, 08:50

Oder die LEDs doch mit 5V Konstantspannung und Vorwiderstand betreiben
Ist das so gut wie mit dem KSQ ? Ich habe bereits einen Adapter, den ich auf 3-12 V einstellen kann.
Stimmt es das in diesem Fall ich diese Wiedersanden brauchen ?

tiefblau - 2.7 Ohm
grun - 2.2 Ohm
gelb - 3.9 Ohm
weiss - 3.3 Ohm
Alle parallel angeschlossenen.

Ich kann löten, aber mein elektrisches Wissen ist ein bisschen rostig und ich habe nie mit Hochleistungs-LEDs gearbeitet, also bin ich froh mit deiner Hilfe.
Es gibt wahrscheinlich mehrere Lösungen, damit es funktioniert, aber es sollte nicht zu kompliziert werden.
Für mich ist es wichtig, dass ich leicht und direkt durch die verschiedenen Farben radeln kann.
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Achim H
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Mo, 13.11.17, 09:18

Zu den Widerstandswerten, die Du da aufgeschrieben hast, können wir nichts zu sagen. Wie wissen nicht, wie die umgebenden Faktoren aussehen.

Vorwiderstände sind von 3 Faktoren abhängig:
1. von der Höhe der Betriebsspannung,
2. von der Led-Vorwärtsspannung,
3. vom Strom durch die Led.


Formel zum Berechnen des Vorwiderstandes:
Betriebsspannung - Led-Vorwärtsspannung
------------------------------------------------------ = Vorwiderstand [in Ohm]*
Strom durch die Led [in Ampere]


Bei mehreren Leds in Reihe:
Betriebsspannung - Summe aller Led-Vorwärtsspannungen
------------------------------------------------------------------------- = Vorwiderstand [in Ohm]*
Strom durch die Leds [in Ampere]

* falls es den ausgerechneten Widerstand nicht gibt, dann auf den nächst höheren, aber erhältlichen Widerstandswert aufrunden.


Falls die Leds parallel angeschlossen werden sollen, dann muss das Netzgerät die Summe aller Ströme liefern können.
Kann es das nicht, dann dürfen nur soviele Leds angeschlossen werden, wie das Netzgerät diese auch versorgen kann.
Borax
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Mo, 13.11.17, 12:03

Wie ich schon sagte: Der nötige Vorwiderstand muss dann aber für jede LED individuell bestimmt werden.
tiefblau - 2.7 Ohm
grun - 2.2 Ohm
gelb - 3.9 Ohm
weiss - 3.3 Ohm
Die Werte hast Du vmtl. aus der angegebenen typischen Spannung im Datenblatt der LEDs berechnet. Dieser Wert ist aber eben nur ein typischer Wert (der außerdem nur bei einer bestimmten Temperatur gilt). Bei den speziell an Dich gelieferten LEDs kann aber die Led-Vorwärtsspannung durchaus um einige Prozent von der Datenblattangabe abweichen. Und wegen der steilen Spannungs-Strom Kennlinie von LEDs können ein paar Prozent Abweichung bei der Spannung zu Stromänderungen im höheren zweistelligen Prozentbereich führen.
Mal als Beispiel die Nichia NVSW219B-V1 weiss:
Laut Datenblatt ist bei 700mA die typische Spannung 2.98V und bei 350mA 2.83V (also 5% Unterschied in der Spannung => 50% Unterschied beim Strom). Wenn jetzt Deine LED aber z.B. nur 2.92V (also nur 2% weniger) bei 700mA braucht und Du den Widerstand auf 2.98V berechnet hast, bekommt sie eben auch (fast) 2.98V und wird daher einen Strom ziehen der höchstwahrscheinlich weit über 1A liegt.
Um den korrekten Vorwiderstand zu bestimmen, musst Du jede LED zunächst mit einer KSQ (darf z.B. auch ein Labornetzteil sein) beim angegebenen Strom betreiben (mind. einige Minuten lang - Du brauchst die Led-Vorwärtsspannung bei ihrer typischen Betriebstemperatur) und dann die Spannung an der LED messen. Erst mit dieser Spannung kann der nötige Widerstand mit hinreichender Sicherheit bestimmt werden.
bjz
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Mo, 13.11.17, 12:10

Ah, Danke für die Erklärung.
Es scheint am einfachsten zu sein 4 KSQ zu verwenden. (mit dem Schalter vor den KSQ) ?
Borax
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Mo, 13.11.17, 12:12

Am einfachsten auf jeden Fall. Die KSQs können außerdem Abweichungen der Led-Vorwärtsspannung durch unterschiedliche Temperaturen ausgleichen. Kostet halt entsprechend mehr.
(mit dem Schalter vor den KSQ)
Ja. Sonst macht das keinen Sinn ;)
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