Lebensdauer

Unser Wiki: Erläuterung und Definitionen für Begriffe wie "SMD", "mcd", "Lumen" usw.

Moderator: T.Hoffmann

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C.Hoffmann
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Do, 02.02.06, 02:51

Die Lebensdauer einer LED ist theoretisch dann zu Ende, wenn Sie 50% Ihrer Helligkeit (Intensität) verloren hat. Praktisch gesehen funktioniert die LED jedoch i.d.R. auch weiterhin. Eine LED, die mit 50.000h angegeben ist, kann durchaus 100.000h oder mehr erreichen, bevor Sie wirklich erlischt oder zu flackern beginnt.

Eine LED büßt Ihre Intensität im Laufe ihres Lebens in parabelform ein. D.h. je Älter sie wird, desto langsamer verliert Sie an Helligkeit.

Rote und Grüne LEDs erreichen normalerweise Lebensdauern von 70-100.000h. Blaue und Weiße LEDs ca. 40-50.000h.


Bild

Die Lebensdauer wird von vielen Faktoren beeinflusst. Hauptsächlich jedoch von Temperatur, Spannung und Strom. Die LED sollte nicht an zu heißen oder an stark temperaturschwankenden Orten installiert werden. Zwar steht auf jedem Datenblatt, dass die LED 100°C und mehr aushält, jedoch gilt, je wärmer, desto kürzer die Lebensdauer. Nicht nur die Lebensdauer ist von der Temperatur abhängig, auch die Helligkeit (und damit gleichzeitig die Effizienz) wird mit zunehmender Wärme geringer. Eine Erhitzung um ca. 100° führt zu einer beinahen Halbierung der Effizienz.


Beispiele:
<font face='courier new'>
  • Glühlampe: 800h (ca. 33 Tage)
  • Halogenspot: 1.500h (ca. 45 Tage)
  • Leuchtstoffröhre: 10.000h (ca. 1 Jahr)
  • Standard LED: 50.000h (ca. 6 Jahre)
  • Longlife LED: 100.000h (ca. 11 Jahre)
  • Luxeon LED: 100.000h (ca. 11 Jahre)
Es handelt sich hierbei wohlgemerkt um Dauerbetrieb. D.h. wenn eine Longlife-LED nur 3h am Tag leuchtet, dann hat man an ihr auch noch nach ca. 90 Jahren was von ihr.</font>


Es sind derzeit auch Super-Longlife LEDs erhältlich, die bis zu 200.000h brennen. Diese sind allerdings begrenzt in Helligkeit und relativ hochpreisig.
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andih1
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Fr, 13.08.10, 18:28

Hallo!
Warum geben fast alle Hersteller zumindest für 230V-LED-Produkte eine begrenzte Schaltfestigkeit an? (ca.20.000 bis 100.000x, das ist sogar geringer als bei einigen Energiesparlampen.). Die LED selbst hat ja eine unbegrenzte Schaltfestigkeit. Die vorgeschaltetene Elektronik verkraftet ja auch Wechselstrom, warum dann Ein- und Ausschalten nicht?
Heist das dann man sollte 230V LED Leuchtmittel z.B. nicht im Treppenhaus einsetzten, da sie dort ständig geschalten werden? Genau dort hatte ich die bis jetzt eingeschraubt. Damit wäre dann eine Große Stärke von LEDs zunichte. :(
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Beatbuzzer
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Fr, 13.08.10, 18:46

andih1 hat geschrieben:Die vorgeschaltetene Elektronik verkraftet ja auch Wechselstrom, warum dann Ein- und Ausschalten nicht?
Willkommen!
Das ist ein Unterschied. Wechselstrom ändert sinusförmig, also sehr weich seine Polung, welche über einen Gleichrichter gleichgerichtet und dann in einem Lade-Kondensator gepuffert wird. Der Kondensator muss also nur in den Nulldurchgängen etwas Strom liefern und wird dann wieder etwas nachgeladen.
Beim einschalten hingegen wirkt ein großer Ladestrom in den leeren Kondensator. Und der lässt ihn altern/austrocknen und irgendwann kaputt gehen. Mit einer Strombegrenzung hält er etwas länger, allerdings hat die Elektronik dann eine Einschaltverzögerung. Ohne große Strombegrenzung ist der Ladestrom viel höher, aber dafür schwingt die Elektronik auch schnell an.
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andih1
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Sa, 14.08.10, 01:07

Ok, danke für die Antwort. Dachte bisher eigentlich, dass Kondensatoren ehr unabhängig von der Benutzung altern... Bin ein Elektrotechnik-Laie und hab ehr vermutet, dass der Spannungsstabilisator (der doch in den LED-Leuchtmitteln verbaut ist, oder?) vielleicht die Schwachstelle ist.
Wenn da dann teilweise kein Strombegrenzer verbaut ist, dann kann das doch auf Dauer für den Gleichrichter auch nicht gesund sein, oder? Dann hätte man doch im Prinzip am Einschaltzeitpunkt, wenn der Kondensator noch leer ist, einen Kurzschlussstrom...
Ich bin der Meinung, dass wenn ich mir eine LED-Birne für 30 bis 50€ Kaufe, die Theoretisch extrem lange hält, diese so konzeptioniert sein sollte, dass man den Kondensator (oder die Ganze Elektronik-Platine) im Falle eines Defekts relativ einfach austauschen kann. (vgl. Starter bei Leuchtstoffröhren).
Ich werde in Zukunft bei meinen Bewertungen auf die Schaltfestigkeit bzw. die Austauschbarkeit des Kondensators achten. Finde es sowieso schon eine Frechheit, dass bei so teueren Produkten keine Gebrauchsanleitungen oder Hinweise (wie z.B. "Auf ausreichend Belüfung achten, sonst beeinträchtigung der Lebensdauer wegen Überhitzung") beiliegen.
Noch eine Anmerkung: Dieser Beispielhinweis gilt auch für Energiesparlampen. Da gibt dann schnell die Starterelektronik den Geist auf. (Bei LEDs altert auch die LED selbst schneller -> Verliert schneller an Leuchtkraft). Mir sind mal zwei teuere Marken ESL schon nach wenigen Wochen kaputt gegangen, weil ich sie in eine Fassung für Strahler-Birnen mit ziemlich engem Kunsstoffgehäuse geschraub hab.
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Sa, 14.08.10, 07:42

andih1 hat geschrieben:Ok, danke für die Antwort. Dachte bisher eigentlich, dass Kondensatoren ehr unabhängig von der Benutzung altern... Bin ein Elektrotechnik-Laie und hab ehr vermutet, dass der Spannungsstabilisator (der doch in den LED-Leuchtmitteln verbaut ist, oder?) vielleicht die Schwachstelle ist.
Die Temperatur und die Strombelastung sind zwei wesentliche Faktoren für die Alterung von Elektrolyt-Kondensatoren, wie sie zur Glättung in Schaltnetzteilen und deren verwandten wie die Vorschaltelektronik hier, eingesetzt werden. Einen Spannungsstabilisator hat man bei LEDs nicht, die Elektronik selbst stellt einen stabilen Strom zur Verfügung , wie er für LEDs benötigt wird.
Wenn da dann teilweise kein Strombegrenzer verbaut ist, dann kann das doch auf Dauer für den Gleichrichter auch nicht gesund sein, oder? Dann hätte man doch im Prinzip am Einschaltzeitpunkt, wenn der Kondensator noch leer ist, einen Kurzschlussstrom...
Ein Gleichrichter als Bauteil hat ein gewissen nicht wiederholenden maximalen Pulsstrom (max. current non repeating). Solange dieser nicht überschritten wird, nimmt der Gleichrichter keinen Schaden. Wenn keine strombegrenzenden Maßnahmen ergriffen worden sind, kann man im Einschaltmoment fast von einem Kurzschluss sprechen. Das geht aber auch nur bei Schaltnetzteilen mit sehr kleinen Leistungen, sonst ist der Strom so groß, dass gleich die Haushalts-Sicherung anspricht.
Ich bin der Meinung, dass wenn ich mir eine LED-Birne für 30 bis 50€ Kaufe, die Theoretisch extrem lange hält, diese so konzeptioniert sein sollte, dass man den Kondensator (oder die Ganze Elektronik-Platine) im Falle eines Defekts relativ einfach austauschen kann. (vgl. Starter bei Leuchtstoffröhren).
Ich denke nicht, dass es Spots gibt, bei denen man regulär ohne Bastelarbeit die Elektronik tauschen könnte.
Das ist bei guten Spots mit qualitativen Bauteilen auch nicht nötig. Eine fehlende Strombegrenzung kann ich mir nur bei Billigst-Ware vorstellen. Sollte es anders sein, wäre das ein ziemlicher, unverantwortlicher Pfusch...
Bei ESLs ist es allerdings ähnlich. Dort geht auch fast immer zuerst die Elektronik kaputt. Die Leuchtröhre selbst hält viele tausend Stunden, so wie eine LED.
gsrosenk
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Do, 02.06.11, 09:18

Ich habe mich mit MegaMan/ IDV in Verbindung gesetzt, die die Schaltfestigkeit der LED Spots (durch den Vertrieb) mit > 1Mio angeben!

Wie passt das, zu den geringen Schaltfestigkeiten der anderen Hersteller? Offenbar muss es bei MegaMan andere technische Komponenten / Aufbauten geben. Und ElKos, die Schaltfest sind, gibt es doch auch (solid caps), wobei ich mir nicht sicher bin, ob diese überhaupt nocht "ElKos" im eigentlichen Wortsinn sind.

Vielleicht können meine Vorredner dazu Stellung beziehen. Besten Dank!
Lady LED
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Di, 21.06.11, 07:17

Das mit der angeblichen Lebensdauer ist alles wieder nur eine Masche der Industrie.
Die LED-Leuchtmittel sind teurer als die Glühbirnen und fallen noch schneller aus.
Habe hier in 2 Räumen (Küche und Arbeitsraum= 18Stk.) meine 230V-GU10 35W Halogen-Einbauspots alle durch LED 3W Leuchtmittel ersetzt bei denen der Hersteller 30.000-50.000 angibt. -Schmarren!
Von den 18 Stück hab ich bereits 5 Stück wegen Totalausfalles austauschen müssen. Betriebsdauer insgesamt vielleicht 100-150Stunden!
Wie passt das denn nun 150 zu 50.000 Betriebsstunden? Ist wirklich traurig, fühle mich verarscht!
Glaubt also nicht alles was die Hersteller auf der Verpackung alles anpreisen, hebt die Rechnung(en) auf und lasst euch beim Kauf eine Garantie geben.
HopeItHelps
lg
Alex
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rbt
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locker bleiben ...

von meinen LEDS leben alle noch, was aber daran liegt, dass ich keine gekauften spots verwende. Die LEds mögen eine hohe Basislebensdauer haben, wenn die Spothersteller aber billig was zusammenklatschen ( die oben genannten Werte nicht einhalten) dann ist natürlich essig mit Lebensdauer (ist aber streng genommen kein problem der LEDs)
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angerdan
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Di, 21.06.11, 09:07

Ich habe 30 Stück, von denen alle noch funktionieren.
Der einzigste Ausfall war bei einer zwei Jahre alten NoName-LED aus den USA (GU10, 12SMDs, 3W, 220lm).

Da ich fast nur Lampen von Philips, Osram und Toshiba verwende, bin ich auch für die nächsten Jahre optimistisch, dass alle Lampen funktionstüchtig bleiben.

Philips gibt auf seinen Lampen immer die Schaltzyklen an. Meistens sind das 20.000.
Bei Ledon wird sogar mit 1 Million geworben.


Meinem Großonkel ist übrigens letzens eine billige NoName LED gestorben (nach <50 Betriebsstunden).
Eines der Modelle, bei denen weder Schaltzyklen noch Farbwiedergabe oder Abstrahlwinkel angegeben werden (3x2W GU10).

MfG
angerdan
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Di, 21.06.11, 11:12

Die LED-Leuchtmittel sind teurer als die Glühbirnen und fallen noch schneller aus.
Ist wirklich traurig, fühle mich verarscht!
Erzähl mal wo Du die her hast, was die gekostet haben und wie der Verkäufer auf Deine Reklamation reagiert hat. Ausfälle kann es geben, teils haben die auch Gründe die mit dem gekauften Artikel nichts zu tun haben. Bist Du sicher dass Du keine Spannungsspitzen im Hausnetz hast die das verursachen ? Da kann nämlich der LED-Spot nichts dafür !
Dass LED Leuchtmittel teurer sind ist ganz normal. Aber halten sollten sie schon eine Weile.
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TomTTiger
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Di, 21.06.11, 11:39

meine 230V-GU10 35W Halogen-Einbauspots alle durch LED 3W Leuchtmittel ersetzt
Mann/Frau beachte das "EINBAU" !!!
Und hier gilt mal wieder der Grundsatz:
Einbausituation vs. Thermomanagement.
Die meisten Retrofit LED Lampen sind doch garnicht für eine solche Anwendung konzipiert...
Die freie Konvektion (Kühlung) ist hier maßgeblicher Bestandteil der Haltbarkeit.


Also Finger weg von der Idee Halogeneinbauleuchten mit LED Retrofits nachzurüsten.
Für solche Situationen gibt es mittlerweile extra konzipierte Gesamtlösungen!


Grüße
Tom 8)
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stoske
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Di, 21.06.11, 11:50

Hi,

das eine LED-Lampe, die nach 100-150 Stunden ausfällt, Schrott ist,
braucht man nicht zu diskutieren. Und solche, wahrscheinlich massiv
überbestromte und höchst billig produzierte LED dann als Maßstab für
sämtliche anderen LED-Leuchtmittel zu nehmen, ist absoluter Unsinn
und fern jeglicher Sachlichkeit.

Grüße, Stephan
fsg4u
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Sa, 25.05.13, 11:43

Moin moin,
Also mit Lebensdauer wird normalerweise ein LM70 80 oder 90 Wert angegeben. D.H. Nach wieviel Stunden werden noch 70,80 oder 90 % der ursprünglichen Lichtstroms erreicht.
Bei unseren Lebensdauertests sind wir aktuell beim besten Hersteller bei 18000 Stunden im Altagstest angekommen und der Lichtverlust beträgt bis jetzt gerade einmal 2 %.
Es wird also sicherlich noch besser ausfallen als erwartet.

Was die Lebensdauer des Gesamtproduktes angeht, ist die Elektronik dahinter eher die Schwachstelle. Die wird irgendwann komplett ausfallen.
Anbei ist mal der Test in unserem einen Gebäude aufgeführt. getestete Leuchstoffröhren vs. LED Röhren.

Ciao FSG
Dateianhänge
Beleuchtungsstärke in % in Abhängigkeit der Nutzungsdauer. 1.Messung Mai 2011
Beleuchtungsstärke in % in Abhängigkeit der Nutzungsdauer. 1.Messung Mai 2011
Bogius
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Sa, 31.08.13, 12:00

Hallo ich bin absoluter Neuling und habe zu diesemThread jetzt diese Fragen:
Muss ich bei 230V LED Deckenspots besser grundsätzlich einen Gleichrichter einbauen?
Welche sind empfehlenswert bei z.Bsp. 5 in Reihe geschalteten Spots?

Oder wo im Forum kann ich das nachlesen?
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Sailor
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Sa, 31.08.13, 15:33

Nein, bei diesen Spots ist die Elektronik und der Gleichrichter für die LEDs bereits eingebaut.
Ein Gleichrichter vor den Spots, also auf der 230 Volt Seite kann diese zerstören.

Die Spots werden, wie normale Glühbirnen auch, parallel geschaltet. Auch wenn es wie eine Reihe aussieht.

Herzliches Willkommen im Forum!
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