MR16 mit 60 Dioden und mehr

Moderator: T.Hoffmann

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wadi
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Mi, 23.09.09, 09:15

Was bringen eigentlich Led-Spot mit x einzelnen Led ? Und hier mein ich nicht irgendwelche Fuzzi-Teile mit 25 Led für 3,99 , sondern die "Geschosse" mit 60 oder gar 78 Led , die schon mit 260 lm angegeben werden , bei immerhin 120° Öffnung.
Es sind ja heuer schon gute Led auf den Markt, die bei 20mA 3-5 lm bringen und das ganze mal 60 dann könnte es zumindest rechnerisch möglich sein.
Mich interessiert, ob solch Teile (z.B. aus dem Shop wo Achim H seine 1000lm "Stielhandgranate" ohne Stiel her hat - jedenfalls schaut das Teil vom Design so aus :mrgreen: ) nur annähernd das was sie versprechen?
- bringen derart Spot z.B beworbene 260 lm?
- gibt es Lichttechnisch Unterschiede - wenn man statt Power-Led viele kleine einsetzt?
- wie siehts mit der Haltbarkeit aus - erwärmt sich solch Gebilde?
usw

gruß wadi
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Achim H
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Mi, 23.09.09, 09:46

Ähh, ich habe nicht das 1000lm Geschoss, sondern das eine Nummer kleiner (54 warmweiße Suflus mit 600 Lumen (laut Umverpackung sogar 645 Lumen)). Und genau das eine Leuchtmittel beleuchtet mein komplettes Wohnzimmer (etwas über 11qm groß).
gibt es Lichttechnisch Unterschiede - wenn man statt Power-Led viele kleine einsetzt?
Na klar gibt es Unterschiede. Alleine schon in der Leistungsaufnahme.
Eine Power-Led (Cree R2) erreicht bei knapp 4 Watt nur läppische 242 Lumen (max.). Meine 8 Watt Superflux-Birne um 645 Lumen. Und wenn man statt 54 Superflux (wie sie meine Birne hat) genau 91 Nichia Superflux (die mit den 160lm/Watt) nehmen würde, dann würde die Leistungsaufnahme (Hochrechnung mit den Werten aus dem Messprotokoll, Led-Strom=15mA, kaltweiß) nur 3,804 Watt betragen.
wie siehts mit der Haltbarkeit aus - erwärmt sich solch Gebilde?
Meine Suflu-Birne wird etwas mehr als lauwarm. Angegeben (laut Umverpackungskarton) ist eine Lebenserwartung von 25Jahre bei 6 Stunden täglich (entspricht knapp 55.000 Betriebsstunden).

Der Vorteil bei vielen kleinen Leds ist, dass diese effizienter als Powerleds arbeiten, kein Kühlkörper erforderlich ist und die Lebenserwartung deutlich höher als bei Powerleds liegt. Auch kann das Licht besser verteilt werden, wenn die Leds in verschiedene Richtungen zeigen. Powerleds strahlen immer nur in eine Richtung.

Nachteil: Viele kleine Leds benötigen auch viel Platz, wodurch das Leuchtmittel insgesamt recht groß wird.
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Mi, 23.09.09, 10:30

1)Danke für die schnelle Antwort, aber liest du was gefragt wurde?

2)Ich sprach von MR 16 - ergo fällt sowas wie deine Suflu-Handgranate :mrgreen: aus, ich hatte mehr den BIOLEDEX® 60 LED Spot MR16 z.B. im Auge (in meine Halo Fassungen im Flur kann und will ich keine E14/27 240 Volt lampen einsetzen) der dort - wo sagen wir ja nit - angeboten wird.

3) Ich frug nach LICHTTECHNISCHE Unterschiede - und du kommst mit Watt... :roll: - ja sicher ist die Effizienz ein Parameter, aber ob dieser Spot nun bei den 260lm wirklich nur 3W oder 4 oder gar 5W verbrät geht mir sowas am Ar... vorbei - mich interessiert wie die Ausleuchtung ist, bringen solche Viel-Led Spot ein schön homogenes Licht, sind die Übergänge des Lichtkreises weich oder eher hart usw.

4) Wie gesagt mich interessieren die MR 16 Spot und nicht deine 600 lm suflus!

PS : Wenn man von Wohnzimmer redet so meint man i.d.R. von 18m² aufwärts, da sieht man schon wie allgemeine Angaben täuschen können, denn 11 m² bekommt man schneller hell als "richtige" Wohnzimmer...
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Achim H
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Mi, 23.09.09, 11:22

Aber natürlich lese ich das, was Du bzw. andere schreiben.

Es gibt zu den Leuchtmitteln aber ein paar Sachen, die alleine schon der Menschenverstand erklären. Du bist doch nicht jemand, der von Leds heute zum ersten Mal hört, entsprechend müssten die Sachen Dir schon bewusst sein.

Die Grundfläche einer Powerled ist recht klein. Wenn viele kleine Leds die gleiche Lichtmenge mit dem gleichen Öffnungswinkel abgeben können, dann wird das Licht, bedingt durch die Grundfläche der montierten Leds, schon von Anfang an breiter abgestrahlt.

Das Licht einer Led wird zum Rand hin immer schwächer. Das konzentrierte Licht befindet sich im Innern des Lichtkegel. Wenn die Lichtkegel vieler kleinen Leds sich überlappen entsteht eine homogene Fläche, die Randbereiche der innen montierten Leds verschwinden im Lichtkegel benachbarter Leds. Das eigentliche Randlicht der außen montierten Leds ist somit wesentlich kleiner als bei einer Powerled. Folglich ist das Hauptlicht von der Fläche her größer, das Kernlicht aber nicht so intentensiv. Folglich strahlen viele kleine Leds auch besser auf kurze Distanzen.

So ungefähr (nur symbolisch) sieht die Abstrahlcharakteristik mit einer Powerled aus:
Abstrahlchar_Powerled.png
Und so ungefähr (nur symbolisch) für viele kleine Leds:
Abstrahlchar_kleine.png
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Do, 24.09.09, 08:29

Achim H hat geschrieben:Aber natürlich lese ich das, was Du bzw. andere schreiben.

Es gibt zu den Leuchtmitteln aber ein paar Sachen, die alleine schon der Menschenverstand erklären. Du bist doch nicht jemand, der von Leds heute zum ersten Mal hört, entsprechend müssten die Sachen Dir schon bewusst sein.
Vorweg mal etwas zum "Menschenverstand", ich treffe als gelernter E-Monteur ständig an sich recht kluge Menschen, die mich dann fragen wo der "Plus" angeschlossen wird und ob der "Minus" die gnge Ader sei... - wohlgemerkt bei 230 Volt Wechselstrom vom Hausnetz.... :roll:
Ich antworte dann nicht "hattet ihr keinen Physikunterricht?" sondern erkläre die Zusammenhänge geduldig mit wechselhaften Erfolg.

Sicher habe ich nicht erst heute von LED gehört, aber wie willst du damit erklären warum du mit 230V Lampen kommst wenn ich von MR16 spreche, und du mir die elektrischen Zusammenhänge erklärst wenn ich nach den "optischen" frage?
Ich denke mal das der otto-normal mit Watt besser zurechtkommt als mit Lumen, CRI und Raumwinkeln - also ich kenne das Ohmsche Gesetz noch recht gut.... :mrgreen:

Ich habe mit LED (außer für Signalzwecke) erst seit kurzer Zeit zu tun, seit nämlich diese Cree & Co rausgekommen sind, und in Taschenlampen verbaut wurden (die ersten Luxeon konntest du ja in die Tonne treten wie auch zumindest die ersten MR16!), und nicht seit Jahrzehnten!
Früher (und überwiegend auch noch heute!)hat man eben eine Glühlampe reingedreht und da sprach keiner von CRI weil die ja immer nähe 100 hatte, und man hatte es halt im "Urin" wieviel Watt gebraucht wurden, keiner sprach da über Lumen und die Abstrahlcharakteristik bestimmte die Leuchte , nicht die Lampe...!

Nö ich und viele hier sind nicht "DIE" LED-Licht-Profis , und wer weis denn wie die "Optik" von einfachen Led/Power Led ausschaut; wer weis denn hier alles wie genau das Licht entsteht , ob Powerled nur einen größeren Chip haben, wie das Licht diese Chip verlässt und wie gleichmässig die verschiedenen Modelle strahlen.
Sorry ich kenne nicht all diese Faktoren, und deine Erklärungen finde ich z.T. recht diffus und schwammig.
Was heist "breiter abgestrahlt"? Wenn solch Ledspot ca 50 mm Durchmesser haben, dürfte sich der Abstrahlwinkel auch nur um diese 50 mm verschieben ...(aber Parallel!!!)
Im übrigen unterschlägst du das diese Viel-led-Spot aus "Sich heraus" leuchten - die Leuchte defakto nur "Halterung" ist während Power-Led vertieft in Reflektoren montiert werden, und deren bis zu 140° Abstrahlwinkel ja durch den Reflektor und die Linsen der Leuchte zu dem Abstrahlwinkel der Leuchte geformt werden!
Inwiefern soll also ein MR16 Mehrledspot "breiter" leuchten wie ein Power-led-spot (wenn beide den gleichen Abstrahlwinkel haben) ?

Wie gesagt - mir stehen all die Kenntnisse über die Materialien, die Lichtführung in Spot und und und nicht zur Verfügung, mich hät ja nur interessiert ob solche Spot wirklich (annähernd) die versprochene Lichtleistung bringen und ob das Licht in seinem Charakter als genauso angenehm empfunden wird wie zB Halogenlicht?
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Achim H
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Do, 24.09.09, 10:28

Wie gesagt - mir stehen all die Kenntnisse über die Materialien, die Lichtführung in Spot und und und nicht zur Verfügung, mich hät ja nur interessiert ob solche Spot wirklich (annähernd) die versprochene Lichtleistung bringen und ob das Licht in seinem Charakter als genauso angenehm empfunden wird wie zB Halogenlicht?
Hier kannst Du eigentlich nur dem jeweiligen verkaufenden Shop vertrauen. Wenn diese sagen, dass dieses oder jenes Leuchtmittel einen Lichtstrom von XX Lumen produziert, dann musst Du das erst einmal glauben. Ob das Leuchtmittel tatsächlich so hell wie angegeben ist, steht auf einem anderen Blatt.

Unerheblich dabei ist, ob das Licht von vielen kleinen oder einer großen Led produziert wird. XX Lumen bleiben XX Lumen. Auch die Farbtemperatur würde sich nicht ändern, wenn viele oder nur eine Led die gleichen Werte haben. Und wenn das Leuchtmittel eine Farbe produziert, die als harmonisch empfunden wird, dann spielt die emittierende Quelle (die Art und Größe der Led) ebenfalls keine Rolle.

Was sich ändern kann, ist die Baugröße des Leuchtmittel, das Gewicht, wie warm das Leuchtmittel wird und möglicherweise auch der Preis.

Um eine annähernd gleiche Farbtemperatur wie eine Halo (bis 3200K) zu erhalten, darf die Led auch nur max. 3200K (eher kleiner) haben (Glühbirnen haben je nach Leistung ca. 2600K bis 3000K). Leider werden warmweiße Leds bis hinauf zu 4000K noch als warmweiß verkauft, obwohl der Wert sich bereits in der Mitte von neutralweiß (3300K bis 5300K) befindet.

Der CRI-Wert ist auch recht wichtig, da künstliches Licht noch nicht wie natürliches Licht wieder gegeben werden kann (bestenfalls: CRI=98). Dieser Farbwiedergabewert definiert, wie eine Farbe unter dem Licht eines Leuchtmittel dargestellt wird. Je höher der Wert, desto besser. Das absolute Maximum (CRI=100) wird von der Mittagssonne bei 5500K bis 5800K erzeugt. Je niedriger der Wert, desto blasser die Farben.

Licht ist eine Sammlung diverser Kriterien:
Helligkeit (Lichtstrom, Lumen), Farbtemperatur, Farbwiedergabeindex, ...
Ob der MR16-Spot mit den 60 Leds alle oder nur einzelne Kriterien erfüllt, kannst nur Du herausfinden. So schön die Daten in Datenblättern oder auf den Produktseiten auch aussehen mögen, Dein persönliches Empfinden kann es niemals widerspiegeln.

mfg Achim

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Do, 24.09.09, 21:37

Achim H hat geschrieben:Eine Power-Led (Cree R2) erreicht bei knapp 4 Watt nur läppische 242 Lumen (max.). Meine 8 Watt Superflux-Birne um 645 Lumen. Und wenn man statt 54 Superflux (wie sie meine Birne hat) genau 91 Nichia Superflux (die mit den 160lm/Watt) nehmen würde, dann würde die Leistungsaufnahme (Hochrechnung mit den Werten aus dem Messprotokoll, Led-Strom=15mA, kaltweiß) nur 3,804 Watt betragen.
wie siehts mit der Haltbarkeit aus - erwärmt sich solch Gebilde?
Meine Suflu-Birne wird etwas mehr als lauwarm. Angegeben (laut Umverpackungskarton) ist eine Lebenserwartung von 25Jahre bei 6 Stunden täglich (entspricht knapp 55.000 Betriebsstunden).

Der Vorteil bei vielen kleinen Leds ist, dass diese effizienter als Powerleds arbeiten, kein Kühlkörper erforderlich ist und die Lebenserwartung deutlich höher als bei Powerleds liegt. Auch kann das Licht besser verteilt werden, wenn die Leds in verschiedene Richtungen zeigen. Powerleds strahlen immer nur in eine Richtung.

Nachteil: Viele kleine Leds benötigen auch viel Platz, wodurch das Leuchtmittel insgesamt recht groß wird.
Also davon kann ich einiges nicht unterschreiben, eigentlich nur die höhere Effizienz, was aber eher nicht zutrifft, sind folgende Dinge:

1.) Lebenserwartungsangabe von 55.000 Stunden --- ob das Ding auch schaltfest ist, weiß man meist erst, wenn's zu spät ist. Selbst ein 0,75W-LED-Leuchtmittel von Osram lässt die Kontakte beim Einschalten so funken, dass man es wohl eher nicht allzu oft schalten können wird.
Dazu kommt, dass man nicht weiß, welche LEDs verbaut sind und so die Angaben zu Lebensdauer nicht prüfen kann. Und dann sind bei so einer Konstruktion ja i.d.R. bis zu 96 LEDs in Reihe geschaltet (in einer Acriche sind es 72 LED-Chips auf auf engstem Raum, auch nicht toll), so dass es reicht, wenn ein einziger der vielen Bond-Drähte reisst, das ganze Teil dunkel bleibt.

2.) Wenn ein Leuchtmittel von außen nur laumwarm wird, kann es im innern durchaus unangenehm warm sein. Dis gilt insbesondere für die besprochenen Leuchtmittel, bei denen zwischem Innenleben und Plexiglas jede Menge Luft ist.

3.) Dass bei vielen LEDs kleiner Leistung auf relativ engem Raum kein Kühlkörper erforderlich ist, kann man so auch nicht sagen, siehe SMD-High-Power-Leiste. Es wird in etlichen Leuchtmitteln nur keiner benutzt. Auch deshalb: eher weniger als 55.000 Stunden...

4.) Die Effizienz ist bei vielen Einzel-LEDs oft nur deshalb höher, weil sie eine miese Farbwiedergabequalität haben. Wenn man bei High-power-LEDs in den kaltweißen Bereich geht, ist die Effizienz sehr ähnlich. Ein sehr viel größeres Problem ist das Schaltnetzteil, insbesondere, wenn man nur eine einzige Power-LED im Spot hat. allein das kann mehr als 50% der Energie verbraten.
Die XP-G wird die allermeisten LEDs mit geringer Leistung weit hinter sich lassen.

5.) Mit z.B. 5 Stück XR-E kann man bei kugelförmiger Anordnung schon eine sehr gute Rundumausleuchtung erreichen.

Was ich in diesem Zusammenhang übrigens äußerst erstaunlich finde: "hunderte" Einzel-LEDs, selbst bedrahtet, die möglicherweise sogar noch von Hand in die Platine gesteckt werden und bei der jede einzelne auch noch in ein eigenes Gehäuse gebondet wurde, sind offenbar billilger als eine Power-LED --- die aber zugegebenermaßen noch ein Schaltnetzteil und etwas Alu erfordert.

Bei "Viel-LED-Spots" dürfte in den meisten Fällen eine nicht wirklich schaltfeste Strombegrenzung die Lebensdauer begrenzen. Also: 1x einschalten und dann nie wieder ausmachen :-)
Aber es mag auch gute geben, nur weiß man das erst, wenn die c't oder Stiftung Warentest, etc. die Dinger mal auseinandergenommen und eingehend untersucht haben und auch mal 1 Jahr lang im 5-Sekunden-Takt ein- und ausgeschaltet haben. Die LEDs selbst können das ja Problemlos ab.

Hier ist der plumpe Vorwiderstand, wie bei der achriche, eindeutig im Vorteil. Wobei für 230V etwas mehr als 72 LEDs sinnvoller wären. Aber solche Schaltungen flimmern leider mit 100 Hz, was die Augen auf Dauer ermüdet. Schaltet man einen Sieb-Elko nach, ist aber wieder die Schaltfestigkeit reduziert, wobei das immer noch ganz gut klappen dürfte. Ich habe mit auf diese Weise eine Lampe mit 24 Stück 3-Chip-Samsung-LEDs gebaut und da alle 72 Chips in Reihe geschaltet. Ohne Siebelko stört mich das Flimmern doch sehr, auch wenn man das nur bewusst wahrnimmt, sofern man den Blick bewegt.
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Achim H
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Do, 24.09.09, 22:56

1.) Lebenserwartungsangabe von 55.000 Stunden --- ob das Ding auch schaltfest ist, weiß man meist erst, wenn's zu spät ist.
Sowas weiß man erst, wenn man einen Langzzeittest oder einen Test mit vielen tausend Schaltvorgängen durchgeführt hat. Ist vielleicht auch ein Grund, warum Lumitronix keine Lebenserwartung zu den Leuchtmittel angibt (abgesehen von einer 5 Jahres-Garantie). Aber wer ein Stroboskop braucht, der holt sich keine Led-Leuchtmittel.
3.) Dass bei vielen LEDs kleiner Leistung auf relativ engem Raum kein Kühlkörper erforderlich ist, kann man so auch nicht sagen, siehe SMD-High-Power-Leiste. Es wird in etlichen Leuchtmitteln nur keiner benutzt. Auch deshalb: eher weniger als 55.000 Stunden...
Mit viele kleine Leds meinte ich tatsächlich viele kleine und nicht viele kleine Highpower-Leds. Normalo-Leds (nicht Highpower). Auch wenn diese Highpower-Leds relativ klein sind (ca. 5x5mm) sind es doch Highpower-Leds.
4.) Die Effizienz ist bei vielen Einzel-LEDs oft nur deshalb höher, weil sie eine miese Farbwiedergabequalität haben
Wenn man sich die Datenblätter (auch Messprotokolle) diverser Leds anschaut, da sind schon einige dabei, die zwar effektiv sein mögen, aber deren Farbwiedergabe grottenschlecht ist (um 60). Übrigends auch die hellste Nichia hier aus dem Shop.
Bei "Viel-LED-Spots" dürfte in den meisten Fällen eine nicht wirklich schaltfeste Strombegrenzung die Lebensdauer begrenzen. Also: 1x einschalten und dann nie wieder ausmachen
Das kommt daruf an, wie man die Leds anschließt. Nur über einen Widerstand oder (mit nur einem Bauteil mehr) an eine Konstantstromquelle.

mfg Achim
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Fr, 25.09.09, 07:53

CRI 93+ / Ra 93+ hat geschrieben:
Was ich in diesem Zusammenhang übrigens äußerst erstaunlich finde: "hunderte" Einzel-LEDs, selbst bedrahtet, die möglicherweise sogar noch von Hand in die Platine gesteckt werden und bei der jede einzelne auch noch in ein eigenes Gehäuse gebondet wurde, sind offenbar billilger als eine Power-LED --- die aber zugegebenermaßen noch ein Schaltnetzteil und etwas Alu erfordert.

Bei "Viel-LED-Spots" dürfte in den meisten Fällen eine nicht wirklich schaltfeste Strombegrenzung die Lebensdauer begrenzen. Also: 1x einschalten und dann nie wieder ausmachen :-)
Aber es mag auch gute geben, nur weiß man das erst, wenn die c't oder Stiftung Warentest, etc. die Dinger mal auseinandergenommen und eingehend untersucht haben und auch mal 1 Jahr lang im 5-Sekunden-Takt ein- und ausgeschaltet haben. Die LEDs selbst können das ja Problemlos ab.
Na falls du jetzt die MR16 meinst , mit 60 Einzel-led, nach denen ich ja fragte, ist es wirklich erstaunlich wieso die billiger sind als Power-led-spot...
Nun "Hunderte" sinds ja nicht aber doch 48, 60 oder 72 led die in ein MR16 Spot gezwängt werden. Auch wenn die Hände die solche Spot montieren in Asien billig zu haben sind (sofern solche Teile nit durch Automaten bestückt werden), und eine Power-led sicher teurer in der Herstellung ist als ne normale - staunt man zuweilen.
Möglicherweise liegt das auch daran, das wir ja nur Stückpreise sehen die zuweilen recht "losgelöst" vom Produkt angesetzt sind. Will sagen , weil Mensch es gewöhnt ist das ein Brot idR doppelt soviel kostet wie ein halbes (was in diesen Fall ja noch nachvollziebar ist), zahlt der eben auch für Led die doppelt so hell leuchten das doppelte (nur mal als Beispiel), und das egal ob die doppelt so hellen (die ja am Ende genauso zu Millionen vom Band fallen wie halbsohelle) wirklich das doppelte an Material/Arbeitsaufwand/Entwicklungsarbeit etc intus haben - wer kennt denn die genauen Gewinnmargen der Industrie (und zwar genau Produktbezogen!) ?
Die ersten (mäßigen) Led-Spot haben ja auch um 20 Euro gekostet, warum sollten dann die neuen (langsam brauchbaren) weniger kosten - egal was die Herstellung kostete? Martforscher versorgen die Industrie doch mit Studien wo die Schmerzgrenze beim Anwender liegt.
Ist ja auch beim PC und Heimelektronik so, wenn man mal Sonderangebote nicht einrechnet, so pegelt sich jedes Produkt in etwa bei einer unteren Summe ein wenn es in genügender Stückzahl vom Band fällt.
Die neue Festplatte wird eben nicht billiger im Endpreis sondern in der Kapazität größer, die CPU schneller die Led heller.
Wer für seine Anwendungen nicht mehr Kapazität, Schnelligkeit oder Helligkeit benötigt, kann sich höchstens an den Sonderangeboten des Abverkauf alter Artikel erfreuen... :mrgreen:

Übrigens , ist die Anzahl der Led - 48 - 60 - 72 bei diesen MR16 Spot sicher nit willkürlich durch drei teilbar - ich denke das solche Konstruktionen die ja an 12Volt betrieben werden sollen , immer 3 Stk in Reihe +ein Widerstand pro dreierpack realisiert werden ! Welche Elektronik sollte da sonst Sinnvoll sein? 60 Stück parallel und ein Treiber??
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Fr, 25.09.09, 08:14

In diesen viel-LED-Spots ist i.d.R. kein Transformator, sondern ein "Kondensatornetzteil", also Kondensator, Widerstand und Gleichrichter und je nach Qualität - hoffentlich - noch einige Maßnahmen, um etliche Amperes Einschaltstrom von den 20 mA-LEDs fernzuhalten. Die Anzahl ist dabei von 1 bis ca. 90 LEDs frei wählbar.

Ob die Vorschaltelektronik aber LED-schonende Einschaltvorgänge ermöglicht, kann man erst beurteilen, wenn man das Ding auseinandernimmt, sich die Schaltung anguckt und ggf. nochmal mit einem Oszilloskop den Einschaltstromverlauf an den LEDs, aber auch an den anderen Bauteilen betrachtet --- die vertragen ja auch nicht beliebig viel.

@Achim: ich meinte durchaus 20- (oder 30-) mA-LEDs, aber wenn man davon genug auf engem Raum zusammenpfercht, wird's auch schon recht warm.
wadi
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Fr, 25.09.09, 11:50

CRI 93+ / Ra 93+ hat geschrieben:In diesen viel-LED-Spots ist i.d.R. kein Transformator, sondern ein "Kondensatornetzteil", also Kondensator, Widerstand und Gleichrichter und je nach Qualität - hoffentlich - noch einige Maßnahmen, um etliche Amperes Einschaltstrom von den 20 mA-LEDs fernzuhalten. Die Anzahl ist dabei von 1 bis ca. 90 LEDs frei wählbar.
ähm - reden wir jetzt von den gleichen Lampen? Ich rede von MR16 Spot die in 12Volt Systeme betrieben werden. Ein Brückengleichrichter rein, und je drei Led in Reihe über Vorwiderstand betrieben , was bei ner 60ziger eben bedeutet 20 dieser dreiergruppen parallel zu schalten. Der Strom des Spot sollte dann 0,4 Ampere betragen , und wieso da ein "Einschaltstrom" von "mehreren Ampere" enstehen soll, erschliesst sich mir nicht.
Warum also solch Kondensatornetzteil?? Solche Konstrukte kenn ich von einfachen Steuerungen wo man einen Trafo sparen wollte und die idR ein paar milliampere benötigen...ein Kondensator der aber als "Vorwiderstand" für solch Led-Spot taugen soll, würde nach der Faustformel C=3180/Xc weit über 500 yf benötigen , egal wie Sie die 60 Led verschalten!
Wie groß ist ein Schaltfester Kondensator dieser Kapazität? Es soll ja alles in einen MR16 passen! :?
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Fr, 25.09.09, 11:54

Ich beziehe mich die ganze Zeit auf 230V-LED-Leuchtmittel mit vilen LEDs drin, wie sie auch Achim benutzt.
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Fr, 25.09.09, 11:59

CRI 93+ / Ra 93+ hat geschrieben:Ich beziehe mich die ganze Zeit auf 230V-LED-Leuchtmittel mit vilen LEDs drin, wie sie auch Achim benutzt.
Dann schaue aber auch mal zuweilen was das Thema des Tread ist... :roll: , obzwar der Name MR 16 alles sagt (kenne unter der Bauform keine 230V Lampen) hab ich schon Achim gesagt das ich nicht seine 230 V Lampen meine, und übrigens ist Achims "Handgranate" auch kein Spot sondern eher Glühlampen-Ersatz.
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