Dioden über Poti dimmen

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Moderator: T.Hoffmann

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Burkhard78
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Do, 16.08.18, 16:33

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Hallo zusammen,

mache mich nach langer Pause wieder an LED Basteleien. Jetzt möchte ich die Schaltung im Anhang mglst. über einen Drehpoti in einem mglst grossen Spektrum dimmen.

Was die Auswahl des Potis angeht steh ich auf dem Schlauch. Muss der jetzt von der max Belastbarkeit mind bei der Gesamtleistung der Schaltung liegen, um nicht abzurauchen? Also 0.74 Watt? Oder verstehe ich das falsch?

Etwas Hilfe wäre super. Danke schonmal!

Burkhard
BMK
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Do, 16.08.18, 17:46

Es ist keine gute Idee, über ein Drehpoti nennenswerten Strom fließen zu lassen.
Das führt schnell zu Leistungspotis, die voluminös sind und meist > 10 EUR kosten.

Selbst wenn man das die Ausgabe nicht scheut, gibt es damit kein vernünftiges Stellverhalten:
Die LED-Helligkeit ändert sich entweder wenig, ab einer bestimmten Stelle sehr abrupt oder man bekommt die LEDs nicht restlos dunkel.

Das liegt daran, dass LEDs stromgesteuert sind: Man benötigt zum lienearen Dimmen eine gesteuerte Stromquelle.

z.B. hier gibt es etliche Schaltungen zum Einlesen und verstehen:
http://www.led-treiber.de/html/lineare_treiber.html

Als Einstieg in die Materie wäre etwa der Poti-Dimmer für 30mA-LEDs zu nennen.
Besser ist natürlich eine getaktete Stromquelle, damit wird die Verlustleistung im Stellglied vermieden.
Borax
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Do, 16.08.18, 23:04

Hallo Burkhard,
welcome on board!
Also 0.74 Watt? Oder verstehe ich das falsch?
Eher noch mehr. Die max. Belastung bezieht sich bei Potis immer auf den vollen Widerstandsbereich. Wenn Du nur 20% der Bereichs verwendest ist die Leistung niedriger. Es wäre also schon ein 2W Poti nötig. Ansonsten gilt das was BMK schon sagte. Es geht aber auch einfacher als mit OP-Treiber. Ein Mosfet, zwei Widerstände und ein Poti (0.1W) reicht. Das muss aber eingemessen werden. Sprich wegen der Bauteiltoleranzen kann ich Dir keine präzisen Werte dafür nennen. Schaltung etwa so: viewtopic.php?p=178404#p178404
Mit Batterie / Akku geht das aber nicht besonders gut. Die haben keine definierte Spannung.
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Achim H
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Do, 16.08.18, 23:59

Bei Reichelt gibt es einen interessanten einstellbaren Abwärtswandler (Spannungswandler - keine Konstantstromquelle).
Link zum Produkt: OKLT1W12NC (2,9 - 14V auf 0,9 - 5,5V @ max. 1A).

Etwas blöde: die fertig bestückte Platine ist 12,4 x 12,4mm groß, muss aber auf eine andere Platine aufgelötet werden.

Zum Einstellen der Ausgangsspannung wird ein Poti oder Spindeltrimmer benötigt. Wert 5k --> siehe Datenblatt zur Platine auf Seite 15.
Über den On/Off-Kontakt kann die Platine mit einem PWM angesteuert werden.

Die Ausgangsspannung sollte auf ca. 3,8V eingestellt werden, damit über den Led-Vorwiderstand nur noch eine geringe Spannung abfallen muss, aber der Strom durch die Led eingestellt werden kann. 4 Leds inkl. Vorwiderstände parallel.

Angegeben ist ein Wirkungsgrad von 90%. Wahrscheinlicher sind es über 95%. --> siehe den Peak bei einem Load von ca. 0,13A (4 Leds parallel).
OKLT1W12.png
dieterr
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Fr, 17.08.18, 11:36

Achim H hat geschrieben:Bei Reichelt gibt es einen interessanten einstellbaren Abwärtswandler (Spannungswandler - keine Konstantstromquelle).
Link zum Produkt: [url=https://www.reichelt.de/dc-dc-wandler-o ... 40737.html]
Über den On/Off-Kontakt kann die Platine mit einem PWM angesteuert werden.
Könnte, denn die Zeit bis die Ausgangsspannung stabil ist, beträgt 3,5ms. Das erlaubt nur sehr niedrige PWM-Frequenzen, geschätzt 30Hz oder weniger.
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Achim H
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Sa, 18.08.18, 06:50

Könnte, denn die Zeit bis die Ausgangsspannung stabil ist, beträgt 3,5ms. Das erlaubt nur sehr niedrige PWM-Frequenzen, geschätzt 30Hz oder weniger.
1 / 0,0035 = 285,7...Hz.

Alternativ könnte man die Ausgangsspannung auch mit einem Transistor oder Fet zerhacken.
Ein Minimum Load ist nicht erforderlich.
dieterr
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Sa, 18.08.18, 20:29

Achim H hat geschrieben:
Könnte, denn die Zeit bis die Ausgangsspannung stabil ist, beträgt 3,5ms. Das erlaubt nur sehr niedrige PWM-Frequenzen, geschätzt 30Hz oder weniger.
1 / 0,0035 = 285,7...Hz.
An der Rechnung ist nichts auszusetzen, aber wenn du damit meinst, das ist das Ergebnis liegst du nicht richtig. Irgendwo hier steht das bestimmt schon, aber:
- auf 10% runtergedimmt ist die Pulslänge auch nur noch 10%, deine Dimmfrequenz also um den Faktor 10 geringer
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Achim H
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Dann nimmt man eben einen FET im TO-92 Gehäuse (o. ä.) und moduliert damit die Ausgangsspannung.
Die Platine wird nur als Stepdown-Wandler benötigt --> geringere Verluste, als die überschüssige Spannung mit Widerständen zu verheizen.
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