Mehrere LED Panels an einen Trafo/Treiber

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Moderator: T.Hoffmann

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ulridos
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Fr, 26.01.18, 17:06

Hallo .

Ich bin dabei ein Vereinsheim/Partyraum lichtmäßig zu modernisieren .

In die Mitte des Raums sollen 4 LED Panels in 60x60cm , welche mit einer Mi Light Steuerung (je 1x LS3) gesteuert werden sollen .
Dafür brauche ich anscheinend andere Trafos als die , die mit den Panels geliefert wurden . Da stellt sich mir nun die Frage ob ich unbedingt 4 Einzeltrafos (je panel einen) oder auch einen MeanWell mit 48V DC und 183W nehmen kann ?!
Der LS3 kann leider nur 900mA schalten/dimmen, somit brauche ich da schon 4 Stück .... ,

Desweiteren werden etwa 25 RGBWW Downlights verbaut werden.... und für die Steuerung des ganzen Krams bin ich auf die MiLight Steuerungen gestossen ....

Das ganze ist noch in Planung/Preisfindung ....

Freue mich auf Hilfe :)
oscar
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Fr, 26.01.18, 18:36

Hi,

na ja, Trafo. Das sollte schon Schaltnetzteil sein. Ein LS3 ist wohl eine steuerbare Konstantstromquelle, die eine Spannungsquelle benötigt. Welche ist egal, solange Spannung und Leistung stimmen.
48V sind aber zu viel, das LS3 geht nur bis 45V Input. Es gibt aber Schaltnetzteile von Meanwell, deren Spannung in Grenzen einstellbar ist, z.B. das HLG-185H-42 zwischen 38-46V.

Grüße, Markus
oscar
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Fr, 26.01.18, 18:42

ulridos hat geschrieben:Der LS3 kann leider nur 900mA schalten/dimmen, somit brauche ich da schon 4 Stück .... ,
Daß Du da mal nichts durcheinander bringst. Das sind, wie bereits erwähnt, Konstantstromquellen. Der ausgegebene Strom beträgt immer 900mA, egal was und wieviel angeschlossen wird.
Die können nur eine begrenzte Anzahl LEDs bestromen. Dabei ändert sich mit der Anzahl die Spannung, nicht der Strom. Daher auch die Angabe auf dem LS3 "Output Voltage DC30-40V".
ulridos
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Fr, 26.01.18, 22:57

ja gut ... Trafo .... Volksmund halt :)

diese LS3 Teile haben eben diese bis 45V Eingangsspannung.

Ich könnte nun eben für jedes Panel ein Netzteil nehmen https://www.leds.de/meanwell-lpc-60-140 ... 95071.html und je ein LS3 .

Der Kram kostet ja schon deutlich mehr als das Panel ... ich wollte etwas Geld sparen und statt 4 der obigen Netzteile ggf. eben ein stärkeres nehmen
https://www.elkoba.com/de/HLG-185H-48A.html ... würde auch etwas Platz sparender sein :) Das ist von 43-48V einstellbar.
würde also so funktionieren ?!?

wobei ich gerade merke .... die 30€ max Ersparnis ist jetzt auch nicht mehr der Bringer .... :lol:

Aber egal ... es geht erstmal darum was machbar ist .... habe demnächst sicherlich noch mehr Anliegen :wink:
ulridos
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Fr, 26.01.18, 23:10

oscar hat geschrieben:
ulridos hat geschrieben:Der LS3 kann leider nur 900mA schalten/dimmen, somit brauche ich da schon 4 Stück .... ,
Daß Du da mal nichts durcheinander bringst. Das sind, wie bereits erwähnt, Konstantstromquellen. Der ausgegebene Strom beträgt immer 900mA, egal was und wieviel angeschlossen wird.
Die können nur eine begrenzte Anzahl LEDs bestromen. Dabei ändert sich mit der Anzahl die Spannung, nicht der Strom. Daher auch die Angabe auf dem LS3 "Output Voltage DC30-40V".
das wären dann bei 40V ein 36W Panel .... oder nicht ??
oscar
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Fr, 26.01.18, 23:33

ulridos hat geschrieben:das wären dann bei 40V ein 36W Panel .... oder nicht ??
Das muß auf dem Panel stehen. Das Panel bestimmt, was die Stromquelle an Spannung liefern muß. Eine mit Konstantstrom versorgte LED will bei vorgegebenem Strom eine ganz bestimmte Spannung "ziehen". Das ist eine Eigenheit einer LED, ganz anders als bei einer Glühbirne. Erhöht man den Strom von 350mA auf 700mA, steigt diese Spannung bei z.B. einer Cree XP-G2 von 2.8V auf nur 2.9V. Dieses Strom/Spannungs-Verhalten ist hochgradig nichtlinear. Ist halt eine Diode mit der entsprechenden Kennlinie.

Aber 40V mal 900mA ergeben 36W, ja.
matibaer76
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Früher hatte man eine Konstantspannungsquelle, z.B. 12V, mit einer Angabe, wie viel Strom diese dabei abgeben kann - meist als Leistung in VA oder W angegeben.

Beispiel:
12V, 20A (240VA, 240W)
Man sollte den Trafo / das Netzteil max. zu 50% belasten, wegen Haltbarkeit, bester Wirkungsgrad etc.
Also konnte man mit diesem Trafo / Netzteil bei 12V 10A dauerhaft abgeben oder 10 LED-Leuchten á 1A (12W) betreiben oder 5 LED-Leuchten á 2A (24W) usw.

Das war immer leicht, gut, berechenbar. Fiel eine Leuchte aus, war der Trafo einfach etwas weniger belastet, sieht man mal von ein paar Trafos ab, die eine große Last brauchten, um die Spannung bei 12V zu halten und nicht gen 20V anzuhauen oder ganz den Dienst einzustellen (flimmern, pulsen, schwingen).


Jetzt haben wir plötzlich nur noch Konstantstromquellen oder Devices (LED-Leuchten / Leuchtmittel), die eine Konstanstromquelle brauchen.
Das ist Murks. Warum?
Strom ist immer ein Ergebnis, eigentlich keine bereitstehende Menge, wie die Spannung.
I = U / R

Da der Strom I für ein Leuchtmittel feststeht, z.B. 350mA und der Wiederstand nur fast feststeht (teils das Leuchtmittel selbst, teils die Zuleitung), muss plötzlich die Spannung variabel werden, um den nötigen Strom von 350mA zu erreichen.
Ist es zu wenig, ist die LED zu dunkel oder kommt gar nicht über ihren Schwellwert. Ist der Strom zu hoch, nimmt die Leuchte Schaden.
Deshalb steht jetzt immer eine Spannungs-Range an Leuchtmitteln und Stromquellen, z.B. 30-40V.

Jetzt kommt der eigentliche Grund, warum das totaler Mist ist, wenn man nicht gerade vor hat, jedes Leuchtmittel mit Treiber (diese Stromquellen) zu versehen:
Habe ich 10 Leuchten an der 30-40V-Quelle parallel, muss mein Netzteil nicht mehr 350mA mittels dieser Spannung einpegeln, sondern 3.5A. Geht eines der Leuchtmittel kaputt, kann es sein, dass der Strom (indirekt über die anstehende Spannung) für die verbleibenden bereits zu hoch wird.
Schließe ich die Leuchtmittel in Reihe, bleibt es natürlich bei 350mA insgesamt - Strom durchfließt alle.
Aber um die 350mA zu erreichen, braucht es dann eine x-fach höhere Spannung.
Jedes Leuchtmittel tritt als Spannungsteiler auf.
Wenn ein Leuchtmittel 30V braucht, um seine 350mA zu erreichen, braucht es in Reihe mit 9 anderen dann 300V für die ganze Kette.
Die Nachteile liegen klar auf der Hand - einerseits arbeitet man ja sowieso gerne mit kleinen Spannungen, draußen, im Bad, im Hobbybereich uvm., andererseits führt ein ausgefallenes Leuchtmittel zum Versagen der ganzen Kette.

Es macht also eigentlich nur Sinn, wenn jedes Leuchtmittel seinen eigenen Treiber hat und dann die 230V am Eingang des Treibers unterverteilt wird.

Das ist insbesondere Mist, wenn man schon bestehende Verkabelungen nutzen will, die nur für 12-48V ausgelegt sind!
Außerdem gibt es auch Anwendungen im mobilen Bereich, Solarbereich uvm., wo 12 oder 24V gefragt sind.
Ich suche immer noch vergeblich & verzweifelt ordentliche runde Panel Einbau-LED-Leuchten, mit 100-120cm Außendurchmesser, IP44 bis IP68, die einfach nur mit 12V angesteuert werden können!
Borax
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Di, 08.10.19, 11:36

Ich würde sagen 95% aller Konsumenten setzen sowieso nur Retrofit Leuchtmittel ein und da ist natürlich schon ein Treiber drin. Auch bei üblichen kommerziellen Panel Einbau-Leuchten ist in fast allen Fällen ein Treiber dabei (oder auch schon eingebaut). Die Problematik stellt sich so gesehen (fast) nur im Hobbybereich, wenn Leute ihre Lampen selbst bauen wollen.
Ich habe damit überhaupt kein Problem.
Wenn ein Leuchtmittel 30V braucht, um seine 350mA zu erreichen...
dann sind diese 30V doch völlig ok. Wenn es um mehr Leuchtstärke geht, kann ich stattdessen eine COB LED verwenden, die z.B. rund 30V und 1A benötigt. Das ergibt rund 30W LED-Leistung und damit mehr Leuchtstärke als eine 200W Glühbirne. Noch mehr Leuchtstärke braucht man eher selten. Um ein 30V Leuchtmittel mit 12V anzusteuern gibt es auch geeignete Step-Up Wandler. Und wenn es um mehrere LEDs an einem Treiber geht (wegen besserer Lichtverteilung oder einfach aus Designgründen), dann eben 'normale' LEDs nehmen. Die haben dann nur rund 3V so dass man dann wieder 10 Stück an einem Treiber mit rund 30V betreiben kann. Bei guter Auslegung geht so was auch nicht mehr kaputt. Meine ersten LED Selbstbauleuchten (mit 12 CREE LEDs bei 3V und 350mA in Serie: viewtopic.php?f=31&t=6815&p=95543) sind seit mehr als 10 Jahren im Einsatz und es ist noch nie etwas daran kaputt gegangen.
Ich suche immer noch vergeblich & verzweifelt ordentliche runde Panel Einbau-LED-Leuchten, mit 100-120cm Außendurchmesser, IP44 bis IP68, die einfach nur mit 12V angesteuert werden können!
Wahrscheinlich 100-120mm... In dem Fall geht es aber um eine fertige Lampe, nicht um das verbaute Leuchtmittel. Und da kannst Du dem Hersteller nicht vorschreiben, welches Leuchtmittel er verwendet. Das war früher auch nicht anders...
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