Dimensionierungsproblem LED dimmbar

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Moderator: T.Hoffmann

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hayabalooza
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Di, 12.12.17, 23:10

Hallo zusammen,
ich bräuchte mal wieder eure Hilfe, ich weiß nicht mehr weiter.

Ich möchte einen Raum 4,5 x5m Fläche mit LED Einbaustrahlern ausleuchten, dimmbar.

Ich habe HV LED's mit G10 Fasung im Sinn, mit 5 Oder 7Watt.

Egal wie ich es hin und her rechne, die benötigte Anzahl der Leuchten ist so groß, dass die max. Leistung eines LED-Dimmers überschritten wird (100W). Ju**,Ge**,Bu***Jä***, alle gleich.

Benötige mind. 150 W.....

Was tun?

Würde mich über eine Antwort sehr freuen....

Gruß hayabalooza
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Handkalt
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Mi, 13.12.17, 10:14

Hallo hayabalooza,

die Namen der Dimmerhersteller kannst Du ruhig ausschreiben.

Bei solchen Probleme stelle ich ja gerne als erstes als Gegenfrage die Sinnfrage... :mrgreen: wofür wird denn dieser Raum genutzt und warum soll die Beleuchtung auf diese Weise erfolgen?

Mindestens 150 W bei 5 W pro Spot heißt 30 Spots, also z. B. ein Feld von 5 x 6 Spots oder ca. 80-90 cm Abstand zwischen den Spots. Ein GU10-Spot mit 5 W bringt mindesten 350 Lumen Lichtstrom, eher mehr. Aufgrund der direkten Beleuchtung senkrecht nach unten sind die Verluste hier gering. 350 Lumen x 30 Spots = 10.500 Lumen gesamt. Geteilt durch eine Grundfläche von 4,5 m x 5 m = 22,5 m² ergibt das eine rechnerische Beleuchtungsstärke von 467 Lux, also in Richtung der Empfehlung für Bildschirmarbeitsplätze (Wohnraum: 100 Lux).

Wenn es trotzdem so sein muss: dass 30 Retrofit-Spots an nur einem Dimmer Probleme verursachen, kann ich mir gut vorstellen. Die offensichtliche Lösung wäre, mehrere Dimmaktoren mit einem gemeinsamen Bedienteil zu verwenden. Sowas kann dir der Elektriker sicherlich auf Basis DALI oder 1-10-V-Technik installieren. Mit Hausautomatisierungskomponenten ist es natürlich auch machbar.

Das Dimmen von Retrofit-LEDs mit Phasenan- oder -abschnitt ist aber in jedem Fall eine technische Krücke. Eine Alternative mit besserem Dimmverhalten wäre z. B. ein 24-V-Spot mit PWM-Dimmung oder besser noch dimmbaren Netzteil.

-Handkalt
hayabalooza
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Mi, 13.12.17, 14:42

Hallo Handkalt,

vielen, vielen Dank für deine Antwort.

Tja, wo fang ich an.... Ich bin Industrieelektroniker und baue gerade einen behindertengerechten Anbau für meine schwerbehinderte Tochter an unser bestehendes Einfamilienhaus. Die Elektrik mache ich selbst.
Mit der Beleuchtung tue ich mir schwer, da fehlt mir einfach die Erfahrung. Mit LED Beleuchtung als Neuinstallation sowieso, bisher habe ich lediglich bestehende Leuchten durch LED ersetzt.

Ich bin beim Zimmer meiner Tochter von einer Beleuchtungsstärke von 120 Lux ausgegangen, allerdings auf Höhe Fussboden. Meine Frau wünscht sich beim Putzen den Dreck zu sehen, ich finde es besser wenn man nicht alles sieht :lol:
Anhand meines alten Tabellenbuchs und eines Online-Rechners bin ich bei der Berechnung der Anzahl der Strahler bei ~27 gelandet, mit 5W GU10 Strahlern (345lm) = 135 W.

Ich muss dazusagen, das die Räume relativ hoch sind. Die Decke ist nicht gerade, sondern verläuft mit dem Dach, welches 10° Neigung hat. Am höchsten Punkt kommen wir auf 3,5m. Ich habe zur Berechnung ein Mittel von 3,2m genommen. Mir fiel nichts Besseres ein als schwenkbare Einbaustrahler. Beim Suchen der Leuchtmittel bin ich bei Ledando fündig geworden. Dimmbar waren aber hauptsächlich nur HV-LED Strahler, bei anderen waren immer irgendwelche Kompromisse notwendig. Dass die GU10 Strahler Retrofit-Spots sind, habe ich nicht bedacht.

Ich bin für andere Beleuchtungsideen immer dankbar, wie würdest du die Beleuchtung denn umsetzen ? Ich muss immer berücksichtigen, dass meine Tochter viel Liegen muss und daher immer zur Decke schaut, daher sollte die Beleuchtung nicht zu hell sein, bzw. blenden.

Würde mich über eine Antwort sehr freuen
Gruß hayabalooza
Borax
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Fr, 15.12.17, 13:17

dass meine Tochter viel Liegen muss und daher immer zur Decke schaut, daher sollte die Beleuchtung nicht zu hell sein, bzw. blenden.
In dem Fall würde ich (ausnahmsweise) eine indirekte Beleuchtung mit (reichlich!) LED Stripes vorschlagen. Für eine indirekte Beleuchtung brauchst Du zwar wesentlich mehr 'Power' um die gleiche Helligkeit zu erreichen als bei einer direkten Beleuchtung, aber wenn man häufig an die Decke schauen muss, würde ich das in Kauf nehmen. Spots (oder jegliche Art von direkt sichtbaren LEDs) blenden eigentlich immer. Und gute Stripes (wie z.B.: https://www.leds.de/lumiflex35-performe ... 56030.html ) sind viel effizienter als GU10 Retrofit Spots, so dass es trotz indirekter Beleuchtung wahrscheinlich nicht mal mehr Strom braucht. Außerdem sind Stripes sehr gut dimmbar.
dieterr
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Fr, 15.12.17, 17:35

Was ich mir in deinem Fall auch vorstellen könnte, wären LED-Panels. Also mehrere 9 oder 12W Einbaupanels. Im Gegensatz zu Strahlern blenden die deutlich weniger.
Alternativ indirekte Beleuchtung, mit Stripes wie von Borax vorgeschlagen, oder Wallwasher / Deckenfluter.

Wenn ich dich richtig verstehe, soll die Beleuchtung so dimensioniert sein, dass du (bzw. deine Frau :D ) im ganzen Raum bei jeder Tages- und Nachtzeit mit ausreichend Licht putzen kann? Ansonsten wird die Lichtstärke nicht gebraucht bzw. runtergedimmt? Klar braucht man dann schon ein paar installierte Lumen mehr, wenn das die unumstößliche Forderung ist. Ich frage halt nur, ob es wirklich so sein muss.
hayabalooza
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Sa, 16.12.17, 22:02

Hallo Borax, hallo dieterr,

vielen dank für eure Antworten.

Eine indirekte Beleuchtung habe ich mir auch schon überlegt, aber in Anbetracht der benötigten Lichtstärke wird das wohl nicht funktionieren.

Wie das so ist mit behinderten Menschen, kann es vorkommen, dass z.B. mitten in der Nacht das Bett neu bezogen werden oder ein Sondenschlauch getauscht werden muss, dann muss ausreichend Licht zur Verfügung stehen.
Ich denke, dass gedimmte LED-Panels wohl die beste Lösung sind.
Für Fragen zur Dimensionierung/Anzahl der Panels mache ich einen neuen Thread auf.

Danke euch !
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