Die seltsame Flacker LED, die nur allein nicht flackert?

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Moderator: T.Hoffmann

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LED-Neuling
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So, 03.12.17, 18:41

Guten Abend zusammen,
vorab, mir wurde zuvor bereits schon mal geholfen (danke!) und ich bin mit dem "Partner-Shop" super zufrieden!

Nun mein Problem:
Ich betreibe 9 LED (immer drei in Reihe - je Reihe eine vorgeschaltete KSQ (Meanwell LDDL 500 mA)) mit einer 12 Volt Powerbank (Ausgangsspannung nach Messgerät ca 12.6 Volt).
Jede LED sitzt auf einen eigenen 85mm Sternkühlkörper (geschwungen). Die Sternkühlkörper sitzen auf einem Alu 6-Kant-Rohr (Wandstärke 5mm, Durchmesser 55 mm). Für Kühlung ist - so denke ich - gut gesorgt. Gehäuse ist keines vorhanden.
Die LED sind (alle auf 10x10 Platine): Nichia NCSU 276A in 365nm, 385nm, 405nm, Cree XP-E2, royalblau,Cree XP-E2, blau,Cree XP-E2, grün, Cree XP-G R5, weiß, 463 Lumen, und zwei LT-2813, SSC VIOSYS UV 420nm CUN26A1B auf Star.
Verklebt wurde mit Arctic Silver.
Jetzt das Sonderbare: Egal in welcher dieser Kombinationen ich die NCSU276A mit 405 nm stecke, flackert die 3-er Kette mit dieser LED oder geht aus (egal welche anderen LEDs ich dazu schalte). Aber: Wenn ich die LED allein betreibe, dann geht sie ohne zu flackern (?!). Es liegt nicht an Lötstellen, Schaltern, an der KSQ, das hab ich alles getestet (neu verlötet, anderer Aufbau, andere KSQ, alles durchge-X-t)... Wenn ich die LED allein betreibe, sagt mein Messgerät, dass sie etwa 3.6+X (X=0.03-0.08) Volt und 504-512 mA "mampft".
Wie kann das sein? Ich habe etwa ein Jahr lang pro Woche für ca 5-12 Stunden die drei Nichia UV LED in Reihe an eine solchen KSQ mit dieser Powerbank betrieben ohne ein Problem zu haben?
Ist die LED kaputt und wenn ja, warum funktioniert sie dann, wenn sie "isoliert" (also allein) betrieben wird?
Ich bitte um Eure Hilfe, denn ich hab nun keine Idee mehr...
Allerbeste Grüße
Joachim
oscar
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So, 03.12.17, 19:13

Es reicht wohl die Versorgungsspannung nicht, inkl. dem Vdrop einer LDD von 3V, die Summe der Vorwärtsspannung der LEDs zu erreichen. Bei 12V Versorgungsspannung darf die Summe der Vorwärtsspannung der LEDs nicht mehr als 9V betragen.

Warum das früher mit derselben Powerbank ging? Weil sie evtl. noch fitter war, eine höhere Spannung lieferte?
Was ist das denn für eine?
LED-Neuling
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So, 03.12.17, 19:39

Hallo Oscar,
ja, Deine Idee hatte ich auch - und ich habe sie nicht verworfen - sie ist noch aktuell.
Die Powerbank ist: http://www.dino-kraftpaket.de/starthilf ... -bank.html
Mich wundert, dass nur diese LED "spinnt", denn die anderen, also etwa die NCSU 365 geht in jeder Kombi, und die sollte (laut Datenblatt - wenn wir Streuung ausnehmen) eigentlich eine höhere Vorwärtsspannung haben als die 405er... ich kann mir keinen Reim draus machen.
Kann eine LED "halb defekt sein???"
Besten Dank für Deine Hilfe!
Liebe Grüße
Joachim
oscar
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So, 03.12.17, 20:00

Mit drei LiPo-Zellen kann man keinen 12V Akku bauen. Das ergäbe nur 10,8V Nennspannung. Also müssen es vier Zellen sein, oder ein ganzzahliger Faktor davon für mehr Kapazität.
Vier Zellen ergeben voll geladen um die 16V Leerlaufspannung. Mißt Du nur 12,6V Leerlaufspannung, beträgt die Spannung ohne Last pro Zelle im Schnitt 3,15V. Ist das nicht bereits Tiefentladung?
Was gibt die Powerbank denn unter Last an Spannung her?
LED-Neuling
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So, 03.12.17, 20:09

Hallo Oscar,
ich habe die Powerbank gestern erneut die ganze Nacht durch betrieben (zum Test, ob defekt oder schwach). Die läuft mit allen anderen LEDs (wenn ich nur 3 verwende) noch immer 11.5 Stunden (genau wie am ersten Tag). Das Gerät ist vermutlich nicht hin - und meine Messung mit den 12.6 war unter Last (also mit drei nicht flackernden LEDs, während sie schön hell vor sich hin geleuchtet haben).
Wie diese Powerbank funktioniert kann ich nicht sagen, da ich keinen genauen Plan habe.
Was ich sagen/vermuten kann, ist, dass eine dropV von 3 Volt aus meiner Sicht unmöglich sein dürften, denn ansonsten hätte das ganze mit den UV-A LEDs von Nichia nie funktionieren können? Die UV-A Teile konsumieren nämlich alle so 3.6 + X (X klein) Volt, wenn sie bei 500mA betrieben werden.
Kann es nicht einfach sein, dass die 405er einen Schaden hat, der sich aber nur manchmal äußert? Ich kenne mich nicht mit LEDs aus, daher vermute ich einfach nur ins "blaue"...
LG Joachim
oscar
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So, 03.12.17, 22:21

Eine andere 405er hast Du nicht zur Hand?
So wie sich Deine Ausführungen lesen, kann es eigendlich nur an der 405er liegen. Warum, weiß ich aber auch nicht.
MacGyver
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Mi, 06.12.17, 23:36

Ich habe mal unfreiwillig eine Flacker LED erzeugt, indem ich die zu heiß auf eine Starplatine gelötet habe. War ein Gehäuse 3535. Die Paste war bleifrei und ich hatte nur 10° Korridor zwischen dem Schmelzpunkt vom Zinn und der maximalen Löttemperatur des Datenblattes. Alles frei "aus dem Handgelenk" auf dem Ceranfeld gelötet. Danach habe ich mir gute bleihaltige Paste besorgt, da hatte ich Null Verluste. Und ich habe schon ca. 50 Stars und um die 20x 50mm Rundplatinen mit 14x 5630 LEDs so gelötet :mrgreen:
LED-Neuling
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Do, 07.12.17, 17:59

Erst mal Danke Euch beiden!
@Oscar: Ich bekomme am Wochenende eine in etwa vergleichbare LED geliehen (420 nm), die ich dann testen werde.
@MacGyver: Ich bin nicht sicher ob ich Deine Idee richtig verstanden habe. Du meinst, ich könnte evtl. durch das verkabeln (die LED war ja bereits auf Platine erworben) beim Löten die LED beschädigt haben? Hmm, das kann ich leider nicht ausschließen. Kannst Du mir sagen, warum die LED dann flackert? Ganz dumm gefragt (denn das ist das einzige, was ich mir noch vorstellen kann???): Ist es möglich, durch "welchen dummen selbstgemachten Fehler auch immer", eine LED so zu beeinflussen, dass sie bei gleichem Strom (und identischer Umgebungstemperatur + Kühlung) eine höhere Mindestspannung benötigt?

Besten Dank und sorry fürs Kaffeesatz lesen, aber ich hab noch zu wenig Erfahrung mit "Gelegenheits-Flacker-LEDs". Vielleicht werde ich ja am Wochenende (mit der geliehenen LED) schlauer.

Grüßle
Joachim
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