Anschluss von LED-Stripes an Lichtschalter und Dimmer

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Moderator: T.Hoffmann

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JK1974
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Di, 09.05.17, 14:19

Hallo zusammen,

aktuell befindet sich der Aufbau unseres Wohnzimmers im fortgeschrittenen Stadium, und es wird langsam Zeit, die Lichtschalter einzubauen. Das Lichtkonzept ist aktuell wie folgt: Ein lichtstarker LED-Streifen in der Mitte ist für die Hauptbeleuchtung zuständig, jeweils ein schwächerer LED-Streifen an den Seiten für weitere Beleuchtung, aber natürlich auch für die Optik. Und es gibt noch eine "normale" Esstisch-Hängelampe (mit LED-Leuchtmittel).
Hauptbeleuchtung und Hängelampe sollen per Lichtschalter ein- und ausgeschaltet werden, die Seitenbeleuchtung jedoch mit einem Dimmer (für beide Seiten gleichzeitig) regelbar sein. Den Dimmer hätte ich gerne verdrahtet, anstatt Infrarot oder Funk für die Steuerung zu nutzen - habe "Angst", dass die Fernbedienung mal streikt (oder verloren geht) und sich die Funktechnik ändert, versehentlich andere Controller in anderen Räumen mitgesteuert werden, der Abstand zwischen Fernbedienung und Controller zu groß ist (ist ein größerer Raum) o.ä. Und WLAN-App ist fancy, aber ob die in 5 Jahren noch unter IOS 15 oder Android 12 noch funktioniert... Ok, vielleicht würde es reichen, in allen Fällen nur den Controller zu tauschen - Eure Meinungen dazu auch gerne erwünscht...
Die 24V-Netzteile bzw. Controller/Repeater sollen in ca. 5-10m Entfernung zu den Schaltern hängen.

Zum Hauptproblem: Für Schalter und Dimmer habe ich schon vor ein paar Monaten zwei Leerdosen installiert sowie ein 30er-Wellrohr für die Stromkabel. Die Idee wäre gewesen: erste Dose Doppellichtschalter, zweite Dose Dimmer. Aber ist es tatsächlich so, dass es keine Dimmer wie zur Glühlampen-Zeit mehr gibt, mit denen ich per Druck den Strom ein- und ausschalten und durch Drehen die Helligkeit regulieren kann, also keine Dimmer mehr sowohl mit 230V-L-Anschluss sowie 0-10V? Benötige ich also einen Extra-Schalter und damit eine dritte Leerdose, um die Seitenbeleuchtung und das dazugehörige Netzteil explizit ein- und auszuschalten?
Alternative Überlegung wäre, auch um die Stromleitungsdicke reduzieren zu können, nicht die 230V-L-Leitung mit Schalter und Dimmer zu verbinden, sondern die 24V-Ausgangsleitung von Netzteil- bzw. Controller (mit Ausnahme natürlich der Leitung für die Hängelampe), womit mir natürlich bewusst ist, dass die Netzteile permanent mit Strom versorgt werden müssen. Spricht etwas dagegen, den für 230V vorgesehenen Doppellichtschalter mit der Plus- oder Minus-Leitung vom LED-Trafo zu verbinden?

Besten Dank im Voraus für Euer Feedback!

Viele Grüße
Jörg
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Achim H
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Di, 09.05.17, 16:53

Aber ist es tatsächlich so, dass es keine Dimmer wie zur Glühlampen-Zeit mehr gibt, mit denen ich per Druck den Strom ein- und ausschalten und durch Drehen die Helligkeit regulieren kann, also keine Dimmer mehr sowohl mit 230V-L-Anschluss sowie 0-10V?

Wieso sollte es solche Tast-Drehdimmer (Tast Drehpotentiometer) nicht mehr geben? Wahrscheinlicher ist: Du hast nicht richtig gesucht.
Dimmer mit einem Batteriefach gibt es definitiv nicht, aber aus irgendeiner Spannung muss die 1-10V Steuerspannung doch hergestellt werden.
Beispiel:
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Setz Dich mal mit den Dimmer-Herstellern auseinander und schreib denen, was Du brauchst:
"Drehdimmer, der auf Druck eingeschaltet werden kann und eine 1-10V Steuerspannung liefert."
Die Vorgeschichte (wieso, weshalb, warum) solltest Du weg lassen, das interessiert die nicht.

Spricht etwas dagegen, den für 230V vorgesehenen Doppellichtschalter mit der Plus- oder Minus-Leitung vom LED-Trafo zu verbinden?

Eventuell die Dicke des Kabel.
Wenn Du dort mit einem Leiterquerschnitt von 10mm² (aufgrund des hohen Stroms und um den Spannungsabfall gering zu halten) ankommst, dann könnte es möglicherweise schwierig werden, dieses Kabel auch anzuschließen. Möglicherweise sind es auch nur 4 oder 6mm², aber auch das dürfte schon schwierig werden, es auch anzuschließen.
dieterr
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Handkalt
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Di, 09.05.17, 19:32

Sorry, aber da liegt ihr m. E. beide falsch. Achim H: die von dir genannten elektronischen Potentiometer haben einen Taster eingebaut, keinen Schalter. Und dieterr: was Du verlinkt hast, ist ein Phasenanschnitt-Dimmer, kein elektronisches Potentiometer für die 1-10-V-Schnittstelle.

Ich denke, richtig wäre z. B. ein Jung 240-10.

-Handkalt
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Achim H
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Di, 09.05.17, 21:20

Da hast Du recht.
Ich war allerdings auch nicht auf der Seite von Jung, sondern in einem Shop. Offensichtlich habe ich dort falsch abgeschrieben.

Aber es gibt solche Dimmer.
JK1974
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Do, 11.05.17, 10:36

Da ich bisher quasi Standard-Lichtschalter und Dosen von Busch-Jäger hatte, habe ich vor allem dort gesucht - und da entweder falsch oder sie haben es wirklich nicht. Und viele Online-Shops, die ich besucht habe, haben "nur" diese Funk- oder DALI-Lösungen.
Großer Fehler war auch, dass ich den nötigen Leitungsdurchmesser falsch eingeschätzt habe. Das mit dem einen 25er-Wellrohr und die großen Abstände zwischen den LED-Streifen macht es nicht leichter, und die nötige 0-10V-Leitungsdicke setzt noch einen obendrauf.
Ich muss das nochmal durchdenken, damit ich weiß, ob ich nochmal die Wand schlitzen und ein weiteres Leerrohr verlegen muss, doch über Funk gehe o.ä.

Vielen Dank für Eure Antworten!
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Handkalt
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Do, 11.05.17, 10:57

Bei Busch-Jäger gibt's den 2112 U-101, der kombiniert eine 1-10-V-Ansteuerung mit einem Ein-/Ausschalter. Allerdings ist der Schalter nicht zum Drücken, sondern ein "Drehausschalter", d. H. wenn man über die minimale Dimmstellung hinausdreht, schaltet man ab.

Kurioserweise haben die DALI-Drehregler von Busch-Jäger nicht diese Bedienlogik, sondern die von Dir gewünschte (drehen=dimmen, drücken=aus). Die haben aber keinen echten Netzschalter eingebaut, das Ein-/Ausschalten versendet nur DALI-Befehle.

-Handkalt
Borax
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Do, 11.05.17, 11:16

und die nötige 0-10V-Leitungsdicke
???
Das 1-10V Signal ist ein reines Steuersignal. Also Strom maximal ein paar mA. Dafür würde schon eine 0.1mm² Leitung reichen. Die wäre höchstens mechanisch zu sensibel.
JK1974
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Do, 11.05.17, 15:10

Hallo Borax,

danke, das mit den deutlich geringeren mA war mir entfallen. Habe mich vor Deinem Hinweis gerade auch doch über DALI ganz grob informiert, und da heißt es, dass es das "alte" 1-10V-System quasi "ablöst" - und die 250mA max. stellen auch hier nach einem Online-Querschnittsrechner kein wirkliches Problem dar.
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