3 Watt LED geht an Konstantstromquelle kaputt, warum?

kriskind · Mo, 30.01.17, 10:37

Hallo und einen schönen Tag!

Ich habe ein Problem mit einer angeblichen 12 V, 3 Watt Led an einer Konstantstromquelle. Diese liefert 300 mAh.
Wenn ich per Dim Eingang auf 100% per PWM gehe, geht die LED kaputt. Was mache ich falsch? Vom 12 Volt Netzteil sollen angeblich rund 2 Volt an Spannung abfallen.
Nun vermute ich, dass diese LED nur 1 Watt hat. Damit sind 300 mAh der Konstantstromquelle zu hoch, oder? Was kann ich tun?

LED hat folgende Werte, laut Verkäufer:

LED Qty : 9 COB SMD LEDs
Operating voltage: 12V DC Only
Light color: Warm White
Size: 50 mm x 7 mm
Color temperature : 3500K
Luminous flux: 320LM
Lifespan: About 50000 hours

Könnt ihr mir helfen?

Achim H · Mo, 30.01.17, 12:48

Ich habe ein Problem mit einer angeblichen 12 V, 3 Watt Led an einer Konstantstromquelle. Diese liefert 300 mAh.

Dein Problem ist, dass Du die elektrischen Daten Deiner Lampe falsch interpretiert hast.
Dort steht "Operating voltage: 12V DC Only". Folglich brauchst Du auch nur ein 12V Netzgerät.
Von einer Konstantstromquelle steht dort nichts. Also weg mit dem Dingens.

kriskind · Mo, 30.01.17, 16:52

Das kann die Lösung leider nicht sein, denn am 12 Volt Netzteil, ohne den fließenden Strom zu begrenzen, ist die LED sofort kaputt gegangen. Das hatte ich auch probiert. Ich bin ratlos und denke, dass es eine 1 Watt LED ist. Dann muss ich den Strom doch begrenzen, oder? Bei einer anderen LED, die ich habe, steht, dass sie maximal 350 mAh verträgt. Doch bei dieser LED hier steht davon nichts.

Darf ich den Link zu den LEDs einstellen?
http://www.ebay.de/itm/391278921935?_tr ... EBIDX%3AIT

Achim H · Mo, 30.01.17, 22:46

Ok, Fehler meinerseits. Ich hatte angenommen, dass mit einer 12V Led ein 12V Led-Leuchtmittel gemeint ist. Dem ist aber nicht so, es handelt sich tatsächlich um eine Led. Und diese muss an eine Konstantstromquelle.

Ob die angegebenen 12V die typische oder die maximale Vorwärtsspannung sein sollen, steht wie immer nicht dabei. Auch nicht wer der Hersteller ist oder wie die Led bezeichnet ist. Großes Rätselraten.

Ausgehend von 3W und 12V Vorwärtsspannung würde der Strom 3W / 12V = 0,25A betragen.
Eine Konstantstromquelle mit 300mA wäre schon zuviel.

Ich würde es mal mit einem Vorwiderstand versuchen.
Unter der Annahme von 11V und 0,25A müsstest Du einen Widerstand von (12V / 11V) / 0,25A = 4 Ohm --> nächst erreichbarer Wert = 4,3 Ohm verwenden.
Leistung des Widerstandes: (12V -11V) x 0,25A = 0,25W -> mindestens 1 Leistungsklasse besser = mindestens 0,5W.

kriskind · Mo, 30.01.17, 23:17

Den Widerstand muss ich noch nach der Konstantstromquelle einsetzen? Wie und wo genau? Und was tut er dort? Limitiert er dann den Strom von 300 mA noch weiter?
Danke sehr schon mal für die Hilfe!!!

oscar · Mo, 30.01.17, 23:32

Bei den LEDs handelt es sich um ein Billigstprodukt, das z.B. auf eBay unter die Leute gebracht wird. Wenn die mit den dort angegebenen 12V DC durchbrennen, sollte der Käufer nicht lange fackeln und den Verkäufer kontaktieren, der offensichtlich nicht den blassesten Schimmer von seinen Produkten hat. Oder der Käufer lernt: wer billig kauft, kauft zweimal.
Bei dem Preis ($6,30 für 10 Stück inkl. FREE Standard International Shipping) kann es sich nur um Ausschuß oder Diebesgut handeln.
Aber Geiz ist ja geil und kauft jeden Schrott und unterstützt diese Deppen auch noch.

Achim H · Di, 31.01.17, 12:13

Den Widerstand muss ich noch nach der Konstantstromquelle einsetzen?

Nein, anstelle der Konstantstromquelle.
Man kann an einer Konstantstromquelle keinen Widerstand nachschalten, um den Strom noch etwas zu drosseln.

Keine Ahnung, ob die Led einen Strom von 250mA überlebt.
Ebenfalls keine Ahnung, ob diese eine Spannung von ungefähr 11V benötigt.

Im Prinzip müsstest Du ein Labornetzgerät verwenden und dort den Strom ganz langsam hochdrehen.

Und die defekten Leds sollte man dem Händler links und rechts um die Ohren hauen. Eine Rücksendung nach China scheidet aus (horrende Versandkosten). Eine Negativ-Bewertung bei Ebay hat er aber verdient.

dieterr · Di, 31.01.17, 17:51

Die Verkäufer haben keinen Plan was sie verkaufen, das könnten auch Socken sein. Die kopieren die Infos vom Hersteller (oder Zwischenhändler) einfach blind rein und sind nur fürs verkaufen zuständig.
Fachliche Beratung oder technische Auskunft kann man kaum erwarten. Was man erwarten kann, zumindest in so einem Fall von Funktionsunfähigkeit (siehe die Angabe von 12V die es dort gibt), ist das Geld zurück zu erhalten. Das funktioniert idR aber auch.

Dass es sich dabei um Ausschuß oder Diebesgut handelt, ist eine Unterstellung die, nur weil die es eh' nicht lesen, dennoch nicht sein sollte.

In so einem Fall solltest du tatsächlich mit Labornetzteil arbeiten, um mal eine Idee zu haben, wie das Modul aufgebaut ist. Und nur zur Sicherheit, aber das wird dir wohl schon klar sein: auch 3W COBs brauchen eine Kühlung wenn sie mehr als 10s oder 1min funktionieren sollen, und die LEDs sind schon mit dem Netzteil verbunden bevor du das einsteckst?
Oder, falls ganz Anfänger: lass dich fachlich beraten, aber erwarte dann auch keinen Dumpingpreis

PS: es muss aber auch nicht immer gleich Nichia sein, auch mit Osram-LEDs werden ganz brauchbare Qualitäts-Module hergestellt

kriskind · Sa, 11.03.17, 09:07

Die Aussage, dass es sich um Diebesgut handeln muss oder Ausschuss finde ich echt grenzwertig. Ich habe schon viel billigen *Haufen* aus China bestellt. Ich kaufe ansonsten sehr wertig und bin auf Nachhaltigkeit bedacht. Aber wir vergessen hier in Deutschland manchmal, dass wir ein relativ unbedeutendes kleines Land sind, in dem Lobbyarbeit groß geschrieben wird und haben uns anscheinend längst daran gewöhnt, dass man uns alles völlig überteuert andreht. Ein paar Sensoren im PKW 800€, Herstellungskosten 30 Cent. Jeans 130-160€ Herstellung 7-12 Euro.
Auch diese chinesischen billig LED dürften in Millionen von Lampen verbaut sein, vielleicht nicht hier in Deutschland.

Aber ich kaufe gerne ein teureres Modul, das ich an meine 300mA KSQ betreiben kann! Ich muss es nur finden. Vielleicht könnt ihr mir einen Tipp geben!

Liebe Grüße

Andreas

dieterr · Sa, 11.03.17, 09:29

kriskind hat geschrieben: Aber ich kaufe gerne ein teureres Modul, das ich an meine 300mA KSQ betreiben kann! Ich muss es nur finden. Vielleicht könnt ihr mir einen Tipp geben!

Nur ein Beispiel für eine Vielzahl an Produkten http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Nich ... -Star.html, ob von Nichia, Osram, Cree oder anderen.

Ob die LED allerdings an deinem Netzteil betreibbar ist, können wir ohne weitere Info zu diesem auch nicht sagen. Genaue Daten dazu oder ein Bild des Typenschilds sind da ungeheuer hilfreich.

kriskind · Sa, 11.03.17, 09:32

12 Volt 300mA sind doch die Angaben, die man braucht, oder?

https://www.pollin.de/shop/dt/NjQ3ODQ2O ... 00_mA.html

Achim H · Sa, 11.03.17, 13:27

Jain.

Das Angebot bei Ebay wurde geändert. Dort steht ab sofort: 3W bei 9-11V Vorwärtsspannung. Daraus resultiert ein Strom, der zwischen
3W / 11V = 0,273A --> 273mA
und
3W / 9V = 0,333A --> 333mA
liegen muss.

Verwenden kannst/darfst Du nur eine Konstantstromquelle mit max. 300mA.
Auf gar keinen Fall darf ein höheren Strom angeschlossen werden. Es ist nicht bekannt, ob die Led diesen Strom noch verträgt und/oder ob dessen Lebenserwartung (möglicherweise drastisch) eingeschränkt würde.

Falls ein Netzgerät verwendet wird, muss dessen Ausgangsspannung etwas höher sein, da über die Anvilex Konstantstromquelle etwas Spannung abfällt. Für 1 Led wären 15V oder höher emfehlenswert.

Zum Dimmen der Anvilex wird eine Steuerspannung von 0,2V bis 1,25V benötigt (Hinweis: die 2,5V laut Datenblatt liefern 200% = 600mA --> siehe Fußnote 3).
Falls eine 2,5V Steuerspannung verwendet werden soll, muss die 150mA Konstantstromquelle (CCS2-150-HV48) genommen werden. 150mA x 2 [200%] = 300mA.

dieterr · Sa, 11.03.17, 17:05

dieterr hat geschrieben: Nur ein Beispiel für eine Vielzahl an Produkten http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Nich ... -Star.html, ob von Nichia, Osram, Cree oder anderen.

Sorry, hatte nur an eine normale LED gedacht, und nicht den COB.

Achim H hat geschrieben: Falls ein Netzgerät verwendet wird, muss dessen Ausgangsspannung etwas höher sein, da über die Anvilex Konstantstromquelle etwas Spannung abfällt. Für 1 Led wären 15V oder höher emfehlenswert.

Das ist unbedingt zu beachten. Falls du die Anvilex mit 12 oder 13V betrieben hast, liefern die Teile keine 300mA, sondern deutlich mehr. Und das würde deine Eingangsfrage beantworten.

oscar · So, 12.03.17, 16:24

Hi,

kriskind hat geschrieben:Aber wir vergessen hier in Deutschland manchmal, dass wir ein relativ unbedeutendes kleines Land sind

Mach uns mal nicht kleiner als wir sind. Deutschland ist eine der führenden Industrienationen und Marktführer in vielen Schlüsseltechnologien. Die EU übertrifft China im BIP um das 2,5-fache. Melitta verkauft Kaffefilter bis nach Alaska (in einem Supermarkt in Talkeetna gesehen), in den USA wird fast jeder Baum mit einer Stihl Kettensäge gefällt, Schott fertigte die Spiegel des VLT, 50 % des Welthandels wird mit Motoren von MAN bewegt ...

und haben uns anscheinend längst daran gewöhnt, dass man uns alles völlig überteuert andreht. Ein paar Sensoren im PKW 800€, Herstellungskosten 30 Cent. Jeans 130-160€ Herstellung 7-12 Euro.

Du vergißt, wieviele Leute daran verdienen und damit ihre Familien ernähren: Handel, Transport, Werbung, Beratung, Verkauf... Das gibt's in den Billiglohnländern bei Billigstprodukten gar nicht. Dort machen nur einige wenige Leute den großen Reibach.
Wer Billigstprodukte kauft, zerstört die Lebensgrundlage vieler anderer und sägt am eigenen Ast.

Auch diese chinesischen billig LED dürften in Millionen von Lampen verbaut sein, vielleicht nicht hier in Deutschland.

Ich möchte mal eine industriell gefertigte Leuchte sehen, die eine solche LED verbaut hat.

Grüße, Markus