Welche Stromquelle für die LED

Hier werden Fragen zu LED-Grundlagen beantwortet...

Moderator: T.Hoffmann

Antworten
acer2k
Mini-User
Beiträge: 9
Registriert: Do, 28.02.13, 09:19

Di, 17.01.17, 21:17

Hallo,

meine Welt war bis vor kurzem noch in Ordnung. Ich hatte es nur mit einer Spannungsquelle.
Jetzt hab ich erfahren, dass es auch Stromquellen gibt und man diese für die LEDs benötigt. Insbesondere hat es mich hier verwirrt, warum eine Stromquelle die Spannung nicht eingestellt werden kann. Am besten wäre eine Anleitung für Dummies. Aber jetzt zu meinem Problem.

Ich hab eine Lampe (LED) die Defekt war. Somit hab ich mir eine Ersatzplatine mit 9 Watt bei Ebay gekauft.
http://www.ebay.de/itm/322304914378?_tr ... EBIDX%3AIT

(ich hoffe ich verstosse nicht gegen 100 Boardregeln gerade)
Also habe ich diese in die Lampe eingebaut (sind ja auch 12V was vorher drin war) um mehr hab ich mich nicht so gekümmert.

Naja funktionierte am Labornetzteil supergut. Lampe leuchtete und konnte sogar gedimmt werden (in der Lampe ist noch nach der Konstantstromquelle ein Dimmer eingebaut. Aber ebend alles getrennt, so dass ich mit dem Labornetzteil dran konnte da die Konstantstromquelle im Fuß ist.

Na funktionstest bestanden und alles wieder zusammengebaut. Eingeschaltet. Läuft 1 Stunde, 2 Stunden und in der 3 Stunden peng und Licht ist auch.
Die Platine nochmal getestet. Die läuft noch. Im Fuß mir das Netzteil angesehen und siehe da, die Konstantstromquelle ist in mein Leben gekommen :-)

Hier stehen jetzt folgende Daten:

Waiberlon
Model HLV50115R1
Primary: 220-240V
Secondary 3-15V 500m AH.

Das dingen mal flux geöffnet und reingeschaut was defekt ist. Es ist hier ein Widerstand vor dem Ausgang des Anschlusses zur Lampe durchgebrannt.

Die Frage ist jetzt nur, welche Konstantstromquelle ich benötige um die oben genannte LED Platine zu betreiben? Wie berechnet man dies?
acer2k
Mini-User
Beiträge: 9
Registriert: Do, 28.02.13, 09:19

Di, 17.01.17, 22:53

Also ich hab jetzt mal geschaut.

Wenn ich jetzt mir die Platine ansehe, werden 18 Leds mit 6 Wiederständen versorgt.
Für mich ergibt sich dann eine 3 LED Versorgung mit 1 Wiederstand.
Wenn eine LED dann 150mAH hat, dürften bei 3 LED dann 450mAH herauskommen (oder rechne ich falsch). Damit dürfte ein 500mAH Konstantstromquelle doch reichen oder?
Jetzt habe ich mir mal andere angesehen (mit Eingangsspannung bis 36V) dort wird teilweise gesagt, dass Schalter als auch Dimmer nicht auf der Ausgangseite der LEDs eingeschleift werden dürfen. Wobei die Stehlampe dieses leider so hat (denke es ist ein einzelner PWM Controller im Gestänge verbaut mit Abschaltfunktion).

Es wird immer mysteriöser.
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Mi, 18.01.17, 04:12

Waiberlon
Model HLV50115R1
Primary: 220-240V
Secondary 3-15V 500m AH.

Dieses Gerät ist eine Konstantstromquelle. Hier dürfen nur Leds ohne Widerstände in einer Reihenschaltung angeschlossen werden.
Ich hab eine Lampe (LED) die Defekt war. Somit hab ich mir eine Ersatzplatine mit 9 Watt bei Ebay gekauft.
http://www.ebay.de/itm/322304914378?_tr ... EBIDX%3AIT

Diese Platinen funktionieren mit einer konstanten Spannung. Hierfür ist ein Festspannungsnetzgerät (keine Konstantstromquelle) erforderlich.
Die Platinen werden parallel an das Netzgerät angeschlossen (alle Pluspole an Plus, alle Minuspole an Minus).
Die Frage ist jetzt nur, welche Konstantstromquelle ich benötige um die oben genannte LED Platine zu betreiben?

Noch mal: Du benötigst ein Festspannungsnetzgerät, keine Konstantstromquelle.
Wenn ich jetzt mir die Platine ansehe, werden 18 Leds mit 6 Wiederständen versorgt.
Für mich ergibt sich dann eine 3 LED Versorgung mit 1 Wiederstand.
Soweit korrekt.
Wenn eine LED dann 150mAH hat, dürften bei 3 LED dann 450mAH herauskommen (oder rechne ich falsch).
Die Led hat nicht 150mA, somit sind alle Deine nachfolgenden Rechnungen ebenfalls falsch.
mAh = eine Kapazität.
mA = ein Strom.

Auf der Platine sind 6 Stränge a 3 Leds + Vorwiderstand parallel geschaltet.
Jeder Strang ist eine Reihenschaltung.
In einer Reihenschaltung (3 Leds + Widerstand) summieren sich nur die Spannungen. Der Strom fließt in gleicher Höhe durch alle Bauteile, bleibt somit einfach.
In einer Parallelschaltung sumieren sich nur die Ströme. Die Spannung aller Produkte muss gleich sein, bleibt somit einfach.

Die Platine hat 9W und funktioniert mit 12V (max. 14V).
Stromaufnahme der kompletten Platine: 9W / 12V = 0,75A --> 750mA.
Stromaufnahme je Led-Strang (auch je Led): 750mA / 6 Led-Stränge = 125mA.

Möchtest Du 3 gleiche Platinen an ein Netzgerät anschließen, muss dieses 12V @ 3x 750mA = 12V @ 2250mA liefern können.
Empfehlenswert wäre ein 12V Netzgerät, welches mindestens 2250mA liefern kann.

Keine Panik: mehr Strom als die Platinen benötigen werden dem Netzgerät nicht entnommen. Die Absicherung nach oben ist nur dafür da, da chinesische Händler bei Ebay gerne falsche Informationen rausgeben. Sollte die Platine mehr als 750mA benötigen, würde ein Netzgerät, welches nur max. 2250mA liefern kann, überlastet werden.

Alternativ-Vorschlag:
Mess die Stromaufnahme einer Platine.
3 Platinen benötigen 3mal soviel Strom.
Jetzt habe ich mir mal andere angesehen (mit Eingangsspannung bis 36V) dort wird teilweise gesagt, dass Schalter als auch Dimmer nicht auf der Ausgangseite der LEDs eingeschleift werden dürfen. Wobei die Stehlampe dieses leider so hat (denke es ist ein einzelner PWM Controller im Gestänge verbaut mit Abschaltfunktion).

Falls der Dimmer das Netzgerät dimmt, ist dieses keine PWM-Dimmung, sondern eine Phasenan- oder -abschnittdimmung. Eine PWM-Dimmung funktioniert nur ausgangsseitig.
acer2k
Mini-User
Beiträge: 9
Registriert: Do, 28.02.13, 09:19

Mi, 18.01.17, 08:16

Hallo,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort, jetzt wird es mir klarer.
Ich hab die alte LED Platte angesehen und in der Tat, da waren keine Wiederstände drauf. Das musste ja schiefgehen :-)
Da die KSQ im Fuß verbaut war, würde ich die gerne gegen einen Festspannungsregler austauschen. Diese sind jedoch relativ groß. Mehr als 10 Zentimenter mit einer Breite von 5 cm bekomm ich da nicht rein, da darin noch ein Stein liegt. Klar könnte ich auch ein Netzteil extern legen, sieht aber nicht wirklich gut aus.

Ich habe jetzt ein 12V Netzteil mit 1 Ampere gefunden. Du hast geschrieben dass je Stromaufnahme einer Platine 750mA beträgt.
Ich habe nur eine Platine und nicht 3 Stück.

Reicht dann doch das 1 Ampere Netzteil oder? Hab gelesen das man bei LEDS am besten doppelt soviel haben sollte wegen der hohen Einschaltspannung.
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Mi, 18.01.17, 08:39

Ich habe nur eine Platine und nicht 3 Stück.

Oh sorry. Ich habe Deine Ansage "Wenn eine LED dann 150mAH hat, dürften bei 3 LED dann 450mAH herauskommen" als 3 Platinen interpretiert.
Für nur 1 Platine reicht ein Netzgerät mit mindestens 750mA. --> vorausgesetzt die Angaben des Ebay-Händler sind korrekt.
Reicht dann doch das 1 Ampere Netzteil oder?
Sollte reichen.
Hab gelesen das man bei LEDS am besten doppelt soviel haben sollte wegen der hohen Einschaltspannung.
Einen erhöhten Einschaltstrom (nicht Spannung) haben nur Led-Lampen bei Betrieb mit einem Wechselstrom. Im Moment des Enschalten benötigt die Lampe etwas mehr Strom, somit auch etwas mehr Leistung. Sobald das Licht da ist, wird nur noch die Nennleistung verursacht. Weitere Infos hierzu siehe Leistungsfaktor bzw. Powerfaktor im Datenblatt zu den Leuchtmitteln.

Für Deine Platine ist keine Reserve erforderlich.
Da man meistens kein Netzgerät mit genau dem gewünschten Strom bekommt, den man eigentlich benötigt, nimmt man automatisch das nächst größere Netzgerät. Und das wird dann eines mit 1A sein.
Antworten